Stuttgart 21 - Wie sich Politik selbst demontiert

[Nighthawk_]

Meine Liebe, die Achtzigern sind ein paarundzwanzig Jahre her. Leider leider.

[Chloe]

Ja, und ich bin ein paarundzwanzig Jahre älter als du. Wenn du sie erlebt hättest, wärst du vorsichtiger mit "leider, leider".

Sowas wie heute in Stuttgart hats nichtmal in den 80ern gegeben. Wir bekommen grade die 60er und 70er zurück.

[Nighthawk_]

Nö eigentlich reicht es nur bis 2007 zurückzugehen.

[Chloe]

Vielleicht schaust du dir einfach mal ein paar Videos an, was da heute abgelaufen ist.

[Tyrus McQueen]

Öh, hallo? Baustopp ist wohl selbstverständlich, wenn darüber verhandelt wird, ob gebaut werden soll oder nicht. Ansonsten braucht man wirklich nicht verhandeln, wenn eine Seite so oder so nur einen Ausgang zulässt.

Im Übrigen entsinne ich mich, dass zumindest die Grünen sich trotzdem mal an den runden Tisch gesetzt haben vor einigen Wochen - was dann sofort zum Unmut einiger Bahnhofsgegner geführt hat.

Das ist doch genau die kurzsichtige Betonkopfmentalität die ich an den Gegnern kritisiere - eigentlich etwas was man eher von der CDU kennt.
Und welchen Ausgang lassen den die Gegner zu, außer dem kompletten Stopp?

Schuster, Grube und Mappus haben klar und deutlich gesagt, dass es für sie keine Alternative gibt, als das Projekt durchzuziehen. Und zwar ohne Baustopp. Unter solchen Voraussetzungen kann man sich die Gespräche sparen. Das Angebot war ein reines Lippenbekenntnis, sonst nichts.

Aber wirb ruhig weiter für ein unsinniges Milliardenprojekt, während die Stuttgarter Schulen kein Geld für Schulbücher, geschweige für längst notwendige Sanierung der Gebäude haben.

Da würden mir einige Bundeswehreinsätze einfallen an denen man sparen könnte, um Schulen zu sanieren und Bücher zu kaufen.
Oder man streicht einige der Subventionen der Leiharbeits- und Arbeitsvermittlungsmafia.
Übrigens sind Polizeiensätze auch alles andere als billig...
Und warum so feindselig und emotional? Ich schreibe hier nur wie ich die Sache sehe und werbe für gar nichts, weil, ich wiederhole, ich nicht dafür und nicht dagegen bin. Wenn der Bahnhof nicht gebaut würde könnte mir das auch nicht egaler sein.

[Gast]

Nö eigentlich reicht es nur bis 2007 zurückzugehen.

Ach, es gab hier auch vermummte links- und rechtsradikale Arschlöcher, die meinten, einen der wichtigsten Grundpfeiler unserer Demokratie dafür missbrauchen zu müssen, Steine und Brandsätze auf Polizeibeamte zu schmeißen?

Komisch, dass davon nichts in den Medien ist. Wohl wieder die linke Systemjournalie, hm?

Das ist doch genau die kurzsichtige Betonkopfmentalität die ich an den Gegnern kritisiere - eigentlich etwas was man eher von der CDU kennt.

Ja, die blöden Grünen Betonköpfe, die sich einfach trotzdem mal an den Tisch gesetzt haben, obwohl weiter munter abgerissen wurde.

Und welchen Ausgang lassen den die Gegner zu, außer dem kompletten Stopp?

Es gibt ein Gegenkonzept. Außerdem ist es mir neu, dass hier ultimativ gegen alles geschimpft werden soll, was irgendwie mit S21 zu tun hat. Die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm beispielsweise wird durchaus auch von S21-Gegnern befürwortet.

[Chloe]

Ich schreibe hier nur wie ich die Sache sehe und werbe für gar nichts, weil, ich wiederhole, ich nicht dafür und nicht dagegen bin. Wenn der Bahnhof nicht gebaut würde könnte mir das auch nicht egaler sein.

Bedauere, wenn es mir etwas schwerfällt, das zu glauben, so einseitig, wie du die Gegner kritisierst und Fakten verdrehst.

Die Gegner haben glasklar signalisiert, dass sie jedes Ergebnis eines Volksentscheids akzeptieren.

[Nighthawk_]

Vielleicht schaust du dir einfach mal ein paar Videos an, was da heute abgelaufen ist.

Ich kann nichts außergewöhnliches erkennen. Da hatten wir in Heiligendamm ganz andere Szenen.

[Chloe]

Ich kann nichts außergewöhnliches erkennen. Da hatten wir in Heiligendamm ganz andere Szenen.

Ah, dann sind all die Journalisten und Demonstrationsteilnehmer, die sagen, sie hätten so etwas seit den 60ern oder 70ern nicht mehr erlebt, wohl blöd.

[Nighthawk_]

Vielleicht in der Situation lediglich nicht sehr objektiv?

[Gast]

Ah, dann sind all die Journalisten und Demonstrationsteilnehmer, die sagen, sie hätten so etwas seit den 60ern oder 70ern nicht mehr erlebt, wohl blöd.

Lass gut sein, mit dem Menschen über so etwas zu reden, ist sinnfrei. Für ihn sind Leute, die nicht nur daheim hocken und das Maul aufreißen, was gefälligst gemacht gehört, sondern die ihre Grundrechte wahrnehmen grundsätzlich assozialer Pöbel. Der würde auch nichts außergewöhnliches sehen, wenn die Bundeswehr mit einer Kompanie Leo 2 drüberrollen würde.

[Chloe]

Vielleicht in der Situation lediglich nicht sehr objektiv?

Hauptsache, du bist objektiv.

[Tyrus McQueen]

Bedauere, wenn es mir etwas schwerfällt, das zu glauben, so einseitig, wie du die Gegner kritisierst und Fakten verdrehst.

Die Gegner haben glasklar signalisiert, dass sie jedes Ergebnis eines Volksentscheids akzeptieren.

Ich kritisiere die Befürworter hier nicht, weil es 1. so gut wie kein Befürworter etwas postet und 2. ich von den Befürwortern und Betreibern (CDU, Landesregierung) schlicht gar nichts anderes erwarte. Es ist also mehr die Enttäuschung, über so manches Unkluge der Gegner, die aus mir spricht.

[Nighthawk_]

Solange ich nicht in das Geschrei der üblichen Verdächtigen mit einstimme reicht mir das schon.
Ansonsten, es ist mir tatsächlich ziemlich egal ob die da ihren Bahnhof bauen oder nicht.

[Chloe]

Solange ich nicht in das Geschrei der üblichen Verdächtigen mit einstimme reicht mir das schon.

Du stimmst doch lautstark in das Geschrei der üblichen Verdächtigen ein. "Die Entscheidungen sind unumkehrbar, das Projekt muss gebaut werden, Baden-Würtemberg und das ganze Abendland geht unter, wenn es gestoppt wird..." Immer schön obrigkeitsgläubig bleiben.

Ansonsten, es ist mir tatsächlich ziemlich egal ob die da ihren Bahnhof bauen oder nicht.

Klar, 7, 11 oder 18 Milliarden sind in Relation zum Sparpaket von 80 Milliarden und 500 Millionen für Hartz IV-Empfänger ja auch ein Pappenstiel.