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    #91
    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    Und warum soll gerade das funktionieren?
    Patriotismus funktioniert am besten mit einem Feindbild (Kommunismus, Terrorismus)
    Aber Feindbilder verselbstständigen sich und führen selten zu Gutem.

    ...

    Ich sehe auch nicht warum wir in einer globalisierten Welt überhaupt noch Leuten beibringen zwischen unserer Gemeinschaft und einer fremden Gemeinschaft zu unterscheiden. Mensch ist Mensch. Dass man sich erst einmal um das eigene kümmert hat rein praktische Gründe.
    Ein "Feindbild" schaffen sich die Menschen so oder so. Das gehört zur menschlichen Natur und ist noch aus den Zeiten als wir im Urwald erkennen mussten, ob ein Tier oder anderer Mensch uns feindlich gesinnt ist oder nicht.

    Die "Feindbilder" schwanken in letzter Zeit aber so sehr, dass die Menschen gar nicht mehr wissen was sie wollen sollen (schön formuliert ). Mal ists der Afghane, dann aber doch nicht. Dann ists der Hartzer, dann aber doch nicht. Vielleicht der geizige Milionär? Nein, das kann auch nicht so ganz stimmen.

    Die FDP u.a. hat ja sehr erfolgreich unseren Regierungsapparat mit dem Feindbild "DDR" vergiftet. Sobald einer nur auf die Idee mit der Steuererhöhung für Wohlhabende kommt, werden gleich Bilder und Aufzeichnungen aus der DDR herausgekramt. "Sie werden alle flüchten!" wird rumgeschrien. Ist das so in Ordnung?

    Wie wärs aber wenn man als Feindbild die Ordnungs- und Perspektivlosigkeit nehmen würde? Wenn man den Menschen endlich sagen würde: "So Leute, die letzte Runde. Bestellt euch noch was, weil in paar Jahren ist Feierabend"

    Warum wird das aber nicht gemacht? Weil jeder Politiker, der eine negative Zukunft prognostiziert, schlicht verloren hat. Lieber werden dann solche "Katastrophen" wie der Klimawandel oder der demographische Wandel genommen, weil gegen diese Dinge eh niemand was wirklich tun kann, also sind die Erwartungen an die Politker nicht so hoch.

    Und mal was zur globalisierten Welt: Alles was im Großen funktionieren soll, muss auch im Kleinen funktionieren. Man kann keine große Menschheitsgemeinschaft fordern, wenn es die Menschen nichtmal in kleinen Gruppen schaffen eine Gemeinschaft zu bilden.

    Man muss erst die vielen keinen Ziegelsteine aufeinander schichten, damit man das große Dach drüber legen kann. Ansonsten hat man nur ein Dach auf Stelzen, wie die EU z.B.

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      #92
      Ich hatte auch gestern den Frontal21-Bericht gesehen.

      Man kam aus dem Kopfschütteln im Grunde ja nicht mehr raus. Da gibt es offensichtlich Leute, die noch Anstand besitzen und sich verantwortlich fühlen aufgrund ihres Reichtums; und dann gibt es aber offensichtlich Reiche, die genügend Einfluss auf die Politik besitzen, sodass diese ja nicht auf den Gedanken kommt, an deren Pfründe zu gehen.

      Fühlte mich ein wenig an den vor einiger Zeit im ARD gezeigten Moore-Film "Kapitalismus. Eine Liebesgeschichte" erinnert.
      Dort hieß es, dass 1% der amerikanischen Bevölkerung genauso viel besitzen wie 99% der restlichen Bevölkerung.

      Gestern bei Frontal21 wurde gesagt, dass die Besteuerung der Einkommen ab 1 Millionen Euro jährlich einen Prozentsatz von 0,6% der gesamten Bevölkerung beträfe.

      Offensichtlich haben eben diese 0,6% auch bei uns einen nicht zu verkennenden Einfluss, weswegen die Politik auch hier sie mit Samthandschuhen anfasst.
      Dass ein Warren Buffet, diverse französische Großindustrielle und auch hier in Deutschland schon einige Stimmen laut wurden, dass sie bereit sind, mehr Steuern zu bezahlen... herrlich skurril!

      Man könnte lachen, wenn es nicht so zum heulen wäre...

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        #93
        Zitat von Kristian Beitrag anzeigen
        Das sind wir aber doch alle Die Erziehung hört doch nicht mit 18 auf. Unsere Umgebung erzieht uns ständig aufs neue. Und wenn jemand sich bewusst gegen bestehnde Regeln und Werte entscheidet, dann tut er dies eben oft unbewusst aus dem Grund, weil es diese Regeln und Werte überhaupt in seiner Umgebung gibt.
        Und schon wieder definierst du Worte selbst neu. Erziehung ist das, was die Leute, die den Erziehungsbefehl über mich haben, mit mir machen.

        Das was du meinst, ist lediglich Beeinflussung.

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          #94
          Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigen
          Und schon wieder definierst du Worte selbst neu. Erziehung ist das, was die Leute, die den Erziehungsbefehl über mich haben, mit mir machen.

          Das was du meinst, ist lediglich Beeinflussung.
          Dann musst Du aber bitte mal erklären, was Du unter Erziehungsbefehl verstehst. Und wer sind diese Leute? Irgendwie kommen wir sicherlich zu einen Konsens.

          Der Begriff "Erziehung" ist so dermaßen komplex, dass ich mal behaupte, dass kaum ein Mensch wirklich weiß, was hinter dem Begriff wirklich steckt... also wenn Du schon dabei bist mir die Fehldefinition zu unterstellen...

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            #95
            Na ja, bis man 18 ist heißt es Erziehung und danach ist es nur noch Beeinflussung, oder wie?

            Letzten Endes läuft es darauf hinaus, dass man durch äußere Einflüsse sein Verhalten überdenken und ändern kann.

            Und ich muss Kristian beipflichten, auch ich fand vom Inhalt her die Kampagne "Du bist Deutschland!" sehr gut und habe mit Bedauern feststellen müssen, dass die meisten eher mit Kopfschütteln und Häme darauf reagiert haben.

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              #96
              Zitat von philippjay Beitrag anzeigen
              Na ja, bis man 18 ist heißt es Erziehung und danach ist es nur noch Beeinflussung, oder wie?

              Letzten Endes läuft es darauf hinaus, dass man durch äußere Einflüsse sein Verhalten überdenken und ändern kann.

              Und ich muss Kristian beipflichten, auch ich fand vom Inhalt her die Kampagne "Du bist Deutschland!" sehr gut und habe mit Bedauern feststellen müssen, dass die meisten eher mit Kopfschütteln und Häme darauf reagiert haben.
              Kann man jetzt bitte noch Erziehung durch Eltern und Lehrkräfte von der puren Beeinflussung durch Freunde etc. unterscheiden? Was ist denn hier los?

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                #97
                Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigen
                Kann man jetzt bitte noch Erziehung durch Eltern und Lehrkräfte von der puren Beeinflussung durch Freunde etc. unterscheiden? Was ist denn hier los?
                Nur weil jemand sagt, dass wenn Eltern und Lehrkräft dem Menschen sagen, was er tun und was er lassen soll, als Erziehung definiert wird? Aber wenn Freunde und Umgebung ( z.B. Werbung) sagen, was man tun und was man lassen soll, als Beeinflussung definiert wird?

                Das sind reine Wortspielereien. Es gibt ganze Vereine von Menschen, die sich daran aufgeilen etwas zu definieren oder umzudefinieren

                Was ist gute Erziehung? Das weiß dann die Super-Nanny, oder wie? Wie super wäre denn diese Nanny vor 50 Jahren? Was ist denn nun Erziehung?

                Im Übrigen ist diese quasi willkürliche Unterscheidung zwischen Erziehung und Beeinflussung ein Grund dafür, dass viele sich vor ihrer erzieherischen Verantwortung drücken. Die Medien würden z.B. nie nie nie niemals in sich selbst die Verantwortung sehen, den Menschen etwas über Werte beizubringen. Trotzdem möchten die Medien, dass die Menschen 24/7 den Medien ihre Aufmerksamkeit schenken... hmmm... und in der 25.Stunde des Tages soll dann wohl die Erziehung stattfinden.

                Gleiches geschieht beim Verhältnis Lehrer-Eltern... aber jetzt schweifen wir wirklich sehr stark vom Thema ab.
                Zuletzt geändert von Kristian; 24.08.2011, 12:34.

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                  #98
                  Zitat von Kristian Beitrag anzeigen
                  Nur weil jemand sagt, dass wenn Eltern und Lehrkräft dem Menschen sagen, was er tun und was er lassen soll, als Erziehung definiert wird? Aber wenn Freunde und Umgebung ( z.B. Werbung) sagen, was man tun und was man lassen soll, als Beeinflussung definiert wird?
                  Ich spreche jetzt seit knapp 16 Jahren Deutsch und seit 14 Jahren Hochdeutsch, und "Erziehung" ist einfach ein Wort, das eine hierarchische Bedeutung hat. Ein Freund ist, nur durch seine Meinung, nicht in der Lage, mich zu erziehen, außer ich stelle mich bewusst unter seine Obhut.

                  Zitat von Kristian Beitrag anzeigen
                  Das sind reine Wortspielereien. Es gibt ganze Vereine von Menschen, die sich daran aufgeilen etwas zu definieren oder umzudefinieren
                  Dazu braucht es keine Vereine, das macht die Sprache selbst.

                  Zitat von Kristian Beitrag anzeigen
                  Was ist gute Erziehung?
                  Das war nicht das Thema.

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                    #99
                    Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigen
                    Kann man jetzt bitte noch Erziehung durch Eltern und Lehrkräfte von der puren Beeinflussung durch Freunde etc. unterscheiden? Was ist denn hier los?
                    Klar! Kann man.
                    Sorry, hatte mich vielleicht ein wenig unfreundlich ausgedrückt...

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                      Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigen
                      Ich spreche jetzt seit knapp 16 Jahren Deutsch und seit 14 Jahren Hochdeutsch, und "Erziehung" ist einfach ein Wort, das eine hierarchische Bedeutung hat. Ein Freund ist, nur durch seine Meinung, nicht in der Lage, mich zu erziehen, außer ich stelle mich bewusst unter seine Obhut.
                      Erzieht mich dann mein Chef auch? Weil disziplinarische Gewalt hat dieser auch. Und es gibt eine klare Hierarchie.

                      Gibt es in einer Freundesgruppe nicht auch eine Rollenverteilung? Die Hierarchie ist hierbei flach und flexibel, aber trotzdem vorhanden. Ein Alphatier gibt es immer in einer Gruppe.

                      Verdammt, sogar in einer Partnerschaft "erziehen" sich die Partner gegenseitig. Zumindest versuchen sie es häufig, um daran irgendwann zu scheitern

                      Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigen
                      Dazu braucht es keine Vereine, das macht die Sprache selbst.
                      Echt? Warum werden Negerküsse jetzt Schokoküsse genannt, obwohl Neger kein gültiges Wort für Bewohner des afrikanischen Kontinents mit dunkler Hautpigmentierung war (nur Umgangssprache)? Eskimos sind auch nun Inuits. Und wir werden in den nächsten Jahren noch viele tolle, von allein stattfindende Definitionen erleben dürfen (Stichwort: Entsexualisierung der Berufsbezeichnungen)

                      Kommentar


                        Zitat von Kristian Beitrag anzeigen
                        Erzieht mich dann mein Chef auch? Weil disziplinarische Gewalt hat dieser auch. Und es gibt eine klare Hierarchie.

                        Gibt es in einer Freundesgruppe nicht auch eine Rollenverteilung? Die Hierarchie ist hierbei flach und flexibel, aber trotzdem vorhanden. Ein Alphatier gibt es immer in einer Gruppe.

                        Verdammt, sogar in einer Partnerschaft "erziehen" sich die Partner gegenseitig. Zumindest versuchen sie es häufig, um daran irgendwann zu scheitern
                        Ich denke, da spielt auch der Willen eine Rolle.

                        Zitat von Kristian Beitrag anzeigen
                        Echt? Warum werden Negerküsse jetzt Schokoküsse genannt, obwohl Neger kein gültiges Wort für Bewohner des afrikanischen Kontinents mit dunkler Hautpigmentierung war (nur Umgangssprache)? Eskimos sind auch nun Inuits. Und wir werden in den nächsten Jahren noch viele tolle, von allein stattfindende Definitionen erleben dürfen (Stichwort: Entsexualisierung der Berufsbezeichnungen)
                        Gehört auch zur Sprachentwicklung.

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                          Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                          weniger abstrakt ist, als bei einer gänzlich fremden Gesellschaft, die man nur aus dem Fernsehen oder bestenfalls Urlaub kennt, deren Kultur und Werte man nicht versteht, von ihren Problemen und wie sie sie wahrnehmen überhaupt nicht zu reden.
                          Das meine ich mit praktischen Gründen.

                          Wir können nicht die Probleme des Auslands bekämpfen. Nicht weil unser ach so tolles Vaterland wichtiger ist sondern weil unsere Demokratie auf dieses Land beschränkt ist und es keinen Sinn macht zu meinen Weltpolizei spielen zu müssen und jedem anderen souveränen Staat reinzuquatschen, weil die ja zu dumm sind es ohne unsere Weisheit auf die Reihe zu bekommen. Als ob wir aus der Entfernung mehr Ahnung davon haben.

                          Auch nützt es nichts, wenn nun alle ganz patriotisch Steuern zahlen aber keiner mehr hinterfrägt wofür sie eigentlich ausgegeben werden.

                          Ich hätte viel lieber einen fundamentalen Wertewandel als lediglich so etwas schwammiges wie Patriotismus.
                          Mit positiv verstandenem Patriotismus bewirkt man vielleicht politisch positives. Aber was ist im Berufsalltag, im Umgang mit dem Nachbar... In all den Feldern, die keinen direkten Bezug zum Vater Staat haben? Ein paar gute Gesetze nutzen einem auch nichts, wenn die Menschen sich in ihrem Alltag gegenseitig an die Gurgel gehen und versuchen einander übers Ohr zu hauen.
                          Umgekehrt dagegen braucht es keinen Patriotismus, wenn die Menschen schon an der Wurzel auf soziale Werte achten. Der Antrieb nicht nur privat sondern auch auf Staatsebene positiv zu wirken ist dann sozusagen inklusive.

                          Mir persönlich ist es aber egal, ob jemand das Land voranbringt, weil er ein Patriot ist, oder weil ihn etwas anderes antreibt. Ich mag nur nicht erklärt bekommen, warum ich jetzt doch bitte patrotischer sein muss. Bin ich nicht, werd ich nicht und trotzdem liegt mir etwas daran, dass das Land vorankommt und soziale Werte vertreten werden.

                          Zitat von Kristian
                          Ein "Feindbild" schaffen sich die Menschen so oder so. Das gehört zur menschlichen Natur und ist noch aus den Zeiten als wir im Urwald erkennen mussten, ob ein Tier oder anderer Mensch uns feindlich gesinnt ist oder nicht.
                          Es ist auch nicht natürlich sich demokratisch zu organisieren.

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                            Ich bin gerne deutscher und euroäischer Patriot und stehe dazu. Patriotismus gehört für mich zu einer erfüllten Gesellschaft dazu und ist ein hohes Gut, das ich besonders im Europäischen Kontext weiter vorangetrieben sehen möchte.

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                              Vive la France!!

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                                Tja, da hat einer die Zeichen der Zeit erkannt und schneller gehandelt als unsere Kanzlerin. Wobei gestattet sein muss zu sagen, dass der Herr Sarkozy vom Stil her zum Aktionismus neigt - und deswegen hin und wieder auch ein Schnellschuss dabei ist, der mal daneben geht

                                Nichtsdestotrotz:
                                Frau Merkel, darf ich bitten?!

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