Zitat von blueflash
Beitrag anzeigen
Schliefen wollte nicht mehr (aber auch nicht weniger) als die Masse des französischen Heeres innerhalb kurzer Zeit (das war die "Vorgabe von oben" ) Strategisch zu schlagen und taktisch "Handlungsunfähig" zu machen. Dazu sollten 7 (aktive)+1 reserve Armeekorps durch Belgien vorstoßen,die französische grenze überschreiten,in Richtung Paris vorstoßen,die Stadt entweder einnehmen (wenn ohne großen "Aufwand" möglich) oder sie zumindest einschliessen und damit die Französischen verbindungen+Nachschub in den rest des landes unterbinden.Damit wäre das französische Heer ,das "zeitgleich" seinem eigenen Offensivplan folgend von Nordfrankreich aus in Richtung Osten (Deutschland) vorgestoßen wäre,komplett von seinen Rückwertigen Verbindungen und vom "Nachschub" abgeschnitten worden. Die Franzosen sammelten zb. (ähnlich wie die deutschen) ebenfalls "Reservekorps" aus freiwilligen bzw. Kolonialtruppen,allerdings nicht in "Frontnaehe" sondern in verscheidenen Landesteilen (im gegensatz zu den deutschen,die ihre Freiwilligen und Landwehr (Reserve) Regimenter per Eisenbahn in den frontbereich brachten und sie erst dort zu Divisonen und Korps zusammenstellten)
Somit hätten nach Schliefens Plan ,(10 Wochen nach Kriegsbeginn) 6 Deutsche Armeekorps eine "Frontlinie" in Nordfrankreich gebildet,die "grob" von Belgien,über Paris bis zum Elsass verlaufen wäre,mit weiteren 3 Korps in Belgien in "Reserve",mit Frontrichtung "osten" (also auf die "Heimat" gerichtet )...während gleichzeitig an der "Rheinlinie" weitere 4 Armeekorps die "Front" gegen die franzosen halten und sich dahinter weitere 3 Reservekorps (aus freiwilligen und Landwehr) sammeln...damit hätten 9 französische Armeekorps ( 80% des gesamten verfügbaren Heeres) 10 deutschen gegenübergestanden ( ungefähr 90% des verfügbaren Heeres),mit dem Unterschied,das die franzosen keinen Zugriff auf nachschub oder Érsatz aus ihren in Südfrankreich oder sonstwo im Land verstreuten reserven hatten,während die deutschen hätten jederzeit auf die Reserveregimenter der 6 reservekorps hätten zugreifen können..daraus ergiebt sich die von Schliefen als "grundlage für den feldsieg" geforderte Numerische Überlegenheit von fast 2:1 (die von seltsamen "Historikern" immer wieder in Zahlen von irgendwelchen neu aufzustellenden Divisonen interpretiert werden,was aber nie so vorgesehen und auch nicht notwendig war)..die franzosen wären in einem riesigen Kessel gefangen gewesen und ihr "aktives" heer fast handlungsunfähig,da man weder "Vor" noch "Zurück" konnte,ohne den abgeschnittenen Nachschub,während es fatal gewesen wäre (wie 1870/71 ) zu versuchen mithilfe der schlecht ausgebildeten und ausgebildeten Reserve die deutschen zur Schlacht zu stellen..als einzige Option wäre der versuch geblieben in einer (schwer bis gar nicht zu koordinierenden Offensive) die deutschen in Nordfrankreich zur (Feld)Schlacht zu stellen,was Schliefen auch als "Plan B" erreichen wollte,den die franzosen wären dabei von vorne UND hinten von gleichstarken,mit reserven und Nachschub versorgten deutschen truppen gegenübergestanden,deren Offizierskorps auch noch taktisch weitaus besser ausgebildet war,ohne sich dabei auf die "Unterstützung" ihrer befestigten Plätze stützen zu können,die fast 20 Jahre lang die "grundlage" aller strategischen Planung waren....im Endefekt wäre das auf eine gigantische blutige aber (für die franzosen) aussichtslose Schlacht hinausgelaufen,die mit der Vernichtung des französischen Heeres und damit der Niederlage Frankreichs geendet hätte..und nichts anderes war der Plan Schliefens..ob damit dann auch gleich der ganze Krieg gewonnen wäre,war nie teil oder grundlage der Planung....

)
(dazu gibts recht umfangreiche Militärwissenschaftliche "Studien" ,was man in jedem generalstabslehrgang einer beliebigen Armee lernt wenn man mal General werden will)
)
Einen Kommentar schreiben: