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Linke Parteien mit rechtsextremer Anhängerschaft / Mitte im Umbruch

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    Ich gebe zu, ich lese nicht mit 100-prozentiger Aufmersamkeit mit, aber wie gleich nochmal ist der Gedankengang von "es gab ein Ford-Werk in Deutschland" zu "Aufrüstung der Wehrmacht durch die USA"?

    Kommentar


      [QUOTE=HerrHorst;2754849]
      Blöd nur, dass diese Lieferungen erst nach (Begonnen haben sie November 1941, aber wirklich in Gang gekommen sind sie erst 1942/43) der Verlagerung der Industrie begonnen haben, also ja die sozialistischen Arbeiter haben diese gewaltige Aufgabe alleine bewältigt.

      "Nach der Umsiedlung der Industrieanlagen wuchs die sowjetische Kriegsproduktion bis 1944 rasant und übertraf in vielen Bereichen die deutsche: So verbrauchten die technisch einfachen Waffensysteme weniger Rohstoffe. Aus einer viel geringeren Menge Eisenerz als in Deutschland wurde eine gleich große Menge von Geschützen, Panzern und Flugzeugen hergestellt. Dabei kam der Sowjetunion die Zentralisierung der Wirtschaft zugute." -http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsch-Sowjetischer_Krieg
      Trotz der Niederlagen 1941 konnte die Sowjetunion den Nachschub an Waffen und Munition aus zwei Hauptgründen allmählich sicherstellen: Ein großer Teil ihrer westlich gelegenen Industriebetriebe für die dringend benötigten Rüstungsgüter wurde rechtzeitig demontiert und östlich des Urals außerhalb der Reichweite der deutschen Luftwaffe wieder aufgebaut. Großbritannien und ab dem 2. August 1941 auch die USA lieferten Ausrüstung, Kraftfahrzeuge, Nahrungsmittel, Rohstoffe wie z. B. Aluminium (→ Leih- und Pachtgesetz) und Waffen (Lend-Lease-Act). Dies glich zeitweise Produktionseinbrüche sowjetischer Rüstungsbetriebe aus. Die USA lieferten im Kriegsverlauf 57,8 Prozent des Flugbenzins, 53 Prozent aller Sprengstoffe, fast 50 Prozent an Kupfer, Aluminium und Gummireifen, 56,6 Prozent aller im Krieg verlegten Schienen, 1900 Lokomotiven und 11.075 Güterwaggons. Dem standen 92 Lokomotiven und 1087 Waggons aus sowjetischer Produktion gegenüber. Ende 1942 stammten nur fünf Prozent der sowjetischen Militärfahrzeuge aus ausländischer Produktion, am Kriegsende über 30 Prozent. Dem Gewicht nach waren fast 50 Prozent aller US-Lieferungen Lebensmittel.[51]
      Hier kann man ziemlich deutlich erkennen, welche zentrale Rolle die Lieferungen der USA gespielt haben. Wäre wohl ziemlich blöd gewesen, mit nur halb soviel Flugbenzin und Munition gegen die Wehrmacht zu kämpfen oder keine Lokomotiven für Nachschubtransporte von hinter dem Ural zu haben... Wäre ja auch dumm gewesen, wenn die ganzen Arbeiter in den Fabriken hinter dem Ural kein Futter vom bösen imperialistischen Klassenfeind bekommen hätten...

      Military production during World War II - Wikipedia, the free encyclopedia
      Genauso falsch ist ja auch die Behauptung, die Sowjets hätten eine höhere Rüstungsproduktion gehabt. Die Sowjets haben etwas mehr Panzer und mehr Artillerie produziert, anonsten haben die Amerikaner in anderen Bereichen mehr produziert. Daneben haben sie auch noch eine Flotte von 33.000.0000 Millionen Tonnen Tonnage an Kriegsschiffen gebaut. Und selbst die Produktionszahlen, die die Sowjets hatten, hätten sie ohne amerkanische Hilfe niemals erreicht. Abgesehen davon, dass die USA ohnehin ein viermal so großes BIP hatte und noch viel viel mehr hätte produzieren können, wenn es nötig gewesen wäre.

      Ich zitiere hier auch nochmal Stalin:
      Stalin äußerte auf der Konferenz von Teheran:

      „Dies ist ein Krieg der Motoren und der Oktanzahl. Ich erhebe mein Glas auf die amerikanische Autoindustrie und die amerikanische Ölindustrie.“[9]
      Normalerweise gibst du doch viel auf die Meinung von kommunistischen Massenmördern und Menschheitsverbrechern, oder?

      Henry Ford ist nur ein Beispiel für die Aufrüstung der Wehrmacht durch die USA, aber dass dich die Ausbeutung von KZ-Häftlingen und die Motorisierung der deutschen Truppen nicht weiter stören überrascht nicht. Dass die ruhmreichen alliierten Bomber dessen Fabriken verschont haben war sicherlich auch nur Zufall.
      Gähn...

      Interessanterweise endete die Begeisterung der USA für die Nazis auch nicht nach dem Kriege und diese wurden über die Rattenlinie vor der Justiz in Sicherheit gebracht und gaben ihr Wissen erst an das US-Militär weiter und halfen danach beim Aufbau der Bundeswehr und innerhalb der Nato.
      Genau, und die Sowjets haben überhaupt kein Interesse an Nazi-Wissenschaftlern gehabt...

      Beide Seiten haben miteinander Handel betrieben, angesichts der damaligen politischen Lage war dies alternativlos.
      Alternativlos, wenn man wie die Sowjetunion ein paar Angriffskriege wie z.B. gegen Polen oder Finnland und ein paar kleine Annektionen von wehrlosen Staaten durchführen wollte? Sicher...

      Die Sowjetunion hat bis zu Letzt versucht einen Pakt gegen Hitler zu schmieden, dieser wurde abgelehnt und stattdessen die Tschechoslowakei an die Nazis verhöckert. Kurz vor dem deutschen Krieg hat die SU, dann den Hitler-Stalin-Pakt beschlossen und damit kein Gebiert annektiert, sondern ihnen von Polen geraubtes Gebiet zurückgeholt (Stichwort Curzon-Linie) ("Im Hitler-Stalin-Pakt entsprach die Teilungslinie in etwa der Curzon-Linie, die Sowjetunion konnte die Gebiete östlich der Linie 1939 zurückgewinnen, wie es 1919 vorgesehen worden war."). Dazu hätten die Nazis ohne das so gewonnene Gebiet Moskau wohl erobert.
      Oh ja, Estland, Lettland und Litauen sind auch nur "zurückgeholt" worden. Zusammen mit den Bewohnern von Ostpolen haben sie sich über die Unterdrückung, Zwangskollektivierung, Morde, NKWD etc... pardon, ich meine natürlich Befreiung, sicher gefreut. Die Finnen fanden den "Befreiungsversuch" der roten Armee sicher auch ganz toll.

      Diese Abermillionen Tonnen Bomben haben größtenteils nur Wohngebiete getroffen, weil man die Zivilbevölkerung demoralisieren wollte. Gezielte Bombardements waren auch gar nicht möglich, weil zu Beginn nur Nachtangriffe geflogen wurden.

      Sehr gut zeigt sich diese militärisch völlig unsinnige Bombardierung am Beispiel von Dresden.

      Dazu waren Anfang nur sehr überschaubare Truppen für die Verteidigung des deutschen Luftraums eingesetzt, weil man die Truppen anderswo benötigte.

      Auch in England und den USA werden diese Bombardierungen mittlerweile als Fehler betrachtet: "Der britische Philosoph A. C. Grayling (Birkbeck College, University of London) fasst die Untersuchungen seines Buch Among the Dead Cities: The History and Moral Legacy of the WWII Bombing of Civilians in Germany and Japan so zusammen: Das area bombing sei unverhältnismäßig und militärisch nicht notwendig gewesen, es hätte gegen „humanitäre Prinzipien“ und gegen „anerkannten Maßstäbe“ der westlichen Zivilisation verstoßen. Es sei „moralisch sehr falsch“ gewesen." -http://de.wikipedia.org/wiki/Luftkrieg#Bombenangriffe_auf_Deutschland
      Air warfare of World War II - Wikipedia, the free encyclopedia
      One fourth of the German war economy was neutralized because of direct bomb damage, the resulting delays, shortages and roundabout solutions, and the spending on anti-aircraft, civil defense, repair, and removal of factories to safer locations. The raids were so large and often repeated that in city after city the repair system broke down. The bombing prevented the full mobilization of German economic potential.[90] Planning minister Albert Speer and his staff were effective in improvising solutions and work-arounds, but their challenge became more difficult every week as one backup system after another broke down.[91] By March, 1945, most of Germany's factories, railroads and telephones had stopped working; troops, tanks, trains and trucks were immobilized. [93]
      Abgesehen von so Kleinigkeiten, dass durch die Zerstörung der Hydrierwerke durch Bombenangriffe die Wehrmacht gelähmt worden ist... die tausenden Flugzeuge, die durch die Luftabwehr gebunden waren, wären an der Ostfront ja auch überflüssig gewesen...

      Die dortigen Truppen waren größtenteils nicht mehr verwendungsfähig für den Einsatz an der Ostfront und oft nur mittelmäßig ausgerüstet oder neu aufgestellte Gruppen von zweifelhaftem militärischen Wert die SS-Division "Hilterjugend".
      Und? Selbst wenn sie im Osten hinter der Fronst nur Garnisionsdienste und Partisanenbekämpfung betrieben hätten, hätten sie dafür die Verlegung anderer Truppen an die Front ermöglicht. Abgesehen davon, dass auch viele sehr gute Panzerdivisionen an der Westfront gekämpft haben.

      An dieser Stelle sei, dann auch noch die Heldentaten der Resistance erwähnt, welche unter Führung der Kommunistischen Partei den alliierten Sieg erst ermöglicht haben...
      Ja ja...

      Belassen wir es dabei, dass für dich, dass deine Weltsicht dem Kolonialismus des 19 Jahrhunderts entspricht.
      Belassen wir es doch dabei, dass du ideologisch verblendet bist...
      "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
      -Cpt. Jean-Luc Picard

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        Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
        Hier kann man ziemlich deutlich erkennen, welche zentrale Rolle die Lieferungen der USA gespielt haben. Wäre wohl ziemlich blöd gewesen, mit nur halb soviel Flugbenzin und Munition gegen die Wehrmacht zu kämpfen oder keine Lokomotiven für Nachschubtransporte von hinter dem Ural zu haben... Wäre ja auch dumm gewesen, wenn die ganzen Arbeiter in den Fabriken hinter dem Ural kein Futter vom bösen imperialistischen Klassenfeind bekommen hätten...
        Diese Lieferungen haben es der Sowjetunion ermöglicht sich verstärkt auf Produktion von Waffensystemen zu konzentrieren. Im Zweifelsfall hätte man Flugbenzin und Munition auch alleine in entsprechender Anzahl herstellen können.

        Wie ich bereits geschrieben habe ich verneine nicht die Rolle der westlichen Alliierten im zweiten Weltkrieg, aber jeder Militärhistoriker wird dir bestätigen, dass der Krieg im Osten entschieden wurde.

        Genauso falsch ist ja auch die Behauptung, die Sowjets hätten eine höhere Rüstungsproduktion gehabt. Die Sowjets haben etwas mehr Panzer und mehr Artillerie produziert, anonsten haben die Amerikaner in anderen Bereichen mehr produziert. Daneben haben sie auch noch eine Flotte von 33.000.0000 Millionen Tonnen Tonnage an Kriegsschiffen gebaut. Und selbst die Produktionszahlen, die die Sowjets hatten, hätten sie ohne amerkanische Hilfe niemals erreicht. Abgesehen davon, dass die USA ohnehin ein viermal so großes BIP hatte und noch viel viel mehr hätte produzieren können, wenn es nötig gewesen wäre.
        Blöd nur, dass die amerikanischen Panzer in Europa erst 1943 in kleinem Maße und erst ab der Landung in der Normandie wirklich eine Rolle gespielt haben.

        Dazu haben sich die USA viel zu lange auf den unzureichenden M4-Sherman verlassen während die Rote Armee mit dem IS-1 ab 1943 einen brauchbaren schweren Panzer ins Feld geführt hat und mit dem IS-2 den wohl besten schweren Panzer des zweiten Weltkrieges.

        Normalerweise gibst du doch viel auf die Meinung von kommunistischen Massenmördern und Menschheitsverbrechern, oder?
        Lies dir mal die entsprechen Würdigungen Roosevelts und Churchills für die Rote Armee durch.

        Genau, und die Sowjets haben überhaupt kein Interesse an Nazi-Wissenschaftlern gehabt...
        Es besteht doch ein gewisser Unterschied zwischen Wissenschaftlern und ausgewiesenen Kriegsverbrechern.

        Alternativlos, wenn man wie die Sowjetunion ein paar Angriffskriege wie z.B. gegen Polen oder Finnland und ein paar kleine Annektionen von wehrlosen Staaten durchführen wollte? Sicher...
        Man hat sich von Polen geraubtes Gebiet zurückgeholt (wie gesagt Curzon-Linie) und wollte gegenüber Finnland eine Pufferzone für Leningrad schaffen.

        Oh ja, Estland, Lettland und Litauen sind auch nur "zurückgeholt" worden. Zusammen mit den Bewohnern von Ostpolen haben sie sich über die Unterdrückung, Zwangskollektivierung, Morde, NKWD etc... pardon, ich meine natürlich Befreiung, sicher gefreut. Die Finnen fanden den "Befreiungsversuch" der roten Armee sicher auch ganz toll.
        Die Sowjetunion wollte nach dem zweiten Weltkrieg eine Pufferzone gegenüber neuen Agressionen, sicherlich verständlich nach 25 Millionen Todesopfern.

        Und ja die Rote Armee hat diese Gebiete vom Nazi-Terror befreit darunter z.B. auch das Konzentrationslager Ausschwitz

        Abgesehen von so Kleinigkeiten, dass durch die Zerstörung der Hydrierwerke durch Bombenangriffe die Wehrmacht gelähmt worden ist... die tausenden Flugzeuge, die durch die Luftabwehr gebunden waren, wären an der Ostfront ja auch überflüssig gewesen...
        Erst mit den Tagangriffen der USA konnten überhaupt gezielt militärische Ziele angegriffen werden, davor war die Zivilbevölkerung das Hauptziel.

        "Es entsprach dem ausdrücklichen Entschluss der Churchill-Regierung, den Tod von Zivilisten nicht nur in Kauf zu nehmen, sondern die Zivilbevölkerung zum Angriffsziel zu nehmen und die Luftangriffe so zu gestalten, dass eine möglichst hohe Anzahl Menschen dabei starben oder schwer geschädigt wurden. Zu einem hohen Prozentsatz wurden brandsetzende Bomben verwendet, die eine verheerende Wirkung auf die Wohnviertel der bombardierten Städte hatten. Derart konstruierte Brandbomben wie beispielsweise die Elektron-Thermitstab-Brandbombe waren bereits lange vor dem Krieg konstruiert und getestet worden" -http://de.wikipedia.org/wiki/Luftkrieg_im_Zweiten_Weltkrieg#Deutsches_Reich

        Die Tagangriffe der USA haben, dann die Wirtschaftskraft sicherlich geschwächt, aber trotzdem konnte die deutsche Wirtschaft ihre Produktion weiterhin steigern, so dass eher der Mangel an ausgebildeteden Piloten und Panzerbesatzungen Probleme bereitete.

        Das Zerstören der Hydrierwerke hat natürlich nach und nach jede Offensivtätigkeit der Wehrmacht unmöglich gemacht, aber diese war zu großen Schlägen an der Ostfront ohnehin nicht mehr in der Lage.

        Und? Selbst wenn sie im Osten hinter der Fronst nur Garnisionsdienste und Partisanenbekämpfung betrieben hätten, hätten sie dafür die Verlegung anderer Truppen an die Front ermöglicht. Abgesehen davon, dass auch viele sehr gute Panzerdivisionen an der Westfront gekämpft haben.
        Die guten Panzerstreitkräfte waren spätestens nach Kursk nicht mehr existent. Generell ist die Qualität der deutschen Besatzungen im Krieg immer weiter gesunken.

        Wesentlich effektiver und früher haben die Partisanen in Jugoslawien, Griechenland, den besetzen Teilen der Sowjetunion und Frankreich Truppen gebunden und den Nachschub gestört.

        Außerdem wie bereits dutzendmal geschrieben: Ich verneine nicht die Rolle der Allierten, aber trotzdem wurde der zweite Weltkrieg an der Ostfront entschieden. Eine Sichtweise, welche das deutsche Oberkommando, darunter Hitler; alle Teilnehmer der Anti-Hitler-Koalition und jeder Militärhistoriker vertritt.

        Was angesichts der von mir zitierten Statistik, welche 90% der deutschen Verluste an der Ostfront verortet auch logisch erscheint.

        Passend dazu hat die Rote Armee heute vor 70 Jahren ihre Offensive zur Einkesselung der sechsten Armee in Stalingrad begonnen.
        Zuletzt geändert von HerrHorst; 19.11.2012, 16:31.
        “Sag mir, wer dich lobt, und ich sage dir, worin dein Fehler besteht.” - Lenin

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          Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigen
          Da "kommunistisch" in der Tradition Marx' und "Regime" in sich widersprüchlich sind, hat es so etwas auch nie gegeben.

          Da "sozialistisch" und all das in sich Widersprüchlich sind, sind das sicher nicht die Segnungen des Sozialismus'.
          Schade nur, dass sich viele überzeugte Linke immer noch explizit auf Stalin und Mao berufen, wie ja erst bei der letzten Parade zu Ehren Rosa Luxemburgs zu sehen war. Dort ist die Parteiführung der LINKEN geschlossen einem Stalin-Portrait nachgelaufen. Also scheinen sie ja wohl seine Ideen, seine Politik und seine Methoden gutzuheißen.
          "En trollmand! Den har en trollmand!"

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            Ohnehin kann man nicht gleichzeitig behaupten, der Begriff Regime und kommunistisch im Sinne von Marx sei widersprüchlich, und im anderen Thread argumentieren, Bankenrettungen seien zwar gegen die neoliberale Doktrin, aber irgendwie doch neoliberal, weil sie irgendwelchen Bankern gefallen. Irgendwie sollte man sich schon mal überlegen, ob man jetzt die Doktrin zugrunde legt oder das, was ungewollt vielleicht dabei herauskommt.

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              Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigen
              Wenn du in einer mittelalterliche nWelt von 0 auf 100 eine Demokratie nach heutigen Maßstäben errichten willst, wirst du zu 99,99% scheitern. Was aber nichts über die Möglichkeit des Projektes aussagt. Wenn du etwas errichten willst, ohne dass die Voraussetzungen dafür da sind, wirst du immer scheitern. Im Falle des Sowjetunion lassen sich die Ursachen sehr gut ermitteln.
              Das halte ich allerdings für unrealistisch. Daran, dass man einen demokratisch und marktwirtschaftlich organisierten Sozialismus zum Laufen bringen kann, mag ich (abhängig davon, was man unter Sozialismus versteht) noch glauben, aber alles weitere wird früher oder später so viel Zwang brauchten, um das System aufrecht zu erhalten, dass man dann wieder eine Mauer und ein Regime braucht.

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                Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                Schade nur, dass sich viele überzeugte Linke immer noch explizit auf Stalin und Mao berufen, wie ja erst bei der letzten Parade zu Ehren Rosa Luxemburgs zu sehen war. Dort ist die Parteiführung der LINKEN geschlossen einem Stalin-Portrait nachgelaufen. Also scheinen sie ja wohl seine Ideen, seine Politik und seine Methoden gutzuheißen.
                Idioten gibt es überall. Wenn ich allerdings das Programm der Linken durchlese, so wie es in der Wikipedia steht, erkenne ich nur positives, bzw. erkenne ich darin das, was die SPD eigentlich sein sollte.

                Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                Ohnehin kann man nicht gleichzeitig behaupten, der Begriff Regime und kommunistisch im Sinne von Marx sei widersprüchlich, und im anderen Thread argumentieren, Bankenrettungen seien zwar gegen die neoliberale Doktrin, aber irgendwie doch neoliberal, weil sie irgendwelchen Bankern gefallen. Irgendwie sollte man sich schon mal überlegen, ob man jetzt die Doktrin zugrunde legt oder das, was ungewollt vielleicht dabei herauskommt.
                Ich erinnere mich, diesen einen Beitrag nicht ohne eine gewisse Ironie geschrieben zu haben.

                Außerdem widersprechen sich "Marxismus" und "Doktrin" ebenfalls, da der Marxist als Ziel einen freien und selbstbestimmten Menschen hat, egal, was die Realsozialisten daraus gemacht haben.

                Die Doktrin, die uns derzeit am gefährlichsten ist, ist die absolute Freiheit für die, die sie sich leisten können.

                Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
                Das halte ich allerdings für unrealistisch. Daran, dass man einen demokratisch und marktwirtschaftlich organisierten Sozialismus zum Laufen bringen kann, mag ich (abhängig davon, was man unter Sozialismus versteht) noch glauben, aber alles weitere wird früher oder später so viel Zwang brauchten, um das System aufrecht zu erhalten, dass man dann wieder eine Mauer und ein Regime braucht.
                Das kann gut sein, das können wir alle nicht wissen.
                Aber abgesehen davon halte ich nichts davon, in vorzeitigen Pessimismus zu verfallen. Schief gehen kann es immer noch, also sollte man es zumindest versuchen.

                Schau dir mal die Geschichte der Pariser Commune an. Das war in Ansätzen der Kommunismus, wie ihn sich Marx vorgestellt hat. Was mit ihr weiter geschehen wäre, können wir nicht wissen, da "republikanische" Truppen "Recht und Ordnung" wiederhergestellt haben.

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                  Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigen
                  Idioten gibt es überall.
                  Aber sie senden mit ihren Handlungen Signale nach außen und zu ihren Anhängern. In diesem Fall nämlich, dass sie die kommunistischen Diktaturen als gar nicht so schlimm erachten. Im Übrigen hat mich die einstige Distanzierung der PDS von der SED nie wirklich überzeugt, da schon damals sehr viele PDS-Mitglieder auch in der SED aktiv waren und auch heute noch zur Verharmlosung des DDR-Systems beitragen. Sich nun als Demokraten zu präsentieren erinnert an eine Kolonne von Brandstiftern, die der Feuerwehr beigetreten sind.

                  In diesem Fall sind es also ziemlich einflussreiche Idioten. Wohlgemerkt, es waren die offiziellen Repräsentanten der Partei, die unter dem Stalin-Porträt aufmarschiert sind. Sich dann nachträglich davon zu distanzieren - nachdem es durch die Presse gegangen ist - wirkt auf mich nicht glaubwürdig, sondern eher wie "Ups, ertappt...".
                  "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                    Trotzdem ändert das nicht daran, dass ich das Parteiprogramm (wie gesagt, ich kenne es nur aus Wikipedia) interessant finde.

                    Und wenn ein paar alte DDR-Köpfe meinen, sie müssen ewiggestrig bleiben, dann seis drum.

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                      Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigen
                      Und wenn ein paar alte DDR-Köpfe meinen, sie müssen ewiggestrig bleiben, dann seis drum.
                      Ja, aber das hat ja wieder einen direkten Bezug zum Thema ("Linke Parteien mit rechtsextremer Anhängerschaft").

                      In diesem Fall: Verherrlichung eines Terrorregimes und Billigung der damals angewandten Politik und Methoden.
                      "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                        Die Kundgebung für Luxemburg/Liebknecht ist ohnehin jedes Jahr ein Sammelbecken für Spinner, da sieht man regelmäßig massig Nordkorea-Fahnen und Plakate mit Enver Hoxha und Co.
                        “Sag mir, wer dich lobt, und ich sage dir, worin dein Fehler besteht.” - Lenin

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                          Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                          Aber sie senden mit ihren Handlungen Signale nach außen und zu ihren Anhängern. In diesem Fall nämlich, dass sie die kommunistischen Diktaturen als gar nicht so schlimm erachten. Im Übrigen hat mich die einstige Distanzierung der PDS von der SED nie wirklich überzeugt, da schon damals sehr viele PDS-Mitglieder auch in der SED aktiv waren und auch heute noch zur Verharmlosung des DDR-Systems beitragen. Sich nun als Demokraten zu präsentieren erinnert an eine Kolonne von Brandstiftern, die der Feuerwehr beigetreten sind.

                          In diesem Fall sind es also ziemlich einflussreiche Idioten. Wohlgemerkt, es waren die offiziellen Repräsentanten der Partei, die unter dem Stalin-Porträt aufmarschiert sind. Sich dann nachträglich davon zu distanzieren - nachdem es durch die Presse gegangen ist - wirkt auf mich nicht glaubwürdig, sondern eher wie "Ups, ertappt...".
                          Wobei es in der CDU und der FDP auch Anhänger ehemaliger Blockparteien gibt und die sahen, soweit ich weiß, auch nie ein größeres Bedürfnis sich für ihre Stützung des Regimes zu erklären. Im Gegenteil: Lothar deMezaire sah sich erst kürzlich veranlasst nochmal klarzustellen, dass die DDR eigentlich kein Unrechtsstaat war und man quasi gezwungen war in einer Blockpartei aktiv zu sein, wenn man oppositionell tätig sein wollte - na klar.

                          Macht jetzt das Gebaren einiger Linksparteifunktionäre nicht besser, aber diese einseitige Einhackerei auf die ehemalige PDS finde ich schon ziemlich platt.

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                            Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigen
                            Trotzdem ändert das nicht daran, dass ich das Parteiprogramm (wie gesagt, ich kenne es nur aus Wikipedia) interessant finde.
                            Und mindestens ebenso wichtig wie das offizielle Parteiprogramm ist es für mich, welche Positionen die Parteimitglieder denn tatsächlich und im Alltag vertreten. Demokratiefeindliche Sachen wird niemand ins Parteiprogramm schreiben, die muss man aus den Handlungen ableiten.
                            "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                              Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigen
                              Das kann gut sein, das können wir alle nicht wissen.
                              Aber abgesehen davon halte ich nichts davon, in vorzeitigen Pessimismus zu verfallen. Schief gehen kann es immer noch, also sollte man es zumindest versuchen.
                              Man muss es erst garnicht versuchen, da sich für die Wege zum Kommunismus nicht allzu viele Leute interessieren und das IMHO aus gutem Grund.

                              Schau dir mal die Geschichte der Pariser Commune an. Das war in Ansätzen der Kommunismus, wie ihn sich Marx vorgestellt hat. Was mit ihr weiter geschehen wäre, können wir nicht wissen, da "republikanische" Truppen "Recht und Ordnung" wiederhergestellt haben.
                              Dass die anno dazumal für ein paar Wochen Kommunismus gespielt haben, eignet sich aber kaum als Vorbild für einen modernen Staat im 21. Jahrhundet.

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                                Zitat von HerrHorst Beitrag anzeigen
                                Die Kundgebung für Luxemburg/Liebknecht ist ohnehin jedes Jahr ein Sammelbecken für Spinner, da sieht man regelmäßig massig Nordkorea-Fahnen und Plakate mit Enver Hoxha und Co.
                                Genau mein Reden.
                                "En trollmand! Den har en trollmand!"

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