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    Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigen
    Wenn du unabhängig von Arbeit ein Leben führen kannst, bedeutet dass, dass du unabhängig von deinem Arbeitseinsatz von der Gesellschaft eine Lebensführung erhältst (Beispiele dafür sind z.B. das gesicherte Grundeinkommen).
    Gut, daß Du aufs GE kommst. Das würde, denke ich tatsächlich, einiges an Härte aus dem System herausnehmen. Aus den allgemeinen Machbarkeitsdiskussionen halte ich mich lieber heraus, weil dort ungebildet.

    Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigen
    Und da ist es eigentlich unbedeutend, was deine Voraussetzungen sind. Nach der Deckung der materiellen Bedürfnisse tragen diese nicht mehr so signifikant zum Faktor "Glück" bei wie die Deckung der immateriellen Bedürfnisse.
    Wie oben: Ein erstrebenswerter Zustand, kein Zweifel. Ist da immer noch Geld im Spiel oder hat sich das dann erledigt ? Ich mein, meine meinetwegen 1000€ GE oder so, sind ja auch Marktkräften ausgeliefert, die den Tausender stetig kleiner machen. Kann man das nicht besser mit Gutscheinen regeln, wo man dann umsonst ein gutes Mittag bekommt ? Und die 10Kilo Einkaufstüten auch. Das wär ja auch nix schlimmes weil jeder das so machen würde. Kostenlos. Muß man sich nur abholen. Oder der Parka für 20€, alles sehr schön. Aber irgendwer produziert das dann alles irgendwoanders billiger damits hier funktionieren kann, hab ich dann immer so ne Restangst. Man könnte das GE natürlich auch dynamisch gestalten. Inflationsausgleichend z.B.

    Offensichtlich warum ich mich da lieber weniger zu Wort melden möchte. Ich geh das viel zu primitiv an.
    Zuletzt geändert von Galactus; 02.02.2013, 19:51.
    "Ganz egal wo Ihr hingeht - da seid Ihr dann." (Buckaroo Banzai)

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      Zitat von Jobe Beitrag anzeigen
      Gut, daß Du aufs GE kommst. Das würde, denke ich tatsächlich, einiges an Härte aus dem System herausnehmen. Aus den allgemeinen Machbarkeitsdiskussionen halte ich mich lieber heraus, weil dort ungebildet.
      Ach, das ist nicht schwer durchzurechnen. Das Problem am GE wäre, dass es, ähnlich wie die Sozialdemokratie, versucht, im System selbst etwas einzubauen, was ihm aber konträr gegenübersteht. Solche Bestrebungen müssen sich selbst im System verankern, und sind nur dann erfolgreich, wenn jenes auch erfolgreich ist. Heißt, statt dem System seine Schärfe zu nehmen, muss man es noch zusätzlich befeuern. Die negativen Eigenschaften werden so nicht abgeschafft.

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        Zitat von Jobe
        Ich mein, meine meinetwegen 1000€ GE oder so, sind ja auch Marktkräften ausgeliefert, die den Tausender stetig kleiner machen.
        Ist das eine Prophezeiung?
        Denn so sehe ich es.

        Leider wird sich das zeigen nur nach dem man es durchgesetzt hat. Dann werden wir womöglich da stehen. Alle mit 1000€ in der Hand die evtl. nur 500 Wert sein werden.

        Ist es, Bzw. wird es so sein?
        Wer weis!

        Man könnte das GE natürlich auch dynamisch gestalten. Inflationsausgleichend z.B.
        Das wäre der gerechte Weg...
        Aber:

        Zitat von Uriel Ventris
        Solche Bestrebungen müssen sich selbst im System verankern, und sind nur dann erfolgreich, wenn jenes auch erfolgreich ist.
        Wie wahr, wie wahr!

        In eine globale Wirtschaft ist es entweder lohnend mit Sklaven zu arbeiten oder alle Menschen mehr oder weniger "gleich" zu schalten (was das Lohn_Leistungsverhältnis angeht).

        Was ist machbarer?

        Ich fürchte das erste!

        Das erste was weg muss um eine gerechte Gesellschaft zu schaffen ist meines Erachtens der Zwischenhändler. Er ist ein Parasit dass ohne Abreit Geld macht.
        Könnte ein Bauer/Hersteller/Macher sein Schaffen direkt an den Markt bringen wäre alles viel einfacher und Billiger als es jetzt ist. Dann könnte der Bauer seine Tomaten mit dem Preis des Zwischenhändlers an den Markt bringen. Er wäre reicher und wir hätten die Tomaten mit dem selben Preis gekauft.

        Genossenschaften wären da ein gutes Beispiel...
        Hat man am Anfang auch versucht. Aber auch dort saßen, wie es sich rausgestellt hat, nur Menschen die sich bereichern wollten. Aus diesen Menschen sind die Zwischenhändler geboren...
        Und so hat der Kapitalismus seinen Untergang herbeigeleitet. Parasiten sind nur gut wenn sie eine Symbiose bilden...nicht wenn sie gegen der Organismus vorgehen.
        Zuletzt geändert von Area51 1/2; 03.02.2013, 10:47.
        Ich kann nur für das was ich sage verantwortlich sein..nicht für das was du verstehst.

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          @Area51 1/2:
          Deine Fragen kann ich nicht beantworten.
          Das ist es ja was ich mit "ich bin ungebildet" meine. Ich kann mir zwar vorstellen, wie ein bedingungslos garantiertes Grundeinkommen aussehen könnte (wobei 1000€ erstmal rein hypothetisch sind). Aber wie es vernünftig in das marktwirtschaftliche System "eingebaut" werden kann und wie es finanziert würde, das kann ich nicht sagen.
          Ich habe weder VWL oder verwandtes studiert, noch blicke ich bei den heutigen Wohstandsverteilmechanismen voll durch. Ich denke, es wäre ja nicht einfach damit getan jedem 1000€ in die Hand zu drücken und gleichzeitig alle Erwerbsteuern abzuschaffen (war das nicht mal ein Vorschlag der FDP ?). Dann wäre ja nichts für öffentliche Ausgaben da. Ob Konsumsteuern allein da helfen ? Ich weiß es nicht.
          Vielleicht wären ja sogar grundlegende Verfassungsänderungen nötig.

          Mir fehlt da der Expertenblick. Ich möchte auch nicht blind irgendwelchen Leuten glauben, die sagen, alles sei ganz easy und locker realisierbar.
          Auf jeden Fall hätte ich ein Problem damit, wir führen das GE bei uns ein und es wird über Umwege aus sklavereiähnlichen Zuständen im Ausland finanziert.

          Deswegen sind meine Betrachtungen zum Thema Sklavenwirtschaft auch einseitig moralingesäuert. Mir fehlt der marktwirtschaftliche (meinetwegen auch kapitalistische) Blick auf das Thema, den der Threadersteller blueflash am Anfang ins Spiel brachte. Nicht uninteressant übrigens.

          @Uriel Ventris:
          Das System muß also an das Grundeinkommenprinzip angepaßt werden. Nicht umgekehrt.
          Habe ich Dich da richtig oder falsch verstanden oder was meinst Du mit "befeuern" ?
          Zuletzt geändert von Galactus; 03.02.2013, 21:09.
          "Ganz egal wo Ihr hingeht - da seid Ihr dann." (Buckaroo Banzai)

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            Mir fehlt da der Expertenblick. Ich möchte auch nicht blind irgendwelchen Leuten glauben, die sagen, alles sei ganz easy und locker realisierbar.

            Da braucht man keinen Expertenblick...

            Einfach ist es nicht aber schwer auch nicht.
            Kommt darauf an wie es eine Regierung oder Partei sieht. Meistens werden solche Maßnahmen von Leuten getroffen die mit Arbeit oder Arbeiterschicht sehr wenig zu tun haben. Politiker-Wirtschaftsexperten-Ökonomen deren Lohn weit über dem eines Arbeiters liegt. Niemand von denen braucht zu befürchten mit einen Mindestlohn auskommen zu müssen. Keiner von denen wird ohne Arbeit bleiben....sehr schwer jedenfalls.
            Wie soll ein solcher Mensch etwas veranlassen was gegen die Wirtschaft ist?
            Weltweite (globalisierte Wirtschaft) ist undurchsichtig und grenzt an einen Krieg. Preise werden von Billigländer klein gehalten weil dort der Lohn/Versicherung/Rente/Krankenkassenbeiträge der Arbeiter sehr niedrig sind, wenn sie überhaupt existieren.
            Dagegen muss sich ein Land wie Deutschland behaupten. Hier herrscht, im Gegensatz zu den genannten Ländern ein Wohlstand. Wir müssen uns nicht fürchten, in Relation zu den oben genannten Ländern, Arbeitslos zu werden, wir haben uns ein Netz der Sicherheit gebaut. Aber dieses Netz kostet Geld. Die die abreiten unterstützen die die nicht arbeiten.
            Nun ist es aber so das die die arbeiten immer weniger werden (Geburtenrückgang). Dieses Geschehen kann keine Statistik erfassen. So kommt langsam die Zeit wo die Unterstützer weniger werden als die Unterstützten.
            Dieser Weltweite Kampf nach "noch billigen" Ware, aus Länder die sich eine moderne Sklavenhaltung halten, zusammen mit der Politik oder Taktik einiger Länder, die ihre Arbeiter noch einen Status anbieten können, führen immer mehr zum Kollaps des Kapitalismus.
            Wer soll da als erster aufgeben. Die Länder wie Deutschland oder Länder wie z.B. China?

            Solange dieser Kampf weitergeht solange werden wir keine Einigung in Sachen Arbeiterrecht haben.

            So einfach ist es!
            Ich kann nur für das was ich sage verantwortlich sein..nicht für das was du verstehst.

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              Back To Topic

              Gerade schaute ich eine relativ neue Doku über Leiharbeiter bei Amazon.
              Sehr interessant zu sehen, daß Arbeiter aus nahezu der ganzen Welt in diesem System schon ähnlichen Bedingungen ausgesetzt sind, wie man es bisher nur aus Berichten über Drittweltländer kennt. Sweatshops in Deutschland ?

              Ausgeliefert! Leiharbeiter bei Amazon.

              Ich selbst habe in den letzten Jahren sehr viel da gekauft. Das werde ich jetzt auf ein Minimum beschränken. In meinem Bekanntenkreis arbeiten Leute bei Zustellerfirmen, die auch Amazon-Sendungen ausliefern, nur wurde bis vor kurzem nicht darüber gesprochen, was gerade in der Weihnachtszeit für immense Zusatzbelastungen bei ihnen anstehen. Deshalb entschloß ich mich dieses mal im Weihnachtsgeschäft nichts dort zu bestellen. Das dürfte allerdings für die Leiharbeiter von Amazon selbst ein Tropfen auf dem heißen Stein gewesen sein, wie ich an diesem Bericht sehen konnte.
              Klar, Amazon ist in den meisten Fällen günstiger als der Einzelhandel, dessen Preise für einen Film auf DVD ich zu teuer finde. Ich dachte immer: Bei denen macht`s die Masse, deswegen können die so günstig sein. Dem ist wohl nicht ganz so.
              Für mich als Filmfreund bleibt natürlich noch, wenn ich es weiterhin günstig haben möchte, der Gebrauchtgrabbeltisch in der Videothek. Nur, wie lange noch ?

              Es wird immer gesagt, der Verbraucher hat die Macht seiner Kaufentscheidung. Wenn sich aber solche Meldungen wie obige immer mehr häufen und man feststellt, daß ausbeuterische Zustände immer mehr um sich greifen, ja auch vor Deutschland nicht halt machen, wird es der ach so effektiven Kaufmacht aber langsam eng.
              Wie lange dauert es wohl noch, bis man sich ideologische Einkäufe nicht mehr leisten kann, wenn sklavereiähnliche Zustände quasi vor der Haustür stehen ?
              Bei DVDs fällt mir eine Einschränkung des Konsums noch einigermaßen leicht, aber wie sieht es bei Kleidung und Dingen des täglichen Bedarfs oder gar Lebensmitteln aus ?
              Und ich meine nicht das Superbilligfleisch vom Discounter.
              Zuletzt geändert von Galactus; 14.02.2013, 17:26.
              "Ganz egal wo Ihr hingeht - da seid Ihr dann." (Buckaroo Banzai)

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                Der bittere Preis der Globalisierung. Man muss mit der Konkurrenz aus Billigstländern Schritt halten. Das muss Amazon und auch unser Einzelhandel. Denn ansonsten rentiert es sich für den Verbraucher eines Tages, dass man sich seinen täglichen Haushaltsbedarf aus Uruguay liefern lässt.

                Ich wünsche mir einen sinnvollen Protektionismus unserer heimischen Wirtschaft. Zölle, um die Produktion in Billigst- und Ausbeuterländern die Attraktivität zu nehmen.

                Was mir zum Beispiel jüngst zu Denken gegeben hat: Einbau der erstandenen Küche. Wir haben die Küche in Ingolstadt gekauft. Eingebaut hat die Küche eine Subunternehmer-Firma aus Polen. Die sind also engagiert worden, in 300 km Entfernung mal schnell eine Küche einzubauen. Offenbar weil es sich bei deren niederigen Löhnen und unseren Maut-freien Autobahnen rentiert, sie zu engagieren.
                Hat mich ziemlich von den Sochen gehauen.

                Kommentar


                  Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigen
                  Der bittere Preis der Globalisierung. Man muss mit der Konkurrenz aus Billigstländern Schritt halten. Das muss Amazon und auch unser Einzelhandel. Denn ansonsten rentiert es sich für den Verbraucher eines Tages, dass man sich seinen täglichen Haushaltsbedarf aus Uruguay liefern lässt.

                  Ich wünsche mir einen sinnvollen Protektionismus unserer heimischen Wirtschaft. Zölle, um die Produktion in Billigst- und Ausbeuterländern die Attraktivität zu nehmen.

                  Was mir zum Beispiel jüngst zu Denken gegeben hat: Einbau der erstandenen Küche. Wir haben die Küche in Ingolstadt gekauft. Eingebaut hat die Küche eine Subunternehmer-Firma aus Polen. Die sind also engagiert worden, in 300 km Entfernung mal schnell eine Küche einzubauen. Offenbar weil es sich bei deren niederigen Löhnen und unseren Maut-freien Autobahnen rentiert, sie zu engagieren.
                  Hat mich ziemlich von den Sochen gehauen.
                  Na ja, da brauchen wir aber nicht gleich die dicke Protektionismuskeule auspacken, um dem entgegen zu wirken. Grds. ist Welthandel ja nicht per se schlecht.

                  In dem genannten Beispiel mit der Küche würde es z.B. schonmal ausreichen diese Seltsame Diensleistungsrichtlinie der EU zu knicken, die vorschreibt, dass bei der Erbringung von Dienstleistungen das Ursprungslandprinzip gilt. Dann dürfte man zwar weiterhin polnische Handwerker anheuern, um in Bayern eine Küche zu installieren, müsste aber ortsübliche Löhne zahlen.

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                    Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigen
                    Man muss mit der Konkurrenz aus Billigstländern Schritt halten. Das muss Amazon und auch unser Einzelhandel. Denn ansonsten rentiert es sich für den Verbraucher eines Tages, dass man sich seinen täglichen Haushaltsbedarf aus Uruguay liefern lässt.

                    Ich wünsche mir einen sinnvollen Protektionismus unserer heimischen Wirtschaft. Zölle, um die Produktion in Billigst- und Ausbeuterländern die Attraktivität zu nehmen.
                    Ja genau, eine Frechheit die dritte Welt"länder"... Also ob die...Länder...produzieren und nicht...Firmen...die woher kommen..? Ach ja, der ganze Müll den wir kaufen wird von unseren Firmen von Kinderhand woanders hergestellt. Aber diese...Länder sollen büßen und noch mehr draufzahlen! Und am besten noch H&M, Mango, Nokia, Philips uswusf *man füge hier weitere 1000 Marken ein* subventionieren... *oMan*
                    Die Grenzenlose Freiheit Einzelner Bedeutet Stets Die Begrenzung Der Freiheit Vieler!
                    Willkommen in der DDR - Demokratischen Diktatur der Reichen

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                      Zitat von Eye-Q Beitrag anzeigen
                      Ja genau, eine Frechheit die dritte Welt"länder"... Also ob die...Länder...produzieren und nicht...Firmen...die woher kommen..? Ach ja, der ganze Müll den wir kaufen wird von unseren Firmen von Kinderhand woanders hergestellt. Aber diese...Länder sollen büßen und noch mehr draufzahlen! Und am besten noch H&M, Mango, Nokia, Philips uswusf *man füge hier weitere 1000 Marken ein* subventionieren... *oMan*
                      Ja, damit hast Du völlig recht. Man kann es eigentlich nicht oft genug erwähnen, daß es u.a. auch deutsche Konzerne sind, die im Ausland mehr als billig produzieren lassen und nebenbei kaum noch Steuern auf ihre Gewinne abführen. Während diverse Branchen bei uns so gut wie tot sind, weil man sich die Löhne, die hier dafür anfallen würden ja nicht leisten kann.
                      Man weiß das. Der Fall Amazon jedoch hat für mich eine neue Qualität. Passiert es doch quasi in unserem Hinterhof.
                      Man scheint sich aber noch nicht zu trauen es ganz offen zu tun. Was diesen fragwürdigen Sicherheitsdienst, der bei der Arbeit und der Unterbringung der Arbeiter allgegenwärtig ist, erklärt.
                      Mal abgesehen von der Verbindung dieses Unternehmens im o.g. Video zur rechten Szene.

                      Was ich besonders dreist finde: Der Transport der Arbeiter. Nur ein Bus pro Schicht, der überdies noch maßlos überfüllt ist. Wer keinen Sitz oder Stehplatz mehr bekommt, der bleibt einfach zurück.
                      Zitat: "Hören Sie mir doch auf mit Menschen, wir rechnen in Bussen."
                      Ganz nebenbei: Kommt es einmal zu einem Bußgeld wegen eines überfüllten Busses, bleibt das natürlich am Fahrer bzw. am Busunternehmen hängen. Die Auftraggeberfirma wird sich da schon schadlos halten.
                      Ähnlich wird es bei Amazon sein, welches der Auftraggeber des genannten Personaldienstleisters ist.

                      So greift ein Rädchen ins andere und Verantwortung wird in so einem System immer verneint.
                      Zuletzt geändert von Galactus; 14.02.2013, 19:08.
                      "Ganz egal wo Ihr hingeht - da seid Ihr dann." (Buckaroo Banzai)

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                        Ach so, jetzt habe ich erst Jobes Post über dem von Sinclair_ gesehen. Na, das hat erst recht nichts mit Globalisierung zu tun, sondern schlicht und ergreifend mit vollkommen falscher und asozialer neoliberaler Politik.

                        Insofern halte ich auch nicht mehr viel von Boykottaufrufen. Da muss einfach Druck auf die Politik sein, um hier gesetzgeberische Lösungen zu erwirken. "Ich boykottiere jetzt Firma XY" wird niemals irgendwas bewirken, außer vielleicht das eigene Gewissen zu beruhigen. Wenn man das konsequenz durchziehen würde, dürfte man, glaube ich, gar nirgends mehr einkaufen.

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                          @SF-Junky:
                          Darauf wollte ich hinaus. Die Boykott-Strategien verlieren so langsam ihre Wirksamkeit. Da hat man jahrelang den Verbrauchern weisgemacht, sie seien ja selbst für desolate Zustände mitverantwortlich und hätten es durch ihre Kaufentscheidungen auch in der Hand daran etwas zu ändern. Das scheint mir nicht mehr der Fall zu sein.

                          Da achtet man selbst schon darauf, wo man einkauft, läßt selbstkritisch von seiner eigenen Geizistgeil-Mentalität ab, aber die Wirtschaft nicht von ihrer ProfitumjedenPreis-Mentalität.
                          Ja, Druck auf die Politik wäre ein probates Mittel. Aber wie ?
                          "Ganz egal wo Ihr hingeht - da seid Ihr dann." (Buckaroo Banzai)

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                            Nichts neues beim "Amazon-Leiharbeiterskandal"

                            Börsenblatt: Amazon klagt gegen seinen Betriebsrat.

                            Es ist derzeit bei oberflächlicher Suche kein aktuellerer Eintrag als dieser vom 19.3.2013 zu finden, der derzeit knapp 4 Wochen alt ist. Aus diesem erfährt man aber auch nicht mehr, als daß behördliche Prüfungen im Gange sein sollen und daß man sich deswegen betriebsintern um Vertragsverlängerungen von 65 befristet beschäftigten Leiharbeitern streitet.

                            Auch bei den üblichen Verdächtigen keine in direktem Zusammenhang stehende Meldung. Verdi Publik, die Mitgliederzeitschrift der Gewerkschaft, meldet am 20.3.2013: 37.000 Unterschriften - Online-Petition führt zu erstem Erfolg.

                            Im Moment ist es ruhig um die "Sklavenarbeiter", jener wohl stärksten Truppe an der Front der hohen Exportüberschüsse. An sich kein Wunder bei den sonstigen etwas größeren Problemen in Europa und im fernen Osten.
                            "Ganz egal wo Ihr hingeht - da seid Ihr dann." (Buckaroo Banzai)

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                              Bevor man sich nur an Amazon hängt, sollte man diverse Call-Center auch mal unter die Lupe nehmen, wie sehr die gegen bestehende Arbeitsrechte verstoßen (Arbeitszeitgesetz etc.).

                              Momentan scheint wieder Sitel groß im Kommen zu sein, ein amerikanisches Unternehmen, was in Deutschland Fuß gefasst hat. Aber zu welchem Preis?

                              Sitel in Krefeld | 156 Job Bewertungen
                              Sitel Karriere: Nie wieder SITEL

                              Das Problem ist auch, dass verstärkt von Jobcenter und Arbeitsagenturen an solche Call-Center zwangsvermittelt wird.

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                                @ Bethany Rhade:

                                Ich kenne die Arbeit als Callcenteragent nicht. Vor 7 Jahren (damals noch AlgII-Bezieher) hatte ich mich mal als sowas beworben. Daraus wurde aber nichts weil das angekündigte Center dann doch nicht eröffnet wurde. Kurz danach bekam ich wieder eine Stelle in meinem angestammten Beruf. Das Problem mit zu kurzfristigen Schichtplänen und eine gewisse Suggestion zu "Vielarbeit" kenne ich auch. Um dem zu entgehen, habe ich mich dazu entschlossen einen Teilzeitvertrag zu machen. So hält sich das bei mir mit der Mehrarbeit in humanen Grenzen. Ich leiste dabei 75-100%(40Std/W) statt 100-150!
                                Da ich einen sehr stressigen Job mache, und ihn eigentlich noch lange machen will, versuche ich auf diesem Wege für eine angemessenere Job/Life Balance zu sorgen und natürlich so etwas wie Burnout gar nicht erst entstehen zu lassen.
                                Nur ein kleiner Tipp für Leute, die vielleicht ein solches Problem haben.
                                (Verschweigen will ich nicht, daß ich selbstverständlich dementsprechend weniger verdiene.)


                                Dies hier fand ich als Stellungnahme von Sitel bezügl. der Gehälter etwas anmaßend:
                                Der Betriebsrat bietet darüber hinaus ein Programm „Besser auskommen mit dem Einkommen“ an. Hier werden wertvolle Tipps gegeben.
                                So nach dem Motto: Lernt erst mal Haushalten, dann kommt Ihr auch mit Eurem kleinen Gehalt aus.
                                Wahrscheinlich erklären sie einem da, daß Kartoffeln billiger und gesünder als Fertiggerichte sind.
                                Dagegen ist mein profaner Tipp oben ja regelrecht gehaltvoll.

                                Ich finde es aber gut, daß es bei dieser Firma überhaupt die Möglichkeit gibt ein Feedback zu geben.
                                Das erweckt zumindest den Eindruck des Interesses an den Mitarbeitern. Bei uns gibt es so etwas gar nicht. Wir haben auch keinen Betriebsrat und Tarif wird bei uns erst seit Inkrafttreten der Tariftreueregelung NRW gezahlt. Auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld müssen wir leider auch verzichten.
                                Es ist wohl in den letzten Jahren auch in Deutschland schwer in Mode gekommen sich sowas bei den Amis abzuschauen. Nämlich nichts zu machen, was nicht gesetzlich vorgeschrieben ist und freiwillige Leistungen auszusetzen. Für mich eigentlich Ausdruck einer sehr arbeitnehmerfeindlichen Grundhaltung, trotz vorgeschobener, wirtschaftlicher Gründe. Da aber das Betriebsklima gut und die Arbeit nicht weit vom Wohnort weg ist, kann ich es hinnehmen. Wo ich herkomme sagt man dazu: "Da weisse wo de dran bis".

                                Aber zurück zu Sitel:
                                Inwieweit die Möglichkeit der Kritik bei Sitel wirklich die angestrebten Veränderungen bringt, kann ich nicht beurteilen. Kritikpunkte scheint es aber eine Menge zu geben.

                                Ohne hier verharmlosen zu wollen scheinen mir die Zustände bei Sitel aber noch meilenweit von denen der Leiharbeiter bei Amazon entfernt zu sein. Nichtsdestotrotz muß es in Deutschland aber in Zukunft in allen Branchen flächendeckende, große Lohnerhöhungen geben. Der ebenfalls flächendeckende Mindestlohn wäre da nur ein Anfang. Das ist nicht nur wegen der jahrzehntelangen Lohnzurückhaltung bei den Arbeitnehmern längst überfällig, sondern auch in Anbetracht der Eurokrise jetzt angebrachter denn je, wie man u.a. aus dem Eurokrise-Thread dieses Forums entnehmen kann.
                                Und die Leiharbeit als solches sollte wirklich mal neu überprüft und bewertet werden. Ob die Vermittlerprovisionen wirklich in einem vernünftigen Verhältnis zum Aufwand stehen und ob die gesamte Arbeitssituation dort nicht schon in Abzockerei und sklavereiähnliche Zustände abgedriftet ist. Der Grundsatz: "Gleiches Geld für gleiche Arbeit" gehört da schon berücksichtigt.
                                Zuletzt geändert von Galactus; 15.04.2013, 16:39.
                                "Ganz egal wo Ihr hingeht - da seid Ihr dann." (Buckaroo Banzai)

                                Kommentar

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