Alltagsrassismus oder -diskriminierung? - SciFi-Forum

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Alltagsrassismus oder -diskriminierung?

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    #61
    Zitat von John Connor Beitrag anzeigen
    Afrikaner vielleicht?
    Finde ich zumindest nicht diskriminierend!
    Nein?

    Zitat von Tibo
    Auch der Neger hat einen Namen. Den zu nutzen ist ne Option auf die schon Xanrof hier im Thread hingewiesen hatte.
    "Guten Tag Bernd!" klingt finde ich netter als "Guten Tag Farbiger!".
    Das setzt persönliche Bekanntschaft voraus.

    Oder wie man es im Sicherheitsgewerbe oft hört: "Hey Du! Ja, genau Du!"

    Zitat von Seether
    Seltsame Diskussion, die hier wie in der Öffentlichkeit geführt wird.
    Es gibt da auch noch den Witz über den Schweizer, der in den USA in einer Polizeikontrolle in Schwierigkeiten gerät, sobald er seinen Namen nennen soll: "Heiniger."
    "En trollmand! Den har en trollmand!"

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      #62
      Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
      Nein?
      Dein Nein verstehe ich nicht!

      Was ist daran verkehrt? Deutscher, Afrikaner, Europäer, Russe, Italiener, Münchner, Frankfurter, Hamburger und und und ... ist da irgendwas diskriminierend?

      Beim Bäcker kauft man Berliner, beim Metzger Frankfurter und in Nürnberg gibt's sogar echte Nürnberger....

      Und trotzdem, weder diskriminierend noch kannibalisch!

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        #63
        Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
        Guten Tag Bernd!" klingt finde ich netter als "Guten Tag Farbiger!".
        Es ist doch offensichtlich, dass ich nicht von der Ansprache in 2. Person Singular/Plural spreche, sondern von einem generellen Sammelbegriff für den faktisch feststellbaren Phänotyp "Mensch mit dunkler Hautfarbe, weil schwarzafrikanischer Herkunft".

        Also, was ist denn nun der korrekte Begriff? Existieren im öffentlichen Diskurs derzeit Vorschläge?

        Kommentar


          #64
          Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
          Auch der Neger hat einen Namen. Den zu nutzen ist ne Option auf die schon Xanrof hier im Thread hingewiesen hatte.
          "Guten Tag Bernd!" klingt finde ich netter als "Guten Tag Farbiger!".
          Also wenn ich eine mir fremde Person aus irgendeinem Grund anspreche, sage ich eigentlich immer »Entschuldigen Sie bitte …«, weil ich ja weder Vornamen noch Nachnamen dieser Person kenne.

          Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
          […] Ich denke, unsere moralische Skala hat da einfach einen Schlag weg.
          Was bewirke ich, indem ich von einem ewiggestrigen Holzkopf einfordere, den verhassten Fremden in der Öffentlichkeit nicht ›Schlitzauge‹ oder ›Nigger‹ zu nennen? Wenn gerade keine Zeugen zugegen sind, wird er ihm trotzdem vor die Füße spucken und sich in seiner Abneigung unter Umständen erst recht bestätigt sehen.

          Durch sprachlich-politische Korrektheit kann ich die auch heute noch unter der Oberfläche brodelnde Feindseligkeit, die Unsicherheit und Angst vor allen, die nach eigener Weltanschauung ›anders‹ sind (egal ob ethnische Gruppen, Homosexuelle, Behinderte oder religiöse Menschen) allenfalls kosmetisch kaschieren.
          Die Menschen zu mehr gegenseitiger Toleranz und Akzeptanz zu bewegen – zu einem Ausbrechen aus gewohnten Denkmustern – kann ich damit allerdings nicht.

          (Was mache ich mit Nachbarn, die mich höhnisch ansehen, weil ich meine aus den ehemaligen französischen Kolonien stammende Nachbarsfamilie freundlich grüße?)


          Lieben Gruß,
          Viola
          Zuletzt geändert von Viola; 30.06.2013, 14:07.
          »Speaking only for myself here, it feels tiring. It feels like around 3/4 of people are the emotional equivalent of blind elephants, going around knocking things over, trampling each other and not even realising what they do.« (Paul Miller)

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            #65
            Zitat von Seether Beitrag anzeigen
            Also, was ist denn nun der korrekte Begriff? Existieren im öffentlichen Diskurs derzeit Vorschläge?
            Wenn es tatsächlich darum ginge, eine äußere Beschreibung abzugeben, bei der die Hautfarbe oder andere Merkmale abseits der Kleidung eine wichtige Rolle spielen, dann spricht überhaupt nichts dagegen, zu sagen, daß es z.B. ein Weißer oder Schwarzer sei (Statistische Erhebungen, Zeugenbeschreibungen, ...).

            Der Punkt ist doch, daß Hautfarbe oder Herkunft in so ziemlich allen Alltags-Fällen schlichtweg keine Rolle spielen dürfte. Warum überhaupt erwähnen - und damit eine künstliche Separation herstellen?

            - - - Aktualisiert - - -

            Zitat von Viola Beitrag anzeigen
            Durch sprachlich-politische Korrektheit kann ich die auch heute noch unter der Oberfläche brodelnde Feindseligkeit, die Unsicherheit und Angst vor allen, die nach eigener Weltanschauung ›anders‹ sind (egal ob ethnische Gruppen, Homosexuelle, Behinderte oder religiöse Menschen) allenfalls kosmetisch kaschieren.
            Die Menschen zu mehr gegenseitiger Toleranz und Akzeptanz zu bewegen – zu einem Ausbrechen aus gewohnten Denkmustern – kann ich damit allerdings nicht.

            (Was mache ich mit Nachbarn, die mich höhnisch ansehen, weil ich meine aus den ehemaligen französischen Kolonien stammende Nachbarsfamilie freundlich grüße?)
            Ich denke, man muss hier klar differenzieren zwischen einerseits eindeutigen Rassisten (die auch meinen, was sie sagen) und andererseits einer nicht kleinen Gruppe von Mitbürgern, bei der es vielleicht nicht direkt Angst, aber doch zumindest Unsicherheit ist. Und diese Gruppe der Unsicheren ist definitiv größer als die Gruppe der Rassisten.

            Überzeugten Rassisten ist mit politischer Korrektheit alleine nicht mehr zu helfen. Unsicheren Menschen kann man durch Mitteilung einer sicheren Wortwahl aber helfen, im Zusammentreffen mit Leuten aus ganz anderen Kulturen das zu sehen, was es sein sollte: NORMALITÄT. Und die Erkenntnis, daß äußere Unterschiede schlichtweg gar keine Rolle mehr spielen sollten.

            Und um den Satz von oben nochmal zu wiederholen:
            Warum Unterschiede überhaupt erwähnen - und damit eine künstliche Separation herstellen?
            .

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              #66
              Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
              Der Punkt ist doch, daß Hautfarbe oder Herkunft in so ziemlich allen Alltags-Fällen schlichtweg keine Rolle spielen dürfte. Warum überhaupt erwähnen - und damit eine künstliche Separation herstellen?
              Genauso spielt es im Alltag keine Rolle, ob in einem Gesetzestext nur der Maskulin verwendet wird, oder neuerdings immer öfters ein unlesbares "GesellschafterInnen" u.ä. reingekritzelt wird. Genauso, wie es im Alltag keine Rolle spielt, ob eine Fußgängerzone Fußgängerzone, FußgängerInnenzone oder Flaniermeile heißt.

              Trotzdem grenzt man im Alltag oder im Gespräch Menschen nach phänotypischen Merkmalen ein. Oder niemals jemanden sagen hören: "Der Blonde da, der Dicke da, die Frau da"? Wird von dir nur "der Mensch dort" verwendet, um andere Personen ad hoc zu beschreiben?
              Von soziologischen Diskussionen, die sich fernab einer Alltagssituation ergeben, möchte ich nun nicht reden.

              Hier (d.h., in Deutschland) wird missionarischer Eifer in Sachen Gleichmacherei betrieben. Aber wir Menschen sind eben nicht gleich, sondern gleichwertig.

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                #67
                Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                Trotzdem grenzt man im Alltag oder im Gespräch Menschen nach phänotypischen Merkmalen ein. Oder niemals jemanden sagen hören: "Der Blonde da, der Dicke da, die Frau da"? Wird von dir nur "der Mensch dort" verwendet, um andere Personen ad hoc zu beschreiben?
                Ne, dann beschreibe ich die Person eben. Und wenn aber alle Personen in dieser Richtung die gleichen grünen Klamotten anhätten, dann hätte ich auch kein Problem, zu sagen: ''Ich meine den Schwarzen''.

                Von soziologischen Diskussionen, die sich fernab einer Alltagssituation ergeben, möchte ich nun nicht reden.
                Das wäre dann ja genau der Fall -wie oben beschrieben- , wo es imho OK wäre, die Hautfarbe zu nennen.
                .

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                  #68
                  Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                  Ne, dann beschreibe ich die Person eben.
                  Was genau meinst du hier mit "Beschreiben"? Das übliche pars-pro-toto-Argument, das sich in der Praxis dann darin äußert, dass man z.B. aus dem einzelnen Substantiv "Behinderter" einen Terminus "Mensch mit Behinderung" oder "Mensch mit phsysischer Benachteiligung" macht?

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                    #69
                    Nein. Wie ich schon 2 x geschrieben habe: es geht mir darum, erst gar keinen Unterschied zu machen, wenn es nicht notwendig ist. Genau hier liegt die latente Diskriminierung: ständig Unterschiede hervorzuheben oder zu betonen, wenn es nicht notwendig ist. Warum?

                    Und wieder: Wenn es doch einen handfesten Grund dafür gäbe, irgendeine Eigenschaft hervorzuheben, dann hätte ich auch kein Problem, diese direkt anzusprechen (''schwarz, behindert, blind, ... '')

                    Beispiel:
                    - Ist das der einzige Eingang?
                    - Nein, für Behinderte gibt es nebenan einen Zugang mit Lift.

                    Wo wäre hier das Problem?
                    .

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                      #70
                      Du beantwortest die Frage nicht. Wie darf ich Schwarze jetzt nennen? Hier besteht ein faktischer, genetischer Unterschied. Ich sage doch auch "Frau" oder "Kind" und gebe damit eine objektiv überprüfbare Tatsachenbeschreibung ab, egal in welchem Kontext.
                      Wieso diese Ausweichrhetorik?
                      Ist es so schwer, einfach mal ein Substantiv vorzuschlagen?

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                        #71
                        Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                        Es ist doch offensichtlich, dass ich nicht von der Ansprache in 2. Person Singular/Plural spreche, sondern von einem generellen Sammelbegriff für den faktisch feststellbaren Phänotyp "Mensch mit dunkler Hautfarbe, weil schwarzafrikanischer Herkunft".

                        Also, was ist denn nun der korrekte Begriff? Existieren im öffentlichen Diskurs derzeit Vorschläge?
                        Aus meiner sicht spricht nichts gegen den Begriff Mensch. Du kannst ja zur Unterscheidung Wörter wie der Blonde, die Dunkelhaarige etc. verwenden. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst such dir einfach ein neutrales Wort (zum Beispiel Hutträger) aus und nutze das wenn es dir so wichtig ist Menschen nach Phänot ypen zu katalogisieren. Ich sehe dazu keine Notwendigkeit und habe mich auch nie damit befasst wie ich einzelne Phänotypen in einem Wort für alle Merkmalsträger zusammen fassen. Ich habe aber auch Hobbys und Freunde das kostet Zeit.

                        - - - Aktualisiert - - -

                        Zitat von Viola Beitrag anzeigen
                        Also wenn ich eine mir fremde Person aus irgendeinem Grund anspreche, sage ich eigentlich immer »Entschuldigen Sie bitte …«, weil ich ja weder Vornamen noch Nachnamen dieser Person kenne.
                        Macht Sinn!

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                          #72
                          Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                          Ich sehe dazu keine Notwendigkeit und habe mich auch nie damit befasst wie ich einzelne Phänotypen in einem Wort für alle Merkmalsträger zusammen fassen. Ich habe aber auch Hobbys und Freunde das kostet Zeit.
                          Wow, das ist wahnsinnig konstruktiv!
                          Danke, da habe ich direkt Lust, mich noch intensiver mit "Typenfragen" zu beschäftigen.

                          Kommentar


                            #73
                            Mein Gott dann nimm den google Übersetzer gib das Wort Mensch ein und nimm die Übersetzung in der Sprache die dir phonetisch am besten zusagt. Schon hast du ein Wort für alle Farbigen und kannst wieder ruhig schlafen.

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                              #74
                              Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                              Du beantwortest die Frage nicht. Wie darf ich Schwarze jetzt nennen? (...) Ist es so schwer, einfach mal ein Substantiv vorzuschlagen?
                              Sehr schwer:

                              Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                              Wenn es tatsächlich darum ginge, eine äußere Beschreibung abzugeben, bei der die Hautfarbe oder andere Merkmale abseits der Kleidung eine wichtige Rolle spielen, dann spricht überhaupt nichts dagegen, zu sagen, daß es z.B. ein Weißer oder Schwarzer sei (Statistische Erhebungen, Zeugenbeschreibungen, ...).
                              Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                              Ne, dann beschreibe ich die Person eben. Und wenn aber alle Personen in dieser Richtung die gleichen grünen Klamotten anhätten, dann hätte ich auch kein Problem, zu sagen: ''Ich meine den Schwarzen''.
                              Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                              Und wieder: Wenn es doch einen handfesten Grund dafür gäbe, irgendeine Eigenschaft hervorzuheben, dann hätte ich auch kein Problem, diese direkt anzusprechen (''schwarz, behindert, blind, ... '')
                              .

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                                #75
                                Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                                Das wäre dann ja genau der Fall -wie oben beschrieben- , wo es imho OK wäre, die Hautfarbe zu nennen.
                                Das dachten sich wohl auch die paar Frankoafrikaner, die einmal in der Mensa nicht weit von mir saßen und auf Französisch ganz heftig über "les Blancs" hergezogen sind (es ging vor allem um das Essensangebot). Vielleicht hätten sie sich auch denken können, dass es in einer Universitätskantine nicht ganz so unwahrscheinlich ist auf Passanten zu treffen, die des Französischen mächtig sind.

                                Rassistische Lästereien sind also kein rein deutsches oder weißes Problem, das gibt es umgekehrt.
                                "En trollmand! Den har en trollmand!"

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