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  • FltCaptain
    antwortet
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Möglicherweise bin ich altmodisch, aber ich bin der Ansicht, dass nach Verbüßung einer Strafe auch die Schuld getilgt ist; nicht vor Gott, aber vor der Gesellschaft und den Mitmenschen.
    Das ist eigentlich richtig, aber viele Verurteilte werden trotzdem wieder Straffällig. Aber es geht ja um die nachfolgende Sicherungsverwahrung. Man steckt keinen Kriminellen, auch wenn er zig mal irgendwo eingebrochen ist und genauso oft deswegen im Gefängnis hockte, in eine Sicherungsverwahrung weil man Angst hat das er es wieder tun würde.
    Man würde die Strafe(n) verlängern und hoffen das er endlich bessert.

    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Aus genau diesem Grunde halte ich die Sicherungsverwahrung auch für ein bedenkliches Konstrukt.
    Ist es auch, aber gibt es etwas das besser ist? Stell dir vor du lebst mit Frau und Kind(er) in einer normalen Wohnsiedlung mit viel Grün, einem Spielplatz, einem Schwimmbad und/oder Park in der nähe, usw. Eben eine schöne Gegend um mit der eigenen Familie zu leben. Jetzt erfährst du von irgendwoher/irgendwie das der Typ der gerade neben dir einzieht ein verurteilter Kinderschänder ist der gerade 5 oder mehr Jahre Knast hinter sich hat.
    Wie würdest du dich dann fühlen? Hättest du dann nicht auch angst deine Kinder alleine auf den Spielplatz zu schicken obwohl du es vielleicht Jahrelang gemacht hast? Würdest du dich nicht auch komisch fühlen wenn du diesen Typen im Schwimmbad oder Park sehen würdest?

    Sei ehrlich, hättest du dann nicht auch lieber das dieser Mensch in Sicherrungsverwahrung ist und damit weit weg von dir und deiner Familie?

    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Es ist schon jetzt nahezu unmöglich, nach einem Gefängnisaufenthalt jemals wieder eine Arbeit zu bekommen. Ehemalige Sträflinge werden vom Arbeitsmarkt vollständig ausgeschlossen. Selbst auf den niedersten Tätigkeiten wird man noch drangsaliert und erpresst, weil man ja mal im Knast war und es angeblich doch nicht besser verdient habe.
    Naja, also so extrem ist es meiner Meinung nach nicht. Ich habe mit solchen Menschen quasie tagtäglich zu tun und viele haben eine normale Arbeit. Ich hatte auch schon Kollegen die im Gefängnis gesessen haben. Manchmal muss ich sogar suchen wer NICHT mal im Knast war. Es geht wohl eher um das "warum" man eingesessen hat.

    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Und Du propagierst hier ein System, wo Personen, die gerade versuchen wieder Fuß zu fassen, auch noch die Wohnung abgefackelt wird?
    Nein, ich propagiere nichts. Bitte lies was ich weiter oben geschrieben habe. Es war eine allgemeine Frage bzw. eine Diskussion für eine Alternative der Sicherungsverwahrung. Es ist eine Lösung die in den USA z.B. gang und gäbe ist. Nur weil ich sie erwähnt habe und dafür argumentiere, heisst das nicht das ich es auch gut finde.

    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Falls ich eine gesellschaftliche Entwicklung zurück zu Brandmarkung und Lynchjustiz übersehen haben sollte, so bitte ich um Aufklärung.
    Aber leider sind die Menschen instinktiv genau so, ob sie es nun wollen oder nicht. Nehmen wir das Beispiel das ich oben beschrieben habe. Was denkst du wie die anderen Menschen in dieser hypothetischen Wohngegend reagieren würden? Man würde ihn wieder los werden wollen und zwar so schnell wie möglich und mit allen zur verfügung stehenden Mitteln. Man würde jedem sagen das in dieser schönen Wohngegend ein verurteilter Kinderschänder lebt, man würde zur Presse gehen und die Presse würde ihn dann vielleicht verfolgen. Man würde ihn anpöbeln und vielleicht seine Wohnungstür, Auto, Haus beschmieren. Er würde vielleicht wegen der Belästigung oder Sachbeschädigung die Polizei rufen und die Menschen würden dadurch nur noch verrückter werden weil die Polizei ihm ja helfen würde. Und so würde sich die Spirale weiter drehen bis es vielleicht zum "GAU" kommt. Dabei ist es den Menschen egal ob er resozialisiert ist oder nicht. Ob er ein Wiederholungstäter wird oder eben nicht.

    Man könnte auch sagen das eine Sicherrungsverwahrung die Straftäter schützt.

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Das wusste ich nicht. Erbärmlich dass Leute sich so verhalten. Ich würde dann im Lebenslauf lügen.
    In Bremerhaven gibt es gerade einen Fall, wo die Belegschaft der Hafenbetriebe komplett gestreikt hat, um die Rückkehr eines verurteilten Kollegen an seinen Arbeitsplatz zu verhindern.

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  • Tibo
    antwortet
    Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
    Eine ''gesellschaftliche Entwicklung'' gibt es ganz sicher nicht, auch wenn entsprechende Aufrufe vorkommen.
    Dennoch ist eine klare Gefahr gegeben, wenn ehemalige Straftäter an den Pranger gestellt werden.
    Es gibt keine ehemaligen Straftäter.

    - - - Aktualisiert - - -

    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Möglicherweise bin ich altmodisch, aber ich bin der Ansicht, dass nach Verbüßung einer Strafe auch die Schuld getilgt ist; nicht vor Gott, aber vor der Gesellschaft und den Mitmenschen.
    Das ist viel verlangt.Ich meine es ist absolut wünschenswert, aber es ist viel verlangt gerad von Opfern oder ängstlichen Menschen.
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Aus genau diesem Grunde halte ich die Sicherungsverwahrung auch für ein bedenkliches Konstrukt.
    Moralisch ist das auch nicht einwandfrei. Man wägt zwei Güter gegeneinander ab und fügt am Ende jemandem Leid zu.
    Da wir ja ein SciFi-Forum sind: Ideal wäre eine Sicherungsverwahrung wie sie es in SGA mit der Replikatorin oder in TNG mit Morriati machen. Dass man sich nicht unfrei fühlt.
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Es ist schon jetzt nahezu unmöglich, nach einem Gefängnisaufenthalt jemals wieder eine Arbeit zu bekommen. Ehemalige Sträflinge werden vom Arbeitsmarkt vollständig ausgeschlossen. Selbst auf den niedersten Tätigkeiten wird man noch drangsaliert und erpresst, weil man ja mal im Knast war und es angeblich doch nicht besser verdient habe.
    Das wusste ich nicht. Erbärmlich dass Leute sich so verhalten. Ich würde dann im Lebenslauf lügen.
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Für die Gesellschaft insgesamt ist jedoch schon diese Haltung fatal, denn gerade Menschen, die mehrere Jahre eingesperrt waren, brauchen unbedingt die Möglichkeit einer normalen Existenz. Ohne Arbeit, mit erdrückenden Schulden, Langeweile durch erzwungenes Nichtstun und einem dadurch immer weiter zunehmenden Hass gegen die Gesellschaft und die Mitmenschen werden diese Menschen ja geradezu ermuntert und genötigt, sich wieder den "Hobbies" ihrer Vergangenheit zu widmen.
    Ja.
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    In unserem Rechtssystem obliegt die Bestrafung für ein Vergehen einzig und allein dem Staat. Zivilisten haben sich da gefälligst rauszuhalten. Und Du propagierst hier ein System, wo Personen, die gerade versuchen wieder Fuß zu fassen, auch noch die Wohnung abgefackelt wird?
    Das ist auch wünschenswert aber nicht zu realisieren.
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Falls ich eine gesellschaftliche Entwicklung zurück zu Brandmarkung und Lynchjustiz übersehen haben sollte, so bitte ich um Aufklärung.
    Diese Geisteshaltung ist in weiten Teilen der Bevölkerung leider vorhanden.

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  • xanrof
    antwortet
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Falls ich eine gesellschaftliche Entwicklung zurück zu Brandmarkung und Lynchjustiz übersehen haben sollte, so bitte ich um Aufklärung.
    Eine ''gesellschaftliche Entwicklung'' gibt es ganz sicher nicht, auch wenn entsprechende Aufrufe vorkommen.
    Dennoch ist eine klare Gefahr gegeben, wenn ehemalige Straftäter an den Pranger gestellt werden.

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von FltCaptain Beitrag anzeigen
    Man könnte damit argumentieren das diese Menschen es nicht anderst verdient haben. Ja, sie werden so von der Gesellschaft ausgeschlossen, aber durch ihre Taten haben sie ja genau das herrausgefordert.
    Möglicherweise bin ich altmodisch, aber ich bin der Ansicht, dass nach Verbüßung einer Strafe auch die Schuld getilgt ist; nicht vor Gott, aber vor der Gesellschaft und den Mitmenschen.

    Zitat von FltCaptain Beitrag anzeigen
    Bei einer Sicherrungsverwahrung wird man auch von der Gesellschaft ausgeschlossen und eine Rückkehr ist in manchen Fällen genauso fraglich.
    Aus genau diesem Grunde halte ich die Sicherungsverwahrung auch für ein bedenkliches Konstrukt.

    Zitat von FltCaptain Beitrag anzeigen
    Die Menschen am "Pranger" haben jedenfalls den Vorteil der Freiheit. Sie werden weder überwacht noch sind sie eingesperrt.
    Es ist schon jetzt nahezu unmöglich, nach einem Gefängnisaufenthalt jemals wieder eine Arbeit zu bekommen. Ehemalige Sträflinge werden vom Arbeitsmarkt vollständig ausgeschlossen. Selbst auf den niedersten Tätigkeiten wird man noch drangsaliert und erpresst, weil man ja mal im Knast war und es angeblich doch nicht besser verdient habe.

    Für die Gesellschaft insgesamt ist jedoch schon diese Haltung fatal, denn gerade Menschen, die mehrere Jahre eingesperrt waren, brauchen unbedingt die Möglichkeit einer normalen Existenz. Ohne Arbeit, mit erdrückenden Schulden, Langeweile durch erzwungenes Nichtstun und einem dadurch immer weiter zunehmenden Hass gegen die Gesellschaft und die Mitmenschen werden diese Menschen ja geradezu ermuntert und genötigt, sich wieder den "Hobbies" ihrer Vergangenheit zu widmen.

    In unserem Rechtssystem obliegt die Bestrafung für ein Vergehen einzig und allein dem Staat. Zivilisten haben sich da gefälligst rauszuhalten. Und Du propagierst hier ein System, wo Personen, die gerade versuchen wieder Fuß zu fassen, auch noch die Wohnung abgefackelt wird?

    Falls ich eine gesellschaftliche Entwicklung zurück zu Brandmarkung und Lynchjustiz übersehen haben sollte, so bitte ich um Aufklärung.

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  • Tibo
    antwortet
    Zitat von FltCaptain Beitrag anzeigen


    Da kann ich dir nur zustimmen. Aber das würde auch bedeuten das eine Strafe extrem abschreckend sein müsste bzw. wenn man so eine Tat begeht es für einen fast unmöglich werden wird wieder ein normales Leben zu führen. Aber da sind wir fast wieder beim "Pranger" der genausowenig eine Lösung ist wie eine Lebenslange Sicherrungsverwahrung.
    Abschreckung bringt nichts bei zwanghaftem Verhalten.

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  • FltCaptain
    antwortet
    Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
    Das ist doch hoffentlich ironisch gemeint?
    Ironisch habe ich das jetzt nicht gemeint. Ich wollte einfach nur wissen was andere von dieser Alternative zur Sicherungsverwahrung halten. Habe ja gesagt: "Man könnte dagegen argumentieren.". Ich persönlich finde diesen "Pranger" ganz und garnicht gut. Es ist eigentlich völliger Blödsinn. Es gibt Gebiete in den USA in denen solche Menschen unter der Brücke leben müssen weil keiner mit ihnen was zu tun haben will, weder in einer Firma noch in einem Wohnhaus. Das ist alles andere als eine Resozialisierung.

    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
    Nicht jedes Bild oder Video von einem Kind entspringt einem pornografischen Hintergrund. Insofern muss "Anstarren von Kinderfotos" nicht zwangsläufig die Unterstützung der Pornoindustrie bedeuten.
    Da hast du natürlich recht. Aber ich meine nicht Bilder von nackten FKK-Kindern sondern diese wiederliche Kinderpornographie. Die Kinder auf diesen Bildern werden missbraucht und wer sich soetwas gerne anschaut heisst diesen Missbrauch, wenn auch indirekt, eben gut. Auch wenn er selbst nicht zu einem Täter wird, trägt er mit Schuld an dem Leiden von diesen abgebildeten Kindern.

    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Der Mann in deinem Beispiel war nur beim ersten Lauern ein unbekannter. Bei uns haben die Schulen Tore vor den Höfen, die kann man zu machen.
    Du wirst lachen, aber bei uns gab es weder Tore noch ein abgegrenztes Areal. Meine Schule(n) lagen mitten in einem Wohngebiet wo jeder dran vorbeilaufen oder auch reingehen konnte. Ok, das ist jetzt alles natürlich schon über 15 Jahre her und in der Zwischenzeit wurde die Sicherheit erhöht. Aber damals waren es quasie offene Gebäude.

    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Wieso das denn?
    Weil diese Menschen in Sicherrungsverwahrung ja irgendwann wieder resozialisiert werden sollen. Wenn man ihnen z.B. den Zugriff aufs Internet gestattet, dann können sie ihre sexuellen dort wieder (teilweise) befriedigen bzw. sie erhalten Kontakt zu Gleichgesinnten ausserhalb. Die Fluchtgefahr muss man ja nicht extra erwähnen.

    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Naja ich hatte die Angst bisher nie, ich werde sie auch morgen nicht haben. Beim Rest sind wir einer Meinung die Fähigkeit zu Selbstkontrolle ist sehr stark unterschiedlich ausgeprägt egal welche Sexualpräferenz man hat. Je weniger diese Sexualpräferenz akzeptiert wird, desto geübter dürften die Betroffenen darin sein sich selbst zu kontrollieren.
    Da kann ich dir nur zustimmen. Aber das würde auch bedeuten das eine Strafe extrem abschreckend sein müsste bzw. wenn man so eine Tat begeht es für einen fast unmöglich werden wird wieder ein normales Leben zu führen. Aber da sind wir fast wieder beim "Pranger" der genausowenig eine Lösung ist wie eine Lebenslange Sicherrungsverwahrung.

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  • Tibo
    antwortet
    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
    Ich kapiere jetzt gerade nicht, was du damit meinst, insb. in Bezug auf das von mir Gesagte.
    Wenn die Unterschiede sichtbar werden ist das Urteil (für die Sicherungsverwahrung) irrelevant, weil dann die Sicherungsverwahrung erkennbar ist und eben nicht mehr eine Haftfortführung ist.

    - - - Aktualisiert - - -

    Zitat von SF-Junky;2828559 [B
    ]Bei Wirtschaftskriminalität sollte mMn vor allem der Bestrafungs- und Wiedergutmachungsaspekt im Fordergrund stehen[/B]. Bei Triebtätern funktioniert Abschreckung et al. ohnehin nicht und Wiedergutmachung kann es in dem Sinne eh nicht geben, von daher muss bei Triebtätern das Augenmerk auf dem Schutz der Allgemeinheit liegen.
    Ich nehme an du meinst hier mit Bestrafungseffekt Abschreckung. Nicht etwa Rache o.ä.? Ich finde gerade bei Wirtschaftsdelikten sollte auch ein Lerneffekt teil der Strafe sein. Ein Steuersünder sollte Sozialdienst leisten damit er sieht wo das Geld benötigt wird.

    - - - Aktualisiert - - -

    Zitat von DnuhD2 Beitrag anzeigen
    Woher willst du das wissen?
    Naja ich hatte die Angst bisher nie, ich werde sie auch morgen nicht haben. Beim Rest sind wir einer Meinung die Fähigkeit zu Selbstkontrolle ist sehr stark unterschiedlich ausgeprägt egal welche Sexualpräferenz man hat. Je weniger diese Sexualpräferenz akzeptiert wird, desto geübter dürften die Betroffenen darin sein sich selbst zu kontrollieren.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Japp, wenn man die Menschen, in Sicherheitsverwahrung eben anders behandelt also mit Bildungs-, Erwerbs- und ordentlichen Freizeitmöglichkeiten wird das Urteil obsolet.
    Ich kapiere jetzt gerade nicht, was du damit meinst, insb. in Bezug auf das von mir Gesagte.


    Zitat von FltCaptain Beitrag anzeigen
    Jemand der Steuern hinterzieht wird ja auch nicht in Sicherrungsverwahrung gesteckt weil es es ja vielleicht wieder tun könnte.
    Die Opfer von Steuerhinterziehern werden aber durch die Tat normalerweise nicht physisch und vor allem nicht psychisch geschädigt. Zumal es bei Steuerhinterziehung keine konkreten (will heißen: individuellen) Opfer gibt, nur die Allgemeinheit. Und diese wird "nur" finanziell geschädigt. Bei Wirtschaftskriminalität sollte mMn vor allem der Bestrafungs- und Wiedergutmachungsaspekt im Fordergrund stehen. Bei Triebtätern funktioniert Abschreckung et al. ohnehin nicht und Wiedergutmachung kann es in dem Sinne eh nicht geben, von daher muss bei Triebtätern das Augenmerk auf dem Schutz der Allgemeinheit liegen.


    Zitat von FltCaptain Beitrag anzeigen
    Das ist wohl genau das Problem vor dem auch die Gerichte stehen. Wenn sich Pädophiler z.B. nur Bilder anschaut dann unterstützt er ja trotzdem, wenn vielleicht auch nur indirekt, diejenigen die diese Bilder gemacht haben. Er selbst macht nie etwas und wird nie vielleicht nie straffällig aber trotzdem sind diese Bilder zurecht Illegal. Also auch durch seine "indirekte" sexuelle Vorliebe, schadet er Kindern.
    Ein Anderer der solche Bilder sieht verliert vielleicht seine Kontrolle und missbraucht dann wirklich ein Kind.
    Nicht jedes Bild oder Video von einem Kind entspringt einem pornografischen Hintergrund. Insofern muss "Anstarren von Kinderfotos" nicht zwangsläufig die Unterstützung der Pornoindustrie bedeuten.


    Aber hier geht es ja um Kinder und das ist eben das "Problem". Man muss dieses sexuelle Verlangen irgendwie aus diesen Menschen wieder raus bekommen damit sie wieder Gesellschaftsfähig werden.
    Soweit ich weiß kann Sexualität nicht mal eben so aberzogen oder irgendwie "geheilt" werden, egal ob es sich nun um Pädophilie oder Homosexualität oder was auch immer handelt. Man kann nur versuchen den Leuten dabei zu helfen ihren Sexualtrieb unter Kontrolle zu halten. Was mich auch direkt zum nächsten Punkt führt:
    Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
    Mal zum Thema "Sicherheitsverwahrung": Wieso sollte das bei Pädophilen ein großes Thema sein?
    Es geht weniger um Pädophile als um Triebtäter im Allgemeinen. Da diese eine besondere Gefährdung für die Allgemeinheit darstellen, sollte man schon Möglichkeiten schaffen, diese ggf. lebenslang von der übrigen Gesellschaft zu trennen.

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  • KennerderEpisoden
    antwortet
    Mal zum Thema "Sicherheitsverwahrung": Wieso sollte das bei Pädophilen ein großes Thema sein?
    Über welche möglichen Straftaten reden wir da- Nachstellung, sexuelle Nötigung, Vergewaltigung? Keines dieser Vergehen wird auch nur annähernd mit lebenslanger Haft bestraft, wenn sie gegen Frauen ausgeführt werden und es wäre ziemlich unverhältnismäßig die Strafe bei einem kindlichen Opfer zu potenzieren. Sicherheitsverwahrung verbinde ich mit Leuten, die ihre Opfer in kleine Stücke schneiden und anschließend im Gefrierfach für den besonderen Anlass aufbewahren.

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  • Tibo
    antwortet
    Zitat von FltCaptain Beitrag anzeigen
    Es kommt ja auch auf die Grösse der Schule an. Ich war z.B. in einer Grundschule mit über 300 Schülern und später in einer Gesammtschule mit über 1500 Schülern. Das da mal ein unbekannter Erwachsener rumgelaufen ist war fast schon normal. Ich glaube das ist mit ein Grund warum viele Schulen heutzutage an den Eingängen Kameras haben.
    Der Mann in deinem Beispiel war nur beim ersten Lauern ein unbekannter. Bei uns haben die Schulen Tore vor den Höfen, die kann man zu machen.

    Zitat von FltCaptain Beitrag anzeigen
    Beide zum Teil. Weil aus einem, ich nenne es mal "normalen" Pädophielen, also einer der sich nur Bilder anschaut, könnte auch ein ein potenzieller Kinderschänder werden. Bei einem Triebtäter sehe ich das ähnlich. Wenn sich so jemand zusehr seinen Phantasien hingibt, könnte schnell etwas passieren.
    Warum sollte sich der Durchschnittspädophile schlechter im Griff haben als ein Heterosexueller Mensch, der auf Erwachsene steht?

    Zitat von FltCaptain Beitrag anzeigen
    Ich hab da auch keine Ahung, vielleicht weiss es ja jemand besser als wir. Aber wenn man aus einem Hetero keinen Homosexuellen machen kann, dann wird wohl auch unmöglich sein aus einem Pedo einen "normalen" zu machen. Blöd ausgedrückt, ja, aber ich hoffe das was ich meine kommt rüber.
    So wird das sein. Ich glaube aber, dass beides machbar ist.



    Zitat von FltCaptain Beitrag anzeigen
    Im grunde ist die Idee gut, aber so ein "Verwahrungszentrum" kommt wie eine Art von Strafkolonie rüber. Das Problem an der Sache ist ja auch die, das man trotzdem drauf achten muss das die Bewohner nicht entkommen und man ihnen vieles, was für Normalbürger selbstverständlich ist, vorenthalten bzw. ihnen verbieten muss. Z.B. Handys, Internetzugang, etc.
    Wieso das denn?
    Zitat von FltCaptain Beitrag anzeigen
    Stell dir z.B. mal eine Insel voller Menschen vor die dort "verwahrt" werden. Im grunde sind dann viele Gleichgesinnte auf einem Haufen, das kann auch sehr schnell schief gehen.
    Das wird nicht passieren.
    Zitat von FltCaptain Beitrag anzeigen
    Wie findest du die Lösung die die Amis haben? Also das jeder Vergewaltiger oder Kinderschänder sozusagen öffentlich an den Pranger gestellt wird.
    s.o.

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  • DnuhD2
    antwortet
    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Naja ganz so krass ist es nicht. Ich hab ja bei mir auch nicht die Angst wenn ich am See bin, dass ich mich irgendwann nicht mehr im Griff habe ne attraktive Frau vergewaltige (egal wie lange ich abstinent wäre). Der Sexualtrieb ist erst mal nicht stärker als der unsrige.
    Woher willst du das wissen? In der Welt zeigt sich da nämlich ein ganz anderes Bild. Es ist bei Pädophilen Neigungen nicht anders als bei Fetischismuss. Es gibt Fetischisten, die ihre Neigungen ihr leben lang nur in der Phantasie ausleben, es gibt solche die es in darauf spezialisierten Bordels ausleben und es gibt eben auch die gruppe Menschen, die zu Serienmörder werden. Kaum ein Serienmörder fängt zu morden an, nur weil er halt grad Lust drauf hat. Diese Leute haben meistens eines langen Entwicklungsweg in der sie von reiner Phantasie über Bordele oder Internetanzeigen gehen bis sie schließlich anfangen Morde zu behen. Das kommt dann daher, das sie ihren Trieb offensichtlich weitaus schlechter im Griff haben, als andere Menschen mit solchen Neigungen.

    Die Schwarzziffer von Menschen mit pädophilen Neigungen dürfte unglaublich hoch sein. Dabei handelt es sich aber um Leute, die ihren Trieb genügend kontrollieren können um ein relativ normales leben zu führen. Andere Leute können mit dieser sexuellen verdrehtheit weit weniger gut umgehen. Anscheinend schwankt die intensivität eines solchen Triebs, bei jeder Art von sexueller abnormalität, von einer leichten Neigung bis hin zu einem unkontrollierbaren Drang.

    Ich persönlich halte für Menschen die in dieser Weise straffällig werden eine sehr harte Strafe für angemessen, auch wenn diese Täter in vielen Fällen "nicht anders konnten". Die Masse muss eben vor solchen Leuten geschützt werden, auch wenn diese eigentlich nichts dafür können, dass sie sind, wie sie sind. Wer, der bemerkt eine solche Neigung in sich zu tragen, würde sich denn schon freiwillig in eine Psychatrie stecken lassen um dann für immer als stikmatisierter gemieden zu werden? Eine solche Neigung bedeutet ja nicht, dass diese Personen automatisch ein verkorkstes Leben führen aber das öffentliche Preisgeben pädophil zu sein würde dazu führen, dass sie sich selbst aus der akzeptanz der Gemeinschaft katapultieren und ihr Leben mehr oder weniger in die Tonne kloppen. Deshalb, auch wenns hart ist, muss das Prinzip gelten: Die Masse über den Einzelnen, vor allem wenn es um Kinder geht. D.H. Kinderschänder von der Gemeinschaft isollieren, zur Not auch ein Leben lang. Eine andere Lösung, die nicht grob Fahrlässig für das Wohl anderer Kinder wäre, sehe ich leider nicht.

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  • Tibo
    antwortet
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Inakzeptabel, da es eine geordnete Rückkehr in die Gesellschaft unmöglich macht.
    Japp.

    - - - Aktualisiert - - -

    Zitat von FltCaptain Beitrag anzeigen
    Man könnte damit argumentieren das diese Menschen es nicht anderst verdient haben. Ja, sie werden so von der Gesellschaft ausgeschlossen, aber durch ihre Taten haben sie ja genau das herrausgefordert.
    Bei einer Sicherrungsverwahrung wird man auch von der Gesellschaft ausgeschlossen und eine Rückkehr ist in manchen Fällen genauso fraglich.

    Die Menschen am "Pranger" haben jedenfalls den Vorteil der Freiheit. Sie werden weder überwacht noch sind sie eingesperrt.
    Sie fürchten um ihr Leben.

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  • xanrof
    antwortet
    Zitat von FltCaptain Beitrag anzeigen
    Die Menschen am "Pranger" haben jedenfalls den Vorteil der Freiheit. Sie werden weder überwacht noch sind sie eingesperrt.
    Das ist doch hoffentlich ironisch gemeint?

    Ehemalige Sexualstraftäter, deren Identität veröffentlicht wurde, müssen regelmäßig um ihr Leben fürchten.
    Aufrufe zur Lynchjustiz sind da keine Seltenheit (nicht nur in den USA). Und das betrifft auch erfolgreich therapierte Einmal-Täter.

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  • FltCaptain
    antwortet
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Inakzeptabel, da es eine geordnete Rückkehr in die Gesellschaft unmöglich macht.
    Man könnte damit argumentieren das diese Menschen es nicht anderst verdient haben. Ja, sie werden so von der Gesellschaft ausgeschlossen, aber durch ihre Taten haben sie ja genau das herrausgefordert.
    Bei einer Sicherrungsverwahrung wird man auch von der Gesellschaft ausgeschlossen und eine Rückkehr ist in manchen Fällen genauso fraglich.

    Die Menschen am "Pranger" haben jedenfalls den Vorteil der Freiheit. Sie werden weder überwacht noch sind sie eingesperrt.

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