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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
    Wie oben afaik bereits erläutert kann man Pädophilie nicht heilen oder therapieren oder so. Man diese Menschen nur dabei unterstützen ihren Trieb zu kontrollieren. Wenn das nicht klappt - was nunmal in einigen Fällen so ist - dann muss man sie eben dauerhaft von der Gesellschaft trennen. Man kann hier natürlich eine rechtsstaatliche Lösung finden.
    Sofern man diese Gefährlichkeit auch tatsächlich benennen kann, lässt sie sich auch als Krankheit definieren. Eine Einweisung in die Psychiatrie wäre dann eine rechtsstaatlich korrekte Lösung. Auch wenn eine Heilung nach aktuellem Stand nicht möglich erscheint, so dürfen sich die Psychologen und Mediziner dennoch darum bemühen. Und bis dahin bleibt der Betroffene eben in der Anstalt.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Die offizielle Einweisung in die Psychiatrie.
    Wie oben afaik bereits erläutert kann man Pädophilie nicht heilen oder therapieren oder so. Man diese Menschen nur dabei unterstützen ihren Trieb zu kontrollieren. Wenn das nicht klappt - was nunmal in einigen Fällen so ist - dann muss man sie eben dauerhaft von der Gesellschaft trennen. Man kann hier natürlich eine rechtsstaatliche Lösung finden.


    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Erzähl das mal jemandem, der ausgeraubt wurde und nicht versichert war.
    Wir sind uns hoffentlich alle einig, dass es ein gewaltiger Unterschied ist ob in eine Wohung eingebrochen und ein paar Wertgegenstände gestohlen werden oder ob ein Kind missbraucht und evtl. ermordet worden ist.

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  • 3of5
    antwortet
    Wie man die Leute verwahrt, ist eher eine technische Frage. Eine Insel für alle Triebtäter dieser Welt halte ich aus verschiedenen Gründen für keine vielversprechende Lösung.

    Aber grundsätzlich ist es natürlich richtig, dass der Staat, wenn er schon auf so ein fragwürdiges Modell wie Sicherungsverwahrung zurückgreift, die Pflicht hat, für möglichst gute und normale Lebensbedingungen zu sorgen. Denn die Strafe ist bei Antritt der SV schon abgesessen und die juristische Schuld beglichen. Man kann also nicht sagen, dass der Täter die Sicherungsverwahrung verdient. SV ähnelt eher einer lebenslangen Zwangsquarantäne für Menschen mit einer sehr gefährlichen Krankheit. In einem solchen Fall (und sofern man das überhaupt rechtfertigen könnte) wäre der Staat auch verpflichtet, den Betroffenen eine möglichst gute Lebensqualität zu verschaffen. Und da nur rund 500 Leute in SV sitzen, könnte man sich das auch leisten.

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  • Knörf
    antwortet
    Ich wäre für einen Kompromiss für die Sicherheitsverwahrung von Pädophilen und Sexualtriebtätern. Wie wäre es mit einer größeren Insel irgendwo auf dieser Welt, die von den Vereinten Nationen als Strafinsel für Sexualtriebtäter dient und wo diese ein "normales Leben" führen mit geregelter Arbeit, Freizeitangebote usw. aber trotzdem eingesperrt sind mit Überwachungsdrohnen in der Luft und einem Flugzeugträger oder Zerstörer, der die Insel rund um die Uhr bewacht. Was haltet ihr davon?

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  • Tibo
    antwortet
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Ein Ausweg ist auch die Feststellung der besonderen Schwere der Tat im Urteil. Dann kann die Strafhaft bis zum Maximum von hierzulande 50 Jahren ausgedehnt werden. Aber das Konzept der Sicherungsverwahrung ist rein populistisch und rechtsstaatlich fragwürdig.
    So wie es jetzt ist hast du Recht. Rein populistisch ist es jedoch nicht, ich gehe schon davon, aus das hier auf allen Ebenen die Sicherheit der Gesellschaft höher eingeschätzt wird als Wiederwahlchancen.
    Eine ausbruchssichere Verwahrung innerhalb derer sich die Insassen sinnvoll betätigen und frei rumlaufen können, die professionelle pädagogische und therapeutische Angebote und Programme hat, ist aber sinnvoll und gut.

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Ich bin ja auch der Meinung, dass gefährliche Menschen die straffällig wurden und wahrscheinlich wieder morden, vergewaltigen oder ähnliches werden sicher und endgültig eingesperrt werden sollen. Wie sich Fleetcaptain oder sonst wer fühlt wenn das nicht so ist spielt jedoch keine Rolle.
    Ein Ausweg ist auch die Feststellung der besonderen Schwere der Tat im Urteil. Dann kann die Strafhaft bis zum Maximum von hierzulande 50 Jahren ausgedehnt werden. Aber das Konzept der Sicherungsverwahrung ist rein populistisch und rechtsstaatlich fragwürdig.

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  • Tibo
    antwortet
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Die Rückfallquote bei Autoknackern und Einbrechern ist höher.
    Der Schaden den sie anrichten ist ein anderer. Aber du hast Recht, wenn du damit sagen willst, dass man auch schauen müsste ob man sie angemessen und sinnvoll bestraft hat. Meines Erachtens haben Strafen keine Berechtigung wenn sie keinen Effekt über die Strafe selbst hinaus haben.

    - - - Aktualisiert - - -

    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Erzähl das mal jemandem, der ausgeraubt wurde und nicht versichert war.
    Kennst du echt Leute die sagen würden: "Dass ich gerade ausgeraubt wurde ist schon schlimmer als dass du entführt verstümmelt und vergewaltigt wurdest nach dem man deine Familie ermordet hat"?
    Oder ne Mutter die ihr vergewaltigtes Kind im Krankenhaus abholt und sagt: "Gott sei Dank du hast den Haustürschlüssel noch, jetzt kann der uns immerhin nicht ausrauben"?

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
    Der Schaden aber viel niedriger, weshalb man das kaum vergleichen kann.
    Erzähl das mal jemandem, der ausgeraubt wurde und nicht versichert war.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Die Rückfallquote bei Autoknackern und Einbrechern ist höher.
    Der Schaden aber viel niedriger, weshalb man das kaum vergleichen kann.

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  • Tibo
    antwortet
    Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
    Es geht doch aber drum die Gefahr zu beseitigen und nicht die subjektive Bedrohungssituation. Und wenn man sich die Rückfallquoten von Sexualstraftätern anguckt, dann ist diese Gefahr eindeutig vorhanden. Darum sind die in Sicherheitsverwahrung dann doch besser aufgehoben.
    Er hat nach dem subjektiven Befinden gefragt.
    Wie würdest du dich dann fühlen? Hättest du dann nicht auch angst deine Kinder alleine auf den Spielplatz zu schicken obwohl du es vielleicht Jahrelang gemacht hast? Würdest du dich nicht auch komisch fühlen wenn du diesen Typen im Schwimmbad oder Park sehen würdest?
    Sei ehrlich, hättest du dann nicht auch lieber das dieser Mensch in Sicherrungsverwahrung ist und damit weit weg von dir und deiner Familie?
    Ich bin ja auch der Meinung, dass gefährliche Menschen die straffällig wurden und wahrscheinlich wieder morden, vergewaltigen oder ähnliches werden sicher und endgültig eingesperrt werden sollen. Wie sich Fleetcaptain oder sonst wer fühlt wenn das nicht so ist spielt jedoch keine Rolle.

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
    Es geht doch aber drum die Gefahr zu beseitigen und nicht die subjektive Bedrohungssituation. Und wenn man sich die Rückfallquoten von Sexualstraftätern anguckt, dann ist diese Gefahr eindeutig vorhanden. Darum sind die in Sicherheitsverwahrung dann doch besser aufgehoben.
    Die Rückfallquote bei Autoknackern und Einbrechern ist höher.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Die Frage ging zwar nicht an mich aber ich mag sie beantworten:
    Wenn man Kinder hat fühlt man sich selbstverständlich in besonderer Weise für sie und ihre Sicherheit verantwortlich. Die Liebe zu seinen Kindern kann einen da durchaus korumpieren. Man stellt das Kindeswohl über alles andere. Die subjektive Bedrohungssituation für das Kindswohl und die Beseitigung dessen kurz: dein Wohlbefinden sind jedoch kein Grund jemanden einzusperren. Der selbe Effekt wird nebenbei erzielt, wenn du es nie erfährst.
    Es geht doch aber drum die Gefahr zu beseitigen und nicht die subjektive Bedrohungssituation. Und wenn man sich die Rückfallquoten von Sexualstraftätern anguckt, dann ist diese Gefahr eindeutig vorhanden. Darum sind die in Sicherheitsverwahrung dann doch besser aufgehoben.

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  • Tibo
    antwortet
    Zitat von FltCaptain Beitrag anzeigen
    Eben eine schöne Gegend um mit der eigenen Familie zu leben. Jetzt erfährst du von irgendwoher/irgendwie das der Typ der gerade neben dir einzieht ein verurteilter Kinderschänder ist der gerade 5 oder mehr Jahre Knast hinter sich hat.
    Wie würdest du dich dann fühlen? Hättest du dann nicht auch angst deine Kinder alleine auf den Spielplatz zu schicken obwohl du es vielleicht Jahrelang gemacht hast? Würdest du dich nicht auch komisch fühlen wenn du diesen Typen im Schwimmbad oder Park sehen würdest?
    Sei ehrlich, hättest du dann nicht auch lieber das dieser Mensch in Sicherrungsverwahrung ist und damit weit weg von dir und deiner Familie?
    Die Frage ging zwar nicht an mich aber ich mag sie beantworten:
    Wenn man Kinder hat fühlt man sich selbstverständlich in besonderer Weise für sie und ihre Sicherheit verantwortlich. Die Liebe zu seinen Kindern kann einen da durchaus korumpieren. Man stellt das Kindeswohl über alles andere. Die subjektive Bedrohungssituation für das Kindswohl und die Beseitigung dessen kurz: dein Wohlbefinden sind jedoch kein Grund jemanden einzusperren. Der selbe Effekt wird nebenbei erzielt, wenn du es nie erfährst.


    Zitat von FltCaptain Beitrag anzeigen

    Aber leider sind die Menschen instinktiv genau so, ob sie es nun wollen oder nicht. Nehmen wir das Beispiel das ich oben beschrieben habe. Was denkst du wie die anderen Menschen in dieser hypothetischen Wohngegend reagieren würden? Man würde ihn wieder los werden wollen und zwar so schnell wie möglich und mit allen zur verfügung stehenden Mitteln. Man würde jedem sagen das in dieser schönen Wohngegend ein verurteilter Kinderschänder lebt, man würde zur Presse gehen und die Presse würde ihn dann vielleicht verfolgen. Man würde ihn anpöbeln und vielleicht seine Wohnungstür, Auto, Haus beschmieren. Er würde vielleicht wegen der Belästigung oder Sachbeschädigung die Polizei rufen und die Menschen würden dadurch nur noch verrückter werden weil die Polizei ihm ja helfen würde. Und so würde sich die Spirale weiter drehen bis es vielleicht zum "GAU" kommt. Dabei ist es den Menschen egal ob er resozialisiert ist oder nicht. Ob er ein Wiederholungstäter wird oder eben nicht.
    Man könnte auch sagen das eine Sicherrungsverwahrung die Straftäter schützt.
    Das Beispiel ist ganz lustig:
    Also meine Wohnungstür und mein Auto wurden auch schon beschmiert mit Hakenkreuzen. Die Polizei hat die Vorfälle aufgenommen. Wenn nun alle meine Nachbarn Antisemiten wären müsste man mich dann nicht auch einsperren zu meinem Schutz?

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von FltCaptain Beitrag anzeigen
    Ist es auch, aber gibt es etwas das besser ist?
    Die offizielle Einweisung in die Psychiatrie. Wenn das Argument ist, jemand sei "zu gefährlich" für ein normales Zusammenleben, dann scheint es pathologisch zu sein und ein Platz in einer psychiatrischen Einrichtung wäre angemessen. Eine Verlängerung der Haft unter dem Deckmantel der Sicherungsverwahrung ist es nicht.

    Zitat von FltCaptain Beitrag anzeigen
    Stell dir vor du lebst mit Frau und Kind(er) in einer normalen Wohnsiedlung mit viel Grün, einem Spielplatz, einem Schwimmbad und/oder Park in der nähe, usw. Eben eine schöne Gegend um mit der eigenen Familie zu leben. Jetzt erfährst du von irgendwoher/irgendwie das der Typ der gerade neben dir einzieht ein verurteilter Kinderschänder ist der gerade 5 oder mehr Jahre Knast hinter sich hat.
    Wie würdest du dich dann fühlen? Hättest du dann nicht auch angst deine Kinder alleine auf den Spielplatz zu schicken obwohl du es vielleicht Jahrelang gemacht hast? Würdest du dich nicht auch komisch fühlen wenn du diesen Typen im Schwimmbad oder Park sehen würdest?

    Sei ehrlich, hättest du dann nicht auch lieber das dieser Mensch in Sicherrungsverwahrung ist und damit weit weg von dir und deiner Familie?
    Meine Nachbarn sind mir ziemlich egal und ich pflege auch nicht so viele Kontakte. Aber ich würde schon mal aus rein wirtschaftlichen Gründen eher vermuten, dass Ex-Sträflinge nicht in einer solch idyllischen Siedlung wie von Dir geschildert landen, sondern in irgendeiner Sozialwohnung. Und da würden sie auch womöglich gar nicht so sehr auffallen.

    Zitat von FltCaptain Beitrag anzeigen
    Naja, also so extrem ist es meiner Meinung nach nicht. Ich habe mit solchen Menschen quasie tagtäglich zu tun und viele haben eine normale Arbeit. Ich hatte auch schon Kollegen die im Gefängnis gesessen haben. Manchmal muss ich sogar suchen wer NICHT mal im Knast war. Es geht wohl eher um das "warum" man eingesessen hat.
    Auf den Bewerbungsschulungen wurde uns immer wieder gesagt, dass eine Gefängnisstrafe in aller Regel ein K.O.-Kriterium bei der Arbeitssuche ist. Siehe auch mein Beispiel oben.

    Zitat von FltCaptain Beitrag anzeigen
    Aber leider sind die Menschen instinktiv genau so, ob sie es nun wollen oder nicht. Nehmen wir das Beispiel das ich oben beschrieben habe. Was denkst du wie die anderen Menschen in dieser hypothetischen Wohngegend reagieren würden? Man würde ihn wieder los werden wollen und zwar so schnell wie möglich und mit allen zur verfügung stehenden Mitteln. Man würde jedem sagen das in dieser schönen Wohngegend ein verurteilter Kinderschänder lebt, man würde zur Presse gehen und die Presse würde ihn dann vielleicht verfolgen. Man würde ihn anpöbeln und vielleicht seine Wohnungstür, Auto, Haus beschmieren. Er würde vielleicht wegen der Belästigung oder Sachbeschädigung die Polizei rufen und die Menschen würden dadurch nur noch verrückter werden weil die Polizei ihm ja helfen würde. Und so würde sich die Spirale weiter drehen bis es vielleicht zum "GAU" kommt. Dabei ist es den Menschen egal ob er resozialisiert ist oder nicht. Ob er ein Wiederholungstäter wird oder eben nicht.

    Man könnte auch sagen das eine Sicherrungsverwahrung die Straftäter schützt.
    Und genau wegen solcher Lynchszenarien bin ich der Meinung, dass ehemalige Sträflinge das Recht haben sollten, sich anonym in einem völlig neuen Umfeld anzusiedeln, wo niemand ihre Vorgeschichte kennt.

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  • Tibo
    antwortet
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    In Bremerhaven gibt es gerade einen Fall, wo die Belegschaft der Hafenbetriebe komplett gestreikt hat, um die Rückkehr eines verurteilten Kollegen an seinen Arbeitsplatz zu verhindern.
    Naja das muss nicht wegen seiner Inhaftierung so sein.

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