Gender-sensible Schreibweise - überflüssig oder sinnvoll? - SciFi-Forum

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Gender-sensible Schreibweise - überflüssig oder sinnvoll?

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  • Galactus
    antwortet
    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Aber die Bundeszentrale für politische Bildung [....]. Das ist ja ne sehr naheliegende Quelle.
    Gender Mainstreaming meint hier das bewusste Wahrnehmen und Berücksichtigen sozialer Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern in allen Bereichen und bei allen Planungs- und Entscheidungsschritten sowie die Überprüfung aller Vorhaben auf ihre geschlechtsspezifischen Auswirkungen und ihre Gestaltung nach dem Grundsatz bestmöglicher Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern.
    Dieser lange Satz, der im Groben umreißt was GM bezweckt, steht nicht nur auf der Site der bpb, er wird auch exakt wortgleich auf der Site des Bundesministeriums für Familie so wiedergegeben.

    Ergänzend möchte ich hervorheben, daß GM als Top/Down Prozess in alle Bereiche des (zumindest öffentlichen) Lebens eingreift. Das heißt überall sollen die Abläufe im Sinne von GM behandelt werden. Meistens handelt es sich um bestehende Strukturen, die so auch vor der Genderisierung schon existierten. Wenn jetzt Leute hier etwas Bemängelnswertes entdecken, stoßen sie irgendwo auf den Hinweis (den findet man logischerweise nämlich fast überall), daß alles im Sinne von GM gehandhabt wird und kommen zu dem irrigen Schluß die Mängel seien eine Folge der Genderisierung. Also defacto eine Ursachenverwechslung. Ich denke, das sollte man bei Kritik jeglicher Art unbedingt in seine Gedankengänge mit einbeziehen.

    Weiterführend wäre dann nämlich zu klären, inwieweit hier tatsächlich auf Genderkompatibilität geprüft und angepaßt wurde und ob die Verantwortlichen dort nicht etwas übersehen haben.
    Die Ermessensspielräume der mit der Umsetzung betreuten Personen spielen hier auch bestimmt eine nicht unerhebliche Rolle.
    Zuletzt geändert von Galactus; 14.06.2015, 12:29.

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  • Dannyboy
    antwortet
    Zumindest haben sie nicht das Recht, die Erziehung ihrer Kinder zu vernachlässigen.

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  • Dessler
    antwortet
    Sicher nicht. Erziehungsberechtigte haben ja auch bei der Kindererziehung nichts zu melden.

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  • Dannyboy
    antwortet
    Zitat von Dessler Beitrag anzeigen
    Doch, das wurde getan. Mit Betonung auf "informieren" und gewiss nicht auf "diskutieren".
    Das ist ja auch richtig. Das muss auch nicht diskutiert werden.

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  • Dessler
    antwortet
    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    "Der Lehrplan sieht vor, dass Eltern vor Beginn des sexualkundlichen Unterrichts rechtzeitig in einem Elternabend über Ziele, Inhalte und Methoden zu informieren sind." Klingt nicht als sei das bei euch gemacht worden. (aus einer Handreichung des hessischen Amts für Lehrerbildung)#
    Sexualkunde ist zu dem kein verbindliches Thema in der Primarstufe in Hessen. Erst recht nicht in einer bestimmten Klassenstufe.
    Doch, das wurde getan. Mit Betonung auf "informieren" und gewiss nicht auf "diskutieren". Die geäußerten Bedenken und Einwände vieler Eltern wurden nämlich von der Klassenlehrerin abgebügelt mit dem Hinweis, wir alle hätten völlig Recht und ihr gefalle das auch nicht, aber sie kämen nicht darum herum, weil der hessische Lehrplan vorschreibe, dass das spätestens in der 4. Klasse behandelt werden müsse. Dazu gab es ein Rundschreiben an alle Eltern, in dem verkündet wurde, das Thema würde garantiert altersgerecht, mit aller Behutsamkeit und unter Vermeidung allzu konkreter Details und Begriffe behandelt. An dieses Rundschreiben wurde ich wieder erinnert, als ich in einer der an die Schülerlein ausgeteilten Fotokopien aus dem amtlicherseits erstellten Lehrmaterial den Satz las: "Andere Bezeichnungen für den Vorgang sind Bumsen, Ficken und Vögeln."

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  • Tibo
    antwortet
    Zitat von Dessler Beitrag anzeigen
    In Hessen gehört Aufklärungsunterricht zum Lehrplan der Achtjährigen, also der Drittklässler. Ob das sein muss? Jedenfalls ging das Thema der großen Mehrheit der Klasse meines Sohnes völlig am A... vorbei und die dazugehörige Klassenarbeit war der große Lacher des nächsten Elterntreffs, wo man einander die gelehrten Ausführungen der Sprößlinge vorlas. "Und dann liegt das Baby im Fruchtwasser. Aber ertrinken tut es nicht, weil es kann schon schwimmen."
    Also da stimmt schon wieder sehr vieles nicht bzw. macht die Schule da etwas falsch.
    Der Lehrplan sieht vor, dass Eltern vor Beginn des sexualkundlichen
    Unterrichts rechtzeitig in einem Elternabend
    über Ziele, Inhalte und Methoden zu informieren
    sind. Dieser Tagesordnungspunkt wird in
    der Einladung gesondert ausgewiesen. Das ist vor
    allem in der Grundschule wichtig, damit Eltern evt.
    vor dem Unterricht mit ihrem Kind über Mutterschaft,
    Vaterschaft, Zeugung und andere ihnen wichtig
    erscheinende Fragen sprechen und den Unterricht
    zu Hause begleiten können
    Klingt nicht als sei das bei euch gemacht worden. (aus einer Handreichung des hessischen Amts für Lehrerbildung)#
    Sexualkunde ist zu dem kein verbindliches Thema in der Primarstufe in Hessen. Erst recht nicht in einer bestimmten Klassenstufe.
    Vorgeschlagene Themen des HKM:
    Freundschaften und liebevolle Beziehungen, Gegenseitige Achtung, Diskretion und Toleranz, Alle Kinder waren Babys (Entwicklung im Mutterleib, Geburt, Säuglingspflege, Zwillingsgeburten;
    Geburtstag feiern), Wo Kinder herkommen (Liebe, Ehe, Partnerschaft; Same und Ei, Befruchtung, Geschlechtsverkehr;
    Geschichten vom Klapperstorch und andere Märchen; Lebenskreisläufe in der Natur), Menschen leben in Gemeinschaften
    (Unterschiedliche Familienformen, Geschwister, Adoption, Kinderheime), Mädchen und Jungen (Unterschiede und Gemeinsamkeiten, Rollenbilder und Rollenver*halten), Gefährdungen (Verbale Verletzungen/ Mißbrauch durch Erwachsene, durch andere Kinder und Jugendliche,
    Sexuelle Gewalt, Schutzmöglichkeiten und Hilfsangebote),
    Kinder werden zu Erwachsenen

    Ich kann da nix Schlimmes finden, aber ich bin auch kein zartbesaiteter Wutbürger.

    - - - Aktualisiert - - -

    Zitat von Dessler Beitrag anzeigen

    Und sorgt für Heiterkeit. Meine Tochter hat sich außerordentlich beömmelt über die Ansprache der Kultusministerin in der Schulaula, deren Beginn sie so wiedergibt: "Sehr geehrte Lehrer und Lehrerinnen, liebe Schüler und Schülerinnen, sehr geehrte Sekretäre und Sekretärinnen UND sehr geehrter Herr Direktor ..." Vielleicht zeigt sich das Erreichen des Gender-Mainstreamings ja gerade darin, dass man als Betroffene damit leben kann, wenn die Sache abgekürzt wird, bevor das Publikum wegduselt?
    Dass da viel Bullshit gemacht wird bestreitet niemand ernsthaft.

    Jobes Link, (aus #402 welchen Link Dessler meint weiß ich nicht.) erklärt Gender Mainstreaming so:
    Gender Mainstreaming meint hier das bewusste Wahrnehmen und Berücksichtigen sozialer Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern in allen Bereichen und bei allen Planungs- und Entscheidungsschritten sowie die Überprüfung aller Vorhaben auf ihre geschlechtsspezifischen Auswirkungen und ihre Gestaltung nach dem Grundsatz bestmöglicher Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern.
    Aber die Bundeszentrale für politische Bildung ist Halman als Quelle sicher nicht gut genug, sonst hätte er als kluger Mensch längst darauf Zugriff genommen. Das ist ja ne sehr naheliegende Quelle.


    Zitat von Jobe Beitrag anzeigen
    Ich suche derzeit nach existierenden Kontrollgremien innerhalb der GM-Strukturen, die dahingehende Programmumsetzungen überwachen und wie diese sich über derlei Entgleisungen äußern.
    Falls es sie gibt.
    Die betreiben Wissenschaft, die müssen ihre Arbeit empirisch oder mit Quellen belegen. Schriften, die das nicht tun, kann man getrost ignorieren.
    Kontrollgremien, die das leisten was du dir vorstellst gibt es nicht, kann es auch nicht geben. Wissenschaft berät Politik, sie überwacht sie nicht. Aber hier z.B. ne Studie zum Betreuungsgeld.

    Bezogen auf soziale Selektionsmechanismen lässt sich das Betreuungsgeld als besonderer
    Anreiz für sozial eher benachteiligte Familien identifizieren, kein Angebot frühkindlicher Bil‐
    dung, Betreuung und Erziehung zu nutzen. Das Betreuungsgeld erweist sich für Familien be‐
    sonders attraktiv, die eine geringe Erwerbsbeteiligung aufweisen, eher als bildungsfern be‐
    schrieben werden können und einen Migrationshintergrund haben. Bezogen auf Fragen der
    Chancengerechtigkeit gilt es hier zu prüfen, inwiefern das Betreuungsgeld – wenn auch ver‐
    mutlich für einen kleinen Teil derer, die es in Anspruch nehmen – eher zu einer Verfestigung
    von Prozessen und Mechanismen der Bildungsungleichheit beiträgt.

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  • Dessler
    antwortet
    Zitat von Jobe Beitrag anzeigen
    Sehr oft berichten die Kritiker ja über so "Härtefälle" wo es beispielsweise darum geht, ob es o.k. ist, daß 5jährige im Rahmen eines Sexualkundeunterrichts im Sinne von GM anhand einer penisgroßen Karotte schon mal das Abrollen eines Kondoms üben. Ich halte es nicht für abwegig, daß derlei tatsächlich irgendwo passiert ist.
    In Hessen gehört Aufklärungsunterricht zum Lehrplan der Achtjährigen, also der Drittklässler. Ob das sein muss? Jedenfalls ging das Thema der großen Mehrheit der Klasse meines Sohnes völlig am A... vorbei und die dazugehörige Klassenarbeit war der große Lacher des nächsten Elterntreffs, wo man einander die gelehrten Ausführungen der Sprößlinge vorlas. "Und dann liegt das Baby im Fruchtwasser. Aber ertrinken tut es nicht, weil es kann schon schwimmen."

    Aus Jobes Link:

    Die Nennung der männlichen und weiblichen Bezeichnungen (z. B. „Arbeiter und Arbeiterinnen“) in Schulbüchern bleibt noch allzu oft ohne inhaltliche Konsequenzen
    Und sorgt für Heiterkeit. Meine vierzehnjährige Tochter hat sich außerordentlich beömmelt über die Ansprache der Kultusministerin in der Schulaula, deren Beginn sie so wiedergibt: "Sehr geehrte Lehrer und Lehrerinnen, liebe Schüler und Schülerinnen, sehr geehrte Sekretäre und Sekretärinnen UND sehr geehrter Herr Direktor ..." Vielleicht zeigt sich das Erreichen des Gender-Mainstreamings ja gerade darin, dass man als Betroffene damit leben kann, wenn die Sache abgekürzt wird, bevor das Publikum wegduselt?
    Zuletzt geändert von Dessler; 14.06.2015, 08:44.

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  • Galactus
    antwortet
    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Danke Jobe. Sehr kluger Beitrag!
    Oh, da ist noch jemand wach, während ich gerade eine Lesepause einlege.

    Soso, Du findest also Stromkabel, schwere Buchstützen etc. klug. Sicherlich kann man auch den dicken Gymnastikball, auf dem ich gerade sitze, kreativ einsetzen.
    Hier mal ein Auszug aus meiner derzeitigen Lektüre. Besonders den letzten Absatz auf Seite 2 des Artikels fand ich außerordentlich gut.

    Gender-Kompetenz durch historisch-politische Bildung | bpb

    Besonders bezeichnend diese Stelle:
    Den Schüler(inne)n sollte ihr Recht auf selbstständiges Urteilen nicht beschnitten werden. Verhaltensgrundsätze, die dem Gender Mainstreaming entsprechen, sollten im Unterricht nicht absolut gesetzt, sondern als Optionen behandelt werden, über deren Berechtigung die Schülerinnen und Schüler erst einmal nachdenken können. Werden sie nämlich auf bestimmte Meinungen und Verhaltenscodices eingeschworen, dann ist Resistenz eher die Regel als die Ausnahme, eine Resistenz, die umso heftiger in Erscheinung zu treten droht, je rigider die Vorgaben ausfallen und je stärker sie sich von den Erfahrungen, die Schülerinnen und Schüler in ihrer Lebenswelt machen, unterscheiden.
    Nicht nur auf Schüler beschränkt und auf die gesamte Bevölkerung übertragen, könnte das einer der Gründe für "Resistenz" sein. Rigidität muß noch nicht einmal beabsichtigt sein, es reichte schon aus, daß einige Menschen hier möglicherweise den Wortteil "sensibel" aus Gendersensibel vermissen.
    Immerhin geht es insgesamt um tief verinnerlichte Wertvorstellungen. Und das ist hochemotional.

    Dürfte auch eine sehr schwierige Aufgabe werden auch den überwiegend nichtakademischen Teil der Bevölkerung mit derartig viel Hintergrundwissen zu speisen, damit überhaupt erstmal die Grundvoraussetzungen für Genderkompetenz (die der Artikel aufzählt) gegeben sind. Ganz ehrlich - auch ich auf der Empfängerseite wäre damit überfordert.

    Ich habe mich ja jetzt den lieben, langen Tag durch ziemlich viel gewurschtelt. Sehr oft berichten die Kritiker ja über so "Härtefälle" wo es beispielsweise darum geht, ob es o.k. ist, daß 5jährige im Rahmen eines Sexualkundeunterrichts im Sinne von GM anhand einer penisgroßen Karotte schon mal das Abrollen eines Kondoms üben. Ich halte es nicht für abwegig, daß derlei tatsächlich irgendwo passiert ist.
    Das kann natürlich nur einer Effekthascherei wegen der Fantasie der "Berichterstatter" entsprungen sein, aber ich schließe Möglichkeiten ungern grundweg aus. Und ich halte dies auch nicht für`s Vorschulalter angemessen.

    Ich suche derzeit nach existierenden Kontrollgremien innerhalb der GM-Strukturen, die dahingehende Programmumsetzungen überwachen und wie diese sich über derlei Entgleisungen äußern.
    Falls es sie gibt.
    Zuletzt geändert von Galactus; 14.06.2015, 10:16.

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  • Tibo
    antwortet
    Danke Jobe. Sehr kluger Beitrag!

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  • Galactus
    antwortet
    @Tibo & @Halman
    Ich würde Euch beide gerne (wenn das möglich wäre - aber leider geht es in diesem Rahmen nicht) auf ein Heißgetränk freier Wahl in mein Wohnzimmer einladen. Ich hab hier jede Menge Stromkabel, schwere Buchstützen, einen Schürhaken.....ach nee.

    Wie ich oben schrieb, hatte ich mich noch nicht so intensiv mit dem Thema beschäftigt. Die letzten Stunden verbrachte ich also mit Lesen und Dokumentationen anschauen. Dabei habe ich darauf geachtet mir die Pro- und die Kontraseiten gleichermaßen zu Gemüte zu führen. Das trete ich jetzt hier nicht breit, googeln kann jeder, der will, selbst.
    Auf der Pro-Position finden sich die offiziellen Informationsseiten u.a. des Bundesministeriums für Familie und diverser Organisationen, die mit der Durchsetzung von Gender-Mainstreaming beschäftigt sind. Desweiteren Wikipedia, die versucht möglichst neutral an die Sache ranzugehen (wieso auch nicht ?).

    Das Maul zerreißen sich die üblichen Vedächtigen, Foren und Blogs a la PI-News und ähnliche Schreihälse. Fast überall, vor allem in den OT-Bereichen, finden sich mehr oder weniger gehaltvolle Meinungsäußerungen, so auch hier im SFF. Was zu erwarten war.

    Am interessantesten fand ich diesen Beitrag hier, weil er m.E. der am meisten praxisbezogene zum Thema war. Die Menschen, die im pädagogischen Bereich arbeiten, haben mein ganzes Mitgefühl im Hinblick auf die Mehrarbeit, die durch die Vorgabe gendersensible Maßstäbe in den Arbeitsallltag zu integrieren anfällt.
    Viel Spaß damit.

    Gender Mainstreaming in Kindertageseinrichtungen

    Dann habe ich noch herausgefunden, daß der Satz "Es gibt kein biologisches Geschlecht.", an dem ich mich in meinem vorangegangenen Beitrag hochgezogen habe, tatsächlich offiziell in den Programmen und der Propaganda von GM-Organen nie postuliert wird bzw. wurde. Ganz im Gegenteil: Ein biologisches Geschlecht wird ausdrücklich anerkannt. Es existiert gleichermaßen neben dem psychologischen Geschlecht, worum es hauptsächlich im GM geht.
    Der Satz ist also nachweislich eine Erfindung des in der FAZ schreibenden Historikers.
    Wäre mal lieber bei seinen Leisten geblieben, der Schuster.
    Aber halt ! Dieser Satz wurde doch auch in etwa so von einer Genderbeauftragten in dem Video von dem norwegischen Komiker gebraucht. Ja liest die Dame denn etwa die falschen Zeitungen ?

    Btw, habe ich bisher nirgends klare Ausagen darüber gefunden, ob der Umstand, daß sich das biologische Geschlecht auch auf die Psyche auswirkt, von den Gender-Aktivisten akzeptiert oder abgelehnt wird. Vielleicht ist sich die Community ja in dem Punkt noch nicht wirklich einig.
    Piratenpartei- oder AfD-Syndrom ?

    Ich komme nun zur audiovisuellen Zunft. Nachweislich dem Medium, das am meisten von den Teilen der Bevölkerung genutzt wird, die entweder zu faul für`s Lesen sind, vielleicht auch nicht lesen können. Ein Umstand über den es mir fern liegt sich lustig zu machen. Jedenfalls erreichen Portale wie YouTube ein von mir gefühltes Vielfaches an Menschen im Vergleich zu rein literarischer Präsentation. Daß gerade in einem solchen Massenmedium (ich spreche nicht vom TV) der Anteil an Kontra-Beiträgen dem gerade erwähnten, gefühlten Vielfachen ebenso entspricht, macht mich sprachlos. Pro-Beiträge muß man auf dem Videoportal mit der Lupe suchen. Selbst wenn ich explizit "PRO Gender Mainstreaming" in die Suchmaske eingebe, überwiegen die kleingeistigen, von Phobien aller Couleur strotzenden Beiträge in einer schier unüberschaubaren Masse.
    Was denken sich die Verantwortlichen, die mit der Verbreitung gendersensibler Inhalte beauftragt sind, eigentlich dabei auf so eine Propagandamaschine wie YouTube zu verzichten und dieses Feld u.a. der AfD zu überlassen ?!

    Hier ein Beispiel:

    Unter ihrem neuen Label 60488 präsentieren Frank Furter und Hausener Bub ihre neue große Video-Dokumentation: “Der Gender-Plan – Revolution durchs Klassenzim...


    Das kann man herrlich unkommentiert lassen. Oder sollte ich da sicherheitshalber doch was zu schreiben ?
    Nö, ich kommentiere das nicht.
    Zuletzt geändert von Galactus; 14.06.2015, 00:09.

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  • Tibo
    antwortet
    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Deine Reaktionen gegen mich zeigen einen eklatanten Mangel an Empathie. Mir ging es insbesondere um Desslers Fazit.
    Das hättest du auch so schreiben können. Das unterstellte Zeugnis ist albern und ohne Grundlage.

    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Formal hast du zwar recht, mich auch auf seine erste Zeile hinzuweisen - da war ich einfach zu unkonzentriert, sie beim Zitat wegzulöschen. Dies war mein Fehler, da ich die Disskussion, auf die Dessler sich bezog, nicht mitverfolgt hatte. Dies war ja auch nur seine Einleitung zu seiner Ausführung, um die es mir ging.
    Ja klar, ich bin schuld und mir mangelt es an Empathie, weil ich dachte du würdest etwas durchlesen bevor du es unterschreibst.
    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Anstatt mich mit derartiger Härte zu begegnen, hättest Du mich auch einfach darauf hinweisen können und mich um Stellungsnahme bitten können.
    Es ist unverschämt ob es nun geschah, weil du achtlos warst oder weil du es mit Bedacht so formulier hattest. Letzteres ist sogar weniger respektlos, da es ja auch ein Wachrütteln hätte sein können. Achtlosigkeit im Umgang mit seinen Menschen ist auch unverschämt. Hast du nicht mal gesagt, du seist Christ?

    Aber, da du es vorgeschlagen hattest: Ich bitte dich um eine Stellungnahme zu Desslers Vorwurf er sei hier angepisst worden. Ist dir etwas derartiges aufgefallen? Falls ja zeige mir bitte wo.

    Chancengleichheit ist gem. unserer Verfassung geboten und darauf wurde ich vereidigt. Jeder hier darf mich also daran messen.
    Doch Chancengleichheit beinhaltet nach meinem Verständis auch Wahlfreiheit und wenn Birgit Kelle, die auf mich einen sehr selbstbewussten Eindruck macht, sich für den Lebenseintwurf einer Mutter entschieden hat, dann muss sie aus diesem doch nicht "gerettet" werden. Jedenfalls berichtete Frau Kelle, dass einige Feministen hier über das Ziel hinausschossen.
    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Du spricht also für mehrere User?
    Dieser Schluss ist etwas voreilig, meinen Bildschirm können mehr als zwei Augen einsehen und ich spreche natürlich auch mit anderen was ich hier so lese.

    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Und mir zu unterstellen, ich würde nicht wissen, was ich sage, ist in der Tat unverschämt. Reflektiere bitte mal über Dein Sozialverhalten.
    Ich muss das gar nicht reflektieren. Ich habe meine Worte mit Bedacht gewählt um dir nen Impuls zu geben, das auch zu tun. Deine Behauptung ich hätte dir etwas unterstellt ist aber falsch ich habe nur gesagt ich würde nicht darauf wetten, dass dir klar ist was du aussagst. Das bedeutet ich bin mir dessen nicht sicher. Bitte lies künftig sorgfältig.
    Nochmal das Zitat:
    Damit ich nicht missverstanden werde: Natürlich sollte auch über Homosexualtät gesprochen werden, aber manchmal habe ich den Eindruck, als gäbe es kein anderes Thema mehr. Es kommt mir aus den Ohren raus.
    Dieser Eindruck ist so weit von der Realität entfernt, dass ich mir eben nicht sicher sein kann, ob der Teil vor dem "aber" stimmt. Das ist wie wenn jemand sagt "Ich bin kein Rassist, aber mir kommt es so vor als würde nur noch was für Ausländer getan."
    Man ergibt sich den anderen da schnell als das zu erkennen was man ist. Aber sich selbst kann mit den Worten vor dem "aber" beruhigen.
    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Nun, ich ging davon aus, das die FAZ eine seriöse Quelle ist. Wenn dem nicht so ist, dann könnte ich ebenfalls die Seriösität von Geiers Kritik infrage stellen? Wie soll ich dies beurteilen können?
    Bei sowas hilft es oft nachzudenken. Zumindest den Namen des Autors hättest du googlen können. Vielleicht noch in Verbindung mit "gender". Man darf Quellen gerne auch reflektiert verwenden. Erst Recht, wenn sie laut Quelle von Autoren stammen, die ein anderes Fachgebiet haben und User deren Fachgebiet das besprochene Thema ist, lang und breit erklärt haben, dass und inwiefern Meinungen und Kampagnen wie die Zastrows falsch sind.

    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Ich ebenfalls nicht. Die Frage ist nun, ob wir gegen eine Strohpuppe argumentieren. Tibos Kritik läuft im Grunde darauf hinaus.
    Die vom GG gebotene, gesetzliche Gleichstellung verschiedener Lebensentwürfe und die rechtliche Gleichstellung der Geschlechter, sowie Chancengleichheit, begrüße ich.
    Doch wenn daraus Angleichung bis Gleichmachung und Leugnung des biologischen Geschlechts aus ideologischen Gründen wird, bin ich dagegen und dies sehe ich auch nicht mehr durch das GG begründet.
    Dann suche dir doch mal nen Genderforscher bzw. dessen Werk und schaue ob es da um Gleichmachen geht. Es geht da immer um Individualisierung und Chancengleichheit um guten Umgang mit Diversität und gegen Etikettierung von Menschen. Warum arbeitest du hier ausschließlich mit Sekundärquellen?


    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Das sollte jedem selbst überlassen sein. Mein Eindruck ist, dass dies den Gendernauten nicht genügt.
    Kannst du mir 5 Gendernauten nennen, denen "dies" nicht genügt? Du hast einen Eindruck ohne dich nur einmal mit der Materie selbst befasst zu haben.
    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Ich halte es für falsch, Menschen in eine idealisierte Rolle zu drängen. Wenn ein Frau in einem "Männerberuf" arbeiten will, soll ihr der Zugang ganz selbstverständlich möglich sein. Wenn sie aber lieber, wie Birgitt Kelle, Mutter für ihre Kinder sein will, so sollte man dies nicht mit Kampfbegriffen wie "Verdummungsprämie", "Herdprämie" usw. diffamieren und dies geschah ja auf höchster Ebene.
    Welche Ebene ist die höchste? Kanzlerin, Parlament oder Präsident?
    Von Verdummungsprämie habe ich nicht mal was im Bundestag gehört. Herdprämie ist nur dann ein Kampfbegriff, wenn Hausfrausein schlecht ist.

    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Wichtig hierbei ist, dass dies nicht Folge von Diskrimminierung ist. Ich denke, bei einem Land wie Norwegen können wir dies ausschließen.
    Und wieso können wir das?

    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Zastrow nannte dies "Mischung aus Zielstrebigkeit und Ignoranz". Ist das denn nicht zutreffend? Zielstrebig verfolgt man ein ideologisches Ziel, ohne solide Basis - so stellt es sich mir dar; so mein Zwischenergebnis.
    Es stellt sich dir so nicht da. Du gibst nur wieder was Zastrow vorkaut. Um die Frage zu beantworten: Nein das trifft nicht zu. Ich habe zigfach erklärt was stattdessen zutrifft. Und sogar explizit was Zastrow bzw. seine Gesinnungsgenossen, da zur Ignoranz umdeuten.


    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Oh - Gender Mainstreming kann durchaus erfolgreich sein. Zielgruppe sind die Kinder und Jugendlichen, die über Kitas und Schulen erreicht werden. Wir sind doch schon "hetero-indoktriniert".
    Was soll das bedeuten?

    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Die Meisten nehmen es nicht zur Kenntnis. Gender-Kritiker behaupten, dass dies gewollt ist, um das Gender Mainstreaming ohne nennenswerten Widerstand durchsetzen zu können. Könnte was drann sein, oder?
    Nein, die Annahme ist absurd und die Prämisse ist falsch.

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  • Halman
    antwortet
    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Da du den Vorwurf des Anpissens unterschreiben würdest erwarte ich dafür mal die entsprechende Stelle. Ich finde deine Aussage unverschämt.
    Deine Reaktionen gegen mich zeigen einen eklatanten Mangel an Empathie. Mir ging es insbesondere um Desslers Fazit.
    Zitat von Dessler Beitrag anzeigen
    Wir versuchen nun aber nicht, die beiden in die gegenteilige Richtung zu drängen, sondern lassen den Dingen ihren Lauf. Und das ist m. E. das, worauf sich die aus der Debatte zu ziehenden Konsequenzen beschränken sollten.
    Formal hast du zwar recht, mich auch auf seine erste Zeile hinzuweisen - da war ich einfach zu unkonzentriert, sie beim Zitat wegzulöschen. Dies war mein Fehler, da ich die Disskussion, auf die Dessler sich bezog, nicht mitverfolgt hatte. Dies war ja auch nur seine Einleitung zu seiner Ausführung, um die es mir ging.
    Anstatt mich mit derartiger Härte zu begegnen, hättest Du mich auch einfach darauf hinweisen können und mich um Stellungsnahme bitten können.


    Zitat von Amaranth Beitrag anzeigen
    Ohne jetzt selber in so einer Genderbewegung zu sein, so würde ich die Behauptung "Es gibt kein biologisches Geschlecht" nur ganz vorsichtig anfassen. In welchem Kontext ist das denn gefallen? Denn was die Chancengleichheit angeht, finde ich diese Haltung gut. Sowas muss man eben immer richtig einordnen, damit man die Aussage dahinter verstehen kann.
    Chancengleichheit ist gem. unserer Verfassung geboten und darauf wurde ich vereidigt. Jeder hier darf mich also daran messen.
    Doch Chancengleichheit beinhaltet nach meinem Verständis auch Wahlfreiheit und wenn Birgit Kelle, die auf mich einen sehr selbstbewussten Eindruck macht, sich für den Lebenseintwurf einer Mutter entschieden hat, dann muss sie aus diesem doch nicht "gerettet" werden. Jedenfalls berichtete Frau Kelle, dass einige Feministen hier über das Ziel hinausschossen.


    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Keine Angst. Wir verstehen dich nicht miss. Ich würde aber nicht darauf wetten, dass du dich hier verstanden hast.
    Du spricht also für mehrere User? Ist ja interessant. Dazu hätte ich gerne eine Rückmeldung von dem einen und anderen User.
    Und mir zu unterstellen, ich würde nicht wissen, was ich sage, ist in der Tat unverschämt. Reflektiere bitte mal über Dein Sozialverhalten.


    Zitat von Jobe Beitrag anzeigen
    So stand das im von Halman geteilten FAZ-Artikel, verfaßt vom Historiker Volker Zastrow, der dann später in einer von Tibo geteilten Literaturkritik von Andrea Geier als polemischer Hetzartikel auf Sarrazinniveau gegeißelt wurde.
    Nun, ich ging davon aus, das die FAZ eine seriöse Quelle ist. Wenn dem nicht so ist, dann könnte ich ebenfalls die Seriösität von Geiers Kritik infrage stellen? Wie soll ich dies beurteilen können?

    Nun, im Buch "Gender-Gaga" verweist Birgitt Kelle auf 128 Quellen, angefangen beim Bündnis 90/Die Grünen, über den Medienkoffer für Kitas (PDF-Datei), der Gleichstellung - Strategie "Gender Mainstreaming", bis hin zum Interview von Martin Lücke: Gendertheorie: Revolution von oben? | ZEIT ONLINE. Ich selbst bin noch dabei mich zu informieren und habe mehr als genug Stoff für die Diskussion, mit der wir uns sachlich auseinandersetzen können.

    Zitat von Jobe Beitrag anzeigen
    Wann, wo und in welchem Kontext eine solche Behauptung im Sinne von Gender-Mainstreaming getätigt wurde oder ob sich der Herr Zastrow das nur aus den Fingern saugt, entzieht sich ehrlich gesagt meiner Kenntnis.
    Mit der Aussage als solches bin ich aber nicht einverstanden.
    Ich ebenfalls nicht. Die Frage ist nun, ob wir gegen eine Strohpuppe argumentieren. Tibos Kritik läuft im Grunde darauf hinaus.
    Die vom GG gebotene, gesetzliche Gleichstellung verschiedener Lebensentwürfe und die rechtliche Gleichstellung der Geschlechter, sowie Chancengleichheit, begrüße ich.
    Doch wenn daraus Angleichung bis Gleichmachung und Leugnung des biologischen Geschlechts aus ideologischen Gründen wird, bin ich dagegen und dies sehe ich auch nicht mehr durch das GG begründet.

    Zitat von Jobe Beitrag anzeigen
    Wie gesagt, Schaffung von Chancengleichheit und individuelle Förderung von Neigungen bei beiden Geschlechtern ist etwas wogegen ich nichts habe.


    Zitat von Jobe Beitrag anzeigen
    Und wenn die Voraussetzungen für die Chancengleichheit für alle tatsächlich einmal vorhanden sind, kommt es natürlich darauf an, wieviele davon wirklich Gebrauch machen.
    Das sollte jedem selbst überlassen sein. Mein Eindruck ist, dass dies den Gendernauten nicht genügt.
    Ich halte es für falsch, Menschen in eine idealisierte Rolle zu drängen. Wenn ein Frau in einem "Männerberuf" arbeiten will, soll ihr der Zugang ganz selbstverständlich möglich sein. Wenn sie aber lieber, wie Birgitt Kelle, Mutter für ihre Kinder sein will, so sollte man dies nicht mit Kampfbegriffen wie "Verdummungsprämie", "Herdprämie" usw. diffamieren und dies geschah ja auf höchster Ebene.

    Zitat von Jobe Beitrag anzeigen
    Wie in dem von Halman verlinkten Video zu sehen, haben das z.B. in Skandinavien nur wenige getan. Die meisten haben sich für die althergebrachten Rollenmodelle entschieden. Es arbeiten weiterhin überwiegend Frauen in sogenannten Frauenberufen und Männer in sogenannten Männerberufen.
    Wichtig hierbei ist, dass dies nicht Folge von Diskrimminierung ist. Ich denke, bei einem Land wie Norwegen können wir dies ausschließen.

    Zitat von Jobe Beitrag anzeigen
    Daß ich eine gendersensible Schreibweise als Mittel zur Erreichung dieser Ziele für kein probates Mittel halte habe ich ja bereits erwähnt. Tibo schrieb z.B. GM sei weniger auf Ursachen fokussiert sondern hauptsächlich lösungsorientiert.
    Zastrow nannte dies "Mischung aus Zielstrebigkeit und Ignoranz". Ist das denn nicht zutreffend? Zielstrebig verfolgt man ein ideologisches Ziel, ohne solide Basis - so stellt es sich mir dar; so mein Zwischenergebnis.

    Zitat von Jobe Beitrag anzeigen
    Wenn dem so ist, dann sehe ich die Schreibweise keineswegs in diese Richtung gehend sondern eher Ursachen bekämpfend. Nämlich althergebrachte Rollenmodelle aufzulösen mittels Gehirnwäsche durch Sprache. Ich bezweifle, daß das Erfolg haben wird, wenn es nicht durch Förderprogramme ergänzt wird, die auch die aktuellen (neuro)biologischen Forschungsergebnisse bei der Feststellung von Neigungen berücksichtigen. Nebenbei könnte man auch ohne die Schreibweise dafür ein "Problembewußtsein" schaffen.
    Oh - Gender Mainstreming kann durchaus erfolgreich sein. Zielgruppe sind die Kinder und Jugendlichen, die über Kitas und Schulen erreicht werden. Wir sind doch schon "hetero-indoktriniert".

    Zitat von Jobe Beitrag anzeigen
    Daß wir noch sehr weit davon entfernt sind, daß jemand von sich behaupten kann ein Mann mit einer Vagina zu sein und das dann als eine Selbstverständlichkeit angesehen wird, sieht man alleine schon daran, daß das Konzept GM noch von so vielen Menschen nicht angenommen wird.
    Oh, das gibt es doch schon. Dies nennt man Transgender-Mann. Wer sich nicht festlegen kann, ist Genderqueer. Da gibt es "Geschlechter" (oder sollte ich besses Gender sagen) wie Butch und Femme usw.

    Zitat von Jobe Beitrag anzeigen
    Es fühlen sich einfach zuviele allein schon durch das Nahelegen eine gendersensible Schreibweise zu gebrauchen gegängelt. Und das zeigt mir nur, daß sich die Kenntnis was Gender ist und was Gender bezweckt nur mangelhaft verbreitet hat. Hier hat das Marketing einfach versagt ein entsprechendes Bewußtsein zu schaffen.
    Die Meisten nehmen es nicht zur Kenntnis. Gender-Kritiker behaupten, dass dies gewollt ist, um das Gender Mainstreaming ohne nennenswerten Widerstand durchsetzen zu können. Könnte was drann sein, oder?
    Zuletzt geändert von Halman; 13.06.2015, 19:28. Grund: Provokantes Wort entfernt und weitere Verbesserungen.

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  • Galactus
    antwortet
    Zitat von Amaranth Beitrag anzeigen
    Ohne jetzt selber in so einer Genderbewegung zu sein, so würde ich die Behauptung "Es gibt kein biologisches Geschlecht" nur ganz vorsichtig anfassen. In welchem Kontext ist das denn gefallen? Denn was die Chancengleichheit angeht, finde ich diese Haltung gut. Sowas muss man eben immer richtig einordnen, damit man die Aussage dahinter verstehen kann.
    Übrigens bin ich dafür, dass die unterschiedlichen Bedingungen für Männer und Frauen z. B. bei sportlichen Leistungen (Polizei, BW, etc.) gleichgemacht werden. Ob auf Männerniveau hochgesetzt oder auf Frauenniveau herunter (das klang jetzt grässlich, aber ich bin müde, man verzeihe mir das), ist dabei vollkommen egal - aber beide Geschlechter müssen die gleichen Chancen bekommen.
    Zu besagtem Satz:

    Und damit endlich ist man beim theoretischen Kern des „Gender“-Begriffs. Er meint nämlich keineswegs die Existenz sozialer Geschlechterrollen und deren Merkmale: also eine Banalität, an die feministische Klassikerinnen wie Betty Friedan noch anknüpften. Vielmehr behauptet „Gender“ in letzter Konsequenz, daß es biologisches Geschlecht nicht gebe.
    So stand das im von Halman geteilten FAZ-Artikel, verfaßt vom Historiker Volker Zastrow, der dann später in einer von Tibo geteilten Literaturkritik von Andrea Geier als polemischer Hetzartikel auf Sarrazinniveau gegeißelt wurde.
    Wann, wo und in welchem Kontext eine solche Behauptung im Sinne von Gender-Mainstreaming getätigt wurde oder ob sich der Herr Zastrow das nur aus den Fingern saugt, entzieht sich ehrlich gesagt meiner Kenntnis.
    Mit der Aussage als solches bin ich aber nicht einverstanden.

    Wie gesagt, Schaffung von Chancengleichheit und individuelle Förderung von Neigungen bei beiden Geschlechtern ist etwas wogegen ich nichts habe. Daß Menschen Opfer von meist althergebrachten Rollenmodellen werden, was durchaus passiert weil sie nur aufgrund ihres biologischen Geschlechts dort hineingedrängt werden bzw. ihnen andere Wege verbaut bleiben, ist auch nicht in meinem Sinne. Ich halte es aber für falsch biologische Aspekte bei diesem Anliegen gänzlich außen vor zu lassen. Und der Eindruck entsteht für mich beim derzeitigen Informationsstand, den ich zu dem Thema habe. Bin da allerdings auch noch nicht so lang dran. Und wenn die Voraussetzungen für die Chancengleichheit für alle tatsächlich einmal vorhanden sind, kommt es natürlich darauf an, wieviele davon wirklich Gebrauch machen. Wie in dem von Halman verlinkten Video zu sehen, haben das z.B. in Skandinavien nur wenige getan. Die meisten haben sich für die althergebrachten Rollenmodelle entschieden. Es arbeiten weiterhin überwiegend Frauen in sogenannten Frauenberufen und Männer in sogenannten Männerberufen.

    Daß ich eine gendersensible Schreibweise als Mittel zur Erreichung dieser Ziele für kein probates Mittel halte habe ich ja bereits erwähnt. Tibo schrieb z.B. GM sei weniger auf Ursachen fokussiert sondern hauptsächlich lösungsorientiert. Wenn dem so ist, dann sehe ich die Schreibweise keineswegs in diese Richtung gehend sondern eher Ursachen bekämpfend. Nämlich althergebrachte Rollenmodelle aufzulösen mittels Gehirnwäsche durch Sprache. Ich bezweifle, daß das Erfolg haben wird, wenn es nicht durch Förderprogramme ergänzt wird, die auch die aktuellen (neuro)biologischen Forschungsergebnisse bei der Feststellung von Neigungen berücksichtigen. Nebenbei könnte man auch ohne die Schreibweise dafür ein "Problembewußtsein" schaffen.

    Daß wir noch sehr weit davon entfernt sind, daß jemand von sich behaupten kann ein Mann mit einer Vagina zu sein und das dann als eine Selbstverständlichkeit angesehen wird, sieht man alleine schon daran, daß das Konzept GM noch von so vielen Menschen nicht angenommen wird. Es fühlen sich einfach zuviele allein schon durch das Nahelegen eine gendersensible Schreibweise zu gebrauchen gegängelt. Und das zeigt mir nur, daß sich die Kenntnis was Gender ist und was Gender bezweckt nur mangelhaft verbreitet hat. Hier hat das Marketing einfach versagt ein entsprechendes Bewußtsein zu schaffen.

    Ob es das überhaupt jemals schaffen kann wird auch darauf ankommen, ob man es hinbekommt das stark emotional polarisierende Element aus der Diskussion herauszulösen. Offenbar fühlt sich die Vorstellung einer vermeintlich geschlechtsneutralen Gesellschaft für einen Großteil der Männer und auch der Frauen derartig falsch an, daß sie sich mit jeder Faser ihres Körpers dagegen sträuben.
    Ich fände es besser von der gendersensiblen Schreibweise zunächst einmal Abstand zu nehmen, denn ich sehe die Gefahr, daß durch den ungewollten Tumult darum das eigentliche Ziel, nämlich Menschen vor Schaden zu bewahren, auf der Strecke bleibt. Es wäre nicht das erste mal, daß ein an sich gutes und vernünftiges Konzept durch falsche Herangehensweise zerredet und damit auch zerstört wird.
    Zuletzt geändert von Galactus; 13.06.2015, 03:26.

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  • Tibo
    antwortet
    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Damit ich nicht missverstanden werde: Natürlich sollte auch über Homosexualtät gesprochen werden, aber manchmal habe ich den Eindruck, als gäbe es kein anderes Thema mehr. Es kommt mir aus den Ohren raus.
    Keine Angst. Wir verstehen dich nicht miss. Ich würde aber nicht darauf wetten, dass du dich hier verstanden hast.

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  • Amaranth
    antwortet
    Zitat von Dessler Beitrag anzeigen
    Weil sich manch einer fragt, wie gut es eigentlich Leuten gehen muss, die keine größeren Sorgen haben als sowas. Und einem Staat, der das aus Steuergeldern finanziert. Wenn diese Leute mal eine Nacht in einem Luftschutzkeller verbringen müssten, dann würden so manche ihrer für soooo weltbewegend gehaltenen Themen doch plötzlich als ganz klein und unbedeutend entlarvt.
    Natürlich finanziert der Staat das aus Steuergeldern. Und da würde auch nichts als "klein und unbedeutend" entlarvt werden, denn damit es zu dieser Veränderung kommen kann, müssen sich die Lebensbedingungen der Menschen entschieden ändern (ins Negative). Daher ist es das gute Recht eines jeden Menschen, der damit sympathisiert, danach zu fordern, vollkommen egal, ob es dir passt oder nicht.
    Und nein, einige Leute, die dagegen hetzen, behaupten auch gerne mal, dass Frauen in die Küche gehören und die traditionelle Werte auf Teufel komm raus verteidigen müssen, egal, ob es sinnig ist oder nicht.

    Zitat von Jobe Beitrag anzeigen
    Ich denke "man(n)" ist deswegen so echauffiert weil das Konzept Gender-Mainstreaming so radikal ist.
    Und manchmal lesen sich solche Sätze wie "Es gibt kein biologisches Geschlecht." auch für mich, der ich mich doch für einen Freund von Gleichberechtigung der Geschlechter halte, ganz schön über`s Ziel hinausschießend. Ganz egal ob der Satz jetzt Teil einer Polemik ist und möglicherweise so gar nicht im Programm des GM steht. Bei sowas verschlucke ich mich an meinem Kaffee.
    Und wenn es tatsächlich im Programm stehen sollte, frage ich mich ob die Bewegung da nicht von Antigendern unterwandert ist, die die Sache durch solche leicht hirnrissigen Behauptungen in Wahrheit diskreditieren wollen.
    Ohne jetzt selber in so einer Genderbewegung zu sein, so würde ich die Behauptung "Es gibt kein biologisches Geschlecht" nur ganz vorsichtig anfassen. In welchem Kontext ist das denn gefallen? Denn was die Chancengleichheit angeht, finde ich diese Haltung gut. Sowas muss man eben immer richtig einordnen, damit man die Aussage dahinter verstehen kann.
    Übrigens bin ich dafür, dass die unterschiedlichen Bedingungen für Männer und Frauen z. B. bei sportlichen Leistungen (Polizei, BW, etc.) gleichgemacht werden. Ob auf Männerniveau hochgesetzt oder auf Frauenniveau herunter (das klang jetzt grässlich, aber ich bin müde, man verzeihe mir das), ist dabei vollkommen egal - aber beide Geschlechter müssen die gleichen Chancen bekommen.

    Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
    [...] Sind es deshalb insbesondere religiöse Fanatiker, auch wenn sie sich ein Mäntelchen der Toleranz umhängen, die gegen Gender wettern?
    Sind es denn insbesondere religiöse Fanatiker? Meines Erachtens kommen die vor allem aus traditionsbewussten Richtungen (d. h., von rechts) angerannt, wo es natürlich gewisse Überschneidungen mit Religion gibt (besonders in Bayern). Aber meinst du wirklich, dass es da eine direkte Korrelation gibt?

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