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Intelligent design - Untergang der seriösen Naturwissenschaft?

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  • Sandswind
    antwortet
    Zitat von Bynaus
    Sie sagen halt, das seien keine funktionellen Kiemen, sondern nur etwas, was so aussieht, wie Kiemen...
    Kommt mir bekannt vor. In der Schule hatten wir auch zwei evangelische Freikirchler in der Stufe. Eine saß im Bio-Leistungskurs und hat deutlich vernehmbar gekichert, als gerade Neandertaler und Evolution Unterrichtsthemen waren. Auf die Frage der Lehrerin, was daran so komisch sei, kam die Antwort, jeder wisse, daß der Neandertaler einfach nur ein heutiger Mensch mit einer Knochenkrankheit sei - daher die seltsamen Abweichungen von der uns bekannten Norm. Schließlich könne man in der Bibel nachlesen, wie das mit Schöpfung und Evolution wirklich abgelaufen sei.

    Man muß nicht mal in die USA schauen, um solchen Irrglauben zu begegnen. Damals habe ich mich regelrecht ins Mittelalter zurückversetzt gefühlt, denn jedwede Diskussion macht da keinen Sinn - Glaube unverrückbar, die Andere irren und Punkt. Mir persönlich gibt das sehr zu denken und das ist meiner Meinung nach weit mehr als der Spleen einer Minderheit.

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  • Bynaus
    antwortet
    Sie sagen halt, das seien keine funktionellen Kiemen, sondern nur etwas, was so aussieht, wie Kiemen...

    Ich halte die Debatte auch für sehr gefährlich. Für die Leute auf der Strasse ist nicht offensichtlich, wo die schreienden Mängel von "Intelligent Design" liegen, und genau darauf zielt das ganze ja ab. Zum Glück haben die Richter, die im oben zitierten Fall entschieden haben, ID als das entlarvt, was es ist: aufgewärmter Kreationismus, von dem schon früher gezeigt wurde, dass er keine Wissenschaft ist - folglich hat er nichts an den Schulen zu suchen.

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  • Noir
    antwortet
    Ich kapiere diese Leute einfach nicht. Jede Embryonalentwicklung eines jeden Lebewesens zeigt doch, wie die Evolution im Groben abgelaufen ist - und das vermutlich millionenfach auf der Welt. Tagtäglich.
    Wenn ein Gott den Menschen erschaffen hätte, wozu hat er dann als Embryo Kiemenspalten und einen Schwanz? Wie erklären sie das eigentlich?

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Da gab's vor kurzem eine sehr interessante BBC- Doku zum Thema " Intelligent Design" auf Vox.
    Also, ich halte diese neue Attacke auf Darwin schon für sehr bedenklich, wenn nicht sogar gefährlich. Ich meine, diesmal haben wir es ja nicht mit irgendwelchen Priestern zu tun, die mit der Bibel in der Hand von der Kanzel wettern, sondern mit Mathematikern, Biologen u.a..
    ...und wenn so etwas dann wie in den USA tatsächlich schon den Weg in die Schulbücher findet, wo soll das noch hinführen? Wobei das auch erst mal gebremst wurde. Für's Erste...

    Juristische Schlappe für "Intelligent Design"

    Ein US-Bundesrichter in Pennsylvania hat am gestrigen Dienstag entschieden, dass die umstrittene Lehre vom so genannten "Intelligent Design" nicht in der Schule unterrichtet werden darf. In dem 139 Seiten umfassenden Urteil kommt Richter John E. Jones III zu dem Schluss, dass "Intelligent Design" ein "Nachkomme des Kreationismus" sei.

    Das oberste US-Gericht hatte jedoch bereit 1987 entschieden, dass Kreationismus als religiöse Überzeugung keinen Platz im naturwissenschaftlichen Unterricht habe, da dies gegen die verfassungsmäßige Trennung von Staat und Religion verstoße. Für den Richter steht nach einem sechswöchigen Prozess nun fest, dass die Lehre, nach der eine höhere Macht die Entstehung des Lebens auf der Erde bewirkt haben soll, fundamental gegen die Prinzipien der Wissenschaftlichkeit verstoße und deshalb als religiös einzuordnen sei. Beobachter werten den Prozess als extrem wichtig für die weitere Auseinandersetzung auf diesem Feld.

    Der Schulbezirk Dover Area hatte im vergangenen Jahr angeordnet, dass die Lehre als Alternative zur Darwin'schen Evolutionstheorie zu vermitteln sei. Elf Eltern hatten dagegen eine Klage eingereicht. Der Boston Globe hält es für sehr unwahrscheinlich, dass der Schulbezirk gegen das Urteil in Berufung geht, da acht der neun Mitglieder des Schulrates mittlerweile abgewählt sind.
    Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/67611

    Gruß, succo

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  • Spocky
    antwortet
    Zitat von Phaidon
    Der Mensch stammt auch nicht vom Affen ab, sie haben lediglich gemeinsame Vorfahren
    Arghs, dass dieser taxonomische Nonsens immer noch verbreitet wird

    Genaugenommen IST der Mensch ein Affe und er hat auch Affen als Vorfahren. Die Affen waren schon vor 20 Mio Jahren Affen und nicht erst nachdem sich der Mensch von der gemeinsamen Linie abgespaltet hat. In letzter Konsequenz macht uns das ebenfalls zu einem Affen, einem auf zwei Beinen und ohne komplette Körperbehaarung, aber dennoch einem Affen.

    Es ist auch nicht so, dass unsere Vorfahren sich beim Beginn der Evolution der Affen abgespalten haben und irgendwie genetisch nebenher gelaufen sind, ohne sich irgendwie zu zeigen

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  • Sandswind
    antwortet
    Zitat von DragoMuseveni
    das ist nicht grade sehr ernsthafter protest, aber die these ist ja auch nicht ganz ernstzunehemen!
    Naja, wie man's nimmt: Wesentlich "wissenschaftlicher" ist "intelligent design" nicht, so gesehen ist jede beliebige andere Erklärung auch gut fürs Schulbuch - insoweit finde ich den Protest sogar ganz sinnig. Und amüsant ist er allemal.

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  • DragoMuseveni
    antwortet
    Zitat von Sandswind
    Kennt jemand das "Flying Spaghetti Monster"?
    ja kenne ich der erfinder war der Physiker Bobby Henderson

    das ist nicht grade sehr ernsthafter protest, aber die these ist ja auch nicht ganz ernstzunehemen!

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  • Sandswind
    antwortet
    Kennt jemand das "Flying Spaghetti Monster"?

    Ich weiß nicht genau, wer das in die Welt gesetzt hat. Es handelt sich dabei jedenfalls um eine Parodie als Reaktion auf die Aufnahme des "intelligent design" in die Schulbücher eines US-Staats. Jedenfalls hat der Erfinder des "Spaghetti Monster" die These vertreten, die Welt und die Menschheit sei von eben diesem "Spaghetti Monster" geschaffen worden - das sei nicht mehr und nicht weniger plausibel und wissenschaftlich, als "intelligent design" und müsse deswegen ebenfalls in die Schulbücher aufgenommen werden.

    Daraus hat sich dann eine richtige Fangemeinde entwickelt, hauptsächlich natürlich unter den Gegnern dieses mehr als lächerlichen Rückschritts ins Mittelalter.

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  • DragoMuseveni
    antwortet
    Zitat von Skymarshall
    Aber einen affenähnlichen Vorfahren...

    Also ich wüßte keine Argumente welche wirklich stichhaltiger sind als die bisherige Evolutionstheorie.
    genau und darum geht es wenn jemand wirklich ne bessere Theorie(Logisch Richtig, beweise u.s.w) hat, dann BITTE soll er sie vorlegen, ich würde sie glauben, wenn sie bewiesen sind!
    Aber eine These einfach abzulehnen weil sie einen nicht Passt ist nicht Skeptisch sondern Dogmatisch!

    Dieser "kreationismus" ist in meinen Augen keine wirklich Alternative Theorie .
    Zuletzt geändert von DragoMuseveni; 14.05.2006, 19:41.

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  • illias
    antwortet
    Soweit ich weiß argumentieren die Vertreter des intelligent designs damit, dass man die Evolutionstheorie nicht beweisen kann und führen z.T. auch Wahrscheinlichkeitsaspekte an, es sei einfach zu unwahrscheinlich, dass sich so viele Arten entwickeln könnten, ergo sei ein Schöpfer unerlässlich (und bei dem Zweig muss die biblische Version herhalten).
    Sie behaupten, Gott habe alle Arten erschaffen und es gäbe keinen Wandel der Arten, nur geringe Veränderungen.
    Aber was das krasste an diesen hirngespinnstigen Vorstellungen ist, ist dass es in den USA doch tatsächlich Lobbygruppen für solche Vorstellungen gibt und dass es deshalb offiziell an amerikanischen Highschools (jedenfalls an einem Teil) unterrichtet wird.

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  • Skymarshal
    antwortet
    Aber einen affenähnlichen Vorfahren...

    Also ich wüßte keine Argumente welche wirklich stichhaltiger sind als die bisherige Evolutionstheorie.

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  • Phaidon
    antwortet
    Der Mensch stammt auch nicht vom Affen ab, sie haben lediglich gemeinsame Vorfahren

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  • Intelligent design - Untergang der seriösen Naturwissenschaft?



    Amerikas Kulturkampf um die Evolution

    Stammt der Mensch vom Affen ab? 53 Prozent aller Amerikaner sagen: Nein! Eine neue Debatte um Darwins Evolutionstheorie spaltet die USA.

    Auch Caroline Crocker fragte in ihrer Vorlesung zur "Einführung in die Biologie" an der George-Mason-Universität im Bundesstaat Virginia die Studenten, ob der Mensch vom Affen abstamme. Ja, klar, sagten die Studierenden, die sich über die dumme Frage wunderten. Das war am Anfang der Vorlesung. Bis zum Ende der ersten Stunde war die heile Welt der Studenten gründlich durcheinander gewirbelt, denn nun hatten sie von Crocker etwas Neues gelernt: Nein, Irrtum, der Mensch stammt nicht vom Affen ab. Die meisten Studenten fanden das sogar überzeugend. Die Universitätsleitung schickte Caroline Crocker allerdings umgehend die Kündigung.

    Das, worum es hier geht, nennt man seit einiger Zeit die "Evolutionsdebatte". Sie spielt in den USA. Dort kann man neuerdings für, aber auch gegen die Evolution sein. Wie das geht, ist schwer zu verstehen. Ohne Leute wie Caroline Crocker könnte man es sich einfach machen: Die spinnen, die Amis, das ist ja nichts Neues, da gibt es Verrückte aller Art, christliche Fundamentalisten zum Beispiel, die an den leibhaftigen Satan glauben, andere haben auch schon mal Elvis gesichtet oder John F. Kennedy, die sind irgendwie alle dick, dumm und bibelfest, also wen wundert's, dass die auch heute noch glauben, Eva sei aus Adams Rippe geschnitzt worden?

    intellegente design wird diese neue "wissenschaftliche" richtugn genannt.
    wie kann man bloß SO leichtgläubig sein, diesen mist zu glauben!?
    naja, vl. habt ja ihr eine antwort...


    ~ j. caesar ~
    Zuletzt geändert von Julius Caesar; 15.05.2006, 15:20.
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