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Bewusstseinübertragung

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  • 3of5
    antwortet
    Ich stimme Bynaus und Harmakhis (ich muss bei diesem verflixten Namen immer wieder nachschauen, wo das R und wo das zweite h hinkommt !) vollkommen zu. Sowohl was die Machbarkeit als auch was die Wünschbarkeit einer Bewusstseinsübertragung angeht. Allerdings würde ich eher von einer Übertragung der "Psyche" oder des "Geistes" sprechen. Das Bewusstsein ist ja nur ein bestimmter Zustand und macht nicht die gesamte Psyche aus.

    Jedenfalls wäre eine solche Übertragung prinzipiell definitiv möglich. Wer das anders sieht, der muss schon irgendeine immaterielle Seele oder etwas ähnliches postulieren, das dann natürlich nicht übertragen werden könnte. Aber sofern man davon ausgeht, dass unser Geist nichts anderes ist als eine große Anzahl von Algorythmen, die in unserem Gehirn wie auf einem Computer ablaufen, spricht nichts gegen eine Übertragung, denn Algorythmen sind ja grundsätzlich "muiltibel realisierbar" und lassen sich von einem Medium auf ein anderes übertagen. Es muss lediglich die funktionale Struktur erhalten bleiben - also etwas eigentlich ganz abstraktes. Aus welchem Material der Träger, das "Substrat" besteht, spielt keine Rolle.

    Das passt übrigens, nebenbei bemerkt, auch hervorragend zu der Theorie, die in der Philosophie des Geistes seit Jahrzehnten dominant ist: Dem Funktionalismus. Funktionalisten vertreten nämlich auch den Standpunkt, dass es für mentale Zustände nicht entscheidend ist, dass sie im Gehirn angesiedelt sind, sondern sie meinen, dass mentale Zustände ausschließlich über ihre kausale Rolle definiert sind, d.h. darüber, auf welche Inputs ein mentaler Zustand mit welchen Outputs reagiert. Deshalb sagt man, mentale Zustände seien "multibel realisierbar", d.h. auf den Stoff komme es gar nicht an, sondern nur darauf, dass dieselben kausalen Rollen, dieselben funktionalen Zustände vorliegen. Derselbe Geist kann daher ebenso gut in einem Gehirn wie auch auf einem Computerprozessor realisiert sein.

    Übrigens hat der Funktionalismus auch einige seltsame, kontraintuitive Konsequenzen. Z.B. gibt es da das "chinese-nation"-Gedankenexperiment: Angenommen man stattet die gesamte chinesische Bevölkerung mit Funkgeräten aus und gibt jeder einzelnen Person spezifische Anweisungen darüber, dass er beim Eingang bestimmter Funksignale andere Funksignale weiterschicken soll. Auf die Weise könnte man eventuell für kurze Zeit ein System erzeugen, das sich, was die funktionalen Zustände angeht, nicht von einem menschlichen Geist unterscheidet. Hätte aber deshalb die chinesische Nation wirklich Geist und Bewusstsein?

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  • Bynaus
    antwortet
    Ich sehe das wie Harmakhis. Ich sehe nicht, warum es nicht wünschenswert sein sollte, sein Leben so lange verlängern zu können, wie man gerne will (gesetzt, dass man dabei geistig und körperlich fit bleibt...). Wenn es einem dann irgendwann todlangweilig ist, kann man ja seinem Leben immer noch ein Ende setzen, was sollte einen daran hindern?

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir eines Tages in der Lage sein werden, Bewusstsein auf eine Maschine zu übertragen: das Bewusstsein ist keinesfalls an das Gewachsene, Biologische gebunden! Dies könnte geschehen, indem langsam das Gehirn durch künstliche Implantate ersetzt wird, also einer Art künstlicher Neuronen (die können auch deutlich grösser als Nanobots sein), die genau gleich wie die natürlichen funktionieren, aber die natürlichen langsam ablösen, bis das Gehirn und das Nervensystem nur noch aus künstlichen Neuronen bestehen. Danach lässt sich rund um dieses Nervensystem ein künstlicher, ewig haltender Körper "bauen". Die Alternative wäre, den Quantenzustand eines Gehirns per Quantenteleportation direkt auf ein künstliches System zu übertragen: das scheint mir aber wegen der grossen Zahl der involvierten Atome und Quantenzustände komplizierter zu sein als der erste Fall.

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  • Harmakhis
    antwortet
    Zitat von Xaver Beitrag anzeigen
    Abgesehen von technischen „Schwierigkeiten“:

    Will man überhaupt sein Bewusstsein übertragen? Ich persönlich kann mir nicht vorstellen in einen PC transferiert zu werden. Selbst wenn es ein perfekter Roboter wäre habe ich nicht das Bedürfnis unendlich lang zu leben. Würde es nicht irgendwann langweilig werden? Natürlich soll man am Leben festhalten, doch es wird ein gewisser Punkt kommen, an dem das Leben zu ende geht - darüber sollte man sich im Klaren sein.
    Irgendwann geht alles zu ende; nichts ist für die Ewigkeit!
    Dieses Argument hört man immer wieder - geht es um genetische Möglichkeiten zur Lebensverländerung oder eben bei Bewusstseins-Speicher-Dingen - nur warum? Ich will nicht ganz einsehen weshalb das Leben in einem für menschliche Begriffe unendlichen Universum irgendwann langweilig werden sollte. Schon auf der Erde gibt es genug Dinge die man tun und sehen könnte um tausende von Jahren beschäftigt zu sein. Allein was an verschiedenen Berufen ausprobieren könnte, die Sprachen und Kulturen kennenzulernen, alle Naturwunder dieser Welt zu bestaunen... und währenddessen kommt ja immernoch neues Wissen hinzu, dass man da auch wieder zur Verfügung hat. Ich glaube kaum, dass es jemanden wirklich langweilig werden würde.
    Ich für meinen Teil würde eine Lebens-verlängernde-Maßnahme sofort in Anspruch nehmen, solange wirklich das Leben und die Möglichkeit zur Interaktion mit der Umwelt verlängert wird und nicht nur das Dahinsiechen im hohen Alter.

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  • Skymarshal
    antwortet
    Man könnte ein künstliches Paradies, eine "Matrix" schaffen.

    Für die verstorbenen Seelen....


    PS: Warum muß ich mich jetzt mit Anakin Skywalker identifizieren....naja ich kenne meine (Schatten)Seite.

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  • KonradZuse
    antwortet
    Naja das Bewusstsein ist ja auch von der Komplexität des Organismus abhängig. Und noch ist es natürlich bei derzeitigen technischen Mitteln nicht möglich so etwas zu realisieren. Aber ich denke irgendwann im Zeitalter der Nanobots kann es doch möglich sein. Diese kleinen Maschinchen könnten sich an synapsen ankoppeln ihre Funktion "erlernen" und dann immitieren, dann stirbt irgendwann die echte synapse ab und die künstliche bleibt weiter erhalten. Und nach einer Weile könnte so das Ganze gehirn mit Nanobots reproduziert sein und die Bots geben dann ihr Information an einen Computer (mit unvorstellbar hoher Rechenkraft) weiter, der dann die Information aufnimmt und selbst imitiert. Naja dann sollte es zwar zweimal das selbe Bewusstsein geben, aber möglich wärs doch, oder?

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  • Xaver
    antwortet
    Abgesehen von technischen „Schwierigkeiten“:

    Will man überhaupt sein Bewusstsein übertragen? Ich persönlich kann mir nicht vorstellen in einen PC transferiert zu werden. Selbst wenn es ein perfekter Roboter wäre habe ich nicht das Bedürfnis unendlich lang zu leben. Würde es nicht irgendwann langweilig werden? Natürlich soll man am Leben festhalten, doch es wird ein gewisser Punkt kommen, an dem das Leben zu ende geht - darüber sollte man sich im Klaren sein.
    Irgendwann geht alles zu ende; nichts ist für die Ewigkeit!

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  • Skymarshal
    antwortet
    Man müßte die Körperinteraktionen mitsimulieren. Nur so ist das Bewußtsein lebensfähig. Also Rückmeldungen und Gefühle. Weil über diese Interaktionen ist es erst entstanden. Im Laufe der Evolution. Als auch seit unserer Geburt.

    Schwierig ist es außerdem alle Teile und Verbindungen zu erfassen und als Datensatz zu speichern, sie in Software zu reorganisieren. Das wird wohl noch sehr lange dauern.

    Multible Persönlichkeiten sind längst wieder verworfen und umstritten. An Seelenwanderung glaube ich nicht.

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  • fred46
    antwortet
    @ Miles
    Danke. Das Thema war dort versehentlich an der falschen Stelle.

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  • Miles
    antwortet
    Ein Thema reicht ja wohl oder ?
    Das andere im Kinofilme & TV-SerienForum habe ich gelöscht.

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  • fred46
    hat ein Thema erstellt Bewusstseinübertragung.

    Bewusstseinübertragung

    Was haltet ihr von diesem Wunsch, wird dies einmal Wirklichkeit?
    Es sollte einmal möglich sein, wenn Alter und Krankheit das Leben beschwerlich machen, das Bewusstsein auf ein virtuelles (Computer, Internet) oder physisch-reales Leben (Roboter) zu übertragen.

    Siehe auch: http://www.ideenwiki.de/index.php/Be...nsübertragung
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