KT & Friends - Plagiatsvorwürfe bei Doktorarbeiten

[endar]

Ob er absichtlich längere Passagen geklaut oder tatsächlich nur die Übersicht über seine Quellen und Fußnoten verloren hat, ist eigentlich unerheblich.

Nein, ist es nicht. Wie ich erklärt habe (versucht habe zu erklären ), sind längere Zitate verpönt und deswegen deutet ihre Existenz auf Vorsatz, vorsätzlich geistiges Gut zu rauben, also den Versuch einer Täuschung. Eine Doktorarbeit muss ja die Wissenschaft nach vorne bringen, also einen Beitrag zur Forschung leisten. Deswegen ist es notwendig, dass sie auch eigene Bestandteile enthält. Und diese hat er wohl eben nur durch Täuschung zustangebracht.

Würde es sich lediglich um Schlampereien handeln, wäre das alles halb so wild, aber bewußte Täuschung ist eben eine ganz andere Kategorie.

edit: Der Umstand, dass er die Kürzel anderer Autoren aus "seinen" Texten entfernt hat, erübrigt jegliche Spekulation darüber, ob das unabsichtlich passiert sein könnte oder nicht. Achtseitige durchgänge Plagiate sind ein Grund, die Doktorarbeit abzulehnen. Sie hätte so niemals angenommen werden dürfen. Das ist dann keine Doktorarbeit mehr, sondern eine Aufsatzsammlung. Und dafür gibt es keinen Titel bzw. Grad.

[Ford Prefect]

Würde es sich lediglich um Schlampereien handeln, wäre das alles halb so wild, aber bewußte Täuschung ist eben eine ganz andere Kategorie.

Schlampereien solchen Ausmaßes fände ich ehrlich gesagt auch alles andere als halb so wild, denn dies lässt ja ebenso starke Zweifel an seiner Eignung als Minister aufkommen. Ein Rücktritt vom Amt wäre meiner Meinung nach auch in einem solche Fall angebracht. Das eine vorsätzliche Täuschung noch einmal eine ganz andere Qualität hätte, steht natürlich außer Frage.

So darf man noch über das Motiv spekulieren. War der Freiherr einfach "Titelgeil"? Ist für eine politische Karriere das Dr. vor dem Namen entscheidend?

[endar]

Schlampereien solchen Ausmaßes fände ich ehrlich gesagt auch alles andere als halb so wild, denn dies lässt ja ebenso starke Zweifel an seiner Eignung als Minister aufkommen. Ein Rücktritt vom Amt wäre meiner Meinung nach auch in einem solche Fall angebracht. Das eine vorsätzliche Täuschung noch einmal eine ganz andere Qualität hätte, steht natürlich außer Frage.

Eine Doktorarbeit zu schreiben, ist nicht ganz einfach, da kommt es schon mal zu Aussetzern. Aber das trifft ja hier nicht zu.

So darf man noch über das Motiv spekulieren. War der Freiherr einfach "Titelgeil"? Ist für eine politische Karriere das Dr. vor dem Namen entscheidend?

Das glaube ich auch. Verlust der Bodenhaftung, Selbstherrlichkeit.

[maestro]

Ich stell mir die Frage, wie Guttenbergs Dissertation die zuständigen Stellen so durchlaufen konnte wie sie es anscheinend getan hat. Ich kenne jetzt die Prüfungsordnung der Fakultät nicht aber müssen Arbeiten, die mit Prädikat ausgezeichnet werden sollen nicht extra angemeldet und geprüft werden?

[Jolly]

Mit Euronen kann jede Hürde genommen werden, man braucht nur einen guten Namen, einen guten Leumund, und eine verdammt dicke Brieftasche, da kommt man durch jede Prüfung.

[Cu Chulainn]

Mit Euronen kann jede Hürde genommen werden, man braucht nur einen guten Namen, einen guten Leumund, und eine verdammt dicke Brieftasche, da kommt man durch jede Prüfung.

Das ist für staatliche Unis in Deutschland natürlich unsinnig.

Die Frage ist, wie genau die Prüfer dort geprüft haben. Natürlich können auch solche Wissenschaftler nicht alle Schriften zum Thema kennen und schon gar nicht alle Zeitungsartikel.
Man hat vermutlich auch aufgrund des großen Namens (macht sich ja im Absolventverzeichnis) nicht so genau hingesehen und die Bestnote mit einem Namensbonus verbunden (was natürlich an sich schon ein Skandal ist).

[Karl Ranseier]

Meine Vermutung ist, er wusste nicht, wie groß die Katastrophe ist, weil er das Ding nicht selber geschrieben hat. Er hoffte, er kommt damit durch, und darauf, dass die einfachen Leute, die ihn anhimmeln, das bisschen Schummeln schnell verzeihen. So verkehrt liegt er damit ja auch nicht.

Davon gehe ich auch aus. Im schlimmsten Fall hat er das Ding erst jetzt das erste Mal gelesen

Hat schon irgendeine Zeitung ausrechnen lassen, wie viel Guttenberg den Steuerzahler gekostet hätte, wenn sowohl Ghostwriter aus der Verwaltung als auch die einkopierten Texte vom wissenschaftlichen Dienst nur für die Doktorarbeit als Kostenstellen existiert hätten ? Nicht, daß derartige Arbeitsplätze und Aufträge nur aus diesem Grund zu erschaffen ein Problem gewesen wäre

@Chu - so unsinnig ist das nicht. Ab der richtigen Summe kann man in Deutschland fast alles kaufen. Und damit mein ich in diesem Fall nicht unbedingt die Prüfer an der Uni, siehe oben.

[Eye-Q]

Anne Will... Abgesehen davon, dass ich Schwarzer anstrengend finde. Ich bin zuversichtlich, dass das knuffig genommen wird und Guttenberg ganz gut überlegt. Sein Sympathiebonus bleibt mehr oder weniger erhalten, weil die "Intellektuellen" sind e nur Neider und Ungustl, weil menschlich hat Guttenberg ja eigentlich nichts getan...

[Thomas W. Riker]

Eine Nebenfolge dieses Skandals ist, dass die KTzG-Prüfer in Juristenkreisen und innerhalb der Uni Bayreuth jetzt Lachnummern sein dürften. Die Kommentare bei Anne Will durch die Professoren Lauterbach und Freise waren ja deutlich genug.

[endar]

Ich glaube nicht, dass da klassisch bestochen worden ist. Das wird eher auf der bayerischen "Amigo-Ebene" gelaufen sein. Das kann ich mir wohl gut vorstellen. Die Benotung ist sicherlich ein Geschenk. Die Noten werden bei Doktorarbeiten nicht immer (bzw. nie) wegen der Arbeit vergeben, sondern sind immer Spielball der Hochschulpolitik.

[Seether]

Anne Will... Abgesehen davon, dass ich Schwarzer anstrengend finde. Ich bin zuversichtlich, dass das knuffig genommen wird und Guttenberg ganz gut überlegt. Sein Sympathiebonus bleibt mehr oder weniger erhalten, weil die "Intellektuellen" sind e nur Neider und Ungustl, weil menschlich hat Guttenberg ja eigentlich nichts getan...

So sieht es in der Masse der Bevölkerung wohl auch aus, und wenn man sich ansieht, wer im Publikum alterstechnisch für Ho(hh)lmeiers vollkommen offensichtliche Ablenkungsmanöver (weg vom Thema Doktorarbeit bei JEDER Stellungnahme, hin zum Charmebonus des KTvzG) applaudiert hat, erkennt man ein grds. Problem in der momentanen Struktur der Republik.

[Kid]

Die Schwarzer steht doch auf der BLÖD-Payroll, kann das sein? Hat sich zumindest so angehört...

[endar]

Die hat doch fünf Mal ihre Meinung gewechselt. Vor dem Lautenbach ist sie ja dann ganz schnell eingeknickt. Ich bin mal gespannt was in die Uni in Beirut letztendlich herausfinden bzw. da es nicht mehr viel herauszufinden gibt, entscheiden wird.

[Chloe]

Ich fand Frau Schwarzer jetzt diesesmal nicht so schlecht.

Frau Hohlmeier stand auf verlorenem Posten. Was will sie denn machen - ich habe keine Ahnung, was ich täte, würde ich als CSU-Mitglied zu dieser Diskussion oder überhaupt zu einer Auskunft zu diesem Thema gebeten.

[Seether]

- ich habe keine Ahnung, was ich täte, würde ich als CSU-Mitglied zu dieser Diskussion oder überhaupt zu einer Auskunft zu diesem Thema gebeten.

Ablehnen und nicht nicht so offensichtlich zum apolologetischen Zooaffen machen lassen.