KT & Friends - Plagiatsvorwürfe bei Doktorarbeiten

[Chloe]

Ich glaub, das tun sie eh schon. Und zunächst ist mal noch ein CDUler dran: Pröfrock von der BW-Union.

Mcp - VroniPlag Wiki

[Gast]

O, in der Tat. Ich habe, als ichs heute Mittag von der Vroni hörte, automatisch an ne bayerische Uni als Abnehmer gedacht.

Tjaa, wenn jetzt der Stefan noch Ministerpräsident wäre, dann könnte ja der Edmund mal bei dem Horst anrufen, dass der mal den Stefan fragt, ob nicht mal ein bischen...

Aber das hat sich ja heute leider erledigt.

[Knörf]

Hach ist das ein schönes Gefühl, dass grade in den Parteien, was ich am meisten hasse, sich die Politiker alle blamieren und deren Titel weg ist. Ich hoffe in der großen Wahl im Jahr 2013 werden die linksgerichteten Parteien richtig deftig zulegen. Egal ob Linke, SPD oder Grüne . In Österreich wäre es noch geiler wenn ein hoher ÖVPler so eine Plagiatsaffäre hätte xD

[Gast]

Hach ist das ein schönes Gefühl, dass grade in den Parteien, was ich am meisten hasse, sich die Politiker alle blamieren und deren Titel weg ist. Ich hoffe in der großen Wahl im Jahr 2013 werden die linksgerichteten Parteien richtig deftig zulegen. Egal ob Linke, SPD oder Grüne . In Österreich wäre es noch geiler wenn ein hoher ÖVPler so eine Plagiatsaffäre hätte xD

Die ÖVP wird doch sowieso nur 20-X Junorpartner der 35+X FPÖ.

[Karl Ranseier]

Der Abschlussbericht ist da:



Link zum Bericht: http://www.uni-bayreuth.de/presse/in...10_5_2011_.pdf


.
EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :
Chloe schrieb nach 1 Stunde, 3 Minuten und 8 Sekunden:

Heute geht es rund in Sachen Plagiatsaffären. Der Stoiber-Tochter wurde der Titel auch aberkannt:
Nur noch Frau Saß - Stoiber-Tochter bekommt Doktortitel aberkannt | Campus & Karriere | Deutschlandfunk

Jetzt will sie auch noch dagegen klagen *lach* ... bei mehr als 65 komplett abgeschriebenen Seiten. Jeder blamiert sich, so gut er kann.

Koch-Mehrin wird wohl bald folgen.

Da Koch-Mehrin bereits folgte (mehr oder weniger ) - wärst du Angesichts der jetzt begonnenen Häufung der Fälle inzwischen bereit, nochmal über die von dir so häufig kritisierten Sachverhalte "Doktorarbeiten in dem Stil sind üblich" (üblich heißt nicht notwendigerweise korrekt, Falschparken ist auch üblich), "Schummeln beim Doktor ist leicht" und "Doktorarbeiten kaufen war lange kein Problem" nochmal nachzudenken ? Auch unter der Berücksichtigung, daß hier nur "prominente" Doktorarbeiten überprüft werden (die in der starken Unterzahl gegenüber "gewöhnlichen" Doktorarbeiten sind) und wie hoch die Trefferquote scheint?

Im Prinzip passiert genau das, was hier schon angedroht wurde: Wenn bei mehr Leuten genauer hingeguckt wird, findet man auch mehr Fehltritte - vielleicht möchte sich ja nach der Politik jetzt jemand die Doktorarbeit von Dr. jur. Felix Brych vornehmen ? - und das Anfang des Jahres der Erste für diese "übliche" Form von Fehltritt ans Kreuz genagelt wurde, heißt bei konsequenter Überprüfung nur, daß bald die Kreuze ausgehen. Das Feststellen dieses Ausmaßes pauschal als Apologetentum abzustrafen, besonders, wenn im Zusammenhang die Verfehlung des Politikers gar nicht abgestritten wird, wirkt dann bei Angehörigen der "hohen Bildungsschicht" auch eher wie ein Beißreflex und so gut wie gar nicht gebildet.

Noch schlimmer ist immer noch die Haltung oder bescheuerte Wortwahl in den öffentlich-rechtlichen Medien. Heute morgen, WDR2 zu Koch-Merin: Es sähe so aus, daß den deutschen Politikern durch die Schwarmintelligenz Internet nach und ihre "Meriten" (wörtlich) abgenommen würden. "Meriten" sind es nur, wenn eine ehrliche Arbeit zugrunde liegt.... Hoffentlich war der Moderator nur schwach in Fremdworten.

Wer ist der/die Nächste? Nach Pröfrock?

[Chloe]

Da Koch-Mehrin bereits folgte (mehr oder weniger ) - wärst du Angesichts der jetzt begonnenen Häufung der Fälle inzwischen bereit, nochmal über die von dir so häufig kritisierten Sachverhalte "Doktorarbeiten in dem Stil sind üblich" (üblich heißt nicht notwendigerweise korrekt, Falschparken ist auch üblich), "Schummeln beim Doktor ist leicht" und "Doktorarbeiten kaufen war lange kein Problem" nochmal nachzudenken ?

Nein. Ich bin nicht überrascht, dass es noch andere Fälle gibt, aber nach wie vor sicher, dass das eine absolute Minderheit ist. Will damit sagen, bei 25.000 Promotionen jährlich nicht einmal im Prozent-Bereich.

[Karl Ranseier]

Seltsame Mathematik. Das Prüfen der Doktorarbeiten lohnt sich für die "Schwarmintelligenz Internet" nur, wo ein prominenter Name hinter dem "Dr. ctrl+c" steht. Und das ist mit Sicherheit nicht jährlich 25.000 Mal der Fall. Also entweder die "Schwarmintelligenz Internet" verzichtet auf den öffentlichen Schock und überprüft mal sämtliche Arbeiten seit 1980 - um am Ende über das Gesamtergebnis vielleicht einen noch größeren Schock zu versetzen - oder man müßte die 25.000 Promotionen pro Jahr Promi-bereinigen, um auf den Prozentfall hochrechnen zu können. Oder man geht stillschweigend davon aus, daß - von den jetzt auftretenden Fällen abgeleitet - Menschen mit Politiknähe oder direkt aus dem Bereich halt doch irgendwie eine andere Sorte Mensch sind und darum die Quote der geschummelten Arbeiten bei denen höher liegt.

[Amaranth]

halt doch irgendwie eine andere Sorte Mensch sind

Ich glaube durchaus, dass dies zutreffend ist

Naja, die logische Begründung dahinter ist, dass die Politiker greifbarer sind als Dr. Karl-Max Heinz aus irgendeinem Ort, von dem man noch nie was gehört hat. Und da des Deutschen größter Feind doch eh seit jeher der Politiker war (), ist es schon als Abwehrmechanismus in unserer Psyche zu verstehen.

Natürlich wird man auch in den übrigen Doktorarbeiten einige Plagiate finden, aber ich bin so hoffnungslos optimistisch, dass ich davon ausgehe, dass es eben nicht der Großteil der Arbeiten ist.

[Chloe]

@Karl Ranseier
Vielleicht liegt das daran, dass ich ungefähr bei einer Hundertschaft Doktoranden und Promovierten mehr oder weniger direkt beobachten konnte, wie die Arbeiten zustande kamen. Bei den weitaus meisten ist schon rein methodisch ausgeschlossen, dass die Arbeit abgeschrieben wurde.

Die Arbeiten haben nämlich nicht nur gemeinsam, dass sie von Prominenten stammen, sondern auch, dass sie reine Literaturarbeiten sind. Diese sind naturgemäß besonders anfällig. Sobald empirische oder experimentelle Untersuchungen angestellt werden, ist Plagiieren sehr erschwert, wenn nicht unmöglich. Die einschlägigen Untersuchungen sind überschaubar und sie sind bekannt. Bei empirischen Untersuchungen gibt es log-files und bei experimentellen Untersuchungen Messprotokolle und Fotografien, die man schwerlich mal eben so aus anderen Publikationen abschreiben kann.

Weiter ist diesen Arbeiten zu eigen, dass sie von externen Doktoranden geschrieben wurden und von diesen selbst finanziert wurden. Bei internen Doktoranden wird die Arbeit dauernd von Mitarbeitern beobachtet und mit denen diskutiert. Arbeiten, die von einer Stiftung bezahlt werden oder im Rahmen von Projekten zustande kommen, werden außer von den Gutachtern auch noch von anderen, unabhängigen Leuten kontrolliert.

Ausgeschlossen sind weiter Arbeiten, die kumuliert aus mehreren eigenen Veröffentlichungen entstehen. Auch da sind externe, unabhängige Gutachter von Fachzeitschriften beteiligt.

Es müssen also schon mehrere Kriterien zusammenkommen, um Plagiate wahrscheinlich zu machen. Externer Doktorand, kein Auftraggeber und keine Stiftung, die finanziert, Literaturarbeit, nicht kumuliert. Damit ist das Groß der Arbeiten bereits außen vor. Auch unter den verbleibenden ist kaum anzunehmen, dass sie samt und sonders Plagiate sind.

Du kannst mir gern irgendwelche Indizien zeigen, dass von normalen (nicht prominenten) Doktoranden in den letzten 10 Jahren mehr als 50.000 derartige Plagiate abgegeben wurden. Dann wären wir bei 20 Prozent, und wir könnten anfangen, von "üblich" zu sprechen. Bis dahin sind das reine Mutmaßungen von dir. Bitte bedenke dabei auch, dass du in der Mehrzahl der Fälle, nämlich all denen, in denen eidesstattliche Erklärungen verlangt werden, den Leuten die Begehung einer Straftat unterstellst.

[Fiesel]

Moment.. einige schwarze Schafe wurden gefunden, und daraus wird die "logische Konsequenz" gezogen, dass halt alle Personen der Führungsriege minderwertige Moralvorstellungen haben?

Sowas hört man doch eigentlich nur von Links- oder Rechtsradikalen.

[Chloe]

Moment.. einige schwarze Schafe wurden gefunden, und daraus wird die "logische Konsequenz" gezogen, dass halt alle Personen der Führungsriege minderwertige Moralvorstellungen haben?

Sowas hört man doch eigentlich nur von Links- oder Rechtsradikalen.

Nein, ich finde das in letzter Zeit weitverbreitet. Zumeist kommt das von Nicht-Akademikern. Da ist momentan eine große Neid-Debatte im Gange, in der sich die hier im Thread am Anfang schon diskutierte Intellektuellen- und Akademikerfeindlichkeit in Deutschland und wohl auch Österreich Ausdruck verschafft. Diejenigen, die die G'Studierten sowieso noch nie leiden konnten, haben jetzt eine willkommene Bühne, denen mal so richtig eins reinzuwürgen.

[Gast]

Die Grundaussage ist bekannt, aber trotzdem ein paar interessante Infos:
Guttenbergs militärpolitisches Erbe: Bayern ächzt unter der Reform - n-tv.de

Richtig krass ist diese Aussage:

"Wer diese Pläne ernsthaft verfolgt, der kastriert und marginalisiert die deutschen Streitkräfte zu einer kostengünstigen Mini-Truppe", sagte Verbandschef Ulrich Kirsch. "Das Ergebnis wäre, dass Deutschland weder sich selbst noch sein Bündnis auch nur ansatzweise schützen könnte - von humanitären Aktionen wie in Libyen ganz zu schweigen."

[Karl Ranseier]

Nein, ich finde das in letzter Zeit weitverbreitet. Zumeist kommt das von Nicht-Akademikern. Da ist momentan eine große Neid-Debatte im Gange, in der sich die hier im Thread am Anfang schon diskutierte Intellektuellen- und Akademikerfeindlichkeit in Deutschland und wohl auch Österreich Ausdruck verschafft. Diejenigen, die die G'Studierten sowieso noch nie leiden konnten, haben jetzt eine willkommene Bühne, denen mal so richtig eins reinzuwürgen.

.... wirkt dann bei Angehörigen der "hohen Bildungsschicht" auch eher wie ein Beißreflex und so gut wie gar nicht gebildet....

Auch Akademiker unterliegen uralten menschlichen Instinkten Im übrigen finde ich die Nennung von Intellektuellen und Akademikern in einem Atemzug besonders in diesem Thread nicht besonders gelungen

Ist dir eigentlich mal der Gedanke gekommen, daß es ja - da es weder "den Ami" oder "den Deutschen" gibt - analod dazu auch nicht "den Akademiker" oder den "Nicht-Akademiker" gibt

[Chloe]

Auch Akademiker unterliegen uralten menschlichen Instinkten Im übrigen finde ich die Nennung von Intellektuellen und Akademikern in einem Atemzug besonders in diesem Thread nicht besonders gelungen

Warum? Die genannte Feindseligkeit richtet sich gegen beide Gruppen. Damit soll nicht behauptet werden, dass diese beiden Gruppen deckungsgleich sind.

Dass man nicht grade mit lautem Beifall und Begeisterungsstürmen reagiert, wenn man zu hören bekommt, man selber und seine Freunde und Kollegen gehörten zu einer notorischen Gruppe von Betrügern, sollte eigentlich nicht so schwer zu verstehen sein. Zumal dann, wenn Arbeiten unter erheblichen Belastungen und Entbehrungen entstanden sind. Das kannst du, wenn du magst, gerne als "Beißreflex" bezeichnen.

Ist dir eigentlich mal der Gedanke gekommen, daß es ja - da es weder "den Ami" oder "den Deutschen" gibt - analod dazu auch nicht "den Akademiker" oder den "Nicht-Akademiker" gibt

Habe ich irgendwas in der Art behauptet?

Unter denen, die behaupteten, Dissertationen seien "üblicherweise" Plagiate, sind mir jedenfalls fast nur Leute begegnet, die nach eigener Aussage keine Akademiker waren. Ich kann mich jetzt momentan an keinen Akademiker erinnern - es könnte allerdings sein, dass du Akademiker bist, weiß ich jetzt nicht mehr. Jedenfalls wärst du die Ausnahme.

[Gast]

Heute habe ich wieder mal von einem CSU-Anhänger eine Erklärung behört, warum Guttenberg "in Wahrheit" zurücktreten musste: Weil er die Bundeswehr reformieren wollte.

Gibt's jetzt eigentlich irgendwas, was noch nicht als "wahrer" Rücktrittsgrund genannt wurde? Außer natürlich, dass er ein Lügner und Gesetzesbrecher ist?