xanrof , Danke für Deine qualifizierten Erläuterungen. Die Haltbarkeit erschien mir auch abenteuerlich hoch gegriffen. Schon bei den ersten CDs hatte man sich in der Zeitskala, was den Zerfall der Datenträger betrifft, etwas verschätzt.
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Das ist ein wichtiges Thema.
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Gerne.
Ich sehe gerade, dass ich noch etwas vergessen hatte zu erwähnen: Da du in der Frage das Wort "zerfliessen" verwendest, und ich auch von Kirchenfenster sprach:
Es gibt wahrscheinlich kein Zerfliessen von Glas. Das Beispiel der Kirchenfenster, die unten dicker sind, ist eine Fehldeutung. Tatsächlich entsteht diese Verdickung schon bei der (horizontalen) Herstellung der Mittelalter-Fenster, weil Walzen verwendet werden. Und natürlich waren die Leute damals schon so schlau, das Fenster mit dem dicken (und schweren) Ende unten einzubauen.
Es gibt auch sehr viele große Kirchenfenster mit gleicher chemischer Zusammensetzung, die unten nicht dick sind.
Wahrscheinlich ist klassisches Glas in der Struktur extrem stabil, solange die äußeren Einflüsse (insbesondere Temperatur, Druck, Stoffe, d.h. zB Anwesenheit von Luftfeuchtigkeit, Chemikalien, etc) nicht stark verändert werden. "Stark" heißt, der Wechsel von Temperaturen, etc., durch die Jahreszeiten ist nicht genug..
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Das ist natürlich interessant. Ich kenne das aus der Elektronenmikroskopie, dass man die für den Durchgang des Elektronenstrahls erforderlichen Submikrometerschnitte der Präparate auch mit Glasmessern herstellen kann, falls kein teures Diamantmesser zur Hand ist. Diese Glasmesser muss man sich aus vorgefertigten Streifen durch Brechen selbst herstellen. Verwendet man ein gutes Glasmesser noch am selben Tag, dann kann man mit einiger Erfahrung und Geduld für das EM brauchbare Schnitte anfertigen. Lässt man das Messer jedoch erst einmal ein paar Wochen unbenutzt liegen, dann wird die Schärfe der Messerkante nachlassen und man kann nicht mehr so dünn schneiden. Dieser Effekt wurde immer damit erklärt, dass das Glas im kleinen Maßstab seine Form verändert."En trollmand! Den har en trollmand!"
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Ja, das macht Sinn, aber das ist der Einfluss der Kante. Die Kante ist ja nichts anderes als eine Phasengrenze, an der sich zwei unterschiedliche Materialien berühren (Glas, Luft), und wo es exponierte Stellen (rauhe Oberfläche im mikroskopischen Maßstab) gibt. Damit ist dieser Bereich für den Eintritt und die Diffusion von Gaspartikeln besonders sensibel. Ein zweiter Grund ist die Thermodynamik: In (der Mitte von) amorphem Glas wirken summierte Bindungskräfte statistisch in alle Richtungen gleich. Nicht so an Kanten, wodurch es zu Ausgleichsbewegungen von Atomen kommt, um ein stabiles Gleichgewicht der Zugkräfte wieder herzustellen.Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigenLässt man das Messer jedoch erst einmal ein paar Wochen unbenutzt liegen, dann wird die Schärfe der Messerkante nachlassen und man kann nicht mehr so dünn schneiden. Dieser Effekt wurde immer damit erklärt, dass das Glas im kleinen Maßstab seine Form verändert.
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Ich habe von Optik nur sehr begrenzt Ahnung, und von dem beschriebenen Prozess noch weniger, aber vielleicht meinen die das so, das in diesem Kristall einerseits die Daten in XYZ geschrieben werden, zB Null oder Eins, und andererseits die beiden Eigenschaften unabhängig von der eingebrannten 0 oder 1 agieren sollen. zumindest auf eine normale Linse könnte ich ja mit einem Stift eine Null oder eine 1 drauf schmieren, ohne die Brechungseigenschaften und Form der Linse zu verändern ^.^ Für die Formveränderung bräuchte ich was härteres als einen Stift, für andere optische Eigenschaften muss ich wohl die Materialzusammensetzung etwas ändern :/Zitat von xanrof Beitrag anzeigen[SIZE=14px]Mir ist nicht ganz klar, was diese Leute bzgl der Datenspeicherung gemacht haben. Offensichtlich haben sie einen Laser mit extrem kurzer Wellenlänge benutzt, um Daten dreidimensional ins Glas zu brennen. Die Metadaten wären also die x,y,z-Koordinaten (drei voneinander unabhängige Dimensionen). Soweit klar. Dass dieser Prozess auch lokal die optischen Eigenschaften verändert ist auch logisch (zB Lage der optischen Achse, Lichtbrechung) Dies wird im Abstract als Dimension 4 und 5 bezeichnet. Hier ist mir jedoch nicht klar, inwieweit die (sogenannte) 4. und 5. Dimension von den ersten drei unabhängig wären, was sie per Definition sein sollten. Ich kann nicht an einer bestimmten Stelle x,y,z gleichzeitig Eigenschaften mit jeweils verschiedenen Werten haben. Das passt nicht.
Sie scheinen ja zusätzlich diese Slow Axis Orientation (Richtung) einzuarbeiten und dann nochmal davon unabhängig die Retardance (Stärke der Abbremsung des LIchtstrahls).
Offenbar gibt's dann unterschiedliche Ergebnisse, wenn man dann mit unterschiedlich polarisiertem Licht arbeitet, bzw es aus einer anderen Richtung kommt *grübel*
Hab hier nur erstmal diesen Artikel gefunden (oder gelesen ^.^), der sich mit diesem Prozess etwas befasst:
Birefringence and Diattenuation are material properties that can occur when there is molecular order, that is, when the average molecular orientation is non-random, as in crystals or in aligned polymeric materials. Diattenuation can only occur when the material absorbs or otherwise reduces the transmittance of the light passing through the material. Birefringence occurs in absorbing and transparent materials and expresses the difference in refractive index for light polarized parallel and perpendicular to the axis of molecular alignment.
The molecular alignment creates a slow and a fast axis in the material. Light that is polarized parallel to the fast axis travels faster through the material than light that is polarized parallel to the slow axis. This leads to a differential phase shift between the polarization components of the transmitted light. The differential phase shift is called retardance. The Birefringence OpenPolScope measures and presents images of the retardance and orientation of fast and slow axis in the specimen.
Jede Geschichte hat vier Seiten: Deine Seite, Ihre Seite, die Wahrheit und das, was wirklich geschehen ist.
Welten brechen auseinander, Formationen nicht.
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Mit der Fehldeutung hast du recht, aber die Ursache war nicht das Walzen, dabei entsteht gleichmäßig dickes Glas, sondern ein älteres Verfahrern wo das Glas erst zu einer Kugel geblasen und dann zu einer Scheibe geschleudert wurde.Zitat von xanrof Beitrag anzeigenDas Beispiel der Kirchenfenster, die unten dicker sind, ist eine Fehldeutung. Tatsächlich entsteht diese Verdickung schon bei der (horizontalen) Herstellung der Mittelalter-Fenster, weil Walzen verwendet werden.
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Hängt ganz von den Rahmenbedingungen ab, Kosten, Schreib- und Lesezeiten. Milliarden Jahre Haltbarkeit braucht keine Käufergruppe. Dieser Speicher eignet sich wohl hauptsächlich zur Langzeitarchivierung. Das werden beim Privatanwender doch erheblich kürzere Zeiträume sein, auch Unternehmen werden sich wohl mit ein paar hundert Jahren zufrieden geben. Tausend Jahre und mehr, ist nur für bestimmte Bibliotheken und Archive, sowie einige Behörden interessant.Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigenIst dies der Datenträger der Zukunft? Eine Gruppe aus Southampton schreibt, sie habe einen auf Glas basierenden Mikrospeicher entwickelt, der auf einer münzgroßen Scheibe 360 Terabyte an Daten unterbringen könne und noch auf einer Zeitskala von Milliarden Jahren stabil sein soll. Das Glas wird speziell behandelt und dann mit Mikrolasern die Daten eingebrannt
Da wird man sich den Markt, wohl mit deutlich kurzlebigeren Konkurrenzprodukten teilen müssen.
Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
Dr. Sheldon Lee Cooper
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Ein sehr empfehlenswerter Artikel über ein neolithisches Höhlengrab in Spanien, wo vor 18.700 Jahren eine Frau mittleren Alters mit sehr viel Sorgfalt und HIngabe bestattet wurde. Sie muss den Menschen in ihrer Gemeinschaft sehr viel bedeutet haben. Ihr Körper wurde mit rotem Ocker eingerieben, damals durchaus üblich; die Knochen später sogar noch einmal. Eine ungewöhnliche Konzentration von Blütenpollen lässt vermuten, dass man Blumen an ihr Grab brachte. Ungewöhnlich für die Epoche ist, dass ihr sogar ein Grabstein gewidmet wurde. Das Grab befand sich im Wohnbereich der Höhle. Die Frau gehörte zu einem der Stämme, welche in Spanien und Südfrankreich den Höhepunkt der letzten Eiszeit überdauert hatten und sich unter den milder werdenden Bedingungen gerade wieder erholten:
https://www.newscientist.com/article...e-age-secrets/"En trollmand! Den har en trollmand!"
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Find ich gut. Wieder während der WM. Wieder im Trikot. Wieder WeltmeisterZitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigenBreaking News:
Gerade frisch aus dem Radio
Alexander Gerst wird 2018 zum 2. Mal zur ISS starten und dann sogar der Kommandant sein.
Den entsprechenden Thread zum Diskutieren haben ich auch schon mal nach oben gepostet
Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
Klickt für Bananen!
Der süßeste Mensch der Welt terra.planeten.ch
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Falls sich jemand darüber wundert, wie diese Elemente zu den Formelzeichen Uut, Uup, Uus und Uuo kommen: wie auf dieser Seite beschrieben, wurden provisorische Namen für noch nicht entdeckte Elemente, bzw. Elemente, deren Entdeckung noch nicht bestätigt ist, vergeben, mit der Option, dass die betreffenden Elemente einen endgültigen Namen erhalten, sobald ihre Entdeckung bestätigt ist. Die Elemente 113 (provisorischer Name Ununtrium -> Uut), 115 (Ununpentium -> Uup), 117 (Ununseptium -> Uus) und 118 (Ununoctium -> Uuo) gelten nun seit kurzem als in ihrer Entdeckung bestätigt, so dass ihnen jetzt endgültige Namen gegeben werden können. Im Zuge dessen werden sie dann auch Formelzeichen erhalten, die sich von den endgültigen Namen ableiten, statt den bisherigen Formelzeichen, die an die provisorischen Namen angelehnt sind.Zitat von Spocky Beitrag anzeigenWer von euch hat schon von Nihonium, Moscovium, Tennessin, and Oganesson gehört?
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Die vorgeschlagenen Formelzeichen sind natürlich im oberen Link ebenfalls zu finden.Zitat von Agent Scullie Beitrag anzeigenIm Zuge dessen werden sie dann auch Formelzeichen erhalten, die sich von den endgültigen Namen ableiten, statt den bisherigen Formelzeichen, die an die provisorischen Namen angelehnt sind.Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
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Ein interessanter Artikel.Zitat von Spocky Beitrag anzeigenWer von euch hat schon von Nihonium, Moscovium, Tennessin, and Oganesson gehört? Die darf man in Zukunft ebenfalls lernen, wenn man alle Elemente des Periodensystems aufzählen will.
http://www.iflscience.com/chemistry/...eriodic-table/
Wobei sich bei den schwereren Transuranen die meisten Chemiker eher auf die in Grundkursen gerne gestellte Übungsfrage beschränken, ab welcher Ordnungszahl denn zum ersten Mal g-Orbitale auftreten:
https://de.wikipedia.org/wiki/Unbiunium
Angesichts von Halbwertszeiten im Mikrosekundenbereich und Syntheseausbeuten von teilweise nur wenigen Atomen sind diese chemischen Elemente eher von theoretischem Interesse.
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