Zitat von FltCaptain
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Ich finde das deutlich besser als Umwelt zu zerstören. Wenn man die Pyramiden abträgt und das nah am Ort verarbeitet ist das besser als das Kilometerweit durch die Natur zu transportieren.
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Das meinte ich ja damit, klar ist das logischer. Das Bauwerk war nichts wert also konnte man es ja "ausschlachten". Und das ist eben billiger gewesen als den Kalkstein von weit weg zu importieren. Vor allem war das Bauwerk ja auch noch "Heidnisch", also umso besser wenn es vernichtet wird.Zitat von xanrof Beitrag anzeigenWieso zwingend Profitgier?
Meinst du nicht, daß es einfach logischer erscheint, das Baumaterial vom ''Steinbruch'' aus der Nähe zu holen, anstatt es über Monate auf dem Nil zu transportieren?
Es ist einfach nur sehr Traurig wie man mit wertvollen antiken Bauten damals umgegangen ist. Das schlimme daran ist das die Menschen einfach nichts gelernt haben und auch heutzutage noch so drauf sind. Ob man den weißen Kalkstein von den Pyramiden reisst bzw. sie als Steinbruch verwendet oder wenn man ein antikes Bauwerk abreisst um auf dem Grund ein Gebäude/Strasse/etc. zu bauen, das ist für mich gleich schlimm bzw. einfach nur dumm.
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Wieso zwingend Profitgier?Zitat von FltCaptain Beitrag anzeigenAchso, das meinst du. Ja... damals waren die Bauwerke für die Menschen eben nichts Wert. Und wieder war es eigentlich nur die Profitgier, warum weißen Kalkstein von weit weg holen wenn er auf einem "sinnlosen" Bauwerk zu holen ist?
Meinst du nicht, daß es einfach logischer erscheint, das Baumaterial vom ''Steinbruch'' aus der Nähe zu holen, anstatt es über Monate auf dem Nil zu transportieren?
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Achso, das meinst du. Ja... damals waren die Bauwerke für die Menschen eben nichts Wert. Und wieder war es eigentlich nur die Profitgier, warum weißen Kalkstein von weit weg holen wenn er auf einem "sinnlosen" Bauwerk zu holen ist?Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigenIm Mittelalter hatte man die Pyramiden noch als Steinbrüche genutzt. Die islamische Grundhaltung damals war, dass Relikte aus heidnischer Zeit irrelevant und keine Erhaltung wert seien. Besonders die auf Hochglanz polierte Ummantelung der Pyramiden war als Baustoff sehr begehrt. Insbesondere die Stadt Kairo soll zu einem großen Anteil aus antikem Baumaterial errichtet worden sein.
Ja, das ist ähnlich schlimm wie damals mit Abu-Simbel und dem Assuan Staudamms. Gut das man den Tempel retten konnte aber trotzdem ist dabei vieles verloren gegangen. Auch wenn ich mir überlege was man mit den Buddha Statuen von Bamiyan gemacht hat... einfach weggesprengt weil sie "heidnisch" ist...Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigenBesonders entsetzt war ich zu erfahren, dass die 9.000 (?) Jahre alte Anlage von Nevali Cori in den Fluten des Atatürk-Staudammes versenkt wurde. Wie übrigens auch die meisten meroitischen Pyramiden im Sudan.
Theoretisch kann man auch die Mona Lisa verbrennen weil sie ja genauso "sinnlos" ist.
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Im Mittelalter hatte man die Pyramiden noch als Steinbrüche genutzt. Die islamische Grundhaltung damals war, dass Relikte aus heidnischer Zeit irrelevant und keine Erhaltung wert seien. Besonders die auf Hochglanz polierte Ummantelung der Pyramiden war als Baustoff sehr begehrt. Insbesondere die Stadt Kairo soll zu einem großen Anteil aus antikem Baumaterial errichtet worden sein.Zitat von FltCaptain Beitrag anzeigenStimmt, damals dachten sie das sich hinter der Wand vielleicht eine Grabkammer voller Gold befinden könnte. Also hat man einfach mal etwas Dynamit gelegt und gesprengt. Aber man könnte das noch mit "die Menschen waren damals zu Doof" entschuldigen.
Besonders entsetzt war ich zu erfahren, dass die 9.000 (?) Jahre alte Anlage von Nevali Cori in den Fluten des Atatürk-Staudammes versenkt wurde. Wie übrigens auch die meisten meroitischen Pyramiden im Sudan.Zitat von FltCaptain Beitrag anzeigenDa hast du natürlich recht. Die Graffitis aus Pompeji sind auch sehr interessant und aufschlussreich. Oder das Belzoni in der Chephren Pyramide eben hinterlassen hat wann er sie entdeckt hat.
Obwohl er auch nicht grade sehr feinfühlig mit einigen Artefakten umgegangen ist. Ich glaube mich zu erinnern das er sogar mal einen Sarkophag aus Granit in dem ein einbalsamierter Stier ruhte aufgesprengt hat.
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Stimmt, damals dachten sie das sich hinter der Wand vielleicht eine Grabkammer voller Gold befinden könnte. Also hat man einfach mal etwas Dynamit gelegt und gesprengt. Aber man könnte das noch mit "die Menschen waren damals zu Doof" entschuldigen.Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigenManche Pyramiden zeigen auch noch tiefe Narben von den Abrissversuchen im Mittelalter. Nur die schiere Größe hat die Bauwerke bewahrt. Sie waren einfach größer, als man sie mit den damaligen Möglichkeiten abtragen konnte.
Da hast du natürlich recht. Die Graffitis aus Pompeji sind auch sehr interessant und aufschlussreich. Oder das Belzoni in der Chephren Pyramide eben hinterlassen hat wann er sie entdeckt hat.Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigenGrafitti gibt es seit dem Altertum. Berücksichtigt man, dass im Alltag oftmals weniger dauerhaftes Material zum Schreiben verwendet wird, könnten sie einst wichtige archäologische Zeugnisse sein. Die karische Sprache z.B. ist hauptsächlich durch Grafitti in Ägypten überliefert, hinterlassen von karischen Söldnern.
Obwohl er auch nicht grade sehr feinfühlig mit einigen Artefakten umgegangen ist. Ich glaube mich zu erinnern das er sogar mal einen Sarkophag aus Granit in dem ein einbalsamierter Stier ruhte aufgesprengt hat.
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Manche Pyramiden zeigen auch noch tiefe Narben von den Abrissversuchen im Mittelalter. Nur die schiere Größe hat die Bauwerke bewahrt. Sie waren einfach größer, als man sie mit den damaligen Möglichkeiten abtragen konnte.Zitat von FltCaptain Beitrag anzeigenWeil die Leute die dafür verantwortlich sind sich nicht für die Geschichte interessieren. Die werden wohl denken: "Was soll man daraus denn schon lernen?" oder "Wozu Geld für eine Erforschung ausgeben?"
Hast du mal die Pyramiden gesehen? Wie Menschen ihre Inizialen oder ein "I was here!" oder sonst so einen Schwachsinn in die Steine ritzen? Viele klettern drauf und oben schaut es wirklich schlimm aus!
Grafitti gibt es seit dem Altertum. Berücksichtigt man, dass im Alltag oftmals weniger dauerhaftes Material zum Schreiben verwendet wird, könnten sie einst wichtige archäologische Zeugnisse sein. Die karische Sprache z.B. ist hauptsächlich durch Grafitti in Ägypten überliefert, hinterlassen von karischen Söldnern.
Aber auch Archäologen können kurzsichtig sein. So hat z.B. Arthur Evans in Knossos die obersten Ruinen aus mykenischer Zeit einfach abtragen lassen, weil er sich nur für die minoischen Anlagen darunter interessierte.
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Dann kommt es weg und wird durch ein neues ersetzt. Wie es in einer Wegwerfgesellschaft eben so üblich ist.Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigenDas traurige ist, an dieselbe Stelle wird dann ein Gebäude gesetzt, das allerhöchstens 100 Jahre lang stehen bleibt. Und dann?
Weil die Leute die dafür verantwortlich sind sich nicht für die Geschichte interessieren. Die werden wohl denken: "Was soll man daraus denn schon lernen?" oder "Wozu Geld für eine Erforschung ausgeben?"Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigenMit jeder derartigen Aktion wird die Welt ein Stück ärmer. Die 5000 Jahre alte Pyramide war ein einzigartiger Schatz, der auch bisher nur in Ansätzen erforscht war. Die Wissenschaftler hatten wohl darauf vertraut, dass sie noch Zeit hätten.
Hast du mal die Pyramiden gesehen? Wie Menschen ihre Inizialen oder ein "I was here!" oder sonst so einen Schwachsinn in die Steine ritzen? Viele klettern drauf und oben schaut es wirklich schlimm aus!
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Das traurige ist, an dieselbe Stelle wird dann ein Gebäude gesetzt, das allerhöchstens 100 Jahre lang stehen bleibt. Und dann?Zitat von FltCaptain Beitrag anzeigenEs geht nur um die Profitgier. So ein "alter Haufen Steine" steht eben mal ein paar Millionen im Weg, also kommt er einfach weg. Da wird leider nicht viel nachgedacht.
Mit jeder derartigen Aktion wird die Welt ein Stück ärmer. Die 5000 Jahre alte Pyramide war ein einzigartiger Schatz, der auch bisher nur in Ansätzen erforscht war. Die Wissenschaftler hatten wohl darauf vertraut, dass sie noch Zeit hätten.
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Es geht nur um die Profitgier. So ein "alter Haufen Steine" steht eben mal ein paar Millionen im Weg, also kommt er einfach weg. Da wird leider nicht viel nachgedacht.
Ich weiss noch wie unser Bürogebäude renoviert worden ist. Die Bauarbeiten standen für 3 Monate still weil man ein paar alte Tonscherben aus der Römerzeit gefunden hat. Unseren Chef hat das riesig aufgeregt weil es für ihn nur Einbußen waren (Musste die Container in denen wir arbeiten mussten noch länger bezahlen).
Ich finde es eine Schande mit unserem "Erbe" so umzugehen, ich glaube nicht das mein Chef die Porzelansammlung seiner Urgroßmutter (mit der er so gerne angibt) einfach wegwerfen würde selbst wenn es ihn wer weiss wieviel kostet.
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Für ein Science Fiction-Szenario hatte ich mal überlegt einzubauen, dass die großen Pyramiden in Ägypten abgerissen und durch einen Themenpark ersetzt wurden. Damals fand ich das etwas krass und übertrieben, aber im Lichte der oben geschilderten Ereignisse bin ich durchaus bereit, meine Meinung zu ändern.
Ein paar Bekannte von mir waren unabhängig voneinander in China unterwegs und sie erzählten später, dass es zur aktuellen chinesischen Mentalität durchaus passen würde, wenn die Überreste der Großen Mauer(n) abgerissen und noch mal neu wieder aufgebaut würden - natürlich für die Touristen.
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Und schon wieder ist es "passiert": Bagger zerstören eine 5000 Jahre alte Pyramide in Peru.
Peru: Baufirmen zerstören 5000 Jahre alte Pyramide - SPIEGEL ONLINE
Anders als der Vorfall in Belize vor einigen Monaten war diese Pyramide jedoch bereits offiziell katalogisiert und keineswegs ein überwucherter Maulwurfshügel.
Angeblich soll es sich sogar um die älteste bisher bekannte Pyramide in ganz Südamerika gehandelt haben, erbaut von Menschen einer Kultur, über die man ohnehin nicht so viel weiß. Bei jeder derartigen Aktion wird die Welt wieder ein Stück ärmer.
Das erinnert mich an die Situation in manchen Mittelmeerländern, wo Baufirmen oder Grundstückseigentümer den Wald anzünden, um für zukünftige Bauvorhaben schon mal vollendete Tatsachen zu schaffen.Zuletzt geändert von Liopleurodon; 06.07.2013, 04:46.
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Ja natürlich ist es das, weil unser Wissen über die frühere Zeit mehr als Lückenhaft ist. Und je weiter es in die Vergangenheit geht, desto größer sind diese Lücken.
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Witzig, ich hatte das irgendwann mal im Nachricht des Tages-Thread gepostet und war nicht davon ausgegangen, dass das solche Wellen schlägt
Was ich aus eigener Erfahrung sagen kann ist folgendes: Ich mach ja auch oft genug Baugrunduntersuchungen und da hatten wir auch schon Fälle, bei denen vorher ein Archäologe herbei geholt wurde, bevor wir loslegen durften. Bisher gabs aber nur einen Fund, das war eine fast komplette Schüssel oder Schale aus dem 11. Jahrhundert. War zumindest mal interessant, live bei einem solchen Fund dabeigewesen zu sein.
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Vor diesem Problem stehen die Leute in Rom bei fast jedem Straßenbauprojekt. Aber da wird üblicherweise ein Archäologe hinzugezogen, der den Fund bewertet und die wichtigsten Sachen noch sichert.Zitat von Nikita Beitrag anzeigenIch bin der Meinung, dass es zumindest eine Grenze geben sollte, ab der etwas noch schützenswert ist. Wenn jeder alte Erdhaufen geschützt wird, dann hat bleibt irgendwann nicht nur kein Platz für die Menschen, sondern auch für die Tiere und Pflanzen und so etwas sollte auf jeden Fall Vorrang genießen.
Es ist nun mal so, dass unser Wissen über frühere Kulturen in aller Regel eng begrenzt ist. Neue Funde können da schon einiges bewirken und manche Lücken schließen, insbesondere bei einst wichtigen Gebäuden oder Siedlungen. Was bei dem Vorfall in Belize schade ist, ist dass die Ruine platt gemacht wurde, bevor überhaupt ein Archäologe einen Blick darauf werfen und den Fund bewerten konnte. Ob und wie bedeutsam das Gebäude war, werden wir jetzt nicht mehr erfahren können.
Natürlich können wir für uns selbst entscheiden, dass uns solche Sachen generell nicht interessieren und wie Tibo vorgeschlagen hat, lieber neue Gebäude an denselben Stellen bauen. Allerdings werden uns kommende Generationen für diese Haltung wohl ebenso verfluchen wie wir den vom Bischof aufgehetzten Mob in Alexandria verfluchen, der Ende des 4. Jahrhunderts in religiösem Wahn die Große Bibliothek abgefackelt hat.
Oder um bei den etwas unscheinbareren und weniger offensichtlichen Funden zu bleiben: wir hatten Glück, dass der Hotelboom in Griechenland erst einige Jahrzehnte später einsetzte, nachdem mit Arthur Evans ein Engländer mit zu viel Geld sich für einen Hügel mit verfallenen Mauerresten in der Nähe von Heraclion interessierte und mit Knossos den wohl beeindruckendsten Gebäudekomplex der Bronzezeit freilegte. Unser spärliches Wissen über die Minoer wäre noch lückenhafter, wenn man die Ruinen einfach überbaut hätte.
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