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Umgang mit archäologischen Stätten

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  • Holger58
    antwortet
    Heinrich Schliemann war ja auch nicht nur der Entdecker Trojas. Seine kaufmännische Seite lies ihn auch die wertvollsten Stücke für sich illegal bei Seite schaffen. Die frühe Archäologie ist eigentlich geprägt von einer Symbiose zwischen Schatzsuche und Entdeckung. Dabei wurden auch 'uninteressante' Fundschichten mutwillig zerstört weil die Grabungen willkürlich durchgeführt wurden.In Ägypten kam es im 19. Jh. fast zu einem Raubgräber-Wettstreit zwischen den Nationen. Selbst vor dem Einsatz von Sprengstoff schreckte man nicht zurück. Auch ließen die großen Kolonialmäche manches Kulturgut schleifen wie in Indien oder dem Sudan. Das ist nicht die Erfindung des extremistischen Islam, sondern von uns Europäern. Systematische und wissenschaftlich vorbereitete Archäologie wie heute gibt es eigentlich erst nach dem letzten Krieg.

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  • Nightcrawler
    antwortet
    Hallo,

    das ist ja das große Übel. Bei archäologischen Funden geht es sehr vielen lediglich darum, was es einbringt.

    Die Aborigines haben auch lange kämpfen müssen um ihren heiligen Berg, den Uluru.

    Wenn ich nur an die Pappnasen denke, die zum "sondeln" in Wald und Wiese rumstolpern.
    Ja, auch da gibt es - zum Glück - noch vernünftige Zeitgenossen, die bei ihrem Tun versuchen so "professionell" wie ihnen möglich ist zu agieren.


    Aber sehr vielen ist völlig egal ob sie dabei imensen Schaden anrichten. Hauptsache der Fund ist wertvoll, oder sie bekommen ihre 10 Minuten Ruhm in der Blöd Zeitung.

    Wenn ich mich heute an meine Zeit in Ägypten erinnere, alleine die Vorstellung wie aufwendig und kunstvoll die Gräber im Tal der Könige gestaltet wurden. Und das wir diese Dinge jetzt noch bewundern dürfen.
    Alle die Stätten, die in den letzten Jahrhunderten mutwillig zerstört wurden, um an die wertvollen Grabbeigaben zu kommen.


    Schon bei dem Gedanken, dass ich damals nur einen Steinwurf entfernt von einem der größten Grabanlagen des Tales gestanden habe, bekomme ich noch immer eine Gänsehaut.

    Einem bekannten, aber wenig Beachtung geschenktem Bereich. Bekannt als KV 5. Schon 1825 hatte James Burton den Eingang entdeckt, aber es für nicht sonderlich Interessant gehalten.

    Sein wohl größter Irrtum. Damals ging es auch nur um Gold, Edelsteine, Ruhm und Ehre.


    Gruß Night...

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  • Spocky
    antwortet
    In Australien wurden 46.000 Jahre alte Heiligtümer der Aborigines zerstört

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  • Spocky
    antwortet
    Captain Orange sind archäologische Fundstätten ebenfalls nicht heilig:

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Kurz vor ihrer Vertreibung aus Mossul ließen es sich die Horden des Islamischen Staates nicht nehmen, in einem letzten Akt der Rache an ihren Gegnern eine bedeutsame archäologische Stätte zu zerstören. Auf Satellitenbildern ist zu sehen, dass die große Tempelpyramide von Nimrud mit Bulldozern eingeebnet wurde. Nimrud war einst eine der Hauptstädte des Neuassyrischen Reiches und zu ihrer Blütezeit eine der wichtigsten Städte der mesopotamischen Zivilisation.

    Schon 2015 hatte der IS auch im benachbarten Dur-Sharrukin, ebenfalls zeitweise Zentrum des Assyrischen Reiches, gewütet. Im Zuge des Vorstoßes auf Mossul gehen die jüngsten Zerstörungen in dem Ort jedoch auf das Konto kurdischer Truppen, die direkt auf den Ruinen einen Miltärposten errichtet haben.

    Die Ruinen der assyrischen Städte lagen 2600 Jahre lang unter ihrem eigenen Schutt begraben, größtenteils vergessen und von den Schichten darüber konserviert. Die Grabungskampagnen im 19. und 20. Jahrhundert hatten gezeigt, wieviel man aus diesen Orten über die damalige Zeit lernen konnte. Doch vieles blieb noch vor Ort. Nun ist es zerstört.

    Welch ein Verlust...


    As the Iraqi military struggle to reclaim the city of Mosul in northern Iraq from the Islamic State (ISIS), satellite images show that two iconic archaeological sites have been purposefully destroyed - and not necessarily by fighting.

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  • Spocky
    antwortet
    Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
    Habe ich denn irgendwo etwas anderes behauptet?
    Nein, ich wollte nur sicher gehen, dass ich dich auch richtig verstanden habe

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  • Dannyboy
    antwortet
    Habe ich denn irgendwo etwas anderes behauptet?

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  • Spocky
    antwortet
    Die HAuptursache ist auch nach deinem Link das Roden des Waldes. Ohne dieses hätten die Ratten dem Wald nie schaden können. Wenn aber erstmal nichts mehr da ist und die Ratten das gesamte Saatgut verzehren, dann bleibt natürlich nichts mehr übrig, wovon man aufforsten könnte.

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  • Dannyboy
    antwortet
    Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
    Sie haben vielleicht zusätzlich geschadet, aber ich hab noch nie gehört, dass Ratten für ein Waldsterben verantwortlich gemacht werden
    Biologie : Das Rätsel der Osterinsel - Nachrichten Wissenschaft - DIE WELT

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
    Sie haben vielleicht zusätzlich geschadet, aber ich hab noch nie gehört, dass Ratten für ein Waldsterben verantwortlich gemacht werden
    Die Menschen haben schon mehr Bäume entnommen als nachwuchsen, aber außer zum Transport der Statuen brauchte man das Holz auch zum Brennen, für Boote, Häuser und Werkzeuge. Mit zeitweise 30.000 Einwohnern war die Insel auch ziemlich dicht bevölkert. Immerhin ist der ganze Felsen kleiner als die Stadt Bremen. Wenn man dann noch landwirtschaftliche Flächen abzieht, bleibt für Wald nicht mehr viel Platz.

    Im Film "Rapa Nui" wird der verschwenderische Umgang mit den Moais auch sehr gut dargestellt. Schon zu Beginn wird mit großem Aufwand eine Statue hergestellt und auf den Weg gebracht - und dann kommt der Häuptling und ruft: "Der ist aber zu klein!", woraufhin die Arbeiter den so mühsam behauenen Stein fallen lassen und er zerbricht. Es ist schon bezeichnend, dass die meisten der Statuen den Steinbruch nie verlassen haben. Irgend etwas gab es wohl immer daran auszusetzen.

    Die Katastrophe dürfte gesetzt gewesen sein, als die Menschen keine Boote mehr bauen und vorhandene Boote nicht mehr reparieren konnten. Die auch für die Osterinsel nachweisbaren Handelsrouten zu den anderen Inseln brachen ab. Wichtige Güter konnten nicht ersetzt werden und man konnte die Insel nicht mehr verlassen.
    Zuletzt geändert von Liopleurodon; 05.10.2014, 12:34.

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  • Spocky
    antwortet
    Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
    Auch die Ratten haben sehr großen Schaden angerichtet, da sie die Samen der Bäume gefressen haben.
    Sie haben vielleicht zusätzlich geschadet, aber ich hab noch nie gehört, dass Ratten für ein Waldsterben verantwortlich gemacht werden

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  • Dannyboy
    antwortet
    Auch die Ratten haben sehr großen Schaden angerichtet, da sie die Samen der Bäume gefressen haben.

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  • Spocky
    antwortet
    Ohne die Statuen hätten sie nie in so kurzer Zeit alles Holz verheizt, das wäre viel langsamer von Statten gegangen und hätte dem Rohstoff Zeit zum Nachwachsen gegeben.

    Der Holzmangel hat alle anderen Punkte mit verursacht. Ohne die Wurzeln der Bäume mehr Erosion, ohne die Bäume keine Nistplätze mehr für die Vögel, ohne Vögel musste man mehr Fischen und brauchte mehr Boote. Als alles leer gefischt war musste man weiter raus und brauchte größere Boote...

    Ob sie die Zusammenhänge verstanden haben, das kann man schon anzweifeln, aber sie haben sicher gemerkt, dass der Bau der Köpfe ihnen nichts Gutes gebracht hat.

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
    Dazu gabs die Tage was witziges auf IFLS:
    [ATTACH=CONFIG]87379[/ATTACH]
    Das wirds wohl aber nicht sein


    Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
    Wobei die auf den Osterinseln ihre archäologischen Stätten praktisch selbst zerstört haben, weil die der Grund waren für ihren Untergang.
    Ob die Bewohner damals schon so weit gedacht haben? Es gab anscheinend Krieg zwischen den Stämmen und die Statuen dürften gestürzt worden sein, weil man sich entweder von den Göttern verlassen fühlte oder sie ihre Schutzfunktion nicht mehr wahrnehmen konnten.

    Laut Jared Diamond war die Entwaldung der Insel ursächlich für den Zusammenbruch. Bodenerosion, Verlust vieler Vogelarten und wegen des Holzmangels keine seetüchtigen Boote mehr, so dass Fischerei nur noch in Ufernähe möglich war. Am Ende sollen die Leute ihre Herdfeuer nur noch mit Gras befeuert haben, weil sonst kein Brennmaterial mehr verfügbar war. In "Kollaps" wirft Diamond die Frage in den Raum, was sich wohl der Osterinsulaner gedacht haben mag, der den letzten Baum abholzte....

    Es stimmt schon, dass der Bau der Moai den Bedarf an Nahrungsmitteln und Holz erhöht hat, weil die Insulaner die Palmen für Rollen und Seile benötigten. Aber auch ohne die Statuen wären sie früher oder später durch den Holzmangel in Schwierigkeiten geraten.

    "Untergegangen" sind die Menschen allerdings erst später als Sklaven in peruanischen und chilenischen Minen. An ihrem absoluten Tiefpunkt schrumpfte die Bevölkerung auf nur noch etwas mehr als 100 Personen zusammen.

    Stonehenge ist wieder eine andere Kategorie. Die Steinanlage selber ist sehr schwierig zu interpretieren, auch weil sie im 19. Jahrhundert nach ganz anderen Kriterien und wahrscheinlich auch ziemlich falsch wieder aufgebaut wurde. Informativer sind das angrenzende Dorf und das zugehörende Gräberfeld.

    Auf ihrem Höhepunkt war die Kultur sehr produktiv und allem Anschein nach auch wohlhabend. Für die Bretagne schätzt man die Bevölkerung zu jener Zeit auf etwa 100.000 Personen. Um 1200 v. Chr. war der Kult der Steinkreise jedoch weitgehend tot. Als Ursache wird oft die Klimaverschlechterung genannt, die den größten Teil der Britischen Inseln und das angrenzende Festland versumpfen ließ.

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