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Realismuswahn bei Science Fiction

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  • Kristian
    antwortet
    Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
    Du bringst hier einiges durcheinander. Als ob jede zwischenmenschliche Handlung mit GZSZ gleichzusetzen wäre. GZSZ ist doch nur die Karikatur einer charakterbezogenen Handlung.

    Was erwartest du denn von Science Fiction? Eine reine Beschränkung auf Technobabble und Action? Das wäre sterbenslangweilig. Letztlich lebt auch Science Fiction immer davon, dass Menschen mit ihren individuellen Wünschen und Charakteren aufeinander treffen, in Konflikte geraten usw. Die Science Fiction-Elemente sind eigentlich nur die Kulisse, vor der eine menschliche Handlung spielt.
    SGU ist doch auch nur eine Karikatur. Nichtmal eine gute. GZSZ ist viel lustiger als SGU. Ausserdem erwarte ich in der Tat Technikgebrabbel und Action in einem SciFi. Wer anderes sehen möchte, der soll doch bitteschön sich andere Genres anschauen.

    Zitat von Dr.Bock Beitrag anzeigen
    Warum schreieb viele SciFi-Fans eigentlich immer sofort los, sobald Zwischenmenschliches oder sogar eine Sexszene zu sehen ist? Was ist so schlimm daran?
    Ist mir schon bei BSG und SGU aufgefallen.

    Jede Zwischenmenschliche Beziehung wird gleich als GZSZ abgestempelt. Wer sowas behauptet hat aber anscheinend noch nie GZSZ gesehen oder eine richtige Beziehung gehabt, denn andere Serien und die Realität sind von GZSZ meilenweit entfernt.
    Es geht ja nicht um GZSZ selbst. Es geht eher darum, dass die Entwicklung in diese Richtung geht. Ich habe GZSZ viele Jahre gesehen, sogar die erste Folge ;-) Und man kann schnell eine Grundstruktur feststellen: Alle lutschen mit allen rum. Wenn einer ausgelutscht ist, dann muss er eine Studienreise nach Afrika oder Amerika machen und ein anderer kommt hinzu zum Lutschen ;-) (sorry für diese Karrikatur)

    SGU als Beispiel die letzte Folge: Col. Young merkt, dass sich sein Vorgesetzter mit seiner Frau heimlich trifft und verprügelt diesen.
    Lt. Scott findet heraus, dass er der Vater eines knapp 10jährigen Jungens ist. Dann gibts noch eine Lady, die ihre lesbische Ader in einem fremden Körper auslebt und zusätzlich die Schiffsschlampe, die es sowieso mit jedem treibt.

    Weder hat das was mit Realismus zu tun noch mit wahrer Charakterentwicklung. Das ist reines Gedöns. Und noch nichtmal gut in Szene gesetzt.

    Bei V-Die Ausserirdischen sind diese Familiendramen noch zu verkraften, da sich das ganze wirklich auf der Erde abspielt und es geht wie im Original eher darum, dass eine eigentlich stabile Gesellschaft von Außen untergraben wird. Beim Original war es die Nazipropaganda, die als Vorbild dienten und jetzt ist es halt Terrorismus.

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  • newman
    antwortet
    Ich unterzeichne die Kritik am Wahn.

    Science Fiction darf nicht zu viel Realismus beinhalten. Natürlich darf es auch kein Fantasy werden und sollte irgendwo "Science", einen an der Realität orientierten Kern besitzen.

    Allerdings darf SF nicht einfach nur wie ein Fotoapparat Realität abbilden, sondern es muss über die Realität hinausgehen, um von außen auf sie zurückzublicken. Zur SF gehört daher zwingend auch Fantastisches, an Hand dessen über gewisse Aspekte des Realen hinausgegangen wird, an Hand dessen über gesellschaftliche Aspekte reflektiert wird, Teile der Realität gerne auch überspitzt personifiziert werden (Ängste z.B. in Dystopien) oder wie bei Star Trek auch Utopien als Gedankenkonstrukte, Was wäre Wenn, erschaffen werden, selbst wenn das dort gezeigte Menschenbild nicht realistisch ist.

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  • endar
    antwortet
    Zitat von Dr.Bock Beitrag anzeigen
    Warum schreieb viele SciFi-Fans eigentlich immer sofort los, sobald Zwischenmenschliches oder sogar eine Sexszene zu sehen ist? Was ist so schlimm daran?
    Ist mir schon bei BSG und SGU aufgefallen.

    Jede Zwischenmenschliche Beziehung wird gleich als GZSZ abgestempelt. Wer sowas behauptet hat aber anscheinend noch nie GZSZ gesehen oder eine richtige Beziehung gehabt, denn andere Serien und die Realität sind von GZSZ meilenweit entfernt.
    Weil es übertrieben wird. Und weil es oft unmotiviert ist.

    Wie war das noch bei BSG? Der Sohn hat den Vater gehasst, weil er ihn für den Tod des Bruders verantwortlich macht und ist dabei in seine Kollegin, die Ex des toten Bruders verliebt. Die wiederum ist in Wahrheit an allem schuld, denn sie hat den Bruder zu schnell befördert, irgendwie so. Und das kommt gleich zu Anfang. Und daneben gibt es noch Alkoholsucht, Schizophrenie etc. etc. Und alles in der ersten bis dritten Folge.

    Und solches Zeug will ich in einer SciFi-Serie nicht ad hoc sehen. Ich will das übrigens auch in einer Seifenoper nicht ad hoc sehen. Das ist nämlich so: Ich will Charaktere erst ein bisschen kennenlernen und Interesse an ihnen gewinnen. Wenn das Interesse da ist, dann kann man gerne Alkohol und Irresein thematisieren und zeigen, dass die alle total kaputt sind.
    Nicht umgekehrt: Mir einen Pilotfilm mit lauter kaputten Typen vorzusetzen, weckt mein Interesse nicht. Das ist auch keine Charakter"entwicklung", das ist Pseudo und zwanghaft. Und das ist das Problem. Wenn man dann dazu noch sämtliche typische SciFi-Handlung weglässt, muss man sich nicht wundern, wenn die Serie floppt.

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  • Admiral Ahmose
    antwortet
    Zitat von Dr.Bock Beitrag anzeigen
    ... Jede Zwischenmenschliche Beziehung wird gleich als GZSZ abgestempelt. Wer sowas behauptet hat aber anscheinend noch nie GZSZ gesehen oder eine richtige Beziehung gehabt, denn andere Serien und die Realität sind von GZSZ meilenweit entfernt.
    Im Alltag haben wir aber eben NICHT jeden Tag schwere Beziehungsprobleme zu lösen, wir haben eben nicht jeden Tag mit Krisen und Dramen zu kämpfen, wir haben nicht jeden Tag Sex und die Sexpartner wechseln auch nicht so häufig (wenn überhaupt). Der normale Alltag ist eben Alltag und meist recht einfach, um nicht zu sagen ziemlich belanglos.

    Wenn man eine SF Serie sieht, dann will man eben SF sehen. Jedenfalls gehts den meisten SF Fans so. Auch GZSZ ist beliebt und die meisten hier werden genug davon gesehen haben um beurteilen zu können was GZSZ ist und was nicht.

    Außerdem war schon nBSG übervoll mit Charakterdrama, SGU will so ähnlich sein ohne die Qualität von BSG zu erreichen. Beides hat im SF wenig zu tun. In BSG wird nicht mal erklärt wie der FTL funktioniert. Das Ding ist eben da und gut. Dito bei Waffen, Lebenserhaltung, Versorgung... usw. Die BigG hat eben Vorräte für ein Jahr an Bord. Ende der Erklärung.

    NBSG funktioniert trotzdem, jedenfalls die ersten Staffeln, weil das Flucht-/Holocaustszenario für Spannung sorgt und auch als Grundlage für viele Dramen/Krisen dient. Dazu gibts auch ein paar wirklich fette Weltraumschlachten.

    Trotzdem muss man eingestehen das die neuen SF Serien übervoll mit Charakterdrama sind. Hier stürzten sich die Autoren von einem Extrem ins andere. Die Realität liegt aber irgendwo dazwischen und masslose Übertreibungen sind nicht jedermanns Sache.

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  • Sarah Plume
    antwortet
    So, jetzt starte ich einen Thread und werde dann krank, ich versuch trotzdem mal noch ein bisschen was dazu zu schreiben, aber seid mir nicht böse wenn es etwas kurz wird.

    Ich habe nicht wirklich was dagegen wenn etwas Realität in den Scifi mit einfließt, solange es sich in Grenzen hält.
    Aber was passiert wenn man auf die ewigen Nörgler hört und zu viel Realismus reinsteckt, das sieht man an BSG, SGU und diversen Filmen die sich heute Science-Fiction schimpfen.
    Hier wurden ja schon ein paar Beispiele gebracht, wie das Remake von V-Die Außerirdischen.

    Ich finde einfach dass manche Leute ein zu großes Gewicht auf das "Science" = Wissenschaft, legen und dabei ganz die "Fiktion" = (lat. fictio, „Gestaltung“, „Personifikation“, „Erdichtung“ von fingere „gestalten“, „formen“, „sich ausdenken“) in den Hintergrund schieben.

    Dann kommen Filme und Serien bei raus die aus "GZSZ in der Zukunft" bestehen.
    Ich suche mir auch in Zukunft meine Sendungen nach dem Gesichtspunkt aus dass Scifi eben nicht Lindenstrasse im Universum oder sowas in der Art ist, sondern etwas wovon ich nachts gerne mal träumen möchte, eben mehr Fiction wie viel zu realistische Science.

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  • HanSolo
    antwortet
    Science fiction heißt übersetzt "wissenschaftliche Fiktion". Von dem her gehört etwas Realität hier IMO schon dazu. Wird der Wissenschafts-Faktor zu sehr ausgeklammert, ist es für mich eher Fantasy (so wie z.B. Star Wars).

    Gefallen tut mir persönlich Beides.

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  • perplex
    antwortet
    Ich weiß, was Kristian meint. Guckt euch mal das Preview mit den ersten Minuten von V-die Ausserirdischen an. Da wird nacheinander alles abgeklappert, was das Familiendrama-Genre zu bieten hat. Alleinerziehende Mutter, die mit dem Sohn verkracht ist, Typ, der seiner Freundin einen Antrag machen will, Affären, Priester, der Identitätsprobleme hat blablabla... und zwischendurch schaut man zu wie sie alle kurz mal das Raumschiff bestaunen, das über ihren Köpfen fliegt.
    http://www.treknews.de/treknews/news...5332626206.php

    Oder anderes Beispiel: War of the Worlds: Remake der Schande. Es geht im Buch eigentlich um eine Invasion Außerirdischer (Marsmenschen im 19. Jahrhundert, genauer gesagt). Und was hat man draus gemacht, eine 112 Minuten lange Familientherapiesitzung.
    Zuletzt geändert von perplex; 23.11.2009, 08:46.

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  • Dr.Bock
    antwortet
    Zitat von Kristian Beitrag anzeigen
    Was mich besonders an diesem Erzwungen Realismus stört ist dieses Charakter- und Zwischenmenschlichkeit-Gedöns
    Warum schreieb viele SciFi-Fans eigentlich immer sofort los, sobald Zwischenmenschliches oder sogar eine Sexszene zu sehen ist? Was ist so schlimm daran?
    Ist mir schon bei BSG und SGU aufgefallen.

    Jede Zwischenmenschliche Beziehung wird gleich als GZSZ abgestempelt. Wer sowas behauptet hat aber anscheinend noch nie GZSZ gesehen oder eine richtige Beziehung gehabt, denn andere Serien und die Realität sind von GZSZ meilenweit entfernt.

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  • 3of5
    antwortet
    Zitat von Kristian
    Was mich besonders an diesem Erzwungen Realismus stört ist dieses Charakter- und Zwischenmenschlichkeit-Gedöns. Aus irgendeinem Grund wird der ganze Mist aus GZSZ und DeperateHousewifes in Sci-Fi verpackt und dann erwartet man gute Quoten. Ich meine, was soll das?

    Du bringst hier einiges durcheinander. Als ob jede zwischenmenschliche Handlung mit GZSZ gleichzusetzen wäre. GZSZ ist doch nur die Karikatur einer charakterbezogenen Handlung.

    Was erwartest du denn von Science Fiction? Eine reine Beschränkung auf Technobabble und Action? Das wäre sterbenslangweilig. Letztlich lebt auch Science Fiction immer davon, dass Menschen mit ihren individuellen Wünschen und Charakteren aufeinander treffen, in Konflikte geraten usw. Die Science Fiction-Elemente sind eigentlich nur die Kulisse, vor der eine menschliche Handlung spielt.

    Enterprise hatte eigentlich eine Ausgewogene Handlung, wobei es in einigen Folgen auch schon übertrieben wurde mit der "Menschlichkeit" und man vergeblich auf ein wenig SciFi hoffte. Die Serie wurde dann aber abgesetzt, weil die StarTrek-Fans zu den kritischsten und intollerantesten gegenüber Veränderungen gehören.
    Enterprise war halt Bockmist Handlungen und Charaktere waren so flach, dass man sie mühelos unter einer Tür durchschieben könnte.

    Und warum bin ich "intolerant", wenn ich eine Sendung ausschalte, die mir nicht gefällt? Soll ich etwas anschauen, was mir keinen Spaß macht?
    Zuletzt geändert von 3of5; 23.11.2009, 06:16.

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  • Kristian
    antwortet
    Was mich besonders an diesem Erzwungen Realismus stört ist dieses Charakter- und Zwischenmenschlichkeit-Gedöns. Aus irgendeinem Grund wird der ganze Mist aus GZSZ und DeperateHousewifes in Sci-Fi verpackt und dann erwartet man gute Quoten. Ich meine, was soll das?

    Ich verstehe ja, dass man in der heutigen Zeit versucht soviel Mainstream zu erreichen wie es nur geht, damit die Quoten schön hoch bleiben. Doch dadurch schafft man immermehr einen Einheitsbrei, bei dem sich eigentlich nur die Hintergrundkulissen ändert, die Handlung aber die selbe bleibt.

    BSG funktionierte noch weil einigermaßen SciFi mit Raumschlachten und technischen SchnickSchnack vorhanden war.

    SGU hingegen ist nur noch reines Charakterjonglieren. Die komplette Geschichte könnte auch auf einem Kreuzfahrtschiff spielen. Die SciFi-Elemente sind eigentlich nur dazu da um für neue Probleme zwischen den Charakteren zu sorgen und befriedigen in keinster Weise SciFi-Bedürfnisse eines SciFi-Fans.

    Enterprise hatte eigentlich eine Ausgewogene Handlung, wobei es in einigen Folgen auch schon übertrieben wurde mit der "Menschlichkeit" und man vergeblich auf ein wenig SciFi hoffte. Die Serie wurde dann aber abgesetzt, weil die StarTrek-Fans zu den kritischsten und intollerantesten gegenüber Veränderungen gehören.

    Es ist sehr schade wie sich SciFi entwickelt und ich denke, dass es kaum aufzuhalten sein wird dass SciFi seinen eigenen Stellenwert zunehmend verlieren wird.

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  • 1 von 1
    antwortet
    Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
    Ich finde, dass gute Science Fiction immer ein Kompromiss aus "Science" und "Fiction" sein muss
    das sind voneinander unabhängige Elemente(ich könnte zB eine Maschine beschreiben die allen heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht(und einige Erkenntnisse vorwegnehmen solange sie nur bisherigen Beobachtungen nicht widersprechen) und halt nur noch nicht gebaut wurde und würde damit beiden Ansprüchen zu 100% genügen) -> es braucht keinen Kompromiss der beiden

    Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
    Ein SF-Film ohne "Probleme und Beschränkungen", in dem alles möglich ist, wäre aber langweilig, denn letztlich sind Probleme nun mal der Kern jeder spannenden Handlung
    das war mein absoluter Kerngedanke jeder Minute die ich mich durch einen Ian Banks Roman gekämpft hab

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  • chaos84
    antwortet
    Realismus ist für mich nicht Grundvoraussetzung, aber Logik.

    Für mich muss das Sci-Fi einfach eben auch logisch und nachvollziehabr sein.
    Selbst wenn dabei dann alle physikalische Gesetze außer Kraft gesetzt werden, solange sie nachvollziehabr erklärt werden geht das für mich in Ordnung.

    Schlimm wird es dann aber, wenn die dargebotene Sci-Fi in ihrer eigenen Logik dann auch noch unlogisch wird.

    Es gibt immer eine bestimmte Schmerzgrenze.

    Insgesamt stör ich mich dann aber nur an unrealistische Dinge, wenn die Geschichte und Handlung ansich mich nicht fesseln kann.
    Befinde ich einen Film für mich als "schlecht", störe ich mich dann auch viel mehr an unlogischen, und dann auch an unrealistischen Dingen.
    Stimmt die Rahmenhandlung und die Geschichte allerdings, fallen solche Sachen erst gar nicht auf, bzw. viel später und stören nicht im Allgemeinbefinden.

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  • 3of5
    antwortet
    Ich finde, dass gute Science Fiction immer ein Kompromiss aus "Science" und "Fiction" sein muss

    Totaler Realismus ist langweilig, denn eine völlig realistische SF dürfte nicht mal außerhalb unseres Sonnensystems spielen, da der Mensch vermutlich niemals einen Überlichtantrieb entwickeln wird. Auch Raumschiffe, die sich wie Flugzeuge bewegen, Transporter, sichtbare Laser/Phaser, Replikatoren - all das wird's niemals geben, ist also unrealistisch. Trotzdem möchte ich diese Dinge bei Star Trek nicht missen.

    Andererseits darf SF auch nicht so unrealistisch sein, dass man ihr die Sache nicht mehr abkauft. Dass zum Beispiel 99% der Planeten, auf denen die ST-Crews landen, angenehme Temperaturen haben und Luftverhältnisse, die keinen Raumanzug nötig machen, ist so ein Detail, das ich den Serien übel nehme Aber noch viel schlimmer ist es natürlich bei "Raumpatrouille Orion" u.ä.


    Wichtig ist: Man muss sich gut vorstellen können, dass das, was die SF zeigt, wirklich passiert. Wichtiger als naturgesetzliche Möglichkeit ist daher, wie schon gesagt wurde, Logik und Kohärenz.


    @Threadersteller:

    Wenn ich mir einen Scifi-Film anschaue, dann will ich ja eben keinen Realismus haben. Die alltäglichen Probleme und Beschränkungen sollen dann draußen bleiben, die seh ich ja wieder wenn ich meinen Fernseher ausmache, aber während ich das schaue will ich in Utopie und Fantastereien schwelgen, mich nicht darüber ärgern weil nach heutiger Technik dies oder jenes nicht möglich und absolut unrealistisch ist.
    Ein SF-Film ohne "Probleme und Beschränkungen", in dem alles möglich ist, wäre aber langweilig, denn letztlich sind Probleme nun mal der Kern jeder spannenden Handlung

    Science Fiction ist außerdem nicht völlig losgelöst von unserer Welt. Auch in der Sicence Fiction will man letztlich Menschen sehen, die mit menschlichen Problemen kämpfen - auch wenn diese Menschen "Klingonen" oder "Bajoraner" heißen Auch Science Fiction handelt vom Diesseits.

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  • McWire
    antwortet
    Zitat von Raoul Duke Beitrag anzeigen
    Dann solltest du Fantasy gucken.
    Den wie das Wort Science es sagt, gehört zu SF eine Menge Wissenschaft. Leider kann man in SF oft beobachten, dass da die Fantasie oberhand nimmt, und so teils sehr viel Blödsinn entsteht. Ja, sogar in Star Trek, wie zum Beispiel die Trägheitsdämpfer. Physikalisch gesehen totaler Blödsinn, der sogar selbstwidersprüchlich ist.
    Von daher kann ich deinen Einwand überhaupt nicht nachvollziehen.
    Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
    Hier würde ich unterscheiden zwischen Glaubwürdigkeit und Realismus der Handlung. Wirklich realistisch ist die Handlung bei Abenteuergeschichten sei dies nun bei Western, Fantasy, SF, etc eigentlich so gut wie nie. Dafür sind die Helden in diesen Erzählungen eigentlich viel zu erfolgreich.
    Und gerade wenn es der Handlung einer Geschichte an Realismus mangelt, muss der Autor auf deren Glaubwürdigkeit achten. Die schlimmste Sünde dabei sind Logikfehler in der Handlung. Hier muss sich der Erzähler im Rahmen seines Universums an seine eigenen Vorgaben halten, ansonsten leidet die Glaubwürdigkeit der Erzählung. Niemand will Geschichten lesen/sehen in welcher der Autor mogelt. Eine Erzählung muss in sich selbst Konsistent sein, und darf sich nicht selbst widersprechen. Was leider praktisch alle SFTV-Serien tun, die eine mehr als die andere. Dabei ist das vollkommen unnötig. Solche Fehler und Widersprüche, sind praktisch immer das Ergebnis von Schlamperei und Pfusch bei Autoren und Regisseur. Und das wird hier vollkommen zurecht kritisiert.
    Im übrigen, versuchen hier viele Fans auch noch die schlimmsten Schnitzer, durch waghalsige Erklärungen auszubügeln. Was wie ich finde, einen großen Teil des Unterhaltungswertes dieses Forums ausmacht.
    Diesen beiden Argumentationen stimme ich voll und ganz zu.

    Ergänzende möchte ich noch hinzufügen, dass man noch zwischen Science Fiction, Science Fantasy und reiner Fantasy unterscheiden sollte.

    Fantasy kann sich rein auf die fantastischen Elemente beschränkten, während Science Fantasy zumindestens noch ein wenig Verbindung zu realer Wissenschaft und wissenschaftlichen Erklärungen halten sollte... also eben keine Zauberei.
    Science Fiction ist dann sozusagen die fiktionale Fortsetzung oder fiktionale Alternierung der heutigen Gesellschaft und der heutigen Wissenschaft und ist eher dafür gedacht aufzuzeigen, was möglich wäre, wenn wir uns nur weit genug entwickeln würden.

    Science Fiction muss also realistisch sein, weil es ja nur ein erweitertes und in die Zukunft projiziertes Abbild der Realität ist, sozusagen wissenschaftliche Spekulation, "was wäre wenn".

    Science Fantasy, zu der die meisten SF-Serien und -Filme gehören, kann auch ein wenig aus dem Rahmen fallen, solange der Grundton noch ein bisschen von unserer Realität erkennen lässt.

    Wer wirklich nur und nur phantastische Geschichten sehen oder lesen will, der sollte sich auf Fantasy beschränken, da dort alle wissenschaftlichen und realistischen Grenzen fallen können/dürfen.

    Ansonsten verweise ich mal zu diesem Punkt auf:

    -> http://www.scifi-forum.de/science-fi...i-fantasy.html
    -> http://www.scifi-forum.de/science-fi...on-sci-fi.html
    -> http://www.scifi-forum.de/science-fi...ml#post2191009 (ff.)


    Das Problem ist einfach, dass die meisten User hier, Science Fiction wörtlich interpretieren und Science Fantasy wie Star Trek, Perry Rhodan und Stargate mehr Realismus zu gestehen, als es eigentlich vom Anspruch der Autoren haben soll.
    Auch für mich war früher Star Trek das beste und realistische Zukunftsmodell der Menschheit und so habe ich die letzten Jahre hier argumentiert, mittlerweile denke ich aber, das transportermalfunction Recht hat und man etwas genauer differenzieren sollte.

    Star Trek & Co haben sowohl absolut realistische wie auch absolut unrealistische Elemente und genau das macht ja auch die Breitenwirkung auf das Publikum aus.
    Das große Problem ist aber, dass mittlerweile sich viele SF-Sachen immer mehr in Richtung Fantasy verschieben und sogar die innere Schlüssigkeit für eine breitenwirksame actionbetonte Storie aufgegeben wird.

    Das ist wohl auch der Grund der immer stärker aufkeimenten Kritik hier im Forum.
    Zuletzt geändert von McWire; 22.11.2009, 17:54.

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  • Infinitas
    antwortet
    Ein Trick von Space Operas ist mit Sichereit ein Politisches und gesellschaftliches Porträt der Wirklichkeit und somit ist es möglich Geschichten zu erzählen die fernab der weltlichen Ettikette sind.

    In dieser Hinsicht mag ich bodenständigen Sci Fi der auch schon geraume Zeit produziert wird und ohne den es dieses hübsche Board bestimmt in dieser Form nicht gäbe.

    Realistisch, und das sehe ich ählich, ist nicht gerade das richtige Wort da die Hauptfiguren in Fernsehserien viel zu viel Erfolg haben und in einer relativ kurzen Zeitspanne Dinge erleben die für 2 Leben reichen.

    Natürlich kann man in andere Welten abtauchen und kann die eigene Realität durch das Fadzid einer solchren geschichte ändern.Oder zumindest als änderungs Anstoß verwerten.

    Also ist, meiner Ansicht nach Träumen überhaupt kein Problem aber einen Konstuktiven Zweck sollte der Traum dan doch besitzen.

    Sicher waren die Technischen Spielereien in den 60gern beeindruckender als heute. Serien wie ST brüsten sich ja damit den Fortschritt dahingehend vorangetrieben zu haben. Was auch bestimmt der Wahrheit entspricht.
    Die Etwicklung ist ja nicht stehen geblieben es wird allerdings nur das produziert was die Masse auch kauft oder interessiert, was wiederum bedeutet das der Gedanke ST dahingehenend wohl noch nicht völlig in den Köpfen der Menschen angekommen ist. Aber einen Maßtab in Punkto Realissmuss darstellt das stimmt.

    Lieben Gruß Infinitas
    Zuletzt geändert von Infinitas; 23.11.2009, 02:34.

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