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Ist eine echte Utopie möglich?

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    Zitat von liathan Beitrag anzeigen
    Der springende Punkt bei meinem Posting ist doch aber, dass wir genau jetzt an der Schwelle zu einem Zeitalter sind, in der wir unsere eigene Entwicklung/Evolution zielgerichtet steuern können.

    Wir können unsere Raubtiernatur - die sicehrlich bisher zu technischem Fortschritt geführt hat - hinter uns lassen. Die natürliche Evolution basiert bekanntermaßen auf einer Art Krieg. Der Kampf der Arten um ökologische Nieschen, Selektion, selbst unsere Sexualität...
    Was nun wenn wir eine eigene, künstliche (R)Evolution einleiten, die nach eigenen Regeln funktioniert ? (Und im Gegensatz zu der biologischen Evolution durchaus zielgerichtet stattfindet)
    Eben das ist ja das Problem wir können unsere Instinkte und Raubtiernatur nicht einfach wegerziehen. Dazu müsste man den Menschen genetisch umfassend modifizieren, was
    A ethisch sehr fragwürdig währe und
    B noch nicht möglich ist, da wir das menschliche Genom zwar entschlüsselt haben aber bei weitem nicht vollständig verstehen.
    Andernfalls hätten wir nicht mit den ganzen Zivilisationskrankheiten, die eben gerade deshalb auftreten der der Menschliche Körper für ein Überleben in steinzeitlichen Bedienungen konzipiert ist.

    Wir sind mittlerweile eben an einem Punkt angelangt in dem die kulturelle und technische Evolution, die geistige und vor allem körperliche Evolution überholt hat. Unser Erbe aus der Steinzeit macht uns Probleme aber damit müssen wir leben, loswerden können wir es nämlich nicht.

    Zumindest ist der Mensch nur aggressiv und kriegerisch und keine geifernde Bestie die alles angreift was sich bewegt. Wir sind doch vernünftig genug um zu wissen, wann kämpfen zumindest für uns selbst garantiert von Nachteil sein wird, weswegen es unwahrscheinlich ist, das wir uns in einem Krieg gegenseitig ausrotten.
    Ich möchte im Schlaf sterben wie mein Großvater, nicht schreiend und heulend wie sein Beifahrer im Wagen. - Will Shriner

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      ethisch sehr fragwürdig währe
      zu A: Nicht unbedingt fragwürdiger, als die Aussicht trotz vorhandener Möglichkeiten der Abhilfe, für alle Ewigkeit ein egoistisches Tier zu bleiben. Aber damit sollen sich die Philosophen und Politiker im Jahre 20136 dann mal schön auseinandersetzen ;-)

      Und für B gilt ja: Das soll schließlich Scifi werden. Und da gehts nunmal um die Zukunft.

      Ich persönlich würde aber aus dem Bauch heraus gesprochen, und wenn die Technologie und das Wissen bereitstünde, dass es gefahrlos ablaufen kann, soetwas ohne mit der Wimper zu zucken befürworten. Das geht aber eben nur, wenn alle mitmachen. Denn ein vom Egoismus befreites Invidiuum in der unmodifizierten Gesellschaft, würde kläglich untergehen.

      Evolution ist übrigens niemals zielgerichtet. Die Natur hat/kennt keine "Gründe".

      PS: Wobei ich denke, dass Zivilisationskrankheiten als erstes auf diese Weise eliminiert werden. Zumindest bei denjenigen, die sich entsprechende Behandlungen leisten können.

      PPS: Mich stört es aber einfach, dass irgendwelche Weltraumschlachten unreflektiert hingenommen werden. Hingegen die Möglichkeit, dass wenn es überhaupt zu solchen interstellaren Aktionen kommt, eine Gesellschaft bereits umfassend durch selbstgestaltete Evolution modifiziert wurde, wird getrost ignoriert.
      Es könnte sich ja ein Bild ergeben, dass nur derartige Gesellschaften die ungeheueren Hürden der interstellaren Raumfahrt überhaupt nehmen können, wenn alle geschlossen an einem Strang ziehen.
      (das muss nicht langweilig sein, nicht FFEK, auch nicht euphemistisch verklärt.... Die Borg sind ja auch ein gutes Beispiel, wo alle an einem Strang ziehen. Und das ist keine sehr erstrebenswerte Existenz oder nicht ? ;-))

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        Zitat von Schlachti Beitrag anzeigen
        Eben das ist ja das Problem wir können unsere Instinkte und Raubtiernatur nicht einfach wegerziehen. Dazu müsste man den Menschen genetisch umfassend modifizieren,
        Verhalten lässt sich bereits heute pharmakologisch modifizieren und die Möglichkeiten in diesem Bereich werden in naher Zukunft enorm zunehmen.


        B noch nicht möglich ist, da wir das menschliche Genom zwar entschlüsselt haben aber bei weitem nicht vollständig verstehen.
        Ist heute ebenfalls schon möglich. Wer die Gene von Pflanzen und Tieren modifizieren kann, kann auch die Gene von Menschen modifizieren. In der Zukunft werden die Möglichkeiten hier ebenfalls schnell zunehmen, wobei dies für eine Veränderung menschlichen Verhaltens nicht einmal notwendig ist (siehe oben).
        I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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          Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
          Verhalten lässt sich bereits heute pharmakologisch modifizieren und die Möglichkeiten in diesem Bereich werden in naher Zukunft enorm zunehmen.
          Die ganze Menschheit soll also ihr Leben lang Drogen nehmen. Würdest du freiwillig etwas nehmen dass nur den Zweck hat dein Verhalten, also deine Persönlichkeit zu ändern?

          Eine Änderung des Verhaltens muss außerdem umfassend sein also alle betreffen. Gruppen die nicht davon betroffen sind, werden früher oder später ihre Vorteile daraus ziehen indem sie die Selbstlosigkeit der anderen ausnutzen.
          Ich möchte im Schlaf sterben wie mein Großvater, nicht schreiend und heulend wie sein Beifahrer im Wagen. - Will Shriner

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            Nein, ich denke wenn die Gentechnik erstmal so weit ist, brauchen wir überhaupt keine Medikamente mehr, welcher Form auch immer. Der Körper wird diese dann selbst synthethisieren können.

            Man wird auch dadurch, dass Psychologie und Neurophysiologie sich immer weiter annähern, in Zukunft sehr viel präziser Einfluss auf das menschliche Verhalten nehmen können. Zum Guten (Psychopharmaka) wie zum Schlechten (Designerdrogen). Es kommt der Punkt, da gibt es keine Trennung zwischen Körper und Psyche mehr, da alles, was heute noch in den Bereich der Psychologie fällt, dann neurobiologisch beschrieben werden kann.

            Wie gesagt, das ist nicht realistisch innerhalb der nächsten Jahr(hundert)e. Aber als SciFi Utopie durchaus denkbar.

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              Zitat von Schlachti Beitrag anzeigen
              Die ganze Menschheit soll also ihr Leben lang Drogen nehmen.
              Ich sprach erstmal nur vom Können und nicht vom Sollen. Die Möglichkeit gibt es und wird es in der Zukunft in erhöhtem Ausmaß geben, will jemand eine Utopie entwerfen, steht im dieses Mittel also frei.

              Würdest du freiwillig etwas nehmen dass nur den Zweck hat dein Verhalten, also deine Persönlichkeit zu ändern?
              Ich trinke doch auch Alkohol mit dem Ziel, mein Verhalten und meine Persönlichkeit zu veränderen.
              Aber im Ernst, es gibt reichlich Leute die dies heute bereits tun, auch ohne dass irgendeine schwere geistige Störung vorliegt und je wirksamer und nebenwirkunsarmer Psychopharmaka werden, so größer wird diese Gruppe werden.

              Eine Änderung des Verhaltens muss außerdem umfassend sein also alle betreffen. Gruppen die nicht davon betroffen sind, werden früher oder später ihre Vorteile daraus ziehen indem sie die Selbstlosigkeit der anderen ausnutzen.
              Außenseiter hätten keinen Vorteil davon, wenn sie der allgemeinen Norm entgegenlaufen. Sie würden dann von der Mehrheitsgesellschaft geächtet und ausgestoßen werden. (Das ist übrigens auch der Grund dafür, dass Altruismus sich, entgegen von einigen Behauptungen hier, auch in der Natur durchsetzen kann. Altruisten erkennen sich gegenseitig und ignorieren die Egoisten, die mit ihrer Ausnutzstrategie nicht weiter kommen.)
              Bilden sie eigene Gruppen, so sind diese wenige leistungsfähig als die Muttergruppe, in der die einzelnen Mitglieder für das Wohl des Ganzen arbeiten.
              I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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                Klar, in der Natur kommen die verrücktesten Dinge vor ;-)
                Das liegt daran, dass die biologische Evolution keinesfalls ein zielgerichteter Prozess ist. Das Überleben einer Spezies zum Beispiel, hängt ganz allein davon ab, ob in ihrem Erbgut die richtigen (zufallsbasierten!) Mutationen zum richtigen Zeitpunkt stattgefunden haben. Es gibt - wie wir seit Darwin ja wissen - keine aktive Anpassung an irgendwas.
                Wenn in einer bestimmten ökologischen Nische also Altruismus von Vorteil ist, und genau dort hat sich eine entsprechende Spezies mit diesem Merkmal herausgebildet, hat sie gute Chancen auf Fortbestand.

                Ich finde es übrigens etwas...wie soll ich sagen... "kleingeistig", wenn die alte Leier ausgepackt wird "Das und jenes ist ja in der Natur des Menschen verankert... das ist halt so, da kannst du nichts dagegen tun."
                Ich kann sie nicht mehr hören :-/
                Vielleicht sind es gerade Menschen, die sich selbst nicht ändern wollen, die sich darauf berufen. Denen insbesondere könnte eine gesunde Portion freimaurer'sche Ideale sicher nicht schaden.

                Aber: Selbst völlig ohne Gentechnik und futuristische Technologien und dergleichen gibt es in der Geschichte der Menschheit immer wieder Einzelfälle - herausragende Einzelpersonen, die bereits demonstriert haben, dass es sehr wohl möglich ist mit reiner Selbstdisziplin über seine primitive Natur hinauszuwachsen. Deshalb bin ich überzeugt, dass man mit entsprechenden Eingriffen dafür sorgen kann, dass die Menschheit als Ganzes auf diese Weise sozusagen "erleuchtet" werden kann...

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                  Zitat von liathan Beitrag anzeigen
                  Klar, in der Natur kommen die verrücktesten Dinge vor ;-)
                  Das liegt daran, dass die biologische Evolution keinesfalls ein zielgerichteter Prozess ist. Das Überleben einer Spezies zum Beispiel, hängt ganz allein davon ab, ob in ihrem Erbgut die richtigen (zufallsbasierten!) Mutationen zum richtigen Zeitpunkt stattgefunden haben. Es gibt - wie wir seit Darwin ja wissen - keine aktive Anpassung an irgendwas.
                  Wenn in einer bestimmten ökologischen Nische also Altruismus von Vorteil ist, und genau dort hat sich eine entsprechende Spezies mit diesem Merkmal herausgebildet, hat sie gute Chancen auf Fortbestand.
                  Natürlich ist sie nicht direkt zielgerichtet. Aber sie ist auch nicht komplett zufällig. Mutationen entstehen zwar durch Zufall. Aber nur diejenigen die keine wirklichen Nachteile bewirken, bleiben im Genpool.

                  Zitat von liathan Beitrag anzeigen
                  Ich finde es übrigens etwas...wie soll ich sagen... "kleingeistig", wenn die alte Leier ausgepackt wird "Das und jenes ist ja in der Natur des Menschen verankert... das ist halt so, da kannst du nichts dagegen tun."
                  Ich kann sie nicht mehr hören :-/
                  Vielleicht sind es gerade Menschen, die sich selbst nicht ändern wollen, die sich darauf berufen. Denen insbesondere könnte eine gesunde Portion freimaurer'sche Ideale sicher nicht schaden.
                  Also ich bin in kaum aggressiv. Und ich halte es für keineswegs kleingeistig etwas zu akzeptieren, was ich nicht ändern kann. Natürlich ist es möglich, dass man in ferner Zukunft, sich so gut in Genetik auskennt, dass man einen Menschen nach Wunsch designen kann. Aber wenn nur noch perfekte Menschen rumlaufen, währe das auch langweilig.

                  Zitat von liathan Beitrag anzeigen
                  Aber: Selbst völlig ohne Gentechnik und futuristische Technologien und dergleichen gibt es in der Geschichte der Menschheit immer wieder Einzelfälle - herausragende Einzelpersonen, die bereits demonstriert haben, dass es sehr wohl möglich ist mit reiner Selbstdisziplin über seine primitive Natur hinauszuwachsen. Deshalb bin ich überzeugt, dass man mit entsprechenden Eingriffen dafür sorgen kann, dass die Menschheit als Ganzes auf diese Weise sozusagen "erleuchtet" werden kann...
                  Empathie, also Mitgefühl ist auch in den Genen der Menschen verankert. Aber die Natur hat es so eingerichtet, dass zuerst, das eigene Überleben und dann das Überleben der eigenen Spezies im Vordergrund steht. In dem man anderen hilft stärkt man die eigene Gruppe bzw. Spezies und hilft ihr zu überleben. Alle rudelbildenden Tiere helfen sich in gewissem Maße gegenseitig. Aber auch solche Menschen wie Mutter Theresa währen zur Gewaltanwendung fähig, wenn ein genügend starker Auslöser zur Verfügung steht.

                  Und es gibt auch Negativ-Beispiele. Menschen die so grausam sind, dass es nichts mehr mit Instinkten und der Natur zu tun hat. Kein geistig gesundes Wesen empfindet Freude daran andere zu misshandeln und zu quälen.



                  Und mal unter uns. So schlecht ist die Menschheit nicht. Es wird halt immer Negativbeispiele geben die außerhalb der Norm sind. Aber das sind blos Einzelfälle. In Europa kommen wir auch wunderbar miteinander aus.
                  Einer vereinigten Menschheit steht im Prinzip nur eines im Wege. Die Furcht vor Verlust des eigenen Status, der herrschenden. Eine genetische Änderung ist nicht wirklich nötig. Man muss nur dafür sorgen, dass es allen Menschen gut geht, und schon sind wir eine wunderbar friedliche Spezies bei der man sich blos noch um einige Einzelfälle kümmern muss.


                  .
                  EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                  Schlachti schrieb nach 6 Minuten und 33 Sekunden:

                  Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
                  Ich sprach erstmal nur vom Können und nicht vom Sollen. Die Möglichkeit gibt es und wird es in der Zukunft in erhöhtem Ausmaß geben, will jemand eine Utopie entwerfen, steht im dieses Mittel also frei.
                  Da gibt es sogar einen Film der sich mit diesem Thema befasst. Equilibrium.

                  Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
                  Ich trinke doch auch Alkohol mit dem Ziel, mein Verhalten und meine Persönlichkeit zu veränderen.
                  Aber im Ernst, es gibt reichlich Leute die dies heute bereits tun, auch ohne dass irgendeine schwere geistige Störung vorliegt und je wirksamer und nebenwirkunsarmer Psychopharmaka werden, so größer wird diese Gruppe werden.
                  Weil sie schwerwiegende Persönliche Probleme wie Depressionen haben. Aber mal ehrlich, würdest du mit der Begründung: Deine Persönlichkeit gefällt uns nicht. Du könntest evtl. mal zu einer Bedrohung werden, und deshalb müssen wir deine Persönlichkeit ändern, irgendwelche Drogen schlucken? Also ich will mein Ich behalten.

                  Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
                  Außenseiter hätten keinen Vorteil davon, wenn sie der allgemeinen Norm entgegenlaufen. Sie würden dann von der Mehrheitsgesellschaft geächtet und ausgestoßen werden. (Das ist übrigens auch der Grund dafür, dass Altruismus sich, entgegen von einigen Behauptungen hier, auch in der Natur durchsetzen kann. Altruisten erkennen sich gegenseitig und ignorieren die Egoisten, die mit ihrer Ausnutzstrategie nicht weiter kommen.)
                  Bilden sie eigene Gruppen, so sind diese wenige leistungsfähig als die Muttergruppe, in der die einzelnen Mitglieder für das Wohl des Ganzen arbeiten.
                  Es geht ja hier nicht um einzelne Außenseiter. Mal angenommen alle Länder auf der Welt mit Ausnahme eines Staates (nehmen wir mal China. Ist sowieso das Lieblingsfeindbild des 21. Jahrhunderts) führen flächendeckend eine Gentherapie ein welche die Menschheit in eine pazifistische, selbstlose Spezies verwandelt. Wer wird ein paar Jahrzehnte oder Jahrhunderte später die Welt beherrschen?
                  Zuletzt geändert von Schlachti; 07.11.2010, 00:17. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
                  Ich möchte im Schlaf sterben wie mein Großvater, nicht schreiend und heulend wie sein Beifahrer im Wagen. - Will Shriner

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                    Es geht ja hier nicht um einzelne Außenseiter. Mal angenommen alle Länder auf der Welt mit Ausnahme eines Staates (nehmen wir mal China. Ist sowieso das Lieblingsfeindbild des 21. Jahrhunderts) führen flächendeckend eine Gentherapie ein welche die Menschheit in eine pazifistische, selbstlose Spezies verwandelt. Wer wird ein paar Jahrzehnte oder Jahrhunderte später die Welt beherrschen?
                    Die Frage finde ich sehr Philosophisch. Denn wenn alle selbstlos sind, wäre es für sie das größte Glück den Chinesen in allen Angelegenheiten zu helfen.
                    Man kann sich natürlich auch fragen, ob dann die Menschen in ihrer unglaublichen Selbstlosigkeit den Chinesen nicht etwas von ihrem Glück abgeben wollen^^.

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                      Zitat von liathan Beitrag anzeigen

                      Ich finde es übrigens etwas...wie soll ich sagen... "kleingeistig", wenn die alte Leier ausgepackt wird "Das und jenes ist ja in der Natur des Menschen verankert... das ist halt so, da kannst du nichts dagegen tun."
                      Ich kann sie nicht mehr hören :-/
                      Jo, zur Natur des Menschen gehört es auch, über sich selbst hinaus zu wachsen.

                      Zitat von Schlachti Beitrag anzeigen
                      Und mal unter uns. So schlecht ist die Menschheit nicht.(...) Man muss nur dafür sorgen, dass es allen Menschen gut geht, und schon sind wir eine wunderbar friedliche Spezies bei der man sich blos noch um einige Einzelfälle kümmern muss.
                      Ich denke nebenbei auch nicht, dass irgendwelche genetischen Veränderungen für eine friedliche Welt nötig sind. Aber für die Berufspessimisten, die in der Menschheit etwas ganz Schlimmes sehen, kann man ja mal drauf hinweisen, dass es nicht nötig ist, sich eine unveränderte Menschheit in die Zukunft zu projezieren.

                      Da gibt es sogar einen Film der sich mit diesem Thema befasst. Equilibrium.
                      Eine Dystopie, die ihre eigene Prämisse leider nicht ernstnimmt. Das interessanter Beispiel wäre wohl die "Schöne neue Welt", die auch schon filmisch (schlecht) umgesetzt wurde. Wobei man wieder einmal sieht, dass Gesellschaften, die an der menschlichen Natur herumdoktern, in den meisten Fällen negativ dargestellt werden.

                      Weil sie schwerwiegende Persönliche Probleme wie Depressionen haben. Aber mal ehrlich, würdest du mit der Begründung: Deine Persönlichkeit gefällt uns nicht. Du könntest evtl. mal zu einer Bedrohung werden, und deshalb müssen wir deine Persönlichkeit ändern, irgendwelche Drogen schlucken? Also ich will mein Ich behalten.
                      Nein, aber auf dieser individuellen Schiene muss es gar nicht ablaufen. Man kann sich das als einen allgemeinen Wertewandel vorstellen. Man erinnere sich an die industrielle Revolution und wie sie die Wertvorstellungen in der Gesellschaft durchgerüttelt hat. Plötzlich waren Tugenden wie Püntlichkeit, Fleiß, Disziplin enorm wichtig und wurden entsprechend über das Schulsystem und später am Arbeitsplatz weitergegeben. In der neuen "Welt der Harmonie" würden entsprechend Tugenden wie Friedfertigkeit, Kooperationswilligkeit, Empathie an erster Stelle stehen und ebenso von Kindesbeinen an eingetrichtert (nebenbei gibt es die Pille zum Pausenbrot, wie es heute routinemäßige Impfungen gibt). Jetzt braucht man noch den ursprünglichen Stein des Anstoßes für eine solche Umstrukturierung der Gesellschaft (vielleicht ein Krieg oder irgendwelche anderen betrübenden Entwicklungen).


                      Es geht ja hier nicht um einzelne Außenseiter. Mal angenommen alle Länder auf der Welt mit Ausnahme eines Staates (nehmen wir mal China. Ist sowieso das Lieblingsfeindbild des 21. Jahrhunderts) führen flächendeckend eine Gentherapie ein welche die Menschheit in eine pazifistische, selbstlose Spezies verwandelt. Wer wird ein paar Jahrzehnte oder Jahrhunderte später die Welt beherrschen?
                      Wie gesagt, für jede noch so vielversprechende Technik kann man sich alptraumhafte Missbrauchsszenarien vorstellen und diese werden vermutlich gegenüber ihren positiven Konterparts immer in der Überzahl sein (Als Test: kommen einem spontan mehr Filme in den Sinn, in denen Maschinen die Menschheit versklaven/vernichten wollen oder mehr Filme, in denen die Menschen von Maschinen gerettet/beschützt werden?). Über ihre Wahrscheinlichkeit sagt das aber nicht aus. Zu diesem speziellen Alptraumszenario: keine Ahnung wer da herrschen würde, aber wenn die Chinesen sich selbst aus der Weltwirtschaft entfernten, würden sie es sicherlich nicht sein.
                      I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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                        IMO kann es keine echte Utopie geben, nicht indem man Menschen durch Drogen oder Gentherapie verändert. Denn irgenjemand müsste diesen Vorgang ja überwchen und derjenige schwingt sich dann mal eben zum gottglichen Herrscher einer ganzen Rasse auf.
                        Und wenn KEINER den den Aufpasser/Diktator macht, entzieht sich jemand diesem Vorgang und wir haben erst recht wieder eine Diktatur.
                        Eigentlich scheint das was KennerderEpisoden und liathan als Utopie ansehen mehr eine Dystopie zu sein. Durch Drogen und Gentechnik gefügig gemachte Massen, die jeden Außenseiter verstossen oder sogar auslöschen... Wenn man das als Vorlage für einen Film nimmt, könnten die Protagonisten eigentlich nur Rebellen gegen dieses im wahrsten Sinne des Wortes unmenschliche System sein.
                        Gibt ja auch schon genug Filme die ein ähnliches Szenario aufgreifen. "Die Insel" oder "THX 1138" sind gute Beispiele. Und die zeigen ja sehr gut, dass man den Menschen die Fähigkeit nimmt glücklich zu sein indem man versucht das alle nur zufrieden sind.
                        Und ich blickte zu den Sternen,
                        und ich wünschte mich fort.
                        Wollte von ihnen lernen,
                        dabei war ich längst dort.

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                          Eben das ist ja das Problem wir können unsere Instinkte und Raubtiernatur nicht einfach wegerziehen. Dazu müsste man den Menschen genetisch umfassend modifizieren, was
                          A ethisch sehr fragwürdig währe und
                          B noch nicht möglich ist, da wir das menschliche Genom zwar entschlüsselt haben aber bei weitem nicht vollständig verstehen.
                          Wer der natürlichen Ordnung gerne an die Karre pinkeln möchte und daraufhin auch gerne aussterben will, kann das ja gerne tun. Dann heißt es: Naturgesetze nicht beachtet - und Tschüß!
                          "Der Überwachungsstaat der Zukunft findet dich!"
                          www.alexander-merow.de.tl
                          http://www.amazon.de/Beutewelt-B%C3%.../dp/3869018399
                          http://www.amazon.de/Das-aureanische...889779&sr=1-11

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                            Ich glaube, das Hauptproblem dieser ganzen Diskussion und besonders eurer Thesen auf den letzten anderthalb Seiten, sind die Definitionen von pazifistisch, demokratisch, freiheitlich, etc..
                            Eine Ethik müsste zu allererst einmal vollständig entwickelt werden, bevor man überhaupt eine konkrete Anwendung diskutieren könnte.
                            Probleme wie "alle außer einem sind pazifistisch - wer wird gewinnen" können doch nur dann wirklich evaluiert werden, wenn schon festgelegt worden wäre, wie wer in welchem Fall reagiert.
                            Das aber könnte doch auch wieder erst dann absolut zuverlässig geschehen, wenn das menschliche Verhalten in seiner Gänze verstanden würde.

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                              Wer der natürlichen Ordnung gerne an die Karre pinkeln möchte und daraufhin auch gerne aussterben will, kann das ja gerne tun. Dann heißt es: Naturgesetze nicht beachtet - und Tschüß!
                              Das ist ziemlicher Blödsinn. Soetwas wie eine "natürliche Ordnung" gibt es nicht. Falls doch, dann definiere sie doch mal., Wie wir seit gut einem Jahrhundert wissen, ist die Evolution ein vollkommen zufallsbasierter Prozess gewesen. Die daraus resultierende Ordnung kann man guten Gewissens über den Haufen werfen, wenn man die Fähigkeiten dazu besitzt. Und sie besitzen wir vllt in ein paar Jahrhunderten. Wir können dann selbst unsere eigene Entwicklung lenken, und ja, wir können der primitiven Natur an die Karre pinkeln.
                              "Naturgesetze" sind übrigens auch etwas komplett anderes. Welches Naturgesetz verbietet dem Menschen Genmanipulation an sich selbst ? Hmm... mir fällt keins ein ;-)


                              Denn irgenjemand müsste diesen Vorgang ja überwchen und derjenige schwingt sich dann mal eben zum gottglichen Herrscher einer ganzen Rasse auf.
                              @Questerer: Bei Nietzsche findet man einige Anregungen, wie soetwas funktionieren kann. Afaik hat auch Hawking mal etwas dazu gesagt oder geschrieben. In jedem Fall sind das Detailfragen. Kann gut sein, dass dieser Beschluss von einem Völkerbund befürwortet wird. Vielleicht kurz nach einem nuklearen Weltkrieg oder sowas. Man kann ja in der Scifi seiner Fantasie freien Lauf lassen.

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                                Zitat von liathan Beitrag anzeigen
                                Das ist ziemlicher Blödsinn. Soetwas wie eine "natürliche Ordnung" gibt es nicht. Falls doch, dann definiere sie doch mal., Wie wir seit gut einem Jahrhundert wissen, ist die Evolution ein vollkommen zufallsbasierter Prozess gewesen. Die daraus resultierende Ordnung kann man guten Gewissens über den Haufen werfen, wenn man die Fähigkeiten dazu besitzt. Und sie besitzen wir vllt in ein paar Jahrhunderten. Wir können dann selbst unsere eigene Entwicklung lenken, und ja, wir können der primitiven Natur an die Karre pinkeln.
                                "Naturgesetze" sind übrigens auch etwas komplett anderes. Welches Naturgesetz verbietet dem Menschen Genmanipulation an sich selbst ? Hmm... mir fällt keins ein ;-)
                                Es ist eben nicht vollkommen zufallsbasiert. Einzelne Mutationen entstehen zwar durch Zufall, aber nur die positiven haben eine Chance an die nächste Generation weitergegeben zu werden. Und sollten wir jemals durch eine Katastrophe wieder technologisch weit zurückgeworfen werden, werden sich die Genveränderungen mit Sicherheit rächen. Es sind durchaus die Naturgesetze, die uns so gemacht haben wie wir sind. Wir haben diese Aggressivität und das Territorialverhalten entwickelt weil es für unser Überleben vorteilhaft war.

                                Und wie hier schon erwähnt wurde ist dass Missbrauchsrisiko viel zu hoch. Man kann zwar durch eine Retrovirus bestimmte Krankheiten heilen, aber eine umfassende Genveränderung halte ich doch für sehr bedenklich.
                                Ich möchte im Schlaf sterben wie mein Großvater, nicht schreiend und heulend wie sein Beifahrer im Wagen. - Will Shriner

                                Kommentar

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