District 9

[Sternenschrei]

Mich hat dieser Film stark beeindruckt. Gerade diese dreckig, rauhe, ungeschönt realistisch wirkende Art der Verfilmung hat mir sehr gefallen.
Die Zeichnung der Aliens finde ich besonders interessant. Wirken sie doch rein äußerlich zunächst fremdartig, fügen sie sich in ihren Wesenszügen dann hervorragend in die uns bekannte Welt mit ihren Naturgesetzen ein.
Sie sind weder moralisch besser noch schlechter als wir Menschen, sie wollen überleben und passen sich auf ihre Art an die Existenz in den Sums an.
Und zu den scheinbar dummen Aliens, ich glaube nicht, dass eine solche Umgebung gerade die edelsten Gesinnungen im Menschen/Alien hervorbringt.
Siehe den Bandenchef mit seinem Glauben, dass allein das Verzehren von Alienfleisch ihn irgendeine Macht verleihen wird.
Darüberhinaus wird auch nicht näher darauf eingegangen, wie diese Wesen in ihrer Heimat sozial strukturiert sind.

Eine Fortsetzung erscheint mir sehr interessant. Da sie diese hochentwickelten sehr wirkungsvollen Waffen haben, werden sie nicht unbedingt alle Konflikte nur auf friedliche Art lösen...
Zudem wäre es interessant zu erfahren, wie diese Aliens auf ihrem Heimatplaneten leben und natürlich wie es letztendlich auf der Erde weitergeht.

[Dunderdon]

Puh. Also ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht verstehe, wieso ihr den Film alle so gut findet. Nun ja, jedem das seine, wie man so schön sagt.

Dennoch hat der Film einige Logiklöcher in der Größe des Alien-Raumschiffs, die einfach nicht erklärt werden. Allen voran: Wieso setzen die Aliens ihre Technologie nicht gegen ihre Unterdrücker ein? Sie leben zusammengepfercht im Ghetto, lassen sich von MNU und anderen verarschen, dann verkaufen sie ihren schönen Battlemech für ein paar Dosen Katzenfutter?

Weder Wikus noch Christopher haben Probleme, die Technologie einzusetzen, als es plottechnisch notwendig war.

Und Schiff kaputt, Schiff doch nicht kaputt war auch ein wenig unlogisch. Christopher scheint der einzige Alien zu sein, der sich tatsächlich um das Schicksal seines Volkes kümmert, er schafft es letztlich ein wenig Flüssigkeit zu raffinierieren, mit dem das ganze Schiff auf einmal wieder geht?

Naja...

[KennerderEpisoden]

Allen voran: Wieso setzen die Aliens ihre Technologie nicht gegen ihre Unterdrücker ein? Sie leben zusammengepfercht im Ghetto, lassen sich von MNU und anderen verarschen, dann verkaufen sie ihren schönen Battlemech für ein paar Dosen Katzenfutter?

Es ist ganz und gar nicht ungewöhnlich, dass Drogenabhängige langfristig wertvolle Dinge für den schnellen Fix verhökern; und tödlichen Widerstand gegen einzelne Menschen gibt es durchaus (Warnzeichen). Dass ein Haufen nicht sonderlich heller Arbeiter ohne militärische Ausbildung, allein ausgerüstet mit Infanteriewaffen und einem Battlemech keinen Aufstand gegen die Menschheit führen wird, ist ebenfalls einleuchtend.

Und Schiff kaputt, Schiff doch nicht kaputt war auch ein wenig unlogisch. Christopher scheint der einzige Alien zu sein, der sich tatsächlich um das Schicksal seines Volkes kümmert, er schafft es letztlich ein wenig Flüssigkeit zu raffinierieren, mit dem das ganze Schiff auf einmal wieder geht?

Das Schiff funktionierte nicht, weil das Kommandomodul verlorengegangen war. Christopher hatte es geborgen und die Flüssigkeit gesammelt, um es zum Schiff fliegen zu können. Christopher besaß im Gegensatz zu den anderen Aliens also ein klares Ziel vor Augen, weswegen er sich auch nicht hat gehenlassen.

[HanSolo]

Die erste Hälfte hat mir wirklich SEHR gut gefallen. Zwar gibt es einige Logiklücken (etwa wieso sich die Außerirdischen mit ihrer super Technologie von den Menschben so unterdrücken lassen), sonst aber eine interessante Parabel auf Fremdenhass. Die Atmosphäre in den Slums konnte voll überzeugen. Die Effekte sind nett (vor allem bei dem geringe Budget). Der Doku-Stil ist mal etwas anderes. Der Held nicht wirklich sympathisch. Alles in allem die wohl realstischste Abhandlung bisher zu dem Thema "Erstkontakt mit Außerirdischen".

Leider ist die zweite Hälfte dann schon weitaus schlechter und großteils nur noch auf Tschingboom ausgelegt. Zwar passen immer noch Musik und Effekte, etwas weniger Action wäre hier aber mehr gewesen. So hab ich mich beim rund 30minütigen Endkampf doch etwas gelangweilt. Auch finde ich das Ende EXTREM offen.

Alles in allem ein guter, aber leider nicht perfekter Film
4,5 Sterne!

[HanSolo]

4 Oscar-Nominierungen für den Film inkl. "Best Picture" - wow. Zwar wäre zumindest der "Königsoscar" IMO übertrieben, aber in "Bester Schnitt" rechne ich mit guten Chancen (der Schnitt von "District 9" war echt sehr gut - vor allem in der ersten Hälfte).

[Viper-1082]

Laut Amazon.de hat sich das DVD/BR-Release mittlerweile auf den 08.04.2010 verschoben. Sehr schade...

[Darth Venku]

Gibt es eigentlich schon Infos was für Specials in der BR vorhanden sind?

[Parallax]

Ich habe den Film vor ein paar Wochen auf DVD angeschaut und er hat mir sehr gut gefallen!

Am Anfang dachte ich noch "was ist denn das für ein Mist" als Wikus van de Merwe ein Interview gegeben hat und alles eher nach einer Dokumentation ausgesehen hat, aber ab da wo die Menschen im Alien-Flüchtlingslager waren und die Aliens umsiedeln wollten hat mir der Film gefallen. Zuerst haben mir die Aliens leid getan weil sie von den Menschen wie Dreck behandelt wurden, und ab da wo sich Wikus mit der Alienflüssigkeit infiziert hat wurde er auch richtig spannend!

Zum Schluß hin gab es sogar viel Action und das Ende lässt eine Fortsetzung zu.
Was denkt Ihr, wird es einen zweiten Teil geben?

Ich für meinen Teil hoffe ja das es einen zweiten Teil geben wird!

[Skeletor]

Am Anfang dachte ich noch "was ist denn das für ein Mist" als Wikus van de Merwe ein Interview gegeben hat und alles eher nach einer Dokumentation ausgesehen hat, aber ab da wo die Menschen im Alien-Flüchtlingslager waren und die Aliens umsiedeln wollten hat mir der Film gefallen. Zuerst haben mir die Aliens leid getan weil sie von den Menschen wie Dreck behandelt wurden, und ab da wo sich Wikus mit der Alienflüssigkeit infiziert hat wurde er auch richtig spannend!

Bei mir war es eigentlich genau umgekehrt. Als der Film den Dokucharakter aufgibt wird er mehr und mehr zu einen typischen Hollywood-Story-Gemisch. Der Anfang war super.

[maestro]

@Parallax. Das ging mir ähnlich. Am Anfang des Films fühlte ich mich ein bisschen verschaukelt, weil es mich stark an "Stromberg" oder "The Office" erinnert hat aber im Verlauf des Films wurde ich auch angenehm überrascht. Man fängt an, über die Herkunft, Sprache und Internierung zu rätseln und nachzudenken. Die Aktion zum Schluss rundet das ganze dann noch ab.

Ich möchte aber keinen zweiten Teil. Beim ersten half der Überraschungseffekt und das ganze Marketing aber beim zweiten zieht das nicht mehr.

[Taschenmogul]

@Skeletor: Ich stimm dir dahingehend zu, daß der Anfang schon etwas besonderes hatte und den Film insgesamt von anderen SciFi-Filmen abhebt.
Ich denke aber, daß ein kompletter Film in dieser Machart einfach langweilig und doof gewesen wäre.
Irgendwo musste meiner Meinung nach einfach etwas konkrete Handlung kommen.
Ich meine, wer schaut sich schon gerne stundenlange fiktive Berichterstattung an, und dann auch noch für Geld im Kino oder auf DVD?

Was einen zweiten Teil angeht, so bin ich da auch sehr skeptisch.
Ich fänd zwar andere Filme dieser Machart interessant, auch würde ich gerne wissen, wie es in diesem Film-Universum auf der Erde weitergeht.
Wie schon geschrieben wurde, ist der Film aber einfach nicht sonderlich gut für eine Fortsetzung geeignet, da eine solche wohl entweder den Charakter des Originals nicht beibehalten könnte, oder aber gekünstelt wirken würde.

[Gast]

@Skeletor: Ich stimm dir dahingehend zu, daß der Anfang schon etwas besonderes hatte und den Film insgesamt von anderen SciFi-Filmen abhebt.
Ich denke aber, daß ein kompletter Film in dieser Machart einfach langweilig und doof gewesen wäre.
Irgendwo musste meiner Meinung nach einfach etwas konkrete Handlung kommen.
Ich meine, wer schaut sich schon gerne stundenlange fiktive Berichterstattung an, und dann auch noch für Geld im Kino oder auf DVD?

Warum sollte man das denn nicht im Kino angucken? Borat war eine Fake-Doku und trotzdem haben die Leute es angeguckt. Blair Witch Project und Cloverfield boten gefundene Videofilme und Paranormal Activity machte es zuletzt auch ganz ähnlich.

Die Frage ist doch eher, ob es Sinn ergibt. So eine Fake-Doku lässt eben nur die Perspektive des Kamerateams bzw. der begleiteten Personen zu.

[Galactus]

Jetzt hab ich ihn dann endlich doch gesehen. Und ich muß sagen:
Sehr übereugendes Szenario.Gute Sci-Fi.Gerne würde ich einen 2.Teil sehen.
Gerne sogar eine Serie daraus. Dagegen sähe V ziemlich alt aus.

Das Ende hat soviel Potential.

[Taschenmogul]

@Leandertaler: Außer Blair Witch Project hab ich nix von dem gesehen, das du genannt hast.
Bei BWP wird aber eines klar - das ist keine Reportage, das ist eine Art "live-Videotagebuch".
Der Film hat Handlung und bestimmte Charaktere.
Und genau das meinte ich ja - ein kompletter Film nur im Stile unterschiedlicher, zusammengeschnittener Fernseh-Reportagen OHNE jegliche Handlung, das hätte zumindest ich öde gefunden.
Ich möchte in nem Film auch Handlung und auch gerne feste Charaktere, an die ich mich für die Dauer des Filmes gewöhnen kann.
Sonst bleibe ich emotional einfach aussen vor, und das wäre m.E. vielleicht gerade bei SciFi besonders blöde.

[Gast]

@Leandertaler: Außer Blair Witch Project hab ich nix von dem gesehen, das du genannt hast.
Bei BWP wird aber eines klar - das ist keine Reportage, das ist eine Art "live-Videotagebuch".
Der Film hat Handlung und bestimmte Charaktere.
Und genau das meinte ich ja - ein kompletter Film nur im Stile unterschiedlicher, zusammengeschnittener Fernseh-Reportagen OHNE jegliche Handlung, das hätte zumindest ich öde gefunden.
Ich möchte in nem Film auch Handlung und auch gerne feste Charaktere, an die ich mich für die Dauer des Filmes gewöhnen kann.
Sonst bleibe ich emotional einfach aussen vor, und das wäre m.E. vielleicht gerade bei SciFi besonders blöde.

Das ist alles ohne weiteres möglich, indem der Held von Kameraleuten begleitet wird, Reality-TV eben. So hast du dann eine durchgehende Story mit gleichbleibendem Hauptcharakter und weiterhin den Stil einer Dokumentation.
Dass man nicht einfach haufenweise unzusammenhängende Berichte aneinanderhängen kann, ist schon klar.