2001 - Odyssee im Weltraum - SciFi-Forum

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2001 - Odyssee im Weltraum

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    Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
    Aber am Ende ist alles unglaublich banal und trivial, und "2001" steht keineswegs über einer durchschnittlichen Star Trek TOS- oder TNG-Episode.
    Also bitte da hinkt TOS und TNG Lichtjahre hinterher, aber man kann 2001 und StarTrek auch überhaupt nicht miteinander vergleichen.
    Bei 2001 kommt eher rüber das der Mensch letztlich doch im Grunde ein Nichts im ganzen Universum ist.

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      Zitat von Atahualpa Beitrag anzeigen
      Also bitte da hinkt TOS und TNG Lichtjahre hinterher, aber man kann 2001 und StarTrek auch überhaupt nicht miteinander vergleichen. Bei 2001 kommt eher rüber das der Mensch letztlich doch im Grunde ein Nichts im ganzen Universum ist.
      Sehe ich nicht so. Wieso sollte der Mensch ein Nichts im Universum sein? Ganz im Gegenteil. Wie auch immer. Der Monolith ist ein hundsgewöhnlicher Steuer- und Kontrollmechanismus, ein automatischer Wächter, der die Entwicklung einer intelligenten Spezies überwacht. Solche Konstrukte gab es schon in TOS und TAS und ist typische 60-er, 70-er Jahre SF.
      SPOILERDer Monolith auf dem Mond stellt fest, wann die Menschheit sich so weit entwickelt hat, dass sie Raumfahrt betreibt, dann meldet er das weiter zum Jupiter-Monolithen, der nichts Anderes darstellt als ein Wurmloch-Stargate, durch das Bowman dann den Außerirdischen begegnet, welche körperlose Entitäten sind, die Bowman dann auf eine neue Stufe der Entwicklung hieven und zu einer Art Botschafter machen. In der nächsten Phase (2010) kriegt die raumfahrende Menschheit dann noch die Jupitersonne zur Besiedlung der Jupitermonde geschenkt, mit Ausnahme von Europa, wo die Monolithen-Erbauer ein anderes Evolutions-Süppchen am köcheln haben.
      Das ist alles ziemlich banal und auch in Star Trek TOS, TNG, DS9 und VOY hinreichend durchvariiert.

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        Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
        Das ist alles ziemlich banal und auch in Star Trek TOS, TNG, DS9 und VOY hinreichend durchvariiert.
        Stimmt in Star Trek gibts auch viele solcher übermächtiger Wesen oder deren Maschinen!

        Hier ein paar Beispiele!

        -Der Wächter der Ewigkeit (Das Zeitportal aus TOS mit dem Kirk, Spock und Pille zurück in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts gereist sind)

        -Die Metrons (in TOS)

        -Die Organier (in TOS)

        -Der Wächter "Portal 63" (in TNG)

        -Der Reisende (in TNG)

        -Gott oder was auch immer (am Schluss von Star Trek V)

        Einzig in Star Trek wird das ganze nicht so "mystisch" dargestellt wie in 2001!

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          Zitat von Parallax Beitrag anzeigen
          All das waren Sci-Fi Filme und Serien mit viel Action und einem Helden als Hauptfigur, in 2001 gabs sowas aber nicht, ich kann mir gut vorstellen das sich auch heutzutage ein Kind in diesem Film zu tode langweilen würde.
          Nicht nur ein Kind.

          Ich hab versucht 2001, im Fernsehen anzuschauen. Es geht nicht.

          Auf der großen Leinwand, im Kino, da ist es erträglich. Gerade so. Und natürlich kann man seine Ästhetik, seine Botschaft und seine Bedeutung für das Genre würdigen. Schnarchnasig bleibt er trotzdem.

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            Zitat von Pyromancer Beitrag anzeigen
            Schnarchnasig bleibt er trotzdem.
            Ja leider!

            Aber ich habe aus diesem Grund immer versucht das Design der wirklich perfekten Kulissen und der für die damalige Zeit perfekten Special Effekte die ihrer Zeit weit voraus waren stärker in mich aufzunehmen um nicht mehr so auf die Handlung achten zu müssen!

            Aber ich würde mir trotzdem eine Verfilmung der weiteren Bücher der "2001 Saga" wünschen von denen bis jetzt ausser 2001 - Odyssee im Weltraum ja nur noch "2010 - Das Jahr in dem wir Kontakt aufnehmen" verfilmt wurde.

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              Warum muss schnarchnasig gleich "schlecht" bedeuten?

              So wird man wenigstens nicht von übermässiger Action oder Gewalt davon abgehalten sich seine eigenen Gedanken zu machen. Hier muss man eben mal nicht mit coolen Figuren und großen Feuerbällen ablenken davon, dass es ein einziges metaphorisches Sinnbild ist. Und jeder kann sich das so zurechtdenken wie er möchte. Und liegt nichtmal wirklich falsch damit, weil es so offen erzählt wird, dass viele Interpretationen/Überlegungen möglich sind.

              Kann man sich auf jeden Fall anschauen, auch wenn einem nicht unbedingt immer der Sinn danach stehen muss. Manchmal braucht man auch Ablenkungen. Und 2010 eräffnet so viele neue Aspekte, gerade im Bezug auf HAL, dass er die Story richtiggehend abrundet. Ohne 2010 ist 2001 eine nette, bildlich gewaltige Gedankenspielerei. Erst mit dem Nachfolger wird eine wirklich greifbare, handfeste Geschichte daraus.
              »We do sincerely hope you'll all enjoy the show, and please remember people, that no matter who you are, and what you do to live, thrive and survive, there are still some things that make us all the same. You, me, them, everybody!«

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                Zitat von Sternengucker Beitrag anzeigen
                Ohne 2010 ist 2001 eine nette, bildlich gewaltige Gedankenspielerei. Erst mit dem Nachfolger wird eine wirklich greifbare, handfeste Geschichte daraus.
                Ich mag die auch beide sehr gerne. 2001 ist ein philosophischer Kunstfilm, der gerade deshalb so faszinierend ist, weil er sein Geheimnis niemals vollständig offenbaren wird. 2010 ist ein grundsolider, hintersinniger Hard-Science-Fiction-Film, an dem es nichts zu meckern gibt. Für 2001 muss ich in der richtigen Stimmung sein und mir richtig Zeit nehmen. 2010 ist der Film, den ich mir öfter ansehe, weil er weniger anstrengend ist. Beides hat Vorteile .

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                  Zitat von Sternengucker Beitrag anzeigen
                  So wird man wenigstens nicht von übermässiger Action oder Gewalt davon abgehalten sich seine eigenen Gedanken zu machen. Hier muss man eben mal nicht mit coolen Figuren und großen Feuerbällen ablenken davon, dass es ein einziges metaphorisches Sinnbild ist.
                  Genau so sehe ich das auch. Dies ist auch der Grund, warum mir mittlerweile der erste Star Trek-Kinofilm = TMP um die Raumsonde V'Ger mindestens so gut wie der Nachfolger "Wrath of Khan" gefällt. TMP lässt viel Zeit zum Nachdenken, während man von der sehr guten Filmmusik begleitet visuelle Eindrücke sammelt, und das ist auch gut so !
                  Zitat von Sternengucker Beitrag anzeigen
                  Und jeder kann sich das so zurechtdenken wie er möchte. Und liegt nichtmal wirklich falsch damit, weil es so offen erzählt wird, dass viele Interpretationen/Überlegungen möglich sind.
                  Genau das ist auch hier der Punkt: Es ist die offene Erzählweise, die "2001" so interessant macht. Solange man nur den Film "2001" und auch nicht Arthur C. Clarkes Romane dazu kennt, bleibt "2001" eine faszinierende - seltsam leere - Projektionsfläche für eigene Überlegungen.
                  Zitat von Sternengucker Beitrag anzeigen
                  Und 2010 eräffnet so viele neue Aspekte, gerade im Bezug auf HAL, dass er die Story richtiggehend abrundet. Ohne 2010 ist 2001 eine nette, bildlich gewaltige Gedankenspielerei. Erst mit dem Nachfolger wird eine wirklich greifbare, handfeste Geschichte daraus.
                  Ganz genau: Erst mit 2010 und noch schlimmer mit den Romanen der Serie bis hin zu 3001 wird am Ende eine 08/15-Star Trek Story aus dem Ganzen
                  Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                  2001 ist ein philosophischer Kunstfilm, der gerade deshalb so faszinierend ist, weil er sein Geheimnis niemals vollständig offenbaren wird.
                  Ich denke, dass der Begriff "philosophischer Kunstfilm" nicht passt, da in "2001" selbst philosophische Betrachtungen kaum vorkommen. "2001" ist kein "Solaris".
                  Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                  2010 ist ein grundsolider, hintersinniger Hard-Science-Fiction-Film, an dem es nichts zu meckern gibt.
                  Lässt man die Monolithen und Dave Bowman als "Geist" weg, d.h. beschränkt man sich auf die Raumfahrt zum Jupiter, dann mag das so sein. Ein grundsolider, hintersinniger Hard-Science-Fiction-Film, an dem es nichts zu meckern gibt, ist der ebenfalls im Jupiterumfeld spielende "Outland - Planet der Verdammten" (ebenfalls von Peter Hyams, dem Regisseur von "2010" ).
                  Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                  Für 2001 muss ich in der richtigen Stimmung sein und mir richtig Zeit nehmen. 2010 ist der Film, den ich mir öfter ansehe, weil er weniger anstrengend ist.
                  Das sehe ich genau umgekehrt: 2010 fordert durch viel mehr Action mehr Aufmerksamkeit, bei 2010 kann ich nicht so schön meinen Gedanken nachhängen wie bei 2001, wo nicht allzu viel passiert.

                  Kommentar


                    Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                    Das sehe ich genau umgekehrt: 2010 fordert durch viel mehr Action mehr Aufmerksamkeit, bei 2010 kann ich nicht so schön meinen Gedanken nachhängen wie bei 2001, wo nicht allzu viel passiert.
                    Das Meiste passiert da eben im Kopf und da kommt dann auch die Philosophie ins Spiel .

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                      Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                      Das Meiste passiert da eben im Kopf und da kommt dann auch die Philosophie ins Spiel .
                      Warum so einzeilig?
                      Zitat von Zefram Beitrag anzeigen
                      Knapp 2 1/2 Stunden verschwendete Zeit meines Lebens.
                      Das Meiste passiert da eben im Kopf und da kommt dann auch die Philosophie ins Spiel.
                      Zitat von Zefram Beitrag anzeigen
                      Ich konnte aber auch noch nie etwas mit Werken anfangen, die völlig frei interpretierbar sind.
                      Ja, das ist das Problem bei "2001", der als alleinstehendes Werk "völlig frei interpretierbar" erscheint. Ein bisschen Hintergrund dazu, und man hat eine 08/15 Star Trek-Geschichte, wobei die "2001"-Astronauten im Vergleich zu Kirk, Spock usw. - sogar im eher ruhigen Star Trek: The Motion Picture = TMP - die reinsten Zombies sind. Trotzdem mag ich "2001", ein ganz netter Film, gut gemacht, HAL ist recht interessant, aber TMP oder die Star Trek-Folge "Computer M5" finde ich besser, nicht nur unterhaltsamer, sondern auch die bessere Science-Fiction.
                      Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                      Es gibt nach 2010 sogar noch zwei Fortsetzungen, aber über die Erbauer der Monolithen erfährt man nicht viel mehr als in den ersten beiden Romanen/Filmen. (Außerdem war der Abschluss der Buchreihe doch ziemlich enttäuschend.)
                      Ja, der Abschlussband "3001" ist eine Enttäuschung für all jene, die hinter "2001" etwas wirklich Faszinierendes erwarten. In Wirklichkeit ist "2001" jede Menge heiße Luft ohne Substanz, die Erbauer der Monolithen sind die größten Langeweiler des Universums.
                      Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                      Das ist auf der einen Seite eine sehr frustrierende Botschaft, die uns sagt, wie allein und unbedeutend wir sind und dass unser Verstand oft nicht ausreicht, die Dinge zu verstehen, die uns umgeben.
                      Die Menschen sind nicht unbedeutend, und unser Verstand reicht durchaus aus, um die Dinge zu verstehen, die uns umgeben. Er reicht auch aus, um die Monolithen zu verstehen, hinter denen sich überhaupt nichts Tiefsinniges verbirgt. Sie sind einfach nur Black Boxes, hinter denen sich angeblich eine fortgeschrittene Technologie verbirgt, aber im Prinzip nicht mehr als reiner Hokus Pokus. Statt schwarzer Monolithen hätte man auch goldene Kugeln oder silberne Sterne oder geheimnisvolle rote Lichter verwenden können.
                      Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                      Viele, die den Film zum ersten Mal sehen, werden am Ende auch mit genau diesem Gefühl zurück gelassen. Sie fühlen sich verunsichert, verwirrt und ratlos.
                      Ja, weil der Film so gemacht ist, dass er nur sehr spärliche Informationen auf visueller Ebene darstellt. Und weil im Grunde nichts dahinter steckt. Was die angeblich verwirrten Zuschauer empfinden, ist die gähnende Leere hinter dem Ganzen, was an der Oberfläche schon recht öde ist.
                      Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                      Dann stellt man auch fest, dass der Film trotz allem auch hoffnungsvolle Aspekte in sich trägt, denn wenn man den Monolithen auch als ein Stück Technik begreift und sich den Weg der Menschheit von ihrem Aufbruch bis ins Weltraumzeitalter noch einmal betrachtet, kommt man zu dem Schluss, dass wir uns kontinuierlich weiter entwickeln und irgendwann in ferner Zukunft vielleicht ebenfalls den Schlüssel zu den Rätseln des Universums in der Hand halten werden.
                      Monolithen als Technik, ja, ein schöner Gedanke, aber da ist das Raumschiff Enterprise aus Star Trek doch irgendwie glaubwürdiger. Natürlich könnte man auch einen schwarzen Monolithen mit Warpantrieb bauen, und vielleicht beherrscht der Monolith auch eine Art vulkanischer Gedankenverschmelzung, um auf primitiven Planeten ein paar Affen den Keim der Zivilisation = Entwicklung von primitiven Waffen einzuhauchen, und vielleicht hat er auch Sensoren und eine Transportertechnologie, aber letztlich ist er nur ein schwarzer Kasten mit ein bisschen Technik und nichts, was es in Star Trek nicht auch geben könnte. Über das große kubricksche Stilmittel des geheimnisvollen schwarzen Kastens kann ich heute - nachdem ich 3001 gelesen haben - eigentlich fast nur lachen.
                      Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                      Es legt auch die Vermutung nahe, dass wir, auch wenn wir sie nicht begreifen, irgendwie in die Vorgänge des Universums eingebunden sind und trotz des Gefühls der Einsamkeit letztlich zu einem größeren Ganzen gehören.
                      Was für ein größeres Ganze? Die kosmische Bruderschaft der schwarzen Kasten? Auch hier wieder: Gähnende Leere, geheimnisvolle schwarze Kasten, jeder kann sich selbst frei etwas zusammenphantasieren. Vielleicht werden anderswo diese schwarzen Monolithen als eine Bedrohung erkannt und zerstört. Ich persönlich hätte gerne ein Remake von "2001", wo andere - humanoide - Aliens, z.B. Vulkanier, uns zur Hilfe kommen und den Jupiter-Monolithen mit Phasern zerstören.
                      Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                      Je öfter man sich den Film ansieht und je mehr man darüber nachdenkt, umso interessanter und facettenreicher wird er. Er bietet Denkanstöße und öffnet die Phantasie, über unseren heutigen Horizont hinaus zu gehen.
                      Je häufiger ich mir den Film ansehe - der ja auch sehr entspannend ist, mehr als jede Star Trek TNG-Folge - umso weniger interessant und facettenreich finde ich ihn. Vielleicht funktioniert er wirklich als Anstoß für eigene Gedanken, so wie eine Art Stein des Sisyphos, so dass man am Ende wieder von vorne anfängt, sich Gedanken zu machen, Fragen zu stellen, auf die der Film keine Antworten hat. Im Grunde ist der Film so eine Art Spielzeug, ein Kaleidoskop für eigene Gedanken.
                      Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                      Die Fragen, die er dabei aufwirft beschäftigen die Menschen seit Urzeiten und dem Film gelingt es dadurch, das Geheimnis der Existenz abzubilden. Ich glaube, dass er deshalb diesen hohen Stellenwert unter seinen Bewunderern hat. Er besitzt ein Geheimnis, dass er niemals vollständig frei gibt, aber man spürt, dass es um etwas Essentielles geht.
                      Vielleicht ist der Film auch nur ein zweieinhalbstündiges Fragezeichen: Haben Außerirdische die Entwicklung der Menschheit beeinflusst, oder nicht? Zugeben, bei "2001" etwas subtiler als bei "Stargate". Die Menschheit entwickelt sich weiter, zu seelen- und körperlosen Entitäten, die hier und da vielleicht müde registrieren, was die Monolithen in der Galaxis so angerichtet haben.
                      Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                      Während 2001 ein philosophisches Meisterwerk ist
                      Philosophische Meisterwerke sind wohl eher das, was Leute bei der Interpretation des Films zusammenkonstruieren, hauptsächlich durch Verdichtung heißer Luft. Aber ich vielleicht werde ich ja auch eines besseren belehrt, immerhin interessiert mich Philosophie durchaus.
                      Zuletzt geändert von irony; 22.06.2009, 12:19. Grund: Fehler korrigiert: Sysiphos (falsch) --> Sisyphos (richtig)

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                        Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                        Im Grunde ist der Film so eine Art Spielzeug, ein Kaleidoskop für eigene Gedanken.
                        Das fasst es IMO zusammen. Kubrick hat sich ja auch mehr oder weniger geweigert selbst eine Interpretation anzubieten, eben WEIL er es als psychodelisches Ereignis stehen lassen wollte, das jeder Zuseher selbst erst mit Bedeutung versieht.

                        Wenn ich an diese Youtube Videos denke ala "Der Sinn von 2001 erklärt" führt jede Sinnfüllung unmittelbar dazu dass der Film an Weite und Tiefe verliert, dass sich die Wahrnehmung zwingend auf diesen engen Fokus den die EINE interpretation anbietet, verengt. Dann ist er nicht mehr "offen" sondern einfach nur linear runtererzählbar. Was ihm eine Menge vom Reiz nimmt.

                        Kaleidoskop oder besser noch Spiegelkabinett ist genau das, was ich als Kern der (Nicht)Handlung sehen würde. Jeder soll das sehen, was er selbst zu sehen bereit ist. Eine Art externer Selbsterfahrungstrip, nicht unähnlich Sensorischer Deprivation, nur eben andersherum aufgehängt.. die Sinne werden mit Farbspielen oder endlos langen quasi meditativen Szenen ausgeschaltet und man fängt an sich zu fragen was das bedeuten soll. Und weil jeder insgeheim eine andere Antwort darauf hat, kann der Film sich einfach nicht festlegen, denn dann würde er viele Antworten "ausgrenzen".



                        zu 2010 würde ich aber schon sagen, dass er allein schon des Platzes wegen besser ist als die durchschnittliche ST "man findet was und untersucht es" Story. Das kann aber auch daran liegen, dass es hier ein ganzes Bündel von ST artigen Stories gibt, die zusammengefügt wurden... die Frage ob eine KI lebt bzw Selbstschutz kennt (wenn HAL/die Discovery sich opfern muss), das ursprüngliche HAL Rätsel bzw Problem mit der Fehlprogrammierung, das Rätsel der Monolithen, die Dynamik zwischen den verfeindeten Nationen an Bord der Korolev und natürlich der "Auftrag" am Ende die Monde des Jupiter zu besiedeln, Sind zudem alles Themen/Gedankenspiele mit denen ich mich sehr wohl fühle, also über die ich gerne Folgen/Filme sehe
                        »We do sincerely hope you'll all enjoy the show, and please remember people, that no matter who you are, and what you do to live, thrive and survive, there are still some things that make us all the same. You, me, them, everybody!«

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                          Zitat von Sternengucker Beitrag anzeigen
                          zu 2010 würde ich aber schon sagen, dass er allein schon des Platzes wegen besser ist als die durchschnittliche ST "man findet was und untersucht es" Story.
                          Ja, auf jeden Fall. "2010" ist ein sehr guter Film, der ebenso wie "2001" auch gut in die Star Trek-Reihe passen würde - vielleicht in einer Art "Monolithen-Paralleluniversum"
                          Zitat von Sternengucker Beitrag anzeigen
                          Das kann aber auch daran liegen, dass es hier ein ganzes Bündel von ST artigen Stories gibt, die zusammengefügt wurden... die Frage ob eine KI lebt bzw Selbstschutz kennt (wenn HAL/die Discovery sich opfern muss), das ursprüngliche HAL Rätsel bzw Problem mit der Fehlprogrammierung, das Rätsel der Monolithen, die Dynamik zwischen den verfeindeten Nationen an Bord der Korolev und natürlich der "Auftrag" am Ende die Monde des Jupiter zu besiedeln, Sind zudem alles Themen/Gedankenspiele mit denen ich mich sehr wohl fühle, also über die ich gerne Folgen/Filme sehe
                          Die HAL-Problematik finde ich sehr interessant in beiden Filmen, hier verbinden sich "2001" und "2010" auch sehr schön. Bezüge zu Star Trek gibt es ebenfalls, Computer M5 und HAL 9000 könnten ja gute Kumpel sein, und die Thematik des Kalten Krieges, in "2010" mit den üblichen Verdächtigen, gibt es in Star Trek dann eben mit den Klingonen. Die Lösung, die "2010" findet ist dann jedoch eine ganz andere als jene von "Star Trek VI". In "2010" kommt "Hilfe" von außen, so als ob wir Menschen nicht fähig wären, selbst untereinander Frieden zu schließen.

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                            Ich verbinde die Filme 2001 und 2010 nicht. Das kann man mit den Romanen von Clarke machen aber nicht mit den Filmen, weil hier der eigenwillige Kubrick "sein" Kunstwerk machen wollte. Na klar hat er sich mit Clarke zusammengesetzt und eine Geschichte zusammen geschustert aber es ist schließlich immer noch sein Film und er muss(!) außerhalb vom Kontext des anderen Films sowie von den Romanen betrachtet und analysiert werden.

                            Zustimmen muss ich aber bei der Interpretation: es gibt jede Menge Ansätze. Der berühmteste ist wohl der mit dem Werkzeug, dessen Meisterung und die daraus entstehende Evolution. Ich habe den Film mehrere Male gesehen und konnte die Argumentationsstruktur gut verstehen dieser Version, doch wirklich warm werden wollte ich nicht damit. Ihr bringt mich doch tatsächlich dazu den Film mir nochmal anzusehen. Danke!

                            Den Film sollte man vielleicht auch einfach mal aus der Sicht eines Filmemachers betrachten. Das könnte neue Erkenntnisse bringen. Ich muss wirklich nochmal darüber nachdenken!
                            http://zurueckgespult.blogspot.com/

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                              Zitat von DutchMaxwell Beitrag anzeigen
                              Ich verbinde die Filme 2001 und 2010 nicht. Das kann man mit den Romanen von Clarke machen aber nicht mit den Filmen, weil hier der eigenwillige Kubrick "sein" Kunstwerk machen wollte.
                              Ich denke auch, dass man Kubricks Film und Clarkes Romane voneinander trennen muss. Kubrick hatte im Sinn, mit visuellen Mitteln etwas nie Dagewesenes zu schaffen, was ihm auch gelungen ist, und Interpretationsmöglichkeiten offen zu lassen, während Clarke doch eher auf einer 08/15-Schiene bleibt.
                              Zitat von DutchMaxwell Beitrag anzeigen
                              Na klar hat er sich mit Clarke zusammengesetzt und eine Geschichte zusammen geschustert aber es ist schließlich immer noch sein Film und er muss(!) außerhalb vom Kontext des anderen Films sowie von den Romanen betrachtet und analysiert werden.
                              Ja und nein. Jeder kann in 2001 reininterpretieren was man will. Kubrick war, wie man auch im Bonusmaterial der Special Edition erfährt, für solche freien Interpretationen offen. Kubrick selbst hat sich nicht wirklich geäußert, was genau er mit dem Film meinte. Wenn man will, kann man alles andere, auch 2010 ignorieren, oder eben auch nicht. Das entscheidet man selbst
                              Zitat von DutchMaxwell Beitrag anzeigen
                              Zustimmen muss ich aber bei der Interpretation: es gibt jede Menge Ansätze. Der berühmteste ist wohl der mit dem Werkzeug, dessen Meisterung und die daraus entstehende Evolution. Ich habe den Film mehrere Male gesehen und konnte die Argumentationsstruktur gut verstehen dieser Version, doch wirklich warm werden wollte ich nicht damit.
                              Kannst Du das näher erläutern?
                              Zitat von DutchMaxwell Beitrag anzeigen
                              Den Film sollte man vielleicht auch einfach mal aus der Sicht eines Filmemachers betrachten. Das könnte neue Erkenntnisse bringen. Ich muss wirklich nochmal darüber nachdenken!
                              Sicher, das sehe ich ganz genau so. Die Special-Edition ist hierfür mit gutem Bonusmaterial eine kleine Goldgrube

                              Zur Bewertung des Films möchte ich noch schreiben: Handlung 6/6, filmische Umsetzung 10/6. Oft vergleiche ich dabei den Film mit SF-Produktionen seiner Zeit, z.B. "Planet der Affen", oder auch Star Trek - interessanter Weise spielte Gary Lockwood (Frank Poole) eine Hauptrolle in "Die Spitze des Eisbergs" ("Where no man has gone before").

                              "2001" von der Machart am nächsten kommt dabei vielleicht "Star Trek: The Motion Picture". TMP als SF-Film finde ich dabei keinesfalls schlechter, aber dafür, dass "2001" zur Zeit von TOS entstand ... Kubricks Film ist zeitlos, die Special Effects sind auch heute noch sehr gut, insbesondere, da sie nicht auf CGI beruhen.

                              Ich wüsste auch nicht wirklich, wie die Effekte mit heutigem CGI deutlich besser würden, oder ob Dave Bowman bei seinem Flug durch das Stargate etwas völlig Anderes sehen sollte. Außerdem war Kubrick so clever, die Aliens nicht zu zeigen.

                              Sein einziges Problem sind die Jahreszahlen. 1968 konnte man sich das Jahr 2001 noch ganz anders vorstellen, auch dass HAL im Jahr 1992 in Betrieb genommen wurde, ist zum Schmunzeln Selbst im Jahr 2009 gibt es keine mit HAL gleichwertige KI.

                              Gerade an HAL sieht man aber auch, wie phantastisch die KI-Vorstellungen der 60-er Jahre waren, wobei HALs größtes Problem ja letztlich nicht seine Intelligenz war, sondern, dass er keinen physischen Körper oder irgendetwas Technisches hatte, mit dem er den wütenden Dave Bowman hätte aufhalten können. Der nicht weniger mörderisch programmierte Computer M5 hingegen konnte sich durch ein tödliches Kraftfeld schützen.

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                                Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                                Kannst Du das näher erläutern?
                                Meinst du den Interpretationsansatz mit den Werkzeugen? Oder wieso ich damit nicht richtig warm werde?
                                http://zurueckgespult.blogspot.com/

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