Zitat von Anvil
Beitrag anzeigen
Es gibt die alte Serie. Teile davon haben es in eingien Ländern in die Kinos geschafft (Pilotdreiteiler umgeschnitten und zusammengefasst, aber naja). Dann die neue Serie als Reboot + 2 Fernsehfilme (Razor und The Plan), Prequel Caprica und mit Blood & Chrome soll auch noch irgendwann wenn Syfy gnädig ist ein Film zum ersten zylonischen Krieg ausgestrahlt werden oder zumindest auf DVD erscheinen. Das ist meines Erachtens in der heutigen Zeit nicht wirklich wenig, zumal sich die Folgeserie Caprica doch recht deutlich von nBSG (in etwa so weit wie sich DS9 von dem Rest der ST-Serien abhebt) unterscheidet.
Aber deswegen ist und bleibt es ein (wenn auch guter) Reboot von BSG. Und zwar von Vorn bis Hinten. Meschheit im Krieg mit Zylonen -> Flucht und Verfolgung -> Begegnung "Pegasus" und aufkeimende Hoffnung -> "Pegasus" macht ihr eigenes Ding -> dunkle, entbehrungsreiche Zeit -> endlich wird die Erde gefunden. Wir bewegen uns nicht in einem anderen Jarhundert, wir bewegen uns nicht mit anderen Rassen. Der moralische Zeigefinger fehlt irgendwie, ausser der Grundbotschaft, dass wenn Maschinen zu intelliget werden sie gegen ihre Schöpfer rebellieren könnten. Ich sehe, auch bei allen hier angeführten Punkten, keine Neuerung ausser einigen Special Effects und der wesentlich dunkleren Stimmung als früher. Es ist das Gleiche wie es war, nur anders beleuchtet. Diesmal mit Schatten, früher nur mit Licht quasi...
Ist es jetzt wirklich der Grund, dass verschiedene Serien im gleichen Universum spielen und dies nach und nach aufbauen und erweitern, der Star Trek zur besseren Serie macht?
Und warum zieht der Reboot/Remake-Gedanke gleich etwas Negatives in der Argumentation nach sich?
Das ist zwar einerseits etwas schade, aber andererseits kann man theoretisch mit einem Reboot/Remake einem bekannten Szenario eine neue künstlerische Vision abgewinnen, ohne auf den mit der Zeit aufgeblähten und einschränkenden Kanon achten zu müssen. Dass viele Reboots nicht an ihr Orignal ranreichen steht natürlich auf einem anderen Blatt, aber ich würde Reboots an sich nicht als Grund dafür ansehen, der ein Serienuniversum schlechter macht. Wie viele Arthus-Verfilmungen gibt es, wie viele Batman-Interpretationen? Warum würde sowas Star Trek als Gesamtes von vornherein schlechter machen?
Bei BSG sowie bei nBSG ist eben genau dieser hintergrund derart schwach, dass es eigentlich gar keinen Canon gibt bei BSG. Wann wurden die Zylonen erschaffen, wie kam es zur Rebellion, wie lange tobte der Krieg? Was führte zum Friedensschluss oder zur zylonischen Entscheidung, die Menschen zu vernichten? BSG/nBSG ist ein nettes Einzelwerk. Es schaut sich gut an, hat einen gewissen Reiz und Witz. Ohne Frage. An ein Gesamtwerk wie Star Trek reicht es nicht heran, weil aus meiner Sicht die Gesamtstory zu wenig hergibt.
Es ist ein bemerkenswertes Stück SciFi, das steht ausser Frage. Es war sogar eine meiner ersten Begegnungen mit Science-Fiction, die mich einige Zeit geprögt hat. Dann kam Star Wars, auch eine super Story... - aber eben endlich von Aufbau her. Ich bin erst spät zu Star Trek gekommen, jedoch hat diese Reihe von Serien und Filmen mich überzeugt und gilt für mich als durchaus mögliche Zukunftsvision. BSG/nBSG spielt quasi parallel zu unserer bisherigen Geschichte auf der Erde - soll also quasi einen "Ursprung" unserer Rasse darstellen. Das ist eine gute eschichte... - aber für mich nicht durchdacht und detailliert genug, zu "flach" in Hinsicht auf Vergangenheit und Zukunft des Werkes.
Star Trek ist das heroische Heldenepos der SciFi-Szene schlechthin... - aber auch hier ist nach dem Abdrehen der 6 Filme faktisch erst einmal Nix mehr zu wollen, denn die Story stellt einen geschlossenen, zeitlich limitierten Kreis her.
Star Trek schliest an unserer Vergangenheit an, geht von dort fundiert in Richtung Zukunft. PADD´s gibt es mittlererweile (iPad, Smartphones, Tablets), über die Existenz von Gravitonen wird gerade geforscht, der Warp-Drive ist zumindest theoretisch und rechnerisch möglich... - ich will natürlich nicht hoffen, dass wir in den nächsten Jahren einen 3. Weltkrieg erleben. Und ich würde nie behaupten, dass es am 5.4.2063 zum ersten Kontakt kommen muss. Aber es beschäftigt sih mit uns, der Menschheit, auf unserer kleinen, blauen Kugel inmitten der unendlichen Weite des Alls.
BSG beginnt woanders und endet bei uns. Star Wars spielt weis der Geier wo... - vielleicht macht auch das den enormen Unterschied aus.
Kommentar