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Ist die Hauptdirektive für die Tonne?

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  • KennerderEpisoden
    antwortet
    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    Was nichts anderes ist als eine Invasion mit anschließender Deportation. Wer das gut findet, sollte seinen ethischen Kompass vielleicht neu ausrichten.
    Der ethische Kompass ist eher bei Picard durcheinandergeraten, denn er handelt mehr nach persönlichen Gründen (Hormonschwankungen durch die Strahlung, dicke Lippen, Brüste, attraktive weiße Menschen in einer idyllischen Landschaft) als nach ethischen Überlegungen.

    Es gab in Voyager mal eine Folge ("Kritische Versorgung"), in der eine Alien-Gesellschaft ihrer Elite sämtliche medizinische Ressourcen hat zukommen lassen. Medizin, die bei Kranken den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeutet hätte, wurde der Elite präventiv verabreicht, damit die Wahrscheinlichkeit zukünftiger Krankheiten dort gemindert werden konnte. Der Doktor war verständlicherweise entsetzt, dass man lebensnotwendige Ressourcen nicht allgemein zugänglich macht, sondern lediglich einer kleinen Subgruppe. Am Ende führte dies sogar dazu, dass er seinen medizinischen Eid verletzte, um eine Änderung der Verteilungspraxis zu erzwingen. In "Der Aufstand" ist die Sache ungleich schlimmer, weil die Ba'ku im Gegensatz zur der anscheinend funktionalen Elite in der Voyager-Folge, keine Gegenleistung für die Monopolisierung einer lebensnotwendigen Ressource erbringen.

    Selbst das Grundgesetz stellt in Artikel 14 fest:

    (2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.
    (3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig.

    Der Planet gehört im Gegensatz zu der Umsiedlung der Kolonien an der cardassianischen Grenze der Föderation schließlich nicht.
    Das wissen wir nicht. Man hört von Daugherty "wir haben den Planeten", ohne dass dies weiter erläutert wird. Weil das ganze Gebiet früher Teil der Klingonischen Reiches war, nehme ich mal an, man hat sich das Gebiet am Grünen Tisch zuschachern lassen. Ob man das nun toll findet oder nicht, der Anspruch der Ba'ku auf den ganzen Planeten, weil sie dort ein kleines Dorf unterhalten, ist auch nicht besser.

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  • newman
    antwortet
    Zitat von arthur
    Nein. Die USA und das foltern von Terroristen wurde z.B. nicht erwähnt.

    Es ging auch nicht darum ein Menschenleben gegen ein anderes auf zu wiegen, sprich den Tod eines anderen in Kauf zu nehmen.

    Wenn, dann ging es darum einen Wohnort gegen eine milliarde MenschenLEBEN auf zu wiegen. Und das etwa 600 mal.
    Nüchtern betrachtet werden hier ca. 100 Haushalte auf Planet X, gegen die Gesundheit von 100 Milliarden aufgewogen.
    Es ging um exakt eine solche Umsiedlung, die das Potential des Planeten für milliarden nutzbar gemacht hätte.

    Daher hat mich auch erst der "Verrat am eigenen Volk" überzeugt.
    Es geht um Individualrechte vs. Kollektiv

    Ich sagte ja nicht ein Leben gegen ein anderes sondern ein Leben gegen mehr als ein Leben.
    Die Folter sollte nur ein Beispiel sein, wo man in der Realität vor einem ähnlichen Dilemma steht. Eine Person gegen das Allgemeinwohl.

    Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
    Man will die Ba'ku nicht auslöschen, man will sie lediglich von Punkt A nach Punkt B befördern, wo sie ihre dämlichen Ludditenphilosophie weiter verfolgen können.
    Was nichts anderes ist als eine Invasion mit anschließender Deportation. Wer das gut findet, sollte seinen ethischen Kompass vielleicht neu ausrichten.

    Der Planet gehört im Gegensatz zu der Umsiedlung der Kolonien an der cardassianischen Grenze der Föderation schließlich nicht.

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  • McWire
    antwortet
    Zitat von arthur Beitrag anzeigen
    Also haben Dougherty und der Föderationsrat gewußt, daß die Baku über Warp verfügen?
    Ich meine darüber senieren wir ja die ganze Zeit.
    Ich weiß es nicht, aber ich will es nicht ausschließen. Keine Ahnung was die Sona dem Föderationsrat so alles erzählt haben.

    Zitat von arthur Beitrag anzeigen

    Verstehe ich nicht.
    Heißt das jetzt:
    wenn Föderationsmitglieder vor 300(?) Jahren auf dem Planeten gelandet wären und so eine Kultur wie die Ba'ku geschaffen hätten, dann wäre Picards gegenteiliges Handeln ebenso logisch gewesen?

    Würde er dann nicht, genau wie die So'na, Verrat am eigenen Volk begehen?
    Föderationsbürger sind an die Gesetze und Verträge gebunden, die die Föderation auch in ihrem Namen mit anderen Völkern schließt.

    Hätte Deutschland eine Stadt auf einem kleinen eigenen Staatsgebiet innerhalb der USA und würde dieses Staatsgebiet aufgrund eines Friedensvertrages an die USA abgeben, könnten sich die Einwohner dort auch nicht auf irgendwelche kulturelle Nichteinmischungsdirektiven berufen, sondern müssten ihnen Wohnort räumen oder alternativ Staatsbürger der USA werden.


    .
    EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

    McWire schrieb nach 4 Minuten und 6 Sekunden:

    Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
    Das kann schon sein; die rechtlichen Grundlagen der Föderationsbürgerschaft sind leider nicht immer klar (wie ist der Status von Siedlern und wie kein ein Planet wie Ba'ku ein Föderationsplanet sein, ohne dass dessen Bewohner es sind?). Auf der anderen Seite besteht für den Föderationsrat ja offensichtlich kein Unterschied zwischen den beiden Situationen. Wenn überhaupt war man den Indianern mehr verpflichtet, weil man sie als Föderationsbürger notfalls hätte beschützen müssen.
    Naja Baku war ja kein Föderationsplanet im eigentlichen Sinne, sondern er lag nur im von der Föderation kontrollierten Raum.

    Das gilt für neutrale Planeten mit anderen prä-Warp-Völkern wie die Mintakanern ja auch.

    Die Indianer waren aber Menschen und wurden mit Hilfe oder unter Duldung der Föderation auf Dorvan V angesiedelt. Jetzt hat man den Planeten vertraglich an die cardassianische Union abgegeben und somit den eigenen Eigentumsanspruch aufgegeben. Damit hat sich die Föderation verpflichtet auch die Bevölkerung umzusiedeln oder der cardassianischen Verwaltung zu überlassen.
    Zuletzt geändert von McWire; 25.07.2010, 14:25. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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  • KennerderEpisoden
    antwortet
    Zitat von McWire Beitrag anzeigen
    Das eine waren, formal, Bürger der Föderation, das andere nicht.
    Das kann schon sein; die rechtlichen Grundlagen der Föderationsbürgerschaft sind leider nicht immer klar (wie ist der Status von Siedlern und wie kein ein Planet wie Ba'ku ein Föderationsplanet sein, ohne dass dessen Bewohner es sind?). Auf der anderen Seite besteht für den Föderationsrat ja offensichtlich kein Unterschied zwischen den beiden Situationen. Wenn überhaupt war man den Indianern mehr verpflichtet, weil man sie als Föderationsbürger notfalls hätte beschützen müssen.

    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    Darf man für das Wohl der riesigen Föderationsgesellschaft eine kleinere Kultur auslöschen?
    Man will die Ba'ku nicht auslöschen, man will sie lediglich von Punkt A nach Punkt B befördern, wo sie ihre dämlichen Ludditenphilosophie weiter verfolgen können.


    Zitat von arthur Beitrag anzeigen
    Nüchtern betrachtet werden hier ca. 100 Haushalte auf Planet X, gegen die Gesundheit von 100 Milliarden aufgewogen.
    Genau.

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  • arthur
    antwortet
    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    Darf man für das Wohl der riesigen Föderationsgesellschaft eine kleinere Kultur auslöschen?
    Darf man die Menschenwürde eines Individuums ignorieren, um damit das Leben von mehr als einem Individuum zu verbessern?
    Darf man für die Sicherheit der USA Terroristen foltern?
    ...

    Darf man ein Menschenleben gegen ein anderes aufwiegen oder sind bestimmte Individualrechte unantastbar?

    Darum geht es in der Diskussion zwischen Picard und Dougherty.
    Nein. Die USA und das foltern von Terroristen wurde z.B. nicht erwähnt.

    Es ging auch nicht darum ein Menschenleben gegen ein anderes auf zu wiegen, sprich den Tod eines anderen in Kauf zu nehmen.

    Wenn, dann ging es darum einen Wohnort gegen eine milliarde MenschenLEBEN auf zu wiegen. Und das etwa 600 mal.
    Nüchtern betrachtet werden hier ca. 100 Haushalte auf Planet X, gegen die Gesundheit von 100 Milliarden aufgewogen.
    Es ging um exakt eine solche Umsiedlung, die das Potential des Planeten für milliarden nutzbar gemacht hätte.

    Daher hat mich auch erst der "Verrat am eigenen Volk" überzeugt.

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  • newman
    antwortet
    Zitat von McWire
    Wobei die akuten Entscheidungen vor Ort vom Kommandant des jeweiligen Föderationsraumschiffes getroffen wird, ganz ohne richterlichen Rückhalt.

    Eine spätere Revision der Entscheidung ist dann zwar noch möglich, aber die Konsequenzen sind dann schon entstanden.. z.B. Auslöschung einer Kultur wegen Nichteinmischung.
    Allerdings könnten Kapitäne, welche die OD übertreten, im Nachhinein von ihrem Posten enthoben werden und ggf. sogar hinter Gittern landen.

    Wenn man eine Verletzung der OD im Nachhinein unabhängig vom Einzelfall richterlich sehr hart bestraft, würde in Zukunft auch kein Föderationscaptain in seiner akuten Entscheiden mehr die OD brechen.
    Die Art wie es von der Justiz behandelt wird kreiert ein Anreizsystem, das Einfluss auf akute Entscheidungen nimmt.

    Zitat von arthur Beitrag anzeigen
    Im zweiten Gespräch nun - nach Entdeckung des Holoschiffes - gibt es aber nicht nur die Umsiedlung zu besprechen, sondern auch andere Dinge die ev. "schwerer wiegen".
    Zumindest nach dem Prinzip "das Wohl vieler wiegt schwerer als....".
    Die Situation ist also nicht ganz so einfach, wie Picard das formuliert.
    Reicht das Argument der "gewaltsamen Umsiedlung" wirklich aus oder hat Picard ev. noch andere Bedenken?
    Mich hat sein Argument jedenfalls nicht 100% überzeugt.
    Mich haben die Argumente voll überzeugt.

    Es ist die Frage, ob Individualrechte genauso schwer wiegen wie das Gesamtwohl.

    Darf man für das Wohl der riesigen Föderationsgesellschaft eine kleinere Kultur auslöschen?
    Darf man die Menschenwürde eines Individuums ignorieren, um damit das Leben von mehr als einem Individuum zu verbessern?
    Darf man für die Sicherheit der USA Terroristen foltern?
    ...

    Darf man ein Menschenleben gegen ein anderes aufwiegen oder sind bestimmte Individualrechte unantastbar?

    Darum geht es in der Diskussion zwischen Picard und Dougherty.

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  • arthur
    antwortet
    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    Berichtige mich, wenn ich falsch liege, aber als Picard sagt die Schäden seien nur minimal weiß er noch nichts von der Umsiedlung, sein Satz bezieht sich also ausschließlich auf die bloßgestellte Beobachtung der Ba'ku und Datas Durchdrehen.
    Hier ist der Schaden minimal, da die Ba'ku Androiden, Holotechnik und außerirdisches Leben bereits kennen und durch deren Aufdeckung somit auch nicht in ihrer Kultur erschüttert werden können.

    Die Umsiedlung der Ba'Ku dagegen ist eine enorme Erschütterung ihrer Kultur, die wie z.B. bei den Indianern oder anderen gewaltsamen Umsiedlungen sogar zu deren Vernichtung führen kann.
    Das ist richtig. Die Umsiedlung ändert die Situation der Ba'ku entscheidend.

    Die Situation ist also zuerst diese:
    Die Baku hatten Kontakt zu einem Außerirdischen. Für eine Präwarp-Kultur wäre das entsprechend "aufregend". Da die Baku aber über Warp verfügen (und sogar genau zu wissen scheinen wie ein Positronengehirn funktioniert) ist Data nichts besonderes und bleibt "nur" die Aufregung des Tages.

    Im zweiten Gespräch nun - nach Entdeckung des Holoschiffes - gibt es aber nicht nur die Umsiedlung zu besprechen, sondern auch andere Dinge die ev. "schwerer wiegen".
    Zumindest nach dem Prinzip "das Wohl vieler wiegt schwerer als....".
    Die Situation ist also nicht ganz so einfach, wie Picard das formuliert.
    Reicht das Argument der "gewaltsamen Umsiedlung" wirklich aus oder hat Picard ev. noch andere Bedenken?
    Mich hat sein Argument jedenfalls nicht 100% überzeugt.

    Die Argumente allerdings die es gab, nachdem bekannt wurde daß sich die Sona gegen ihr eigenes Volk wenden, waren da schon überzeugender.
    Ab dem Punkt hätte man nämlich davon ausgehen können, daß die Ba'ku nicht nur umgesiedeld sondern ermordet werden sollen.
    Außerdem ging es ab da ganz klar um ein Verbrechen und nicht mehr nur um eine "Hintertür", die sich der Föderationsrat offen hielt.


    Zitat von McWire Beitrag anzeigen
    Die Sternenflotte hat also eine Hintertüre, dass man Kolonien fremder Völker räumen kann, da sie ja nicht einheimisch sind, ohne die OD zu verletzen.
    Also haben Dougherty und der Föderationsrat gewußt, daß die Baku über Warp verfügen?
    Ich meine darüber senieren wir ja die ganze Zeit.


    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Er selbst hatte ja mal den Auftrag eine indianische Kolonie zu Not auch gewaltsam unzusiedeln, aufgrund des Vertrages mit den Cardassianern. Auch diese Begebenheit mag er im Sinn gehabt haben. Picard war stehts gegen eine gewaltsame Umsiedlung.
    Am Ende der Reise ? Memory Alpha, das Star Trek Wiki
    Aus meiner Sicht geht es bei dem zweiten Gespräch nur bedingt um die OD oder die "gewaltsame Umsiedlung".
    Doughertys Argumente sind viel weitreichender und könnten m.E. sogar eine krasse Umformulierung der OD nach sich ziehen.
    Wo gab es das schon, daß man die Unsterblichkeit direkt vor der eigenen Haustüre hatte.
    Laut Dougherty würde man damit milliarden das Leben retten.

    Aber die beiden reden halt nicht gerade auf Augenhöhe. Am Ende gibt der eine einen Befehl und der andere verweigert diesen.
    Echte neue Argumente gibt es eigentlich erst wieder mit dem "Bioscan" eines Sona, der sich als Baku entpuppt.
    Wenn hinter Picards wehementem Festhalten an der OD mehr als seine Sturheit steckt, dann muß er sowas wie eine Vorahnung gehabt haben.
    Womöglich aufgrund seiner Erfahrung. Nur ist Erfahrung in dem Fall eben nicht alles.
    Man betritt praktisch Neuland 1) was die Auslegung der OD betrifft und 2) was die Evolutionsstufe VIELER Kulturen betreffen könnte, wenn man das Potential dieses Planeten bedenkt.

    Zitat von McWire Beitrag anzeigen
    Im Fall eine Föderationskolonie sieht Picard also keinen Konflikt mit der obersten Direktive, weil es eine von der Föderation geschaffene oder geförderte Kultur ist und keine fremde, die sich eigenständig bis dahin entwickelt hat.
    Verstehe ich nicht.
    Heißt das jetzt:
    wenn Föderationsmitglieder vor 300(?) Jahren auf dem Planeten gelandet wären und so eine Kultur wie die Ba'ku geschaffen hätten, dann wäre Picards gegenteiliges Handeln ebenso logisch gewesen?

    Würde er dann nicht, genau wie die So'na, Verrat am eigenen Volk begehen?

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  • RichBoss
    antwortet
    Hm, ein Captain kann allerdings auch ganz legal abgesetzt werden, um ihn dann später vor Gericht zu bringen. Notwendig wären dafür glaube ich:

    Der erste Offizier, 2 Junioroffiziere und, da so etwas ja dann kein medizinischer Ausfallgrund wäre, nicht der Arzt sondern ein weiterer Offizier. Wenn der Captain sich der Verletzung der OD schuldig gemacht hätte, wäre dies auch keine Insubordination.

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  • DragoMuseveni
    antwortet
    Ich habe mir zwar noch nicht den ganzen Thread durchgelesen, antworte aber dennoch auf einen Beitrag, der sich an mich richtete.

    Zitat von McWire Beitrag anzeigen
    In Anbetracht der Größe des Weltraumes und den Reisezeiten hat man den SF-Captains enormen Spielraum und Kompetenzen eingeräumt, weil der nächste Gerichtssaal im Zweifel dutzende bis hunderte Lichtjahre entfernt liegt.

    Gerade in TOS kamen Schiffsgerichte recht häufig vor.

    Ich denke gerade im Falle der obersten Direktive ist eine schnelle Entscheidung vor Ort wichtiger als ein ausführlicher Gerichtsprozess, weil diese Entscheidungen zeitkritisch sind.
    Erstmal hast du damit schon recht. Auf diese Weise unterläuft man aber die Direkten selbst. Wenn die Captains der Föderation mit keinen Konsequenzen rechnen müssen, wenn sie sich nicht an die Direkten halten werden diese von bindenden Gesetzen zu einfachen Handlungsempfehlungen. Das kann auch nicht im Sinne der Föderationsregierung sein. Natürlich hat ein Captain, der viele Lichtjahre vom nächsten Gerichtsstandort entfernt ist erstmal mit keinen Konsequenzen zu rechnen (seine eigene Crew würde ihn wohl nur in Ausnahmefällen selbst verurteilen...), aber hinterher wäre eine gerichtliche Prüfung vielleicht sinnvoll, um damit aufzuzeigen, wie die OD zu interpretieren ist und grobe Irrtümer zu vermeiden und absichtliches Ignorieren der OD zu sanktionieren.

    Zitat von McWire
    Picard hat an dieser Stelle schlicht und ergreifend einen Krieg verhindern wollen. Sobald die Bewohner des einen Planeten erfahren, dass sie von den Bewohnern des Nachbarplaneten in Abhängigkeit gehalten werden, wäre ein Krieg losgebrochen. In dem Fall hat Picard unabhängig von der OD auch noch auf diplomatische Art und Weise versucht richtig zu handeln.
    Das kommt noch hinzu.

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  • McWire
    antwortet
    Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
    Was ist es, dass das völlig andere Verhalten Picards erklärt?
    Das eine waren, formal, Bürger der Föderation, das andere nicht.

    Im Fall eine Föderationskolonie sieht Picard also keinen Konflikt mit der obersten Direktive, weil es eine von der Föderation geschaffene oder geförderte Kultur ist und keine fremde, die sich eigenständig bis dahin entwickelt hat.

    Das wäre die nächstliegendste und plausibelste Erklärung.

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  • KennerderEpisoden
    antwortet
    Zitat von Halman Beitrag anzeigen

    Er selbst hatte ja mal den Auftrag eine indianische Kolonie zu Not auch gewaltsam unzusiedeln, aufgrund des Vertrages mit den Cardassianern. Auch diese Begebenheit mag er im Sinn gehabt haben. Picard war stehts gegen eine gewaltsame Umsiedlung. Jean-Luc Picard bleibt hier völlig in sich logisch konsistent.[/
    Er war in "Am Ende der Reise" vielleicht besorgt, hat sich hier aber strikt an seine Befehle gehalten und war bereit die Indianer notfalls mit Gewalt umzusiedeln. Als Wesley dann seinen eigenen "Aufstand" probt, bekommt er von Picard zu hören, dass er Befehle nicht zu hinterfragen hat. Bei den Ba'ku wird Picard jedoch plötzlich zum Widerständskämpfer.

    Was ist es, dass das völlig andere Verhalten Picards erklärt? Die Unterscheidung der Obersten Direktive zwischen eingeborenen und zugezogenen Völkern kann es nicht sein, weil die Völker in beiden Fällen zugezogen waren. Als Erklärung kommen ansonsten noch in Frage: Brüste und dicke Lippen- die hatten die Indianerältesten im gegensatz zu Anji nämlich nicht.

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  • McWire
    antwortet
    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Dennoch halte ich die Kritik von Anij für berechtigt: Die OD verbietet offenbar nicht das Ausspionieren von fremden Kulturen.
    Wobei ich persönlich diese Maßnahme im Sinne der Forschung verstehen kann und sie durchaus für wichtig erachte. Kulturelle Missverständnisse waren schon sehr oft Ursachen für Konflikte oder gar Kriege.

    Solange die Beobachtungen dezent erfolgen und eine Einmischung vermeiden, finde ich sie akzeptabel und tolerabel.

    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Beschränkt sich die OD wirklich nur auf eingeborende Lebensformen? Dann würde die Kultur auf Terra Nova nicht unter dem Schutz der OD fallen und dies würde T'Pol sehr missfallen.
    Terra Nova (Episode) ? Memory Alpha, das Star Trek Wiki
    Es macht jedenfalls nach der Formulierung von Dogherty den Anschein.

    Vermutlich wird es wohl darauf hinauslaufen, ob sich eine Kultur auf dem entsprechenden Planeten entwickelt hat oder ob sie nur importiert wurde und daher nur eine Kolonien von vielen ist.

    Viel wichtiger ist hier wohl das Argument der Einzigartigkeit.

    Daher stelle mal die Frage: Ist man im 24. Jahrhundert zu dogmatisch geworden?
    Ich glaube eher, man hat in den ersten 200 Jahren der Föderation einfach zu viele schlechte Erfahrungen gesammelt und ist dadurch konservativer geworden.

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  • Halman
    antwortet
    Ist man im 24. Jahrhundert zu dogmatisch geworden?

    Zitat von McWire Beitrag anzeigen
    Picards Sorge gilt in erster Linie der Zerstörung der Unbekümmertheit der Baku-Kultur, welche er bereits dadurch bedroht sieht, dass sie von der Existenz anderen Lebens erfahren haben.

    ...

    Erst als er erfährt, dass sie die Raumfahrt kennen und selbst von woanders stammen und sich absichtlich so einfach geben, ist er erleichtert.
    Hier räume ich ein, dass ich Picard offenbar missverstanden habe. Seine Erleichterung resultiert daraus, dass hier der Schaden minimal ist, wie Admiral Matthew Dougherty es ausdrückte. Hierin vernahm ich irrtümlich eine Abwertung von Präwarpkulturen.
    Picard zeigt im gegenteil größten Respekt vor fremden Kulturen. Daher meinen ehrlichen für

    Dennoch halte ich die Kritik von Anij für berechtigt: Die OD verbietet offenbar nicht das Ausspionieren von fremden Kulturen.

    Zitat von McWire Beitrag anzeigen
    Das sagt er in dem Wissen, dass die Baku nicht von diesem Planeten stammen und daher keine einheimische Lebensform sind. Die Oberste Direktive greift nur für die eingeborene Bevölkerung.
    Beschränkt sich die OD wirklich nur auf eingeborende Lebensformen? Dann würde die Kultur auf Terra Nova nicht unter dem Schutz der OD fallen und dies würde T'Pol sehr missfallen.
    Terra Nova (Episode) ? Memory Alpha, das Star Trek Wiki

    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    Dass man die OD absolut formuliert dürfte ganz einfach den Zweck haben, damit steter Tropfen nicht den Stein höhlt. Also auf eine Ausnahme gleich die nächste folgt und man am Ende keine Verteidigungsflotte sondern eine offensiv ausgelegte Interventionsarmee hat. (einen Grund sich einzumischen findet sich fast überall)
    Stimmt, dann wäre im 24. Jahrhundert von der OD vermutlich nicht mehr viel übriggeblieben. Aber dennoch bleibt meine Kritik an der OD: Man sollte eine Kultur vor dem Untergang bewahren, wenn es Naturkatastrophen oder Seuchen sind.
    Diese Diskussion gab es natürlich schon in TNG und Picard warf dann das Beispiel von einer politischen Bedrohung durch einen Diktator in die Gesprächsrunde seiner Offiziere.
    Brieffreunde ? Memory Alpha, das Star Trek Wiki

    Ich finde im 23. Jahrhundert hatte man hier mehr Fingerspitzengefühl
    Amerind ? Memory Alpha, das Star Trek Wiki

    Daher stelle mal die Frage: Ist man im 24. Jahrhundert zu dogmatisch geworden?

    Zitat von arthur Beitrag anzeigen
    Später geht es ihm tatsächlich eher um die Frage der Evolution (also die Lebensdauer der Baku) und um "Prinzipien" der Föderation (die nicht weiter erläutert werden) welche man "verraten" würde
    Ich denke hier geht es um die gewaltsame Umsiedlung eines Volkes, welches gegen die Prinzipien der Föderation verstößt. Picard argumentiert gerne mit historischen Bezügen.
    Er selbst hatte ja mal den Auftrag eine indianische Kolonie zu Not auch gewaltsam unzusiedeln, aufgrund des Vertrages mit den Cardassianern. Auch diese Begebenheit mag er im Sinn gehabt haben. Picard war stehts gegen eine gewaltsame Umsiedlung.
    Am Ende der Reise ? Memory Alpha, das Star Trek Wiki

    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    Bei beidem geht es ihm um die Auswirkungen, welches Starfleethandeln auf die Kultur der Ba'Ku nimmt. Da die Ba'ku High-Tech kennen ist die Existenz von High-Tech nicht kulturgefährdend, die Umsiedlung dagegen ist es.
    Picard widerspricht sich also keineswegs
    Volle Zustimmung. Jean-Luc Picard bleibt hier völlig in sich logisch konsistent.

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  • McWire
    antwortet
    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    So weit die Theorie. Die Praxis erkennt man dann erst daran wie die Judikative auf Verstöße reagiert, ob sie ebenso absolut richtet. Und das ist bei der OD nicht der Fall. Von richterlicher Seite scheint sehr wohl eine Einzelfallbegutachtung vorgenommen zu werden.
    Wobei die akuten Entscheidungen vor Ort vom Kommandant des jeweiligen Föderationsraumschiffes getroffen wird, ganz ohne richterlichen Rückhalt.

    Eine spätere Revision der Entscheidung ist dann zwar noch möglich, aber die Konsequenzen sind dann schon entstanden.. z.B. Auslöschung einer Kultur wegen Nichteinmischung.

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  • newman
    antwortet
    Der Konflikt Dogherty - Picard zeigt doch nur, dass es nicht DIE Auslegung der OD gibt sondern sehr wohl verschiedene Philosophien.

    Dass man die OD absolut formuliert dürfte ganz einfach den Zweck haben, damit steter Tropfen nicht den Stein höhlt. Also auf eine Ausnahme gleich die nächste folgt und man am Ende keine Verteidigungsflotte sondern eine offensiv ausgelegte Interventionsarmee hat. (einen Grund sich einzumischen findet sich fast überall)

    Aus selbem Grund ist ja auch die Menschenwürde absolut formuliert, obwohl das zu einem logischen Paradoxon führt, und aus selben Grund erlaubt unser Verfassungsgericht ja auch kein Gesetz, dass das Abschießen eines mit Terroristen besetzten Flugzeug erlaubt. Selbst dann nicht, wenn jeder bereits weiß, dass die Passagiere so oder so dem Tode geweiht sind. Eben um keine Situation zu schaffen, in der die Ausnahmen missbraucht werden können um Freiheitsrechte noch weiter auszuhöhlen.
    So weit die Theorie. Die Praxis erkennt man dann erst daran wie die Judikative auf Verstöße reagiert, ob sie ebenso absolut richtet. Und das ist bei der OD nicht der Fall. Von richterlicher Seite scheint sehr wohl eine Einzelfallbegutachtung vorgenommen zu werden.

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