Die Philosphie von Star Trek - Lebt ihr danach? - SciFi-Forum

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Die Philosphie von Star Trek - Lebt ihr danach?

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    #61
    Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen

    Nur: Wozu dann noch als einfacher Crewman an Bord eines Schiffes rumhängen, die Drecksarbeit machen und jederzeit in ein Gefecht gegen die Borg, die Romulaner usw. geschickt werden können ?
    Die Frage habe ich vor Jahren auch schon einmal gestellt, ohne eine befriedigende Antwort erhalten zu haben (vermutlich weil es keine gibt).

    Ich finde die Star Trek-Philosophie "Arbeiten der Selbst- und Weltverbesserung statt Bezahlung wegen" ja sehr ansprechend und für enorm zukunftsfähig, aber ich würde sicherlich auch nicht auf der Enterprise als Crewman Pads durch die Gegend tragen und dabei noch gut gelaunt "Ja, Sir" rufen. Ich finde sogar dieses ganze militärische Rangssystem sehr irritierend und so gar nicht SciFi-haft. Ich würde mich vermutlich eher mit ein paar Kumpels zusammentun, wir würden uns ein Schiff besorgen und dann das Universum alleine erforschen(bei kollektiver Entscheidungsfindung).
    I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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      #62
      Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
      Okay, aber ich finde, dass man dies nicht voneinander trennen kann.
      Geld ist sicher ein Instrument, das man einsetzen kann.

      Der grundlegende Führungsstil ändert sich aber nicht, wenn man davon ausgeht, dass es irgendwelche Anreize und Motivationen gibt.


      Man kann ja Geld durch andere Privilegien ersetzen, wie Replikatorrationen und Holodeckzeiten, aber das eigentlich Interessante wäre ja ein Häuschen auf einem schönen Planeten als Altersruhesitz und vieles mehr. Geld ist halt tauschbar gegen vieles. Oder wie funktioniert eigentlich Risa ?
      Replikatorrationen gabs doch glaube ich nur auf der Voyager, weil man eben dort nicht die Föderation hinter sich hatte. Eine der guten Ideen von Voyager.
      Aber wenn das Schiff mehr Energie produziert als es verbrauchen kann, wozu dann Rationen?


      So muss man das wohl sehen. Wenn man b) offen zugeben würde, wäre ich auch nicht so böse in meiner Kritik .
      Hat man doch schon zugegeben.
      RDM und andere haben schon mehrfach erwähnt, dass sie keine genaue Vorstellung hatten wie das funktionieren soll.

      RDM hat es deswegen in DS9 ja abgeschaffen, andere haben es fortgeführt, ohne weiter drauf einzugehen.

      Die interessante Frage ist aber auch, wie man von unserer Realität aus zur Gesellschaft von TNG hinkommen soll. Wie stellst du dir das vor ?
      Erst einmal braucht es eine tiefe Wunde, welche die Menschheit vor die Wahl stellt:
      Entweder wir machen weiter wie bisher, dann rotten wir uns sehr wahrscheinlich selbst aus, oder wir verändern etwas.
      Das dürfte Weltkrieg Nr. 3 gewesen sein.

      Dann braucht es eine Perspektivänderung, dass die Menschheit sich nicht mehr ganz so wichtig nimmt. Das ist der Kontakt mit Aliens.

      Dann braucht es technischen Fortschritt, der die Umsetzungsmöglichkeit herstellt - das ist der Replikator in Verbindung mit hochentwickelten Energieerzeugungstechnologien

      Dienstleistungen, die nicht so ohne Weiteres von Hologrammen erbracht werden können, dürften noch eine Rolle spielen.
      Daran habe ich auch schon gedacht.
      Aber ist Quark wirklich so sympathisch, dass ich Geld ausgeben möchte, nur damit er und nicht ein Replikator mir mein Essen bringt?

      Captain, Admiral, von mir aus auch Chefingenieur, und was gibt es noch ?
      Du konzentrierst dich stark auf Führungspositionen.
      Aber nicht jeder strebt so etwas an.
      Ich sehe mich z.B. in 20 Jahre lieber als Spezialist/Fachmann meines Berufs, den man anruft, wenn man nicht mehr weiter weiß, als dass ich mir den Stress antue eine Haufen an Menschen führen zu müssen.
      Das ist einfach nicht jedermanns Ding.

      Was Karrieremöglichkeiten angeht:

      Man kann Arzt werden, bis hin zum Ober- oder Chefarzt bzw. in anderen medizinischen Berufen (Therapeut) vorangehen, oder vielleicht an der Akademie/Uni unterrichten, medizinische Bücher rausbringen...

      Man kann auch andere technische Berufswege anstreben als nur Chefing. zu werden. Der Chefingenieur hat durch seine Führungsaufgaben vielleicht gar nicht mehr die Zeit sein Spezialgebiet weiter voranzubringen, wegen dem er ursprünglich überhaupt erst den Berufsweg gewählt hat. Viele Ingenieure wollen daher oft gar keine Führungsposition einnehmen sondern lieber Fachmann in ihrem Spezialgebiet werden, dort an neuen Techniken/Verfahrensweisen/Technologien usw. forschen und neue entwickeln...

      Man kann in verschiedenen Bereichen der Wissenschaft tätig werden. Und dort neue Erkenntnisse sammeln und veröffentlichen. In der Wissenschaft ist es weniger ein Rang als die Anerkennung durch Fachzeitschriften und Wissenschaftskollegen und wie revolutionär die Forschungserkenntnisse sind, welche den Grad der Karriere bestimmen.

      Man kann sich einen Namen als Computerfachmann machen, der die komplexesten Computersysteme programmieren kann ...

      Man kann auch etwas ganz anderes tun und wie Jake sich künstlerisch verwirklichen oder wie Siskos Vater einen Dienstleistungsberuf wählen.

      ...

      Wie definiert man anspruchsvoll ? Stundenlanges Rumtippen auf einem Consolen-Touchscreen mag zwar eine hohe Konzentration erfordern, kommt mir aber auch nicht wie eine erfüllende Tätigkeit vor.
      Nur um einen Knopf zu drücken, braucht man keinen Menschen. Dafür hat es die Spracheingabe.

      Ich gehe also davon aus, dass das, was die Offiziere da eintippen, Produkt einer anspruchsvollen Denkleistung ist.
      Wenn man in ein Büro geht könnte man auch die Behauptung aufstellen der Informatiker macht nichts anderes als auf einer Tastatur rumzuklimpern. Dann lass aber mal die Putzfrau versuchen seine Arbeit zu machen, da merkst du schnell, dass es sich um mehr als Rumtippen handelt, dass da anspruchsvolle Programme erstellt werden.

      Kommentar


        #63
        Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
        Die Frage habe ich vor Jahren auch schon einmal gestellt, ohne eine befriedigende Antwort erhalten zu haben (vermutlich weil es keine gibt).

        Ich finde die Star Trek-Philosophie "Arbeiten der Selbst- und Weltverbesserung statt Bezahlung wegen" ja sehr ansprechend und für enorm zukunftsfähig, aber ich würde sicherlich auch nicht auf der Enterprise als Crewman Pads durch die Gegend tragen und dabei noch gut gelaunt "Ja, Sir" rufen. Ich finde sogar dieses ganze militärische Rangssystem sehr irritierend und so gar nicht SciFi-haft. Ich würde mich vermutlich eher mit ein paar Kumpels zusammentun, wir würden uns ein Schiff besorgen und dann das Universum alleine erforschen(bei kollektiver Entscheidungsfindung).
        Ds ist eine ziemlich einseitige interpretation des Rangsystems. Sicher kann man bei einer besatzung mit 5 Leuten eine demokratische Führung aufbauen, bei 100 Leuten kannst du das aber schon wieder vollkommen vergessen, sieh dir unsere Politik doch an. Müsste jede Kurskorrektur demokratisch beschlossen werden, würden sich die Leute an Bord nach spätestens drei tagen gegenseitig an die Gurgel gehen.

        Ein Raumschiff wie die Enterprise oder die Voyager braucht spezialisten. Leute, die sich auf das EPS Gitter spezialisiert haben, oder die im Schlaf die Sensoren neu programmieren können. Das sind aufgaben, die kann nunmal nicht jeder können.
        Auf der Anderen Seiten hast du bei einem Hirachielosen System jede Menge Chaos, wenn praktisch jeder Offizier jeden anderen als Ansprechpartner hat ohne das eine übergeordnete Ebene existiert.
        Der Chefingenieur kennt seine Leute. Er weiß, wer was kann, und wer zu was gut ist. Er kann aufgaben delegieren, und den Dienstplan seiner untergebenen organisieren. Dem Kommndant weiß, wenn er ein Technisches Problem hat, gibt er die Aufgabe an den Chefingenier weiter, und der sorgt dafür, dass die Aufgabe erfüllt wird. Welch Chaos würde entstehen, wenn Plötzlich 10 Leute aus dem Schiff wild anforderungen an die Mechanikercrew stellen, und die erstmal damit ausgelastet wäre, sich selber zu organisieren, als einfach los zu arbeiten, wie es ihnen gesagt wird?
        Schlussendlich kann ein System mit X-Crewmen auf einem Raumschiff überhaupt nur so funktionieren, da kann das Rangsystem noch so "un-Sci-Fi-isch wirken.

        Du solltest auch nicht ignorieren, das die Crewmen auf der Enterprise sicher nicht nur Pads durch die Gegen schleppen. In Ent spielten z.B. Rostov eine Rolle, der war Warpfeld-Techniker. Oder Cuttler, die war Xenobiologin. Warum sollten solche Leute perse weisungsbefugnis haben? Oder jeder X-Beliebige Krankenpfleger? Die machen einfach ihren Job. Den Job, für den sie ausgebildet wurden.
        Genau wie heute auch, nur das sie eben freiwillig arbeiten.
        Was ist Ironie?
        Nachdem Kirks Leben 30 Jahre lang bestimmt wurde von "Captain auf der Brücke"
        endete es schließlich mit einer Brücke auf dem Captain.

        Kommentar


          #64
          Zitat von Benezi Beitrag anzeigen
          Folgende Frage richtet sich an alle, die von sich sagen: Ja, ich bin Trekkie!

          Ich will euch fragen: lebt ihr nach der Philosophie von Star Trek? Fällt ihr manchmal Entscheidungen wo ihr ernsthaft den Grundgedanken von Star Trek "To boldly go, where no man has gone before..." oder andere Punkte der Star Trek Philosophie zu Rate zieht?

          Als Definition von der "StarTrek-Philosophie" würde ich Folgendes aus dem Buch "The Trek Generation" zusammenfassen:



          Nun, wie seht ihr diese Werte? Netter Spaß oder ernste Sache, die euch manchmal hilft, Entscheidungen zu treffen oder euch als Richtlinie gilt?

          Grüße,
          Benedikt

          Ich muss zugeben, dass ich bei meinen letzten 3 Erstkontakten mit fremden Spezies die Prime Directive ignoriert habe.

          Na, im Ernst: Mir ist die ST-Philosophie durchaus sympathisch. Die Wissenschaftsfreundlichkeit, der Fortschrittsoptimismus, das "to boldly go", der Vorsatz, anderen tolerant und wohlwollend zu begegnen. Das entspricht alles sehr meiner persönlichen Wertordnung [1]. Allerdings sind diese Werte nicht mit Gene Roddenberry in die Welt gekommen, sondern wurden von verschiedenen realen Persönlichkeiten, z.B. Bertrand Russell, vertreten. Eigentlich hat ST nur das Gedankengut der Aufklärung und des modernen Humanismus übernommen. Was ich ST allerdings hoch anrechne, denn moralische Ideen einem breiten Publikum schmackhaft zu machen, kann sicherlich nie schaden.

          Interessant ist für mich die Frage, inwiefern ST in einer Zeit, in der ich noch keine Philosophen gelesen und mich nicht für Politik interessiert habe, Weichen für meine persönliche Entwicklung gestellt hat. Und ich glaube, da hat mich ST schon sehr geprägt.

          --------------------------
          [1]
          Wobei ich die ST-Moral nicht in jeder Hinsicht unterschreibe. Zum Beispiel halte ich die Ächtung von Genmanipulation und anderen "transhumanistischen" Technologien für einen Fehler.


          .
          EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

          3of5 schrieb nach 23 Minuten und 46 Sekunden:

          Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
          Ds ist eine ziemlich einseitige interpretation des Rangsystems. Sicher kann man bei einer besatzung mit 5 Leuten eine demokratische Führung aufbauen, bei 100 Leuten kannst du das aber schon wieder vollkommen vergessen, sieh dir unsere Politik doch an. Müsste jede Kurskorrektur demokratisch beschlossen werden, würden sich die Leute an Bord nach spätestens drei tagen gegenseitig an die Gurgel gehen.
          Ich stimme dir zu. Basisdemokratie ist auf einem großen Raumschiff, auf dem ständig Entscheidungen getroffen und Arbeiten koordiniert werden müssen, einfach nicht möglich. Selbst bei einer noch so weit fortgeschrittenen Menschheit gibt es da keine Alternative zu einer hierarchischen Kommandostruktur.

          Die Frage ist allerdings, ob man gewisse Formalien, die für das 24. Jahrhundert doch sehr archaisch wirken, wie z.B. das "Ja, Sir" unbedingt braucht.
          Zuletzt geändert von 3of5; 18.09.2010, 04:46. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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            #65
            Unabhänging von dem was hier bisher geschrieben wurde:

            imponierend find ich die Motivation der Menschen alles "für umsonst" zu machen. Wenn ich allein an die Herstellungskosten der Raumschiffe denke, was es kosten würde!
            "Man muss erst einmal das Unmögliche abgrenzen.
            In dem, was dann noch da ist und sei's auch noch so unwahrscheinlich, muss die Wahrheit stecken."

            Captain Spock in Star Trek VI

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              #66
              Ja Lt.Cmdr 3/5^^
              From the far Antares Nebula to the moons of Kherex 3
              We fight our klingon battles as on Space on Air and See. First to fight for right and freedom then to keep our honour clean. We are proud to claim the Tilte of Imperial Marine! TD

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                #67
                Die Frage ist allerdings, ob man gewisse Formalien, die für das 24. Jahrhundert doch sehr archaisch wirken, wie z.B. das "Ja, Sir" unbedingt braucht.
                Einen höhergestellten Offizier mit "Sir" anzusprechen, wäre für mich persönlich ein Zeichen des Respekts. Das man das nicht "braucht", zeigt StarTrek ja selber mehrfach.

                Archer und Trip / Trip und Malcolm sowie McCoy und Kirk duzen sich, Riker und Crusher reden Picard mit "Jean Luc" an, Janeway mag das "Sir" auch nicht leiden...
                Zudem dürfte es wohl einfach Traditionsbedingt sein, die Berufsbezeichnung in den namen mit einfließen zu lassen. Ärzte werden ja auch mit "Doktor" angesprochen.

                Also als störend empfinde ich diese Haltung nicht, zumal dadurch in den Serien bei bestimmten Charakterkonstellationen immer gleich ersichtlich wird, auf welcher Ebene ein Dialog stattfindet. Professionell/Beruflich, Vertraut oder Freundschaftlich/Beziehung.
                Ob T'Pol Trip nun als "Commander Tucker" oder als "Trip" anspricht, mach für das Verständniss der Situation einen großen Unterschied. Von daher kann ich eigentlich nchts netagives daran sehen.
                Was ist Ironie?
                Nachdem Kirks Leben 30 Jahre lang bestimmt wurde von "Captain auf der Brücke"
                endete es schließlich mit einer Brücke auf dem Captain.

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