Ich bleibe dabei: der Umgang mit Moral und Ethik entscheidet sich nicht im Luxus, sondern in der Krise.
Bei Sisko (Janeway und Archer) wurde es immer wieder so dargestellt: In heiklen Situationen ist eine Grenze zu überschreiten. Man verhält sich bewusst falsch, weil man denkt, nur dadurch das wichtige Ziel erreichen zu können. Beeindruckt soll der Zuschauer aus zwei Gründen sein: (I) Es hat funktioniert, hart und häßlich, aber es hat funktioniert. (II) Die Hauptfigur leidet unter ihren Taten; Zweifel kommen zwar nie auf (siehe I), aber die Schäden an der Psyche nimmt er heldenhaft auf sich.
Bleibt die Darstellung immer an diesem Punkt stecken, erschöpft sie sich, wird oberflächlich und dann verlogen.
Literatur (Skripte halt in unserem Fall) und dann die später Umsetzung in Serien haben nämlich nicht nur eine spiegelnde, sondern durchaus auch eine vordenkende Funktion, letztere sollte auch mal Anwendung finden, damit man nicht bloß immer im "Der Mensch ist halt schlecht, da kann man nichts machen; Böses mit Bösem vergleten" bleibt. Interessant wäre es zu sehen, welche Lösungsansätze angeboten würden.
Bei Sisko (Janeway und Archer) wurde es immer wieder so dargestellt: In heiklen Situationen ist eine Grenze zu überschreiten. Man verhält sich bewusst falsch, weil man denkt, nur dadurch das wichtige Ziel erreichen zu können. Beeindruckt soll der Zuschauer aus zwei Gründen sein: (I) Es hat funktioniert, hart und häßlich, aber es hat funktioniert. (II) Die Hauptfigur leidet unter ihren Taten; Zweifel kommen zwar nie auf (siehe I), aber die Schäden an der Psyche nimmt er heldenhaft auf sich.
Bleibt die Darstellung immer an diesem Punkt stecken, erschöpft sie sich, wird oberflächlich und dann verlogen.
Literatur (Skripte halt in unserem Fall) und dann die später Umsetzung in Serien haben nämlich nicht nur eine spiegelnde, sondern durchaus auch eine vordenkende Funktion, letztere sollte auch mal Anwendung finden, damit man nicht bloß immer im "Der Mensch ist halt schlecht, da kann man nichts machen; Böses mit Bösem vergleten" bleibt. Interessant wäre es zu sehen, welche Lösungsansätze angeboten würden.
Folgende Alternativen:
1.) Charakter A und B befinden sich in einer Streitsituation. Charakter A überzeugt B davon, dass Streit die falsche Lösung ist und beide trennen sich in Frieden.
2.) Charakter A und B befinden sich in der selben Streitsituation, die diesmal eskaliert. Charakter A verletzt/tötet Charakter B. Er hat für den Moment "gewonnen", fragt sich aber selbst ob er das auch verdient hat und besinnt sich darauf, dass Gewalt nie eine Lösung sein kann.
Welche der beiden Situationen birgt den größten "Lernwert" für ein heutiges Publikum? Welche ist somit besser geeignet, die im Grunde identische Message 'rüberzubringen?
Die moralische Verwerflichkeit bestimmter Praktiken lässt sich nicht dadurch darstellen, dass sie konsequent vermieden werden - dadurch wird das Thema nur totgeschwiegen. Aber wenn eine Serie z.B. Gewalt thematisiert und zeigt dass sie letzten Endes nur selbstzerstörerisch ist, dann haben die Menschen einen "Ahaaaa!"-Effekt.
Was DS9 angeht kenne ich mich da nicht so gut aus. Aber gerade das oben zitierte nBSG macht es IMO richtig: Die Menschen werden teilweise paranoid und gewalttätig gegeneinander, obwohl der größte Feind alle gleichermaßen bedroht. Die Menschen glauben, dass die Zylonen sie hassen und nur deswegen vernichten wollen und erwidern diesen Hass.
Die Situation kann man natürlich so interpretieren, dass Gewalt und Hass unvermeidbar sind. Aber ich war an mehreren Punkten sehr betroffen von der Handlung. Insbesondere als Adama eine Zylonin fragt, warum ihre Rasse die Menschen hassen würde und sie mit einem Verweis auf die Streitereien der Menschen untereinander antwortet: "Sie haben es selbst gesagt: [...] 'Womit haben wir uns unser Überleben verdient?' Nun... vielleicht haben sie das gar nicht..."
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