Ist die Sternenflotte technisch rückständig oder auch "Die große Amnesie der Autoren" - SciFi-Forum

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Ist die Sternenflotte technisch rückständig oder auch "Die große Amnesie der Autoren"

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  • McWire
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    Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
    Ich glaube, dass ist schon eine ziemlich gute Erklärung. In den letzten Jahrzehnten war der technische Fortschritt meiner Meinung nach schon exponentiell (übrigens zusammenfallend mit einem exponentiellen Wachstum der Weltbevöllkerung, interessante Korrelation). Entweder endet so eine Entwicklung in einer technischen Singularität, oder sie flacht wieder ab, und da ist der von dir genannte Ansatz wohl die beste Erklärung. Die Wissenschaftler der Föderation sind in einer Sackgasse, aus der sie nur durch nicht abzusehende technische Durchbrüche wieder herauskommen können. Nichts desto trotz gibt es auch technologischen Fortschritt, grade in Voyager. Siehe z.b. den Doktor, mit dem es endlich vernünftige KI im Star Trek Universum gibt, oder die neuralen Gelpacks auf der Voyager.
    Generell muss man auch sagen, dass ich die Star Trek Technik nicht so stagnierend finde. Wenn man sich das Star Wars Universum anschaut, wo es teilweise seit Jahrtausenden (von der Kotor-Ära bis in die "Gegenwart") so gut wie keine technischen Veränderungen gab.
    Sie stagniert oberflächlich. Die Details werden sicherlich ständig verbessert, aber man ist z.B. niemals vom Warpantrieb abgekommen, obwohl seine ineffizienz ständig betont wurde.
    Im 25. Jh. noch Warpantrieb zu benutzen, wäre in etwa so, wie wenn wir noch die Pferdekutsche nehmen würden, obwohl es schon Automobile gibt.
    Quanten-Slispstream ist eine echte überlegenene Alternative zum Warpantrieb und da man dort den Raum nicht verzerren muss, auch wesentlich energiesparender.

    Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
    Also bei Star Gate kann ich dir eigentlich nicht beipflichten. Die Menschen da, technisch anfangs auf dem selben Stand wie wir, haben es geschaft, durch Plünderung von Technologien innerhalb von 5 Jahren eigene interstellare Raumschiffe zu bauen und nach zehn Jahren mit dem Ende der Ori die unangefochtene galaktische Großmacht zu sein mit einer eigenen Flotte intergalaktischer Schlachtschiffe.
    Auch wenn das jetzt Off-Topic ist, aber ich möchte da mal an den Quantenspiegel oder den Kristallschädel erinnern. Gut der Quantenspiegel wurde laut "Ripple-Effekt" vernichtet... kann ich irgendwo nachvollziehen.

    Aber es gibt da viel interessantere Technologien die liegen gelassen wurden... z.B. das ZPM-artige Antikergerät das O'Neill mal gebaut hat und was später nur noch einmal in einer anderen Quantenrealität zum Einsatz kam.

    Was Waffentechnologie und so angeht, da wurde später viel wiederaufgegriffen, aber gerade im Bereich Medizin, Chemie und Energiequelle hat man vieles nicht genutzt... z.B. die energiespendente Pflanze von dem Gefängnisplaneten.

    Es gibt sicherlich auch Positivbeispiele wie das Trinium-Metall oder Tretonin als medizinischen Stoff oder das Naquadria als Energiequelle.

    Aber gerade in den ersten 5 Staffeln stagnierte die Technologie doch ein wenig.

    Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
    Das Problem ist wohlm einfach, dass die Autoren solche Technologien als "plot device" nutzen. Dadurch wird ein Problem in einer Folge aufgeworfen oder gelöst und so die Handlung vorangetrieben. Das hängt wohl mit dem Technobubble zusammen, das in Voyager auch sehr stark vorhanden war. Da werden dann mal schnell Technologien eingeführt, die das bekannte Star Trek Universum schnell sprengen würden.
    Ja genau, es gibt nie eine vernünftige Erklärung, warum diese Dinge später nie wieder aufgetaucht sind.
    Ich verlange nicht, dass alles und jeder ständig wiederaufgegriffen wird, sondern das man sich was einfällen lässt, warum es nicht gemacht wird... z.B. irgendwelche gefährlichen Strahlungen oder DNA-Effekte wie beim Ansata-Terroristen-Transporter.

    Wobei gerade dieser Transport ja auf leblose Materie keine negative Wirkung hat und er ja scheinbar Schutzschilde durchdringen konnte. Damit könnte man einfach Waffen auf feindliche Raumschiffe teleportieren


    .
    EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

    McWire schrieb nach 4 Minuten und 14 Sekunden:

    @ MFB

    Im Grunde hast du aus Sicht des Zuschauer ja recht, aber glaubwürdig ist es intern einfach nicht. Ich nehm mal an, dass dies der Grund ist, warum sich die "offiziellen" Serien-Autoren die post-Nemesis-Ära verkneifen, weil man zuviel wegerklären müssten.

    Andererseits wäre eine Serie über ein Raumschiff in einer anderen Galaxie auch keine schlechte Sache. Die Enterprise-D hatte ja schonmal einen Ausflug nach M33... wenn auch durch einen "Unfall".
    In dieser Folge konnte man übrigends das erste mal in Star Trek diesen TNG-typischen Forschergeist "spüren"... alleine diese Brückendiskussion ob man noch bleiben sollte, fand ich ganz faszinierend... ich wäre wohl noch ein wenig dort geblieben.
    Zuletzt geändert von McWire; 04.01.2009, 11:27. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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  • MFB
    antwortet
    Ich bin ehrlich gesagt auch nicht wirklich offen dafür, dass man jetzt über superschnelle und superstarke Raumschiffe verfügt. Vor allem würde es mich stören, wenn nur die Sternenflotte allein diese Technologie besitzen würde. Weil all die Technologien stammen entweder aus der Zukunft oder dem Delta-Quadranten und würden alleine der Sternenflotte zur Verfügung stehen.

    Was für Geschichten sollte man denn noch erzählen können?
    • Ein Schiff gerät - aus welchem Grund auch immer - in Not. Fünf Sekunden später sind dreißig andere Schiffe da, um Hilfe zu leisten.

    • Eine feindliche Armada greift eine entlegene Föderationskolonie an. Das Shuttle Hawkins steigt auf und vernichtet die Angreifer mit Transphasentorpedos.


    Also da ist es mir lieber, an vertrauten Technologien festzuhalten, die einfach in ihrer Leistung und Effizient verbessert werden. Die letzte absolut neu eingeführte Standard-Technologie im ST-Universum waren ja die Quantentorpedos, die deutlich stärker als Photonentorpedos sind. Da braucht es keine Transphasentorpedos, die der Feind nur auf sich zukommen sehen muss, um aufzugeben und in Anbetracht der Aussichtslosigkeit lieber sein Schiff selbst sprengt.

    Außerdem besteht das Risiko, dass die Autoren zukünftiger Geschichten sich dann immer Gründe überlegen müssen, warum etwas dann doch nicht möglich ist. Zum Beispiel:
    • In Not geratenes Schiff kann keine Hilfe rufen weil ... öhm?

    • Die Kolonie geht trotz vorhandener überlegener Verteidigungswaffen doch verloren weil ... öhm?


    So entstehen auch nicht gerade glaubwürdige Geschichten. Die einzigen Möglichkeiten, solche Technologie in einer ST-Serie standardmäßig einzusetzen sind für mich:

    a) Alle wichtigen Völker verfügen über diese Technologien. Wäre schwer, dafür eine Erklärung zu finden.

    b) Man verlagert das Geschehen in eine andere Galaxie bzw. in mehrere anderer Galaxien, damit Flüge zwischen Schauplätzen wieder länger brauchen. Das würde aber etwas von Stargate abgekupfert wirken. Und das Risiko besteht, etablierte Spezies wie Klingonen, Romulaner, Cardassianer zu Gunsten neu eingeführter - gefährlicherer - Spezies in diesen fernen Galaxien zu vernachlässigen.

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  • Valdorian
    antwortet
    Zitat von McWire
    Mögliche Theorie meinerseits ist, dass wir aktuelle eine technische Inflationsphase haben (sozusagen eine menschliche Lernphase) und das irgendwann mal ein Punkt kommt, wo die Menschen die zugrundeliegenden wissenschaftlichen Fakten alle ergründet haben und die praktische Nutzung der Naturgesetze schon recht umfassend ist.
    Ich glaube, dass ist schon eine ziemlich gute Erklärung. In den letzten Jahrzehnten war der technische Fortschritt meiner Meinung nach schon exponentiell (übrigens zusammenfallend mit einem exponentiellen Wachstum der Weltbevöllkerung, interessante Korrelation). Entweder endet so eine Entwicklung in einer technischen Singularität, oder sie flacht wieder ab, und da ist der von dir genannte Ansatz wohl die beste Erklärung. Die Wissenschaftler der Föderation sind in einer Sackgasse, aus der sie nur durch nicht abzusehende technische Durchbrüche wieder herauskommen können. Nichts desto trotz gibt es auch technologischen Fortschritt, grade in Voyager. Siehe z.b. den Doktor, mit dem es endlich vernünftige KI im Star Trek Universum gibt, oder die neuralen Gelpacks auf der Voyager.
    Generell muss man auch sagen, dass ich die Star Trek Technik nicht so stagnierend finde. Wenn man sich das Star Wars Universum anschaut, wo es teilweise seit Jahrtausenden (von der Kotor-Ära bis in die "Gegenwart") so gut wie keine technischen Veränderungen gab.

    Zitat von McWire
    Genau wie in Stargate, scheinen die Protagonisten in der nächsten Episode nix mehr aus der vorherigen Episode zu wissen... etwas was ich an diesen beiden Serien nicht mag und wo ich BSG und teilweise auch Andromeda und Babylon 5 besser finde.
    Also bei Star Gate kann ich dir eigentlich nicht beipflichten. Die Menschen da, technisch anfangs auf dem selben Stand wie wir, haben es geschaft, durch Plünderung von Technologien innerhalb von 5 Jahren eigene interstellare Raumschiffe zu bauen und nach zehn Jahren mit dem Ende der Ori die unangefochtene galaktische Großmacht zu sein mit einer eigenen Flotte intergalaktischer Schlachtschiffe.

    Zitat von McWire
    Andererseits zeigt man in Star Trek, spätestens seit VOY, ständig irgendwelche neuen Zukunftstechnologien, die der Sternenflotte weit vorraus sind, welche aber von den Autoren schnell wieder vergessen werden.
    Das Problem ist wohlm einfach, dass die Autoren solche Technologien als "plot device" nutzen. Dadurch wird ein Problem in einer Folge aufgeworfen oder gelöst und so die Handlung vorangetrieben. Das hängt wohl mit dem Technobubble zusammen, das in Voyager auch sehr stark vorhanden war. Da werden dann mal schnell Technologien eingeführt, die das bekannte Star Trek Universum schnell sprengen würden.

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  • Ist die Sternenflotte technisch rückständig oder auch "Die große Amnesie der Autoren"

    Dieser Thread soll dafür dienen, darüber zu diskutieren, warum es augenscheinlich nur einen sehr langsamen technischen Fortschritt im Star Trek Universum im Vergleich zur Realität gibt.

    Wie in dem Beitrag http://www.scifi-forum.de/science-fi...ml#post1960126 angesprochen, ist es ja schwer zu erklären, warum sich bei der Föderation und in der Sternenflotte technisch die letzten 200 Jahre nur wenig geändert hat, obwohl es Zugriff auf das nötige Wissen gegeben hat.

    Wenn man mal betrachtet, wie groß der Unterschied zwischen 1900 und 2008 ist und der Unterschied zwischen 2008 und 2153 (erste Staffel ENT), so kann man natürlich ins Grübeln kommen, warum der Unterschied von 2153 auf 2379 (Nemesis) nicht mehr so markant ist, obwohl eine größere Zeitspanne dazwischen liegt.
    Mögliche Theorie meinerseits ist, dass wir aktuelle eine technische Inflationsphase haben (sozusagen eine menschliche Lernphase) und das irgendwann mal ein Punkt kommt, wo die Menschen die zugrundeliegenden wissenschaftlichen Fakten alle ergründet haben und die praktische Nutzung der Naturgesetze schon recht umfassend ist.

    Andererseits zeigt man in Star Trek, spätestens seit VOY, ständig irgendwelche neuen Zukunftstechnologien, die der Sternenflotte weit vorraus sind, welche aber von den Autoren schnell wieder vergessen werden.

    Genau wie in Stargate, scheinen die Protagonisten in der nächsten Episode nix mehr aus der vorherigen Episode zu wissen... etwas was ich an diesen beiden Serien nicht mag und wo ich BSG und teilweise auch Andromeda und Babylon 5 besser finde.

    Am exemplarischen Beispiel des Koaxialwarp aus VOY "Vis-a-Vis" wird das ja sehr deutlich. Obwohl die Crew sogar vollen Zugriff darauf hatte und sogar eines ihrer eigenen Shuttles damit ausrüsten konnte, wurde dieser Antrieb niemals wieder erwähnt und es wurde auch kein neuer Versuch unternommen ein anderes Shuttle damit auszurüsten.

    Ein Positivbeispiel hingegen ist der Quanten-Slipstream-Antrieb, welcher in VOY noch einmal aufgegriffen wurde und wo dann wenigsten eine plausible Erklärung dazu gemacht wurde, warum er später nie wieder genutzt wurde.

    Trotzdem stört mich das "Große Vergessen der Autoren".

    "Draco90831" meinte in dem anderen Thread das die technische Weiterentwicklung den Beigeschmack von "Fan will lediglich ein Über-Schiff haben" hat. Damit hat er sicher nicht ganz unrecht.

    Aber mal ehrlich, ist mir eine konsistente technologische Weiterentwicklung lieber, als das jede Technologie die einmal erforscht wurde und die auch funktionierte, wieder unter den Tisch gekehrt und vergessen wird.

    BTW: Es wäre eigentlich mal ganz witzig eine Liste aller Technology-of-the-week zu erstellen... vielleicht tue ich das mal im Anschluss.
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