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    Zitat von Kalyrus Beitrag anzeigen
    Ehm.....Antwort b)



    Nette Action und Grafik, an Star Trek angelehnt, aber KEIN Star Trek! Zumal da derbe Charakterschnitzer drin sind, die ich mir nichtmal durch Zeitlinienänderung oder sonstiges erklären kann bzw. akzeptieren mag.


    Nero bleibt leider ziemlich farblos, was ich aber dem Drehbuch und dem Schnitt anlaste. Habe von dem Regisseur aber auch nicht allzu viel erwartet.



    edit: Und verdammt, was war das denn bitte für ein Maschinenraum.....
    Was sind das denn für Charakterschnitzer? Das würde mich auf jeden Fall interessieren.
    "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
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      Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
      Was sind das denn für Charakterschnitzer? Das würde mich auf jeden Fall interessieren.
      Ich greife mal dem voraus, was da kommen wird

      [ ] Spock und Uhura
      [ ] Spock emotional
      [ ] Chekov und/oder Scotty nur Witzbold(e)
      [ ] Sulu unfähig, ein Raumschiff zu starten

      eventuell noch

      [ ] McCoy als unfähiger Arzt, der Leuten ständig ein Hypospray in den Hals jagt.

      Das wären zumindest die gängigen Beschwerden (welche mir spontan einfallen), die hier immer wieder angebracht werden.

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        Also wenn ich mich über Charakterschnitzer in diesem Film "beschweren" würde, dann würde ich mich auf ihre Konstruktion beziehen und nicht auf ihre Vorlagen von damals:

        Das Entscheidenste, warum auch ich sage, dass die Charaktere in "Star Trek" nahezu ausnahmslos schlecht konstruiert sind, ist die extreme Überzeichnung der Charaktere.
        Dadurch werden Kirk und Co. geradezu ins parodistische gezogen. Oft entsteht der Eindruck, dass sie nur eine Charaktereigenschaft haben, die sie ausmacht: Kirk ist rebellisch, Spock ist der Vorschriftenheini, Chekov ist der Russe, der kein Englisch kann, Sulu ein Jedi Ritter, Uhura ne geile Besserwisserin usw.
        Der Versucht z.B. Spock eine Liebesaffäre anzuhängen sieht in diesem Kontext nur wie ein verzweifelter Versuch der Autoren aus, dem Charakter etwas mehr Komplexität zu verleihen.

        Und der zweite, wesentlich Charakterschnitzer ist der einfache Umstand, das der Film sich einfach keine Zeit nimmt, die Charaktere angemessen vorzustellen. Der Zuschauer / Leser lernt etwas über die Figuren, indem er sie in extremen Situationen beobachtet, die den Figuren Entscheidungen abringen und sie an ihre Grenzen führen. Das ist hier aber auch nicht passiert. Die "extreme Situation" ist hier der 08/15 Plot (Bösewicht will Planeten zerstören), die den Charakteren aber spürbar keine besondere Anstrengung abverlangt. Kirk sitzt genauso lässig im Chefsessel wie bei seinem Simulatorflug am Anfang und Chekov springt jauchzend durch die Korridore, und brüllt geradezu infantil sein Können heraus. Der einzige dem man hier und da anmerken kann, dass die Situation ihn ein wenig aus dem Gleichgewicht bringt ist Spock. Und bei dem ausgerechnet passt das aber nicht.

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          Zitat von Selected Beitrag anzeigen
          Das Entscheidenste, warum auch ich sage, dass die Charaktere in "Star Trek" nahezu ausnahmslos schlecht konstruiert sind, ist die extreme Überzeichnung der Charaktere.
          Das ist natürlich Ansichtssache, aber ich finde vor allem Kirk, Spock und McCoy sehr gut getroffen. Scotty geht so und die anderen waren in der Serie keine erwähnenswerten Charaktere. Ihnen neue Eigenschaften zu geben - die ja auch nur menschlich und nicht außergewöhnlich sind - ist sicher kein Fehler gewesen.

          Und der zweite, wesentlich Charakterschnitzer ist der einfache Umstand, das der Film sich einfach keine Zeit nimmt, die Charaktere angemessen vorzustellen.
          Und damit macht es der Film genau richtig und umgeht das "Pilotfilm-Syndrom", an dem Star Trek vor allem in den Pilotfilmen von TNG, DS9 und VOY besonders gelitten hat.

          Gekünstelte Szenen, die so wirken, als würde jemand eine Selbstanalyse durchführen, waren in genannten drei Pilotfilmen ein großes Problem. Ich halte es besser, einen Charakter an seinen Handlungen zu bewerten, anstatt eine Eigen- oder Fremdanalyse an ihm vorzunehmen und ihn bis auf kleinste Detail zu zerlegen.

          Das macht einen Charakter nur unnötig berechenbarer und nimmt Spannung aus der Geschichte. Und das muss doch echt nicht sein, wenn wir den Charakter gerade mal 120 Minuten lang gesehen haben.
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            Genau, hier werden immer wieder Aepfel mit Birnen verglichen. STXI ist der Neustart einer Filmserie (im 2 Jahresrhythmus) und nicht der Pilot einer Fernsehserie.

            Es gibt auch keine Nennenswerte Fanbasis mehr also musste man etwas neues machen. Ausserdem sind die Charaktere im Film viel jünger als in der Serie (deshalb ist wohl auch Chekov auch so jung, er muss als einziger wieder zurück zur Schule um Staffel 1 von TOS zu verpassen).
            Susan! Sooouuuuusaaaaaaannnnn! oh jetzt hab ich mir selber Angst gemacht!!!!

            Und zum entspannen für alle Trekkies: Memory ich schaffe es in 13!!!! Zügen :D

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              Wieso wirkt ein Film automatisch gekünstelt, wenn er die Figuren vorstellt. Das macht jeder Film zwangsläufig, da ein Film, bzw. eine Geschichte (ich spreche hier von allgemeinen Regeln der Erzählkunst) nur dann wirklich funktioniert, wenn der Leser / Zuschauer sich mit den Figuren identifizieren kann.
              Wenn ich die innere Zerissenheit eines Michael Corleone nicht nachvollziehen (und im besten Fall selbst spüren) kann, dann wird auch die Geschichte mich nicht mitreißen.
              Eine gute Erzählung und jeder gute Film (also in der Regel Filme, die für sich stehen und kein Teil einer Serie sind) erzählt die Geschichte der Figuren und stellt sie darüber zwangsläufig auch dar.
              Dieses Beispiel einer gekünstelten Selbstdarstellungsszene kann ja vorkommen. Und das ist auch ganz schlechter Stil, wenn es eben zur Geschichte nichts beiträgt. Wenn aber ein Dr. Faust sich im Eingangsmonolog darstellt, ist das essentiell für den weiteren Handlungsverlauf, weil hier der Konflikt eingeführt wird, um den es in Folge gehen wird. Wir lernen den Protagonisten kennen und wissen was ihn beschäftigt.

              Und das ist kein Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen, wenn man sich die grundlegenden Erzähltechniken anschaut, also das Handwerkszeug eines jeden Autors, mit dessen Hilfe gute Geschichten erschaffen werden. Das gilt nicht nur Genreübergreifend, sondern auch medienübergreifend. Dass die Figuren im Mittelpunkt stehen ist Maxime des guten Theaters, des guten Romans und eben des guten Films.

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                Zitat von Selected Beitrag anzeigen
                Wieso wirkt ein Film automatisch gekünstelt, wenn er die Figuren vorstellt. Das macht jeder Film zwangsläufig, da ein Film, bzw. eine Geschichte (ich spreche hier von allgemeinen Regeln der Erzählkunst) nur dann wirklich funktioniert, wenn der Leser / Zuschauer sich mit den Figuren identifizieren kann.
                Wenn ich die innere Zerissenheit eines Michael Corleone nicht nachvollziehen (und im besten Fall selbst spüren) kann, dann wird auch die Geschichte mich nicht mitreißen.
                Eine gute Erzählung und jeder gute Film (also in der Regel Filme, die für sich stehen und kein Teil einer Serie sind) erzählt die Geschichte der Figuren und stellt sie darüber zwangsläufig auch dar.
                Dieses Beispiel einer gekünstelten Selbstdarstellungsszene kann ja vorkommen. Und das ist auch ganz schlechter Stil, wenn es eben zur Geschichte nichts beiträgt. Wenn aber ein Dr. Faust sich im Eingangsmonolog darstellt, ist das essentiell für den weiteren Handlungsverlauf, weil hier der Konflikt eingeführt wird, um den es in Folge gehen wird. Wir lernen den Protagonisten kennen und wissen was ihn beschäftigt.

                Und das ist kein Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen, wenn man sich die grundlegenden Erzähltechniken anschaut, also das Handwerkszeug eines jeden Autors, mit dessen Hilfe gute Geschichten erschaffen werden. Das gilt nicht nur Genreübergreifend, sondern auch medienübergreifend. Dass die Figuren im Mittelpunkt stehen ist Maxime des guten Theaters, des guten Romans und eben des guten Films.
                Ich ja richtig aber muss man auch sagen, das die Werkzeuge sich mit der Zeit entwickelten und Stil auch Epochal mode ist. Schau dir mal die Geschichten des alten Homers, die vor 150 Jahren und heut moderne an. Früher hatte man gerne Ellenlange Monologe um Charaktere und Setting ein zuführen. Wenn du heute die erste Seite aufschlägst und dich langweilt wirst du das Buch nicht kaufen.

                Genauso ist das mit Film, wenn er dich nicht einnimmt ... Langeweile, Desinteresse.

                Du hast aber nicht ganz recht bezüglich der Medienunabhängigkeit. Ja Grundlagen (Personen, Konflikt, Spannung) sind gleich, die Umsetzungen und Möglichkeiten sind von Medium zu Medium abhängig so das ich mit meinem Stilmittel immer anders Umgehen muss/kann. Sonst wäre es ja immer leicht ein Buch in ein Film zu gießen.

                So long

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                  Eben. Der Geschmack unterliegt dem steten Wandel. Seit der Erfindung des Films hat sich z.B. das dramaturgische Tempo immer weiter erhöht. Zwischenzeitlich experimentieren die Regisseure mit Schnittfolgen am Rande der menschlichen Aufnahmevermögens (z.B. das Intro von "Ein Quantum Trost"). Viele Filme, die noch vor 10-20 Jahren als tempo- und actionreich galten, wirken heute eher gemütlich. Eine Weile wird sich das - eben bis zur Grenze der menschlichen Aufnahmefähigkeit - noch steigern.

                  Auch die Erzählstil hat sich immer wieder verändert. Einschneidend war diesbezüglich z.B. Pulp Fiction. Prägend für eine moderne Optik war u.a. "Matrix".

                  Insofern ist ST:11 ein Kind seiner Zeit, wie es auch ST:1 war: mutig und modern. Es kommen auch wieder andere Zeiten, in denen von einem Film andere Qualitäten erwartet werden.

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                    Das Problem einer unzureichenden Charakterentwicklung entsteht immer dann, wenn durch Situationen begründete Handlungen statt von Handlungen begründete Situationen gezeigt werden: Wirkliche Tiefe entsteht eben nicht durch eine Balgerei oder einen Schwertkampf (schon gar nicht in Star Trek), sondern durch den Innenkampf der Personen!
                    Der Film hatte einfach ein ganz ernsthaftes Problem: Es gab zwei Haupthandlungen: Nero und die Zusammenführung der Crew. Da man Neros Rachefeldzug der Zusammenkunft untergeordnet hat, kam es zu einer Reduktion der Konfliktwirkung. Spannung entsteht aus einem Willensgegensatz: Indem aber Nero als Widesacher zu schwach blieb, musste auch die Machtfrage eine schwache bleiben. Als Zuschauer war ich kaum gespannt auf den Ausgang des Films, da er zu viel wollte, sich zu wenig Zeit ließ und schließlich versagte.

                    Und übrigens bin ich keine 'alte Frau', sondern eben jene Kinogeneration, die angeblich von solch handwerklich unzureichendem Material angesprochen werden soll.

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                      Zitat von Elfenkind Beitrag anzeigen
                      Früher hatte man gerne Ellenlange Monologe um Charaktere und Setting ein zuführen. Wenn du heute die erste Seite aufschlägst und dich langweilt wirst du das Buch nicht kaufen.
                      Also ich kaufe ein Buch, wenn mich der Klappentext anspricht, also die Handlung an sich interessant ist.

                      Aber die Sache mit den inneren Monologen muss ergänzt werden. Natürlich ist es spannender einen Roman zu lesen, der zum größten Teil aus epischem Nebentext besteht (deshalb gehört der Roman ja auch zur Gattung der Epik). Das mit den Monologen (bzw. Dialogen) aber nennt sich Drama. Das ist eine völlig andere Gattung, die auch nicht zum lesen gedacht war, sondern zum Anschauen in Theater.
                      Und da wird es sehr spannend. Die alten Griechen hatten hervorragenden Stoff, der heute noch genauso aktuell ist wie damals. Deshalb wird das auch immer wieder aufgegriffen.

                      Und zum Tempo einer Erzählung: Das Tempo kann ja gerne variieren, aber doch bitte nicht auf Kosten der Erzählung an sich.
                      Spannung entsteht nicht aus einem schnellen Tempo und bunten Bildern. Spannung entsteht (wie Evi richtig sagt) aus dem Konflikt heraus, dem sich der Protagonist nicht entziehen kann.
                      Alles andere (Action, Tempo, Special Effects usw.) ist Beiwerk.

                      Der Film hat gegenüber dem Theater den Vorteil, dass er imstande ist die Realität viel genauer abzubilden. Dafür hat das Theater wiederum andere Möglichkeiten (siehe Sinnkrise des Theaters anfang des 20. Jhd).
                      Daher gibt es im Film auch reine Unterhaltungsproduktionen, die den Zuschauer einfach nur mit tollen Bildern, schöner Musik, rasanter Action usw. berieseln wollen. Die Art und Weise, wie der Zuschauer nun unterhalten werden will, unterliegen dem Geschmack und wandeln sich mit der Zeit. Das betrifft auch die Themen.
                      Aber spannend, packend, die Zeit überdauernd ist so etwas nie gewesen und wird es auch nie sein. Aber genau das macht eine Sache erst "gut", oder besser. "Pulp Fiction" z.B. wird wahrscheinlich auch in 50 Jahren noch im Cyberwühltisch zu finden sein. Seneca und Konsorten verkaufen sich heute noch, weit über 2000 Jahre nach ihrem Ableben.
                      Die mittelalterlichen Wanderbühnen mit ihren deftigen Sprüchen, ihrer Gewaltdarstellung und ihrem reinen Unterhaltungsanspruch aber sind niemandem wirklich im Gedächtnis geblieben. Aussterben wird sowas aber nie. Man sieht es heutzutage im Fernsehen und im Kino (-> Star Trek, Quantum Trost, Fast & the Furious, Crank, Transporter). Aber es ist eben nicht gut. Es ist nicht hochwertig. Es ist nicht anregend. Es ist nicht unsterblich.
                      Und das, ich nenne es mal "Qualität"; das ist, auch wenn man individuell einer jeden Sache einen eigenen Wert geben kann, ist eben keine Geschmackssache.

                      Versteht mich bitte nicht falsch: Ich will nicht behaupten, dass Kunst nur dann Kunst ist, wenn man ihre "Künstlichkeit" irgendwie messen kann (oder dass man sowas überhaupt messen kann). Kunst ist emotional und individuell. Aber genau diese Individualität ist doch das Zentrale. Wie kann Mainstream bitte jemals individuell und damit künstlerisch sein?

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                        @Evi Kerzel:

                        Der Ausgang eines Hollywood-Films, zumal eines Vertreters der Star Trek Reihe, ist niemals spannend, da die Vernichtung des Bösen von vornherein feststeht. Der Weg ist das Ziel. Ich finde den Anspruch, die Situation müsse durch die Handlung begründet sein, nicht zeitgemäß. Nicht der Film versagt, sondern der Zuschauer, der solche Ansprüche an den Film stellt, versagt sich den Genuß des Werks.

                        Fraglos war der Film mehr eine Aneinanderreihung von komischen und spannenden Einzelszenen als ein in sich schlüssiges Konzept. Darauf kann man sich aber ganz entspannt einlassen, wenn man nicht mit bestimmten Erwartungen in den Film geht. Ich habe aufgrund der Trailer und Ausschnitte genau das erwartet, was ich später auf der Leinwand gesehen habe: einen kurzweiligen bunten Actionstreifen, der die Charaktere der ursprünglichen Serie hervorragend eingefangen hat. Gleichsam eine Aneinanderreihung von Kurzfilmen zur Neueinführung der einzelnen Protagonisten.

                        Aus meiner Sicht nähert man sich den Film aus der falschen Richtung, wenn man ihn am "Canon" mißt und eine widerspruchsfreie und spannende Rahmenhandlung sucht. Das Zusammenspiel der Charaktere war in TOS stets wichtiger als die Geschichte. Ich habe mir in den letzten Monaten noch einmal alle TOS-Folgen angesehen. Die Handlungen der meisten waren offen gestanden Schrott, die Charakterzeichnungen aber gerade in den schlechtesten Geschichten oftmals brilliant.

                        Übrigens: für die viel gescholtene Affäre zwischen Spock und Uhura und ST:11 gibt es in TOS durchaus Ansätze. Ein fast erotischer Moment zwischen Spock und Uhura findet sich z.B. in der Folge "Der Tempel des Apoll". Abgesehen davon spricht der Umstand, daß in TOS nicht ausdrücklich auf eine Affäre zwischen Spock und Uhura angesprochen wird, nicht gegen eine frühere Liebesbeziehung. Menschen, die einmal eine Beziehung hatten, begegnen sich in späteren Jahren oftmals völlig emotionslos; reiten jedenfalls nicht ständig auf einer früheren Beziehung herum.

                        @Selected

                        Ich bin völlig Deiner Meinung. Aber wir reden hier immer noch von einem Star Trek Film. Da muß man seine Erwartungen etwas herunterschrauben. Man geht ja auch nicht in "Peter Steiners Theater Stadl" und beschwert sich anschließend darüber, daß das Stück so gar nichts von Shakespeare hatte.

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                          @G.G.Hoffmann

                          Im Gegenteil. Bei einem Star Trek Streifen ist der Anspruch höher, als bei einem Crank zum Beispiel. Weil Star Trek ein über Jahre gewachsenes Universum an TV-Serien, Filmen und Büchern ist und bereits einige qualitative Höhepunkte hatte. Und diese Höhepunkte definieren die Erwartung an eine neue Produktion.

                          Wenn ich ein Jahr lang in Mathe auf ner 1 stand und danach auf 3 absinke, ist das eine Verschlechterung, unabhängig davon, ob ich damit noch über dem Durchschnitt der Klasse liege, oder nicht.

                          Ich finde den Anspruch, die Situation müsse durch die Handlung begründet sein, nicht zeitgemäß.
                          Diese Aussage kann man machen, aber ich finde sie sehr traurig. Das klingt für mich wie: "Es ist zeitgemäß Dinge einfach hinzunehmen, wenn sie von der breiten Masse akzeptiert werden.", bzw. "Zeitgemäß zu sein ist gut".
                          Wie gesagt, man kann dieser Meinung sein, aber Konformismus hat noch nie zu etwas Vernünftigem geführt.

                          Kommentar


                            Und Intoleranz hat auch noch nie zu etwas Sinnvollem geführt.

                            Und Nemesis war ganz sicher kein "seht Gut" bestenfalls "Mangelhaft". Welcher Star Trek Film hatte den ein "sehr Gut"?
                            Der hochgelobte Kahn mit Plasikmuskeln? Ihr überhöht die Star Trek Filme bei weitem.
                            Susan! Sooouuuuusaaaaaaannnnn! oh jetzt hab ich mir selber Angst gemacht!!!!

                            Und zum entspannen für alle Trekkies: Memory ich schaffe es in 13!!!! Zügen :D

                            Kommentar


                              Zitat von Selected Beitrag anzeigen
                              Also ich kaufe ein Buch, wenn mich der Klappentext anspricht, also die Handlung an sich interessant ist.
                              Aber du wirst das Buch weglegen, wenn nach X Seiten der Funken immer noch nicht übergesprungen ist.

                              Ein Beispiel. Ich hab den Herr der Ringe angefangen und nach 50 Seiten wieder weggelegt, weil die Schilderungen der Hobbits nicht als Geschichte empfand sondern eher als Doku und das fand ich sehr uninteressant an der Stelle. Es mag sein, das die Ausschweifungen am Anfang noch wichtig werden nur hat es gereicht, das mich das Buch erstmal langweilte. Ich hab von mehreren Leuten gehört, das man sich da nur druchbeissen soll, wird besser.

                              Zitat von Selected Beitrag anzeigen
                              Aber die Sache mit den inneren Monologen muss ergänzt werden. Natürlich ist es spannender einen Roman zu lesen, der zum größten Teil aus epischem Nebentext besteht (deshalb gehört der Roman ja auch zur Gattung der Epik). Das mit den Monologen (bzw. Dialogen) aber nennt sich Drama. Das ist eine völlig andere Gattung, die auch nicht zum lesen gedacht war, sondern zum Anschauen in Theater.
                              Und da wird es sehr spannend. Die alten Griechen hatten hervorragenden Stoff, der heute noch genauso aktuell ist wie damals. Deshalb wird das auch immer wieder aufgegriffen.
                              Also ich bin kein Experte und kenne die Literaturgeschichte nicht auswendig. Mir ist es auch ziemlich egal was wie wozu gehört, da ich eh der Meinung bin das strikte Genre eher hinderlich sind. Allerdings habe ich mich ein wenig mit den Schreiben befasst.

                              Ich sprach ja auch nicht vom 'inneren' Monolog. Vielleicht falsch ausgedrückt meiner Seits dachte ich da eher an sowas was ich oben zu HdR geschrieben habe.

                              Im übrigen ist der Stoff der Griechen für mich auch n indiz, das wir und in den modernen Zeit auch nicht wirklich weiter entwickelten, das aber nur nebenbei.



                              Zitat von Selected Beitrag anzeigen
                              Und zum Tempo einer Erzählung: Das Tempo kann ja gerne variieren, aber doch bitte nicht auf Kosten der Erzählung an sich.
                              Spannung entsteht nicht aus einem schnellen Tempo und bunten Bildern. Spannung entsteht (wie Evi richtig sagt) aus dem Konflikt heraus, dem sich der Protagonist nicht entziehen kann.
                              Alles andere (Action, Tempo, Special Effects usw.) ist Beiwerk.
                              Sehe ich genauso.

                              Zitat von Selected Beitrag anzeigen
                              Der Film hat gegenüber dem Theater den Vorteil, dass er imstande ist die Realität viel genauer abzubilden. Dafür hat das Theater wiederum andere Möglichkeiten (siehe Sinnkrise des Theaters anfang des 20. Jhd).
                              Vielleicht ein paar Stichpunkte, da ich nicht so der Theaterfan bin.

                              Zitat von Selected Beitrag anzeigen
                              Daher gibt es im Film auch reine Unterhaltungsproduktionen, die den Zuschauer einfach nur mit tollen Bildern, schöner Musik, rasanter Action usw. berieseln wollen. Die Art und Weise, wie der Zuschauer nun unterhalten werden will, unterliegen dem Geschmack und wandeln sich mit der Zeit. Das betrifft auch die Themen.
                              Da muss ich aber widersprechen. Ja Film kann (und das macht er auch) die Realität besser abbilden, aber das Medium Film als einfach nur Unterhaltung abzustempeln, wäre so zu Behaupten das es dieses im Theater nicht gib.
                              Beide Medien, sowie auch Buch und Comic sind perse erstmal neutral und nur begrenzt in ihren Darstellungsmöglichkeiten. Im Thread zu 2001 sagte ich mal Film liegt immer im Spannungsfeld von Kunst und unterhaltung und dgrade 2001 empfinde ich mehr als Kunst. Letztlich ist es immer die Frage, was will der Autor erzählen und wie tut er das.

                              Zitat von Selected Beitrag anzeigen
                              Aber spannend, packend, die Zeit überdauernd ist so etwas nie gewesen und wird es auch nie sein. Aber genau das macht eine Sache erst "gut", oder besser. "Pulp Fiction" z.B. wird wahrscheinlich auch in 50 Jahren noch im Cyberwühltisch zu finden sein. Seneca und Konsorten verkaufen sich heute noch, weit über 2000 Jahre nach ihrem Ableben.
                              Ich denke das du da unterschiedliche Sachen vergleichst. Hinzu kommt, das das Kino auch ein im Vergleich zum Buch noch sehr sehr Jung ist.
                              'Gut' ist ein Ausdruck von Geschmack und der ist Zeitlich abhängig. Ich denke
                              das grade heute mehr Menschen 'Pulp Fiction' kennen als je von Seneca gehört zu haben. Gemessen an dem könnte man behaupten 'Pulp Fiction' wäre besser.

                              Zitat von Selected Beitrag anzeigen
                              Die mittelalterlichen Wanderbühnen mit ihren deftigen Sprüchen, ihrer Gewaltdarstellung und ihrem reinen Unterhaltungsanspruch aber sind niemandem wirklich im Gedächtnis geblieben. Aussterben wird sowas aber nie. Man sieht es heutzutage im Fernsehen und im Kino (-> Star Trek, Quantum Trost, Fast & the Furious, Crank, Transporter). Aber es ist eben nicht gut. Es ist nicht hochwertig. Es ist nicht anregend. Es ist nicht unsterblich.
                              Und das, ich nenne es mal "Qualität"; das ist, auch wenn man individuell einer jeden Sache einen eigenen Wert geben kann, ist eben keine Geschmackssache.
                              Bist auch sehr Medien und Zeitgeist-Kritisch oder?
                              Da muss ich soweit auch erstmal recht geben.
                              Wobei ich auch die schiere Menge zu bedenken gebe, die auf den heuten Märkten ausgeschüttet wird, und oft durch Medien und Marketing in dem Bewustsein der Menschen eingehämmert wird.

                              Aber nur weil es 'unsterblich' ist ist es auch gut ? In meinem Kopf sagt eine stimme 'ja, hast recht' aber es folgt noch ein 'aber' welches sich nicht konkretisieren läßt. Da muss die Sanduhr noch ein wenig herhalten.

                              Zitat von Selected Beitrag anzeigen
                              Versteht mich bitte nicht falsch: Ich will nicht behaupten, dass Kunst nur dann Kunst ist, wenn man ihre "Künstlichkeit" irgendwie messen kann (oder dass man sowas überhaupt messen kann). Kunst ist emotional und individuell. Aber genau diese Individualität ist doch das Zentrale. Wie kann Mainstream bitte jemals individuell und damit künstlerisch sein?
                              Das gilt es zu Unterscheiden was Mainstream jetzt ist (oder was du darunter jetzt verstehst). Ist Film allgemein Mainstream ? Oder nur z.B. Sommerblockbuster ?

                              Letztlich ist es die Frage wie jeder Mensch die Welt wahrnimmt, und das ist auf jedenfall individuell und wie immer verknüpft mit den was er weiss, fühlt und ist. Kleine Welten-Prinzip.

                              So long.

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                                Zitat von Orkrist Beitrag anzeigen
                                Der hochgelobte Kahn mit Plasikmuskeln?
                                Erstens mal heißt es Khan, und die Muskeln waren echt. Im Bonusmaterial der Special Edition wird das ausführlich thematisiert.
                                Zitat von Orkrist Beitrag anzeigen
                                Ihr überhöht die Star Trek Filme bei weitem.
                                Na, dann bin ja mal gespannt, welche Superfilme Du besser findest als die Star Trek-Filme.

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