
Zitat von Hera
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Das weibliche " Crossdressing" ist ja nicht nur Männern vorbehalten sondern kann auch von Frauen betrieben werden die Frauen darstellen ( Kunstform ).
Es geht hier auch um Gleichstellung und Privillegien, insbesondere wenn es ums Geld geht.

Nein, wirklich: Niemand hat was dagegen, wenn biologische Frauen sich aufführen wie exhaltierte Tunten oder in der Kunst sonstwie verkleiden, weder auf der Bühne, noch in einer wie auch immer gearteten Freizeit.
Siehe die Diskussion um die Neuverfilmung der Rocky-Horror Picture Show mit Laverne Cox in der Hauptrolle.
Die Rolle des Frank N'Furter aus der Rocky Horror Picture Show ist ein Transvestit. Das ist ein Mann, aus Gründen der sexuellen Erregung Frauenkleider trägt, was übrigens in der Mehrzahl heterosexuelle Personen sind. Er ist zudem noch bisexuell.
Die wird in der Regel von Schauspielern gespielt - nicht von Travestiekünstlern. Tim Curry, der am ehesten mit der Rolle verbunden wird, ist z.B. ein Schauspieler und hat sich nie als Travestiekünstler definiert.
Es geht also hier um die Besetzung einer Rolle und die Kritik ist, dass die Rolle eines männlichen Transvestitien auch von einem Mann gespielt werden sollte, nicht von einer Frau. Welche Sexualität der Schauspieler dann hat, ist dann eher zweitrangig. Und wenn man das schon macht, dann muss man das Drehbuch anpassen, wie hier nicht geschehen ist.
Und was Frau Cox anbetrifft: Also ich handhabe es so: Ein männlicher Transsexueller, der seine Geschlechtsumwandlung abgeschlossen hat, ist eine Frau. Diejenigen, die ich kenne, bezeichne ich immer als Frauen. Frau Cox ist also eine Frau. Welcher Buchstabe ihr in den USA attributiert wird, ist für mich zweitrangig.
FOX kann seinem konservativen Publikum immer Frauen in Unterwäsche vorsetzen, aber eben keinen Mann. "Samba-Frauen" - so ist das Kostüm von Cox - sind auch bei FOX immer gern gesehen, weil sie das konservative Weltbild nicht gefährden, sondern unterstreichen. FOX hat sich also mit seiner Personalentscheidung seinem Publikum angebiedert und aus dieser Show einen harmlosen Spaß für Republikaner gemacht, sowohl bei den angedeuteten Sexszenen, wie auch sonst.
Wenn eine Frau in Frauenunterwäsche ein Lied "Sweet Transvestite" singt, ergibt das nun einmal keinen Sinn mehr. Das ist also von FOX' Seite entweder extrem ignorant, borniert oder volle Absicht mit dem Zweck der Weichspülung fürs "catering" des Stammpublikums.
Und es ist ziemlich billig, die Kritik daran bzw. das Kopfschütteln darüber als "Diskriminierung innerhalb des LGBT Lagers" aufzufassen und zu kommunizeren. Das geht vollkommen am Punkt vorbei und ist weder im Interesse von Schwulen, noch von Transsexuellen.
Ich kenne Cox aber nicht weiter, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie nicht von Schwulen boykottiert wird. Die Kritik galt FOX, nicht Cox.
Aber ein schönes Beispiel dafür, wie mit der "LGBT people"-Rhetorik alles in einen Topf geworfen und durcheinandergebracht wird.
Schwule, Lesben, Bisexuelle, Transsexuelle etc. sind unterschiedlich. Schwule haben eine eigene Subkultur, Lesben haben eine eigene Subkultur, das haben Transsexuelle und v.a. Bisexuelle weniger bis gar nicht. Und diese Subkulturen sind mehr als nur die Abwesenheit von Heterosexualität. Das wird bei dieser Modeabkürzung unterschlagen.
Hier ein schöner Link zu einem Artikel der Washington Post: "Meet Kate Brown, the first openly LGBT person to be elected governor of a state"
https://www.washingtonpost.com/news/...or-of-a-state/
Sowas ist seiner oberflächlichen Verallgemeinerung schon wieder diskriminierend. Ich bin schwul und nicht "G" und ich bin auch keine "LGBT person" und ob eine bisexuelle Frau ggf. für meine Interessen als Schwuler eintreten würde, ist keineswegs automatisch. "LGBTQ" war dabei anfänglich auch nur eine praktische Abkürzung für schwullesbische Filmfeste.
Ich bin dafür das Menschen miteinander sprechen und in Dialog treten.

Abwr wo du die FOX Rocky Horror Picture Show und Dicke erwähnst: Im Original gab es auch kleine dicke Frauen oder alte Leute auf der Party, bei FOX waren sie alle Mitzwanziger und gertenschlank. Und FOX ist ja nun eine durch und durch heterosexuelle Veranstaltung.
Apropos Fetischkram: Da dachte ich eher an Menschen welche als Pferde verkleidet vor Kutschen mit einem Schweif ihren Lebenstil präsentieren und weniger an Tom Finnland Zeichnungen. ( Keine Verurteilung sondern nur ein Aufruf zur Achtsamkeit insbesondere im Umgang mit KIndern )
Wenn das auf dem Weg in die abendliche Fetisch-Disko/Kneipe ist, sollten Kinder schon im Bett sein und keine U-Bahn mehr fahren.
Mir ging es hauptsächlich um die Verantwortung die alle gemeinsam tragen und nicht darum einzelne zu diffamieren.

Kinder haben mit solchen Dingen übrigens weniger Probleme, es sind die Erwachsenen, die Probleme damit haben und das auf ihre Kinder projizieren oder ihnen einreden. Wenn man nämlich durch penetrantes ZurSchauStellen der eigenen Sexualität die Entwicklung von Kindern beeinflussen würde, würde es gar keine Schwulen und Lesben geben.
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