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Ist das alles noch Star Trek?

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    #61
    Das es kein ST mehr ist, ist für mich zu absolut ausgedrückt. Es "basiert" alles noch und spielt auch noch im Roddenberry'schen Universum und seinem Entwurf. Vieles hat sich recht weit von diesem entfernt. Neues wird aufgeworfen und (leider) nicht konsequent zu Ende gebracht. Und manchmal fühle ich mich als Zuschauer an manchen Stellen auch nicht mehr richtig mitgenommen..

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      #62
      Man kann ja vieles anders machen nur ist leider das intellektuelle Niveau derart niedrig dass es sich schon im Orbit von Reichsbürgern oder Querdenkern befindet!
      Ich habe gerade die dritte Folge von Discovery geschaut und das war wieder das beste Beispiel das dort niemand irgendwie mit denkt und jegliche Realität direkt im Wurmloch stecken geblieben ist!
      Die Erde ist derart isoliert dass sie nicht mal mehr mitbekommt was auf Titan, also im eigenen Sonnensystem passiert. Auf der Oberfläche sieht es jedoch genauso aus wie vorher und alles scheint dort ganz toll zu laufen. Die sind aber schlechter organisiert als die letzte Kazon Sekte und sitzen nur auf ihrem Planeten rum!? Sie scheinen jeder über modernste Technologie zu verfügen und haben ein Schild und Waffen. Gleichzeitig wollen sie aber nicht auf die Raider schießen und einen Krieg anfangen, obwohl diese vorher schon die ganze Zeit deren Dilithium stehlen wollten? Das macht alles keinen Sinn!
      Früher hatten wir 26 Folgen pro Staffel! In 20 Jahren haben wir wahrscheinlich 5 Star Trek tiktoks pro Woche weil sowieso keiner mehr sich länger mit irgendwas befassen kann oder will. Big Grin
      Zuletzt geändert von Syranite; 29.10.2020, 22:39.

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        #63
        Zitat von Infinitas Beitrag anzeigen
        Na sicher hat neues immer ne Chanche wenn auch wenn ich TNG als nostalgisch betrachte. Discovery schneidet allerdings als ST Serie allgemein am schlechtesten ab. Das mag an der stellenweise blödsinnigen Storry liegen, es mag auch daran liegen das dass Augenmerk vordergründig auf Michel Burnham liegt und nicht auf einer crew aus der sich mit der Zeit ein Lieblingscharakter herauskristallisiert. Keine Sozialkritischen Themen, wenn überhaupt dann überzogenes In-Gendering ...... Wie gesagt ich hatte mit allen ST Serien wenig Probleme sie kamen halt erst stellenweise mit Disco. Ganz so wie Start 4000 sehe ich das nicht, denn es gab ja enorme stilistische Unterschiede auch in den 90ger ST Serien. Deshalb suche ich da den Fehler auch eher in der Machart, Disco ist ein recht oberflächliches Serial in dem es hauptsächlich um eine bis dato unbekannte Figur aus dem ST Universum geht. Lansflair lääst na JJ Manie grüßen - gegen gute Effekte habe ich nix, es sollte nur mehr wert auf Sorryline und Inhalte gelegt werden.Das Problem an einem Serial ist halt auch das es an seine fortlaufende Handlung gebunden ist, bei nBSG hat da bei mir auch funktioniert, stellenweise ebenso bei Enterprise. Modern Discovery und ja es gefällt in der Tat auch eher Menschen die sich bisher weniger mit ST befasst haben.
        So Staffe 3 Folge 8 da bin ich nun angelangt: Ohne zu Spoilern geben die ersten 8 Folgen schon wieder ein Teilgefühl des alten moralischen Föderationskompass wieder und enthält somit , banal aber schön Kernaussagen von Star Trek Ich hoffe der Staffel-Showdown endet nicht so wie bei Picard, da sich eine ST Serie anscheinend immer wieder erst entwickeln muss, gebe ich Discovery auch eine Chance. Die Storyline in Staffel 3, welche in einer Zeitreise angelegt ist hat mir bis jetzt recht gut gefallen, jedoch sehe ich durch so manche Änderungen innerhalb der Kommandokette auch wieder ein paar Problemfenster aufgehen. Unsicherheit passt irgendwie nicht zu Burnham, obwohl sie mit langen Haaren optisch wesentlich besser aussieht als in den vorangegangenen Episoden.

        - Es ist Star Trek, nur muss der Inhalt auch gefallen und Sinn ergeben.

        Zumindest wurde die Crew integriert und es gibt die Möglichkeit mehr über andere Charaktere zu erfahren, wobei der Charakter Burnham immer noch allgegenwärtig im Vordergrund ist, ich denke mal damit müssen wir uns bei Discovery abfinden. Entweder man mag Sie und somit auch Discovery oder eben nicht und somit auch nicht Discovery. In den Ersten 8 Folgen wird zumindest nicht mehr die Beziehung zwischen Cluber und Staments übertrieben dargestellt,on screen scheint sich das zu normalisieren, das ist für mich schon eher Alltagstauglich. Tilly bleibt, wie sie ist, dafür nervt Saru stellenweise mit mehr oder minder geistreichen Einwürfen.
        Zuletzt geändert von Infinitas; 07.12.2020, 14:44.
        Das letzte Treffen der Generationen in Wien war übrigens BOMBE ! Picards Moralkiste:"Schurken, die ihre Schnurrbärte zwirbeln, sind leicht zu erkennen, aber diejenigen, die sich in gute Taten kleiden, sind hervorragend getarnt."

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          #64
          Discovery sollte den Beinamen Star Trek ablegen. bzw. hätte man es von vornherein nicht im Star Trek-Universum ansiedeln dürfen. Dann wär die Show vielleicht tatsächlich akzeptabel, weil nicht ständig falsche Erwartungen im Weg stünden.

          Was mich in erster Linie stört ist die Konzentration auf die Figur Burnham. Alle anderen sind nur bessere Statisten und man erfährt in drei Staffeln traurig wenig Background und Charakterisierung des MainCast.
          Alles dreht sich um Burnham. Das ist einfach nicht StarTrekLike.

          Mir fallen jede Woche beim Kucken der aktuellen Folge tausend Dinge auf, die einfach unpassend, unlogisch und /oder nicht Canon sind, jedoch verdränge ich aktuell wohl einfach das Ganze, sodass mir selten konkrete Details einfallen, wenn ich mal 'vom Leder ziehen will'.


          Wissen heißt, wissen wo's steht!

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            #65
            Denke es ich denke es kommt immer darauf an wie man Star Trek definiert.. Star Trek nur science fiction Weltraum, mit fremden Welten und Zivilisationen ? Oder ist star trek gerade mehr ?

            Auch muss ich die Menschheit eine Modernisierung gefallen lassen.

            für mich hat aber das neue Star Trek also, Star Trek Discovery, Star Trek Picard bisher nicht soviel star trek Elemente, wie die alten Serien..

            Wenngleich wenngleich ich auch einen positiven Trend in Staffel 3 von Star Trek Discovery erkenne...

            star trek lebte immer von philosophischen Fragen, von ethischen Fragen, von Diplomatie, und natürlich dem Humor..

            Vieles davon war im neuen Star Trek verloren gegangen.. nichtsdestotrotz kehrt ein wenig davon wieder zurück..

            ich hoffe dass der positive Trend anhalten wird..
            scotty stream me up ;)
            das leben ist ein scheiss spiel, aber die Grafik ist geil :D
            aber leider entschieden zu real

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              #66
              Zitat von Dominion Beitrag anzeigen
              Denke es ich denke es kommt immer darauf an wie man Star Trek definiert.. Star Trek nur science fiction Weltraum, mit fremden Welten und Zivilisationen ? Oder ist star trek gerade mehr ? ...
              Natürlich ist Star Trek mehr. Sonst wäre es ja nur eine generische 08/15-Unterhaltungssendung. Fremde Welten, Raumschiffe und Krach-Bumm haben viele Serien. Star Trek war schon immer mehr als das und muss es ja auch sein. Hier ging es immer um Zukunfts- und Fortschrittsglauben. Es war immer eine Ensemble-Show, es gab immer eine gewisse positive Grundstimmung. Es gab auch Krisen, es gab zwielichtige Charaktere und schwierige moralische Fragen. Aber an und für sich gab es immer Hoffnung.

              Jetzt ist mit Kurtzman-Trek alles anders geworden. Zuerst ist es eine Ein-Frau-Show. Burnham ist aber nicht nur der Hauptchar, sie ist auch eine Art Messias, eine Mary Sue die immer recht hat, egal wie hirnrissig ihre Entscheidungen sind. Das ist einfach viel zu viel. Zu unglaubwürdig und passt vorne und hinten nicht zu Star Trek.

              Dazu kommen völlig beliebige Genre-Elemente, gerne geklaut bei anderen Filmen oder sogar von Indie-Gameentwicklern. Tardigraden, Sporenantrieb, Halsbomben, Stirb-langsam-Action, usw. Alles zusammengerührt und lieblos aneinander gestoppelt. Sicherlich war früher auch nicht alles supertoll, es gab auch früher schon grottenschlechte Episoden und Handlungselemente die nicht funktioniert haben. Aber grundsätzlich hatten es die Autoren früher einfach drauf. Jetzt schaffen es die Autoren nicht einmal mehr vernünftige Charaktere zu schreiben. Bestes Beispiel ist Osyraa bzw. die Oberbösewichtin. Die wird die ganze Zeit als Muahaha-Klischeebösewichtin inszeniert und labert dann plötzlich was von Frieden usw.

              Weiterhin kommen die vielen Kanon- und Logikfehler dazu. Riesige Schiffsinnenräume, Sporenantrieb mal schädlich, mal super, Navigatoren-Tardigraden-Gene, usw. Sicherlich gab es auch früher mal Kanonfehler. Aber in der Häufigkeit trat das nicht auf. Hier bei Disco haben die Autoren ja schon ihre eigenen Regeln wieder vergessen. Das ist echt traurig und zeugt von mangelnder Sorgfalt.

              Also nein, das ist nicht mehr Star Trek. Und das wäre nicht mal so wahnsinnig schlimm, wenn die Produzenten und Autoren diesen Weg wenigstens konsequenz gehen würden. Aber nein, man will ja die alten Fans nicht komplett abschrecken. Und so entsteht dann halt so ein seltsamer Hybrid. Star Trek ist es nicht mehr, aber etwas Neues ist es auch nicht.
              "Vittoria agli Assassini!"

              - Caterina Sforza, Rom, 1503

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                #67
                Ich finde, dass die Eingangsfrage Antworten auf verschiedenen Ebenen provoziert. Wobei ich vorweg sagen möchte, dass ich dem Pessimismus nicht zustimmen kann

                Zunächst ist alles Star Trek, was die Macher als Star Trek definieren. Star Trek ist eine Marke und ein Produkt. Wenn Daimler einen neuen Mercedes vorstellt, dann ist das eben einer, weil Daimler als Besitzer der Marke die Deutungshoheit hat. Bei Star Trek ist das genauso. Das Ergebnis mag hüben wie drüben vielleicht nicht überzeugen. Aber an dieser Realität gibt es keinen Weg vorbei.

                An dieser Stelle möchte ich einen Punkt loswerden, der mich beschäftigt, seitdem ich mich vor ein paar Tagen hier angemeldet habe. Für einige scheint es selbstverständlich zu sein, dass sie ihren Unmut dadurch loswerden wollen, indem sie die Macher von Star Trek beleidigen und diffamieren. Eine Meinung zu äußern ist das eine und dafür sind wir ja auch hier. Aber Beleidigungen sind etwas ganz anderes. Ich verstehe auch nicht, warum die Moderation das so durchgehen lässt. Ich schreibe noch in einem anderen Forum (völlig anderes Thema) und da wird so etwas sofort unterbunden. Abgesehen davon sind Beleidigungen Straftaten die empfindlich bestraft werden können.

                Doch zurück zum Thema.

                Ich kann also nur für mich persönlich entscheiden , ob ich der Deutungshoheit der Macher folge oder nicht. Am liebsten vertraue ich da meinem Gefühl. Fühlt sich DSC nach Star Trek an.

                Meine klare Antwort ist ja. Vom ersten Moment der ersten Folge in der ersten Staffel hat sich bei mir das "Star Trek Gefühl" eingestellt. Wobei das überhaupt nichts über die Qualität von DSC sagt. Bei TNG und DS9 hat sich das Star Trek Gefühl erst nach einer Weile eingestellt. Zum Beispiel fand ich DS9 von Anfang richtig gut, doch ich war lange am Zweifeln, ob das so richtig Star Trek ist. Mittlerweile sind bei beiden Serien die Zweifel weg.

                Wenn ich mich dagegen von der analytischen Seite nähere, dann würde ich erstmal fragen, was Start Trek denn für mich ausmacht.

                Da geht es damit los, dass es auf einem Raumschiff oder einer Raumstation spielt. Das allein macht es nicht zu Star Trek, ist aber eine Grundvoraussetzung, die auch ganz offensichtlich erfüllt ist.

                Spielt es im Kontext der bisherigen Serien (mit dem Begriff Canon bin ich zurückhaltend), also in der Welt, die die Macher von Star Trek bisher konstruiert haben. Bis Ende der zweiten Staffel ist das so. Natürlich gibt es Brüche und Unlogiken. Aber das ist nun wirklich nichts besonderes, das gab es auch schon vorher.

                Ab der dritten Staffel ist das nicht mehr so einfach. Mit dem Zweitsprung von 930 Jahren (stellt euch mal vor, wie es hier vor 930 Jahren zuging) sind viele Zusammenhänge natürlich weg. Für mich ein geschickter Kunstgriff der Macher, denn so ergeben sich viele Gestaltungsfreiräume.

                Doch einiges ist erhalten geblieben. Die Föderation und die Sternenflotte, bzw. die Reste davon. Der technologische Kontext, der natürlich erweitert wurde. Viele Rassen, die wir bereits kannten. Und nicht zu vergessen die Discovery selbst, die ja in den vorangegangen Staffeln in der bisherigen Star Trek Welt existiert hat.

                Daher würde ich sagen ja, auch das passt.

                Aber das ist ja alles nur Oberfläche. Wie steht es mit dem Inhalt?

                Für mich war und ist Kern von Star Trek die humanistisch-optimistischen Vorstellungen von Gene Roddenberry. Science Fiction ist in meiner Wahrnehmung häufig pessimistisch und Star Trek ist aus meiner Sicht der Gegenentwurf. Damit verbunden auch eine entsprechende Einstellung zur Anwendung von Gewalt. Gewalt wird nicht abgelehnt und verworfen sondern zum Mittel der letzten Wahl.

                Dieser Kern ist für mich bei DSC klar erkennbar. Dafür gibt es einige Beispiele, auch wenn es zwischenzeitlich immer wieder gar nicht gut aussieht. Das ist eben die Dramaturgie der Autoren, ansonsten wäre es ja auch recht langweilig. Bestes Beispiel sind die Geschehnisse auf Kronos. Die Imperatorin verfolgt eine sehr radikale zerstörerische Lösung, während letztendlich ein ganz anderer Weg beschritten wird. Der Krieg wird beendet, der Frieden wieder hergestellt und das ohne die vorher geplante Zerstörungsorgie.

                Also auch hier ein klares ja von meiner Seite.

                Von vielen wird die Qualität der Drehbücher kritisiert. Wenn es danach geht, dann ist aus meiner Sicht nur wenig Star Trek. Die Qualität der Drehbücher war noch nie herausragend und daher auch kein prägendes Merkmal von Star Trek. Mich hat das selten gestört. Dafür waren die Figuren um so interessanter, egal ob ich sie mochte oder nicht. Und das hat sich aus meiner Sicht bei DSC auch nicht geändert.

                Und zusammen mit der Vision von Gene Roddenberry ist es das, was mich an Star Trek fasziniert. Star Trek ist in vielen Belangen nicht perfekt und es gibt einiges zu kritisieren, auch an DSC. Trotzdem bin ich der Überzeugung, dass DSC auf jeden Fall Star Trek in meinem Sinn ist.

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                  #68
                  Zitat von L'Rana Beitrag anzeigen
                  ... Für mich war und ist Kern von Star Trek die humanistisch-optimistischen Vorstellungen von Gene Roddenberry. Science Fiction ist in meiner Wahrnehmung häufig pessimistisch und Star Trek ist aus meiner Sicht der Gegenentwurf. Damit verbunden auch eine entsprechende Einstellung zur Anwendung von Gewalt. Gewalt wird nicht abgelehnt und verworfen sondern zum Mittel der letzten Wahl. ...
                  Das ist nicht so. Für die extreme Gewaltanwendung gibt es oft keinen erkennbaren Grund. Das Seven in "Picard" ein Gemetzel anrichtet, das Rios in der Bar direkt mit dem Töten beginnt, das Burnham in Disco Staffel 3 erst auf dem Schrottplaneten die Wachen niedermäht und später dann per Warpkern ein ganzes Schiff wegsprengt, obwohl sie auch einfach nur hätte wegspringen können, sagt doch schon alles aus.

                  In ganz Picard und Disco gibt es fast keine "Phaser-auf-Betäubung" mehr. Es gibt ein oder zwei Ausnahmen, wobei direkt im Disco-Pilotfilm dann trotzdem ein Gemetzel angerichtet wird. Eine andere Ausnahme findet in Staffel 3 statt, just zu dem Zeitpunkt als auf Dr. Frankenstein geschossen wird. Und der wechselt dann eine Episode später die Seiten.

                  Die meisten Picard- und Disco-Geschichten würden auch funktionieren, wenn weniger getötet wird. Oder wenn Gegner eben betäubt oder gerettet werden. Vielleicht entspricht das nicht mehr den heutigen Sehgewohnheiten. Aber die Leute, die von Burnham in der vorletzten Episode in den Weltraum geblasen wurden, hätte man danach auch wieder an Bord beamen können. Die Geschichte hätte auch dann noch funktioniert.

                  Gegenbeispiel: In "The Expanse" wird schnell geschossen, sowohl bei Schusswechseln am Boden als auch bei Raumkämpfen. Das hängt auch mit dem höheren Realismus zusammen, denn in dieser Serie hat man meisten eben keinen zweiten Schuss. Entweder man trifft oder das war es. Trotzdem werden hier Gegenspieler wie Jules-Pierre Mao oder Adolphus Murtry eben nicht getötet sondern ins Gefängnis gebracht.

                  "Vittoria agli Assassini!"

                  - Caterina Sforza, Rom, 1503

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                    #69
                    Das liegt IMHO schon an den Geschichten. In TNG hatte man sehr oft die Kontrolle über die grundsätzliche Situation und konnte die jeweilige Mission dann von vorneherein so planen, dass möglichst wenig Leute zu Tode kommen. Wenn aber immer alles auf dem Spiel steht und mehr improvisiert als geplant wird, rutscht man in solche Sachen rein. Das war schon in DS9 so und auch in ENT. Die Utopie aus TNG funktioniert eben vor allem aus einer Position der Stärke der Föderation, ansonsten gilt was Quark gesagt hat: "Let me tell you something about humans, nephew. They're a wonderful, friendly people as long as their bellies are full and their holosuites are working. But take away their creature comforts, deprive them of food, sleep, sonic showers, put their lives in jeopardy over an extended period of time, and those same friendly, intelligent, wonderful people will become as nasty and as violent as the most bloodthirsty Klingon."

                    Und das ist sowohl aus Sicht der Autoren als auch aus Sicht der Charaktere IMHO eben eine mehr oder weniger unausweichliche Entwicklung, der man sich nur entziehen kann, indem man wieder andere Geschichten erzählt. Denn sonst hat man auch in ST keinen zweiten Schuss mehr.
                    1966 Star Trek 2005

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                      #70
                      Zitat von L'Rana Beitrag anzeigen
                      Zunächst ist alles Star Trek, was die Macher als Star Trek definieren. Star Trek ist eine Marke und ein Produkt. Wenn Daimler einen neuen Mercedes vorstellt, dann ist das eben einer, weil Daimler als Besitzer der Marke die Deutungshoheit hat. Bei Star Trek ist das genauso. Das Ergebnis mag hüben wie drüben vielleicht nicht überzeugen. Aber an dieser Realität gibt es keinen Weg vorbei.
                      Also wenn der neue Daimler jetzt ganz offensichtlich nach Volkswagen oder Toyota aussieht, oder wenn Coca Cola jetzt ein grünes Getränk mit Bananengeschmack ist, dann bleibt das für dich trotzdem nach wie vor diese Marke und dieses Produkt, weil steht halt so drauf. Immer diese überkorrekten Puristen.........


                      Zitat von L'Rana Beitrag anzeigen
                      Ich kann also nur für mich persönlich entscheiden , ob ich der Deutungshoheit der Macher folge oder nicht. Am liebsten vertraue ich da meinem Gefühl. Fühlt sich DSC nach Star Trek an.

                      Meine klare Antwort ist ja. Vom ersten Moment der ersten Folge in der ersten Staffel hat sich bei mir das "Star Trek Gefühl" eingestellt. Wobei das überhaupt nichts über die Qualität von DSC sagt. Bei TNG und DS9 hat sich das Star Trek Gefühl erst nach einer Weile eingestellt. Zum Beispiel fand ich DS9 von Anfang richtig gut, doch ich war lange am Zweifeln, ob das so richtig Star Trek ist. Mittlerweile sind bei beiden Serien die Zweifel weg.
                      Wenn also TNG oder DS9 für dich vom Gefühl her einst kein Star Trek waren, was war dann deine erste Star Trek Serie welche dieses Gefühl für dich definierte?

                      Etwa die TOS?


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                        #71
                        Zitat von Datas Kopf Beitrag anzeigen
                        Wenn also TNG oder DS9 für dich vom Gefühl her einst kein Star Trek waren, was war dann deine erste Star Trek Serie welche dieses Gefühl für dich definierte?

                        Etwa die TOS?
                        Nachdem Star Trek für mich ein paar Jahre ausschließlich TOS war auf jeden Fall. TNG empfand ich ursprünglich als miesen Abklatsch (hab da aber nur den Pilotfilm und ein paar wenige Folgen von Staffel 1 gesehen gehabt).

                        Mittlerweile ist TNG für mich natürlich Star Trek in Reinkultur.

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                          #72
                          Mir ging es da ähnlich. TNG war mir damals ziemlich fremd und konnte mich nur schwer hineinfinden. War doch zu unterschiedlich zur Originalserie. Der Comedy-Stil als "Kinderserie" hatte wenig gemein mit dem Stil von TNG - erste Staffel. Aber irgendwie fand ich dann doch einen Zugang. Aber für mich war es damals noch kein "Star Trek" unter dem Gesamt-Blickwinkel. TOS war immerhin in meinen Augen einfach nur "Raumschiff Enterprise" und TNG eine Fortsetzung mit wenigen Gemeinsamkeiten. Auch TNG habe ich beim Erstsehen selten mit TOS verglichen. Erst mit DS9 kam irgendwie die Vergleichbarkeit zustande. Aber eben auch nur zwischen DS9 und TNG.

                          Ansonsten empfinde ich persönlich die Frage, was Star Trek ist, inzwischen etwas müßig. Am ehesten sehe ich es tatsächlich so: "Wo Star Trek draufsteht ist auch Star Trek drinnen". Ob mir eine Serie gefällt oder nicht hängt damit ja nicht zusammen. Sollte Coca Cola die Rezeptur von Coke ändern, wäre es für mich also auch weiterhin Coke. Schmeckt mir dann halt eventuell nicht mehr. Was solls. Chicken McNuggets schmecken jetzt auch anders als vor 25 Jahren. Whatever.

                          Aber klar, zweifelsfrei hat sich die positive Grundstimmung zwischen TNG und DSC/PIC verändert. Mit DS9 hat das aber schon begonnen und wurde auch vom voyager-center (einige werden sich erinnern) in einem bekannteren Review thematisiert. Auch damals schon gab es Stimmen, die mit DS9 den Untergang (ihres) Star Treks herbeireviewten. Ist alles eine Frage der persönlichen Sicht und aus heutiger Sicht durchaus beachtlich.
                          Zuletzt geändert von cybertrek; 18.01.2021, 11:04.
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                            #73
                            Zitat von The Martian Beitrag anzeigen
                            ... Und das ist sowohl aus Sicht der Autoren als auch aus Sicht der Charaktere IMHO eben eine mehr oder weniger unausweichliche Entwicklung, der man sich nur entziehen kann, indem man wieder andere Geschichten erzählt. Denn sonst hat man auch in ST keinen zweiten Schuss mehr.
                            Da man in Star Trek Waffen hat die man auf Betäubung stellen kann, stellt es ja kein Problem dar zuerst zu schießen. Allerdings stellt keiner mehr die Phaser auf Betäubung. Das passt ganz und gar nicht zu Star Trek.

                            "Vittoria agli Assassini!"

                            - Caterina Sforza, Rom, 1503

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                              #74
                              Mit den aktuellen Geschichten, bei denen immer gleich die ganze Föderation/Galaxis auf dem Spiel steht, spielen solche Überlegungen IMHO aber irgendwann einfach keine Rolle mehr. Die Jem'Hadar hat man z.B. auch nicht betäubt. Das ist mehr was für die Polizei-Logik in TNG als für die Militär-Logik während einer existenziellen Bedrohung. Da geht es nur noch ums Gewinnen und zwar um jeden Preis.
                              1966 Star Trek 2005

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                                #75
                                Die Frage ist ja: MUSS man solche existenziellen, nahezu ausweglose Situationen, welche nur mit rigiden Mitteln gelöst werden können, im Kontext von "Star Trek" zeigen? Wenn ich den Standpunkt betreffend moralischer Überlegenheit bezüglich Star Trek falsch verstehe, bitte um Korrektur. Aber wenn die moralische Überlegenheit für das Star Trek Konzept essenziell ist, dürfen auch nur Situationen gezeigt werden, welche mit solchen Mitteln erreicht werden können. Wie eben zumeist bei TNG. Ansonsten wäre die Konsequenz, auch mal moralisch "richtig" zu handeln und in Folge das "gute" Ziel zu verfehlen.

                                Aber dann muss auch erst mal jemand definieren, was diese moralische Überlegenheit genau ausmacht. Oder ob Methoden wie die Tötung in gezeigten Situationen auch moralisch richtig sein können.
                                "Ich bin ja auch satt, aber da liegt Käse! " | #10JahresPlan
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