[004]"Unter Verdacht"/"A Man Alone" - SciFi-Forum

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[004]"Unter Verdacht"/"A Man Alone"

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    #61
    Ein Mann tötet seinen Klon um einen alten Feind zu diskreditieren.
    Die Story ist eher durschschnittlich, aber nicht wirklich schlecht, drei Sterne mit leichter Tendenz nach vier.
    Dennoch bleibt die Eröffnung der Schule mMn das wichtigste Ereignis, obwohl es nur der Nebenplot war, daher gebe ich keine höhere Bewertung.

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      #62
      Zitat von Marschall Q Beitrag anzeigen
      Dennoch bleibt die Eröffnung der Schule mMn das wichtigste Ereignis, obwohl es nur der Nebenplot war, daher gebe ich keine höhere Bewertung.
      Inwiefern war die Eröffnung der Schule wichtig?

      Ich finde die Folge hat nicht viel mehr als drei Sterne * * * verdient, aber auch nicht weniger. Die Kriminalstory ist ganz nett. Es wird der Stationsalltag gezeigt, der sich hier und da noch etwas einstellen muss, aber von dem Mordfall abgesehen, präsentiert sich die Station als verschlafenes Nest. Das Wurmloch spielt kaum eine Rolle. Bashir albert mit Jadzia herum, während O'Brien Eheprobleme hat, weil seine Frau als Botanikerin Langeweile schiebt.

      Auf den ersten Blick könnte man denken, dass Keiko mit der Enterprise mehr Möglichkeiten hatte, aber war sie als Nichtmitglied der Sternenflotte wirklich so häufig einem Außenteam zugeteilt?

      Die Möglichkeit, aus dem Gammaquadranten etwas zu bekommen, dürfte weitaus interessanter sein. Warum schließt sie sich nicht mit Bashir zusammen, der dürfte für Botanik auch etwas Interesse aufbringen können.

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        #63
        Innerhalb der Folge empfand ich die Schuleröffnung als bedeutender als der Fall um den Klon und der Verdacht des Mobs Odo gegenüber.
        Das liegt daran, dass eine Schule wichtiger und nachhaltiger ist als ein bereits gelöster Mordfall. Da ich aber nichts nach Folge 10 kenne, weiss ich nicht inwiefern die Schule noch auftaucht, bzw. Odos Vorverurteilung nachwirkt.

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          #64
          Zitat von Marschall Q Beitrag anzeigen
          Da ich aber nichts nach Folge 10 kenne, weiss ich nicht inwiefern die Schule noch auftaucht, bzw. Odos Vorverurteilung nachwirkt.
          Sagen wir mal so, wenn Odo verurteilt und von DS9 verbannt worden wäre, hätte das größere Auswirkungen gehabt als die Nichteröffnung der Schule.

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            #65
            Zitat von irony Beitrag anzeigen
            Ich finde die Folge hat nicht viel mehr als drei Sterne * * * verdient, aber auch nicht weniger. Die Kriminalstory ist ganz nett. Es wird der Stationsalltag gezeigt, der sich hier und da noch etwas einstellen muss, aber von dem Mordfall abgesehen, präsentiert sich die Station als verschlafenes Nest. Das Wurmloch spielt kaum eine Rolle. Bashir albert mit Jadzia herum, während O'Brien Eheprobleme hat, weil seine Frau als Botanikerin Langeweile schiebt.
            Zumal das ja auch kein neues Phänomen ist, dass zu Beginn einer Serie erst mal die Hauptpersonen im Vordergrund stehen, die sich in einer Art Selbstfindungsprozess in Bezug auf die neue Situation befinden. Die Schilderung von Keikos Langeweile, die sie mit der Eröffnung der Schule sinnvoll überwindet, taugt als Nebenhandlung, aber wirklich wichtig ist sie natürlich nicht.
            „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
            (Albert Einstein)

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              #66
              Dass ich die Schule als wichtiger empfand als den Primärplot, liegt nicht an der überragenden Bedeutung dieses Sekundärplots, sondern vielmehr an der Schwäche des Primärplots, das hätte ich vielleicht betonen sollen.
              Gefallen haben mir denoch beide Plotstränge, nur ist die Folge eben nicht so gut wie zb der Pilot. Man hätte durchaus mehr aus der Folge machen können.

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                #67
                Zitat von Lt.Cmdr.CK Beitrag anzeigen
                . Die Schilderung von Keikos Langeweile, die sie mit der Eröffnung der Schule sinnvoll überwindet, taugt als Nebenhandlung, aber wirklich wichtig ist sie natürlich nicht.
                Wobei die Eröffnung der Schule für die Serie wesentlich wichtiger ist (vor allem für die 1. Staffel), als eine mainchar-unter-Anklage Handlung, die schon in der nächsten Folge eh keine Rolle mehr spielt.
                Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen. (chinesisches Sprichwort)
                Die Menschen sind sehr offen für neue Dinge - solange sie nur genau den alten gleichen. (Charles Kettering 1876-1958)
                [...]dem harten Kern der Science-Fiction-Fans, leidenschaftlich, leicht erregbar, meist männlich, oft besserwisserisch, penibel, streng und ebenso gnadenlos im Urteil wie im Vorurteil.[...] Quelle SPON

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                  #68
                  Zitat von BluePanther Beitrag anzeigen
                  Wobei die Eröffnung der Schule für die Serie wesentlich wichtiger ist (vor allem für die 1. Staffel), als eine mainchar-unter-Anklage Handlung, die schon in der nächsten Folge eh keine Rolle mehr spielt.
                  SPOILERIch vermute mal, du spielst darauf an, dass Keiko sich nicht an den Lehrplan hält, wenn es um die Wurmloch-Aliens geht, was natürlich Folgen hat. Vedek Winn ist nicht mehr weit.
                  So gesehen hast du Recht. Aber das kann man in dieser Folge noch nicht wissen.

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                    #69
                    Zitat von irony Beitrag anzeigen
                    SPOILERIch vermute mal, du spielst darauf an, dass Keiko sich nicht an den Lehrplan hält, wenn es um die Wurmloch-Aliens geht, was natürlich Folgen hat. Vedek Winn ist nicht mehr weit.
                    So gesehen hast du Recht. Aber das kann man in dieser Folge noch nicht wissen.
                    Es ist viel mehr als das: ]SPOILER Keikos Langeweile führt zur Schugründung, und mittelfristig zu deren Verlassen der Station,diese wiederum ermöglicht erst die tiefe Freundschaft von Bashir und O'Brien
                    während von der Verhandlung selbst nichts je wieder aufgegriffen wird. Weiter erwähnenswert ist die Episode also echt nur wegen der Schule.

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                      #70
                      Erneut vier Sterne. Wieder muss Odo die Solids fürchten. Der Mordplan war genial.

                      Höhepunkt der Episode war für mich jedoch der Dialog zwischen Odo und Quark über Gaunerschaft und Ähnliches...

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                        #71
                        Dass diese Folge eigentlich vor „Die Khon-Ma“ gedreht wurde (wie ich an den Produktionsnummern auf der DVD ablesen konnte) merkt man eigentlich kaum. Wenn man es weiß, sieht man es allerhöchstens an Kiras Frisur. Diese ist eine Art Kompromiss zwischen der für meinen Geschmack etwas zu strengen Kurzhaarfrisur der nächsten Folgen und der lächerlich wirkenden Ro-Laren-Frisur aus dem Pilotfilm. Sie erinnert ein wenig an die Staffel 7-Frisur, ist aber noch nicht ganz so „topgestylt“ (was auch zu der Situation passt: Bajor ist noch nicht wirklich von Luxus geprägt, aber durch die Hilfe der Föderation sollte es einem doch schon mal besser gehen). Mir gefiel diese Frisur sehr gut und ich hätte Kira lieber weiterhin so gesehen. Aber na ja, ich werde für eine Frisur, die mir nie so recht gefiel, jetzt nicht überall einen Punkt abziehen. Das wäre ja ein Bewertungs-GAU.

                        Diese Folge ist so eine typische „Zu Beginn der Serie“-Folge, wie ich sie mitten in der Serie eigentlich eher ungern sehe, wie sie aber zu Beginn der Serie absolut perfekt ist. Man geht storytechnisch nicht wirklich in die Vollen, weder ist die Handlung äußerst raffiniert, noch gehört sie schon zu den „Musst du gesehen haben, sonst kannst du nicht weiter schauen“¬-Folgen. Es ist einfach eine nette kleine Krimihandlung, bei der es glücklicherweise nie darum geht, dass Odo berechtigt „Unter Verdacht“ steht, sondern nur darum, dass Odo eigentlich „A man alone“ ist.

                        Gleichzeitig ist die Folge keine typische „Zu Beginn der Serie“-Folge, da die Charakterbeziehungen schon erstaunlich gut ausgelegt sind und sich nur in wenigen Fällen erst noch finden müssen. Dieses Sichfindenmüssen erlebt man aber nur unter den Charakteren, die sich noch nicht länger kennen, wer sich aber länger kennt, dem nimmt man das auch ab: Odo und Kira, aber vor allem auch Odo und Quark, wie sie zusammen aber auch einzeln zeigen: Mir gefällt sowohl die Szene, in der Quark Odo im Sicherheitsbüro aufsucht als auch jene, in welcher er am Bartresen gegenüber dem Mob Odo zumindest etwas verteidigt.

                        Dabei fällt erneut auf, wie stark sich die Autoren bei DS9 tatsächlich an eine Westernstadt gehalten haben: Wenn Sisko die Hände hebt und zum wütenden Mob spricht, nachdem jemand anders gerade eine Schuss abgefeuert hat, erinnert er mich wirklich sehr stark an einen Bürgermeister. Keiko macht nun auch noch die niemals fehlen dürfende Schule (bei der ich mich aber schon zumindest ein wenig frage, wie das bei 12 Kindern im Alter von 8 bis 16 Jahren laufen soll) und überhaupt trifft die ganze Atmosphäre ebenjenes Flair, das die Autoren erreichen wollten: DS9 ist noch so ein Nest, in dem eigentlich eher wenig los ist und in welchem, wie etwa im Quarks, noch ein wenig getratscht wird. Auf engstem Raum finden hier ein paar Geschichten statt, die so auch in einer Westernserie stattfinden könnten: ein kleiner Ehestreit bei den O’Briens, Julians Buhlerei um Jadzia Dax, die Odo-Handlung, das erste Treffen von Jake und Nog…

                        Wie zwischen diesen vielen kleineren Charakterstorys hin und her gesprungen wird, ist schon meisterlich und trägt sehr viel dazu bei, dass ich diese Serie so sehr liebe. Früher hielt ich diese Art, da B5 und die anderen ST-Serien das eigentlich auch ganz gut hinbekommen (aber DS9 wohl am besten, ich schaue nochmal genauer hin, ob auch besser als B5, aber ich habe es so in Erinnerung), eigentlich immer für selbstverständlich. Aber Serien wie nBSG oder Games of Thrones haben mich da leider des Gegenteils belehrt. Es ist jedoch für mich keine Kunst, viele kleinere Geschichten in eine Folge zu packen, indem man sie einfach nur zusammenschneidet (bzw. es ist schon eine Kunst, das richtig gut hinzubekommen), aber es ist eine Kunst, viele kleinere Geschichten zu erzählen und doch fließend zwischen ihnen überzugehen. Das, was ich fast 4 Staffeln dauerhaft bei nBSG kritisiert habe, und was gerade Slowking nie verstanden hat, das schafft DS9 bereits in der zweiten regulären Folge.

                        Es sind einfach viele kleine Dinge, die dafür sorgen, dass auch einzelne Szenen, die nicht wirklich etwas mit dem Rest der Folge zu tun haben, immer gut eingebunden sind. Die erste Jadzia-Bashir-Szene hat etwa in einer Odo-Folge eigentlich nichts zu suchen, ist aber vor dem Vorspann geschickt platziert. Eine Dialogszene zwischen Sisko und Jadzia über Curzon Dax wird von der Haupthandlung unterbrochen, als Odo im selben Raum – Quarks Etablissement – einen von ihm einst dingfest gemachten Mörder festnimmt.

                        Mein absolutes Lieblingsbeispiel ist auch der darauffolgende Wechsel zwischen der O’Brien-Handlung, dem ersten Treffen von Jake und Nog und schließlich das Münden dieser Szene in einem Dialog zwischen Sisko und Odo. Die O’Briens, die zuvor das „Quarks“ verlassen haben, reden auf dem Promenadendeck weiter darüber, ob der Chief sich versetzen lassen soll oder nicht. Sie stehen oben, Keiko schaut herunter und sieht Jake, ein Kind, ganz allein das Promenadendeck betreten. Er steht hier symbolisch für das, was Keiko gerade durch den Kopf geht und was sie dann auch ausspricht: „Möchtest du tatsächlich, dass unser Kind hier aufwächst, Miles?“ Schnitt zu Jake nach unten, der an Nog vorbeigeht, ihn nach seinem Namen fragt. Nog antwortet irgendwann einmal wiederwillig: „Na gut, mein Name ist Nog.“ Schnitt zu Siskos Büro, man sieht aber nur die Tür. Odo kommt ins Bild und sagt: „Sein Name ist…“ Den Namen habe ich vergessen, aber wichtig ist, dass hier ein ähnlicher Satz genommen wird, also auch auf der sprachlichen Ebene einfach ein kleiner, wenn auch nur wirklich feiner Übergang stattfindet.

                        In den meisten Serien sucht man so etwas oft vergeblich, und irgendwie habe ich das Gefühl, dass es gerade in neueren Serien immer seltener beachtet wird, ob zwei aufeinanderfolgende Szenen auch wirklich irgendwie zueinander passen. Das ist es auch, wo DS9 gegenüber B5 etwas die Nase vorn hat: Während B5 für mich als Serie etwas besser geschrieben ist, sind bei DS9 die einzelnen Folgen noch etwas besser durchdacht, selbst bei einer doch eher simpel geratenen Story wie hier.

                        Gemeinsam haben beide Serien, dass man sie letztlich nicht als die oberwitzigen Spaßknüller in Erinnerung behält, sie aber doch viel feinsinnigen Dialoghumor bieten. So etwas wie Odos Vortragn über menschliche Beziehungen, in denen es ein Kompromiss ist, dass, wenn er ein Spiel sehen möchte, sie aber lieber in die Oper gehen will, beide in die Oper gehen ist einfach lustig, ohne dass die ganze Folge gleich als lustige Humorfolge in Erinnerung bleibt.

                        In Erinnerung bleibt die Folge, weil sie DS9 noch einmal gut einführt und die von den Autoren angestrebte Westernstadt-Atmosphäre glänzend erreicht. Und irgendwie ist das gerade bei diesem Run eine „Ich verliebe mich mal eben wieder in den Stil der Serie“- Folge. Es mag ein Stück weit übertrieben sein, da es 5 Sterne auch getan hätten, aber ich gebe hier doch wegen all dieser kleinen Verstrickungen und Einzelheiten

                        6 Sterne

                        Bashir-Szenen sind in den ersten fünf Staffeln immer lustig. Wer weiß, ob er das Kugelpuzzle nicht, als Jadzia dann ging und er nicht mehr abgelenkt war, sogar geschafft hat?

                        Morn hat hier wieder seinen Auftritt, aber wird von den Autoren noch nicht bewusst als Sympathieträger eingesetzt. Stattdessen sammelt er fast schon Minuspunkte bei mir, indem er sich der Meute gegen Odo anschließt. Aber vermutlich hatte er nur keinen Bock mehr auf Ärger, hat sich dann auf den Weg nach Hause gemacht, um aber leider mitten in der Meute zu landen.

                        Rom hat hier seinen ersten Auftritt. Hier ist er noch der typische Ferengi. Später wird er dank seiner langen Zeit auf einer Föderationsstation immer weicher (ja, das war ein etwas halbherziger Erklärungsversuch )

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                          #72
                          Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
                          Diese Folge ist so eine typische „Zu Beginn der Serie“-Folge, wie ich sie mitten in der Serie eigentlich eher ungern sehe, wie sie aber zu Beginn der Serie absolut perfekt ist. Man geht storytechnisch nicht wirklich in die Vollen, weder ist die Handlung äußerst raffiniert, noch gehört sie schon zu den „Musst du gesehen haben, sonst kannst du nicht weiter schauen“¬-Folgen. Es ist einfach eine nette kleine Krimihandlung, bei der es glücklicherweise nie darum geht, dass Odo berechtigt „Unter Verdacht“ steht, sondern nur darum, dass Odo eigentlich „A man alone“ ist.
                          Wobei man aus der Folge hier hätte viel mehr machen können wenn Odo tatsächlich der Mörder gewesen wäre oder zumnidest wirklich ernsthaft in Verdacht geraten wäre. Hätte die folge Extrem aufgewertet. man denke nur an den grandiosen nBSG Plot um die Flucht von new Caprcia mit Tighs persönlichen Rachefeldzug.


                          Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
                          Dabei fällt erneut auf, wie stark sich die Autoren bei DS9 tatsächlich an eine Westernstadt gehalten haben: Wenn Sisko die Hände hebt und zum wütenden Mob spricht, nachdem jemand anders gerade eine Schuss abgefeuert hat, erinnert er mich wirklich sehr stark an einen Bürgermeister. Keiko macht nun auch noch die niemals fehlen dürfende Schule (bei der ich mich aber schon zumindest ein wenig frage, wie das bei 12 Kindern im Alter von 8 bis 16 Jahren laufen soll)
                          Naja ausgehend vom Wortgebenden Western wissen die Kinder garnix. Daher haben sie alle denselbe Wissenstand.

                          Ich frag mich wie das eigentlich bei Star Trek Funktioniert. Gibt es da überhaupt ein einheitliches Schulsystem? Spätestens in der Akademy gibt es das ja. Aber wie garantiert man das alle bis dahin denselben Wissenstandard erreichen?

                          Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
                          und überhaupt trifft die ganze Atmosphäre ebenjenes Flair, das die Autoren erreichen wollten: DS9 ist noch so ein Nest, in dem eigentlich eher wenig los ist und in welchem, wie etwa im Quarks, noch ein wenig getratscht wird. Auf engstem Raum finden hier ein paar Geschichten statt, die so auch in einer Westernserie stattfinden könnten: ein kleiner Ehestreit bei den O’Briens, Julians Buhlerei um Jadzia Dax, die Odo-Handlung, das erste Treffen von Jake und Nog…
                          Es fehlt nur ein zünftiges Duell. Ich stimme wigesagt zu vermisse aber eben den Dreck und die harte Kanten.


                          Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
                          Wie zwischen diesen vielen kleineren Charakterstorys hin und her gesprungen wird, ist schon meisterlich und trägt sehr viel dazu bei, dass ich diese Serie so sehr liebe. Früher hielt ich diese Art, da B5 und die anderen ST-Serien das eigentlich auch ganz gut hinbekommen (aber DS9 wohl am besten, ich schaue nochmal genauer hin, ob auch besser als B5, aber ich habe es so in Erinnerung), eigentlich immer für selbstverständlich. Aber Serien wie nBSG oder Games of Thrones haben mich da leider des Gegenteils belehrt. Es ist jedoch für mich keine Kunst, viele kleinere Geschichten in eine Folge zu packen, indem man sie einfach nur zusammenschneidet (bzw. es ist schon eine Kunst, das richtig gut hinzubekommen), aber es ist eine Kunst, viele kleinere Geschichten zu erzählen und doch fließend zwischen ihnen überzugehen. Das, was ich fast 4 Staffeln dauerhaft bei nBSG kritisiert habe, und was gerade Slowking nie verstanden hat, das schafft DS9 bereits in der zweiten regulären Folge.
                          Kannst du das an nem Beispiel verdeutlichen? ich sehe da z.B. keinen großen Untersced zu BSG mit der Story um Ellen Tigh die ja auch nebenbei abgehandelt wurde.

                          Der Unterschied den du vielleicht meist ist das es be nBSG kein großes Ganzes gibt sondern viele kleinen Gruppierungen. Bei DS9 hat jeder mit jedem gleichermaßen zutun. Aber be BSG hat Adama was mit Roslin und Starbuck zutun, aber Roslin nicht viel mit Starbuck. Im Gegensatz zu ST wo ja alle eine Familie darstellen gibt es bei BSg klare Ranghierachien. Tyrol hat auch seine Geschichten die aber nicht zum Adamaclan gehören. Dadurch wirkt es losgelöster aber deswegen nicht schlechter.


                          Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
                          Es sind einfach viele kleine Dinge, die dafür sorgen, dass auch einzelne Szenen, die nicht wirklich etwas mit dem Rest der Folge zu tun haben, immer gut eingebunden sind. Die erste Jadzia-Bashir-Szene hat etwa in einer Odo-Folge eigentlich nichts zu suchen, ist aber vor dem Vorspann geschickt platziert. Eine Dialogszene zwischen Sisko und Jadzia über Curzon Dax wird von der Haupthandlung unterbrochen, als Odo im selben Raum – Quarks Etablissement – einen von ihm einst dingfest gemachten Mörder festnimmt.
                          Also beziehst du dich nur darauf das die Nebenszenen irgentwie mit der Haupthandlung verbunden sein müssen?

                          Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
                          Mein absolutes Lieblingsbeispiel ist auch der darauffolgende Wechsel zwischen der O’Brien-Handlung, dem ersten Treffen von Jake und Nog und schließlich das Münden dieser Szene in einem Dialog zwischen Sisko und Odo. Die O’Briens, die zuvor das „Quarks“ verlassen haben, reden auf dem Promenadendeck weiter darüber, ob der Chief sich versetzen lassen soll oder nicht. Sie stehen oben, Keiko schaut herunter und sieht Jake, ein Kind, ganz allein das Promenadendeck betreten. Er steht hier symbolisch für das, was Keiko gerade durch den Kopf geht und was sie dann auch ausspricht: „Möchtest du tatsächlich, dass unser Kind hier aufwächst, Miles?“ Schnitt zu Jake nach unten, der an Nog vorbeigeht, ihn nach seinem Namen fragt. Nog antwortet irgendwann einmal wiederwillig: „Na gut, mein Name ist Nog.“ Schnitt zu Siskos Büro, man sieht aber nur die Tür. Odo kommt ins Bild und sagt: „Sein Name ist…“ Den Namen habe ich vergessen, aber wichtig ist, dass hier ein ähnlicher Satz genommen wird, also auch auf der sprachlichen Ebene einfach ein kleiner, wenn auch nur wirklich feiner Übergang stattfindet.
                          Naja jetzt übertreibst du aber etwas.



                          Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
                          In Erinnerung bleibt die Folge, weil sie DS9 noch einmal gut einführt und die von den Autoren angestrebte Westernstadt-Atmosphäre glänzend erreicht. Und irgendwie ist das gerade bei diesem Run eine „Ich verliebe mich mal eben wieder in den Stil der Serie“- Folge. Es mag ein Stück weit übertrieben sein, da es 5 Sterne auch getan hätten, aber ich gebe hier doch wegen all dieser kleinen Verstrickungen und Einzelheiten
                          Ja das wirkt irgentwie wie "ich schau meine Lieblingsserie noch einmal".
                          www.planet-scifi.eu
                          Euer Scifi-Portal mit Rezensionen und Kritiken zu aktuellen Büchern und Hörspielen.
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                            #73
                            Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
                            Mein absolutes Lieblingsbeispiel ist auch der darauffolgende Wechsel zwischen der O’Brien-Handlung, dem ersten Treffen von Jake und Nog und schließlich das Münden dieser Szene in einem Dialog zwischen Sisko und Odo.
                            Ja, das ist gut von dir beobachtet. Im Original liest sich die Szene so:
                            KEIKO: Do you really want to raise your daughter in this place, Miles?
                            KIRA [OC]: Kira to O'Brien.
                            O'BRIEN: Go ahead.
                            KIRA: We have a non-functional power transfer grid on level five. All the upper docking pylons are out of commission.
                            O'BRIEN: On my way.

                            [Promenade]

                            (Nog has bought a confection on a stick from a kiosk)
                            JAKE: Hi.
                            NOG: What do you want, Human?
                            JAKE: My name's Jake.
                            NOG: I know who you are.
                            JAKE: What's yours?
                            NOG: Why do you care?
                            JAKE: Not exactly a lot of friends to choose from around here. You know what I mean.
                            NOG: Nog. My name's Nog.

                            [Commander's office]

                            ODO: His name is Ibudan. He used to run black market goods through here to the surface during the Cardassian occupation, gouging his fellow man who needed medical supplies and so forth.
                            Keiko fragt Miles, ob er will, dass seine Kinder hier aufwachsen. Schnitt: Man sieht Nog, der als typischer Ferengi-Tunichtgut kein guter Umgang für Jake ist, und noch mal Cut, aus dem kleinen Nog wird der kriminelle Ibudan. Besser kann man es kaum noch verdeutlichen, was Keiko vor Augen hat.

                            Das ist fast schon auf dem Niveau von Kubrick, der die Menschheitsgeschichte in einem Schnitt darstellt, wo der Knochen von einem Höhlenmenschen hochgeworfen wird, rotiert, immer höher fliegt und dann drei Millionen Jahre später zu einem Raumschiff geworden ist.

                            Welchen Sinn sollte der kurze Cut zu Nog und Jake haben, wenn nicht genau das, was du beschrieben hast?

                            Kommentar


                              #74
                              Kann auch nur zufall gewesen sein um die Jake/Nog Szene einzuleiten.
                              www.planet-scifi.eu
                              Euer Scifi-Portal mit Rezensionen und Kritiken zu aktuellen Büchern und Hörspielen.
                              Besucht meine Buchrezensionen:
                              http://www.planet-scifi.eu/category/rezension/

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                                #75
                                Zitat von Larkis Beitrag anzeigen
                                Wobei man aus der Folge hier hätte viel mehr machen können wenn Odo tatsächlich der Mörder gewesen wäre oder zumnidest wirklich ernsthaft in Verdacht geraten wäre. Hätte die folge Extrem aufgewertet. man denke nur an den grandiosen nBSG Plot um die Flucht von new Caprcia mit Tighs persönlichen Rachefeldzug.
                                Dass er nie ernsthaft in Verdacht gerät, liegt einfach bereits am Titel der Serie: STAR TREK. Eigentlich hat Odo komplett Recht, wenn er zu Sisko und über diesen quasi zum Zuschauer sagt, dass man gar nicht wissen KANN, ob er es nun war oder nicht - man kennt ihn ja nicht. Aber man kennt STAR TREK. Sicherlich wäre es eine Megaüberraschung gewesen, wenn Odo letztlich doch der Mörder gewesen wäre, aber dann wäre Odo einfach nicht mehr als Sympathieträger geeignet gewesen. Auch Tighs Rachefeldzug kam nicht zur zweiten oder dritten Folge, sondern erst in der dritten Staffel, wo man ihn schon etwas länger kannte und schätzen lernen konnte. Diese Zeit hätte Odo dann einfach gar nicht gehabt und das wäre IMO auch fatal.

                                Zitat von Larkis Beitrag anzeigen
                                Naja ausgehend vom Wortgebenden Western wissen die Kinder garnix. Daher haben sie alle denselbe Wissenstand.

                                Ich frag mich wie das eigentlich bei Star Trek Funktioniert. Gibt es da überhaupt ein einheitliches Schulsystem? Spätestens in der Akademy gibt es das ja. Aber wie garantiert man das alle bis dahin denselben Wissenstandard erreichen?
                                Ja, das hat mich auch immer ein wenig verwundert. Ich werde mal bei den nächsten Folgen, wo die Schule ja auch noch hier und da erwähnt wird, genauer darauf hören...

                                Zitat von Larkis Beitrag anzeigen
                                Kannst du das an nem Beispiel verdeutlichen? ich sehe da z.B. keinen großen Untersced zu BSG mit der Story um Ellen Tigh die ja auch nebenbei abgehandelt wurde.

                                Der Unterschied den du vielleicht meist ist das es be nBSG kein großes Ganzes gibt sondern viele kleinen Gruppierungen. Bei DS9 hat jeder mit jedem gleichermaßen zutun. Aber be BSG hat Adama was mit Roslin und Starbuck zutun, aber Roslin nicht viel mit Starbuck. Im Gegensatz zu ST wo ja alle eine Familie darstellen gibt es bei BSg klare Ranghierachien. Tyrol hat auch seine Geschichten die aber nicht zum Adamaclan gehören. Dadurch wirkt es losgelöster aber deswegen nicht schlechter.
                                Ich habe meinen gesamten nBSG-Run versucht, dir das an Beispielen zu verdeutlichen

                                Zitat von Larkis Beitrag anzeigen
                                Also beziehst du dich nur darauf das die Nebenszenen irgentwie mit der Haupthandlung verbunden sein müssen?
                                Na ja, dass das eben kein "nur" ist hat mir nBSG deutlicher gezeigt als alle anderen Serien und dadurch sehe ich eben noch deutlicher, dass gerade die DS9-Autoren darin wohl wahre Meister sind.

                                Was heißt da "verbunden"? Verbinden kann man auf viele unterschiedliche Arten, in dieser Folge haben die Autoren fast alle, die ich kenne, zusammengebracht:

                                - inhaltliche Verbindungen (klar, bei Plots innerhalb einer Episode kein Thema)
                                - räumliche Verbindungen (vor meinem beschrieben Beispiel fängt es eigentlich schon im "Quark" damit an, dass gleichzeitig Miles und Keiko, Sisko und Jadzia, Odo und Ibudan gezeigt werden)
                                - symbolische Verbindungen (wobei die hier jetzt nicht so ausgeprägt waren und ich bei ironys Idee dann doch sage, dass das vielleicht etwas weit hergeholt sein könnte, obwohl ich die Idee auch sehr mag)
                                - kleine, sprachliche Verbindungen (die wohl unscheinbarste Brücke, aber ein toller Kniff und manchmal, nicht nur bei DS9, durchaus sichtbar)

                                Demgegegnüber stand bei nBSG oftmals halt nur: "Na ja, es soll halt irgendwie alles parallel sein, darum ist es jetzt halt so..." Klar, ich will jetzt nicht übertreiben, es gab auch immer Plots innerhalb einer Folge, aber eben für meinen Geschmack auch viel zu viele Szenen, die komplett außerhalb dieser Plots lagen. Prominentes Beispiel sind die Caprica-Szenen, die halt über die Episodengrenzen hinweg miteinander verbunden waren (was ich ja auch geil finde), dabei aber immer wieder den Erzählfluss der laufenden Episode einfach sprengten (was ich einfach nicht so geil finde).

                                Zitat von Larkis Beitrag anzeigen
                                Ja das wirkt irgentwie wie "ich schau meine Lieblingsserie noch einmal".
                                Also wirkt es so, wie es tatsächlich ist

                                Ich weiß jetzt natürlich nicht, wie du den Kommentar genau meintest, aber zu solchen Kommentaren sage ich immer wieder gerne etwas ähnliches: Ja, und? Es wird seine Gründe haben, warum das meine Lieblingsserie (zusammen mit B5) ist und viele dieser Gründe lassen sich in dieser Folge nun einmal (auch für mich) überraschend früh finden. Sollte ich da jetzt absichtlich verbergen, dass ich das einfach sehr, sehr toll finde?

                                Und ich denke, dass es auch noch in diesem Run genügend Folgen geben wird, die ich runtermachen werde ("Der Plan des Dominion", von vielen gefeiert, empfinde ich je nach Stimmung entweder als so lala oder größtenteils grausig), also braucht es an dieser Stelle nicht wirklich "Fanboygequatsche".

                                Zitat von irony Beitrag anzeigen
                                Ja, das ist gut von dir beobachtet.
                                Danke

                                Zitat von irony Beitrag anzeigen
                                Das ist fast schon auf dem Niveau von Kubrick, der die Menschheitsgeschichte in einem Schnitt darstellt, wo der Knochen von einem Höhlenmenschen hochgeworfen wird, rotiert, immer höher fliegt und dann drei Millionen Jahre später zu einem Raumschiff geworden ist.

                                Welchen Sinn sollte der kurze Cut zu Nog und Jake haben, wenn nicht genau das, was du beschrieben hast?
                                Na ja, Kubrick sehe ich dann doch auf einer ganz anderen Ebene. Und ehrlich gesagt wollte ich die Symbolik auch gar nicht allzu stark herausstellen. Ich sehe es einfach nur so:

                                Es passt zu der Szene mit Keiko und Miles, das unten ausgerechnet Jake und Nog, zwei Kinder, die von Keiko auch direkt beobachtet werden, die Station betreten, sodass sie das Gespräch auf Molly lenkt, und gleichzeitig wirkt der Sprung zu Jake und Nog nicht beliebig, da man die beiden ja gerade gesehen hat und auch die räumliche Distanz nur gering ist.

                                Zitat von Larkis Beitrag anzeigen
                                Kann auch nur zufall gewesen sein um die Jake/Nog Szene einzuleiten.
                                Und da muss man jetzt spezifizieren: War es jetzt Zufall oder hat es die Jake/Nog-Szene eingeleitet?

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