[027]"Profit oder Partner"/"Rules Of Aquisition"

[KennerderEpisoden]

Ferengi-Folgen kennzeichnen sich meistens durch 2 Eigenschaften: Sie sind für gewöhnlich sehr witzig, dafür für die alllgemeine Rahmenhandlung von geringer Bedeutung.
Diese Folge erfüllt komischerweise Beides nicht vollends. Die Folge ist zwar dank Zek witziger als die durchschnittliche DS9-Folge, aber auch nicht mehr. Durch den Versuch Handelskontakte mit dem Gamma-Quadanten zu etablieren und die spätere Andeutung das es eine beherrschende Macht mit dem ominösen Namen "Dominion" gibt, wird die Folge aber gut in die Rahmenhandlung der 2. Staffel einbezogen.

Man bekommt jede Menge Erwerbsregeln zu hören( passend auch zum englischen Titel "Rules of Aquisition". Einige davon könnten sicherlich ganz hilfreich sein( Es schadet nie sich beim Boß einzuschleimen etwa ).
Man bekommt zusätzlich einen Hauch Sozialkritik durch das Vorzeigen der ultapatriachalische Ferengigesellschaft und Pels Engegentreten- aber die ganze Sache wird nicht konsequent verfolgt und geht daher in der Handelshandlung unter.

Schwer zu bewerten, irgendwo zwischen 3 und 4 Sternen,

Ausnahmsweise werden es mal 4 ****

[Aramis]

Beim ersten Mal gucken hat die Folge noch ein paar Überraschungsmomente... aber später wirkt sie nur noch lahm...
Das Pel sich in Quark verliebt, war abzusehen...

[Anikan84]

Eine sehr schöne Folge wo man zum ersten Mal den berühmten Namen "Dominion" hörte. *g* Nicht sehr spannend gemacht aber trotzdem gut.

gebe 4 Sterne

[John Sheridan]

Ich fand den Beginn der Folge toll, - das Promenadendeck nach Geschäftsschluß hat man glaub ich noch nicht gesehen und wie Morn auf der Bank geschlafen hat, dann von Odo nach Hause geschickt wurde und statt dessen erstmal nachgesehen hat, ob er noch in die Bar kommt, war köstlich.

Und dass Quark nach Geschäftsschluß mit seinen Ferengi-Angestellten ein recht interessant aussehendes Spiel spielt, war doch auch nett.
Dass Jadzia unter all den Ferengi auch dabei ist, war natürlich eine gelungene Überraschung.

Quark wird natürlich von Jadzia zu Ordnung gerufen, weil er seine Hand an ihrer Hüfte hatte, - und dabei hat sie selber Julian in der ersten Staffel bei diesem Konzentrationspiel auch berührt, was für den guten Doktor sicherlich erheblich ablenkender war, als für Jadzia die Berührung durch Quark.

Nach einer Bemerkung von Nog über gehorsame Ferengi-Frauen, darf sich Jadzia (nicht zum ersten Mal) für eine starke Rolle der Frau aussprechen, wobei dies aber insgesamt weniger aufdringlich rüber kommt, als bei ähnlichen Situationen mit Kampf-Emanze Beverly Crusher in "TNG".
Vielleicht liegt das auch daran, dass es hier mit den Ferengi eine passende Projektionsfläche gibt, während bei "TNG" stets behauptet wurde, dass man mit dem ganzen Thema überhaupt keine Probleme hätte, was Beverlys Kommentare so absolut deplaziert wirken ließ.

Dass die Ferengi bisher scheinbar noch nicht auf die Idee gekommen sind, den Getränkekonsum in ihren Gaststätten durch entsprechende Durstmacher zu steigern, enttäuscht mich ja etwas. Da scheinen ihnen die Menschen doch einige Jahrhunderte voraus zu sein.
Sandbohne war aber ein gut passender Name.
Dass Quark Gratisportionen in seiner Bar bereitstellt, ist btw. auch eine seltsame Vorstellung.

Mit dieser Folge heißen die Erwerbsregeln endlich Erwerbsregeln und man erfährt, dass es 285 Stück gibt.
Außerdem kann man sehen, dass Quark nicht alle auswendig kennt (enttäuschend) und es anscheinend eine ganze Menge Kommentare zu den Regeln gibt.

Rom hat in der Anfangsszene einen imo wirklich tollen Moment:
Pel: "Als Kellner will ich nämlich nicht ewig arbeiten."
Rom: "Gut, sie sind gefeuert!"

Überhaupt war ihm Pel ja von Anfang an nicht so wirklich sympathisch da er ja kurz darauf nochmal versucht ihn/sie zu feuern --> Quark: "Halts Maul!"

In dieser Folge feiert auch der Nagus seine Rückkehr und wirkt auf mich diesmal weniger nervig und insgesamt glaubwürdiger. Imo ist die Synchronstimme oder zumindest die Sprechweise einfach angenehmer, da ruhiger und weniger überdreht.

Dass die Ferengi in den Gamma-Quadranten expandieren wollen, ist schon seit der ersten Staffel bekannt und so wird diese Story hier nun wieder aufgegriffen.
Dass diese Bemühungen hier wieder so klein dargestellt werden, stört mich immer noch, - ebenso wie, dass der Große Nagus angeblich mit einer Sardinenbüchse von Raumschiff umherreist. Aber nunja, es wird sich ja bei "DS9" wohl leider nicht mehr ändern.
Immerhin hat der Nagus die Sache recht geschickt eingefädelt und dass Quark einen Anteil an allen Gamma-Quadranten-Profiten erhalten sollte, war auch eine interessante Vorstellung.
Das "Fuß in der Tür"- Bild fand ich ebenfalls klasse; - Ferengi sind also Staubsaugervertreter.

Das Gespräch des Nagus mit Sisko und Kira war insgesamt stark, auch wenn Kira hier imo etwas zu aufgesetzt versucht mit dem Nagus Streit anzufangen.
Mit so einem Verhalten riskiert man normalerweise einen diplomatischen Zwischenfall, aber Zek scheint sie damit ja eher imponiert zu haben.
Sein plötzliches Kompliment kam klasse und obwohl ich die erwähnten Feuerdimanten natürlich noch nie gesehen habe, nehme ich mal an, dass der Vergleich durchaus passend war.
Dass der Nagus dann ein scheinbar ziemlich großzügiges Angebot im Austausch für die Kooperation der Bajoraner macht, kam doch etwas unerwartet.
Am Ende kann Sisko dann den Rachen mal wieder nicht voll kriegen: Gut, Zek hat es zuerst wirklich so wirken lassen, als wenn er Bajor ein Geschenk machen würde, aber auch seine beiden späteren Angebote hören sich imo für einen Ferengi noch sehr großzügig an (immerhin ist der Nagus sicherlich auch nicht gezwungen ausgerechnet auf DS9 zu verhandeln).

Schon bald holt sich Quark (der den Verhandlungsführer für den Nagus geben soll) Pel als Assistent an Bord, während sich Rom um Tisch 6 kümmern darf.
Direkt darauf wird dann klar, dass es sich bei Pel um eine verkleidete Frau handelt und somit ist das Thema der Folge dann endgültig klar.
Die künstlichen Ohren hatten was.

Jadzia hat erneut eine klasse Szene, als sie sich beim Essen mit Pel unterhält und feststellt, dass sie Quark liebt (wobei sie das natürlich anders meint als Pel) und dann erfährt, dass Pel in Wahrheit eine Frau ist:
Jadzia: "Weiß er es?"
Pel: "Er weiß nichtmal, dass ich eine Frau bin!"
Jadzia: "Sie sind eine Frau?!"
Was die Autoren in der zweiten Staffel mit Jadzia machen, gefällt mir sehr gut. Sie hat nach 7 Folgen schon erheblich mehr tolle Szenen bekommen, als in der ganzen ersten Staffel.

Die Dosi waren für das moderne "Star Trek" (TNG und Nachfolge-Serien) ein eher ungewöhnliches Volk, - dies gilt sowohl für ihre Art, als auch für ihr Design. Trotzdem finde ich, dass dieser "TOS"-Stil hier sehr gut gepaßt hat.
Sowohl die Ankunft der Dosi als auch die erste Verhandlungsrunde zeigen, dass es nicht ganz leicht ist mit den Dosi umzugehen:
Dosi: "Sehen sie, was sie getan haben?"
Quark: "Nein, was denn?"
Dosi: "Ich habe mein Gesicht verloren!"
Quark: "Das wollte ich nicht."

Die Dosi reisen dann schließlich ab und so müssen Quark und Pel ihnen auf ihren Heimatplaneten folgen.

Als gelungene kleine Nebenhandlung bemüht sich der Nagus um eine Nacht mit Kira.
Auf jeden Fall bleibt festzuhalten, dass es definitiv von Vorteil ist der Große Nagus zu sein: Immerhin hat er Kira zweimal ungestraft betatscht.
Gut fand ich auch, wie Zeks Diener für Kira ein Geschenk auf die OPS bringt (schönes Bild, wo die winzig erscheinenden Kira und Dax zu ihm hochsehen) und er dann wieder wortlos verschwindet.
Außerdem wird in dieser Folge ja nicht nur durch Kiras eindeutigen Kommentar Jadzias eigenartiger Geschmack weiter kultiviert.
Kira lehnt das Angebot von Zek ja schließlich ab, aber fragen kostet ja nichts (seltsam, dass es diese Redensart bei den Ferengi zu geben scheint).
Ich hätte btw. ja gerne gesehen, wenn Kira Zeks Einladung angenommen hätte und sich gesetzt hätte, - das hätte bestimmt komisch ausgesehen.

Während Quark und Pel also auf den Weg in den Gamma-Quadranten sind, kümmert sich Rom um die Bar und hat zur Abwechslung mal statt Quark ein Gespräch mit Odo.
Wie Odo festgestellt hat, dass er niemanden zwischen sich und seinen Bruder kommen lassen würde, wenn er einen hätte, fand ich gut.
Erneut sieht man im Hintergrund Pakleds sitzen.

Es kommt so wie es kommen muß: Rom durchsucht Pels Quartier und findet die künstlichen Ohren.

Das Panorma vom Dosi-Planeten hat mir diesmal nicht so gefallen, aber die Innenkulisse war durchaus gelungen.
Dass Quark nicht gemerkt hat, dass überall um ihn herum Geschäfte gemacht werden und er glaubte, er sei auf einer einfachen Party, war doch etwas enttäuschend.

Stark war hingegen, wie er dann das Faß ergreift und hinunter in den Raum wirft um wieder ernst genommen zu werden.
Hoffentlich erfährt niemand etwas von diesem Auftritt, sonst wird Quark Botschafter bei den Klingonen.

Dass Pel sich Hals über Kopf in Quark verliebt, war eine etwas schwache (aber wohl notwendige) Entwicklung und war zumindest zu Beginn nicht besonders gut umgesetzt.
Pel hätte nun wirklich nicht gleich in Panik ausbrechen müssen, nur weil Quark ins Bett geht und sie beide zusammen auf der gleichen Matratze liegen sollen.
Wie sie sich dann auf ihn gestürzt hat, fand ich hingegen wieder gut: Was Quark da wohl gedacht hat?
Dass Quark den "Vorfall" einfach vergessen wollte, war auch in Ordnung, aber dank Rom geht das dann ja nicht mehr und Quark muß sich doch um die Sache kümmern.

Quark versucht zwar Pel wegzuschicken, aber das funktioniert dann nicht, da Pel darauf besteht, dass sie Quark liebt --> Quark: "Sie spricht wie eine Frau!"
Man sieht imo schon, dass Pel ihm etwas bedeutet, aber am Ende war er sehr hart, als er ihr sagt, dass es ihm etwas ausmacht, wenn sie Kleidung trägt. Die Frage ob es sich um ein Verbrechen handelt, wenn sie Kleidung trägt, war etwas zu dick aufgetragen und unnötig: Nach Ferengi-Recht ist die Antwort offensichtlich "ja".

Wie Pel dann zum Nagus geht und sich enthüllt, war eine starke Szene. Hier war vor allem der Kontrast sehr gelungen, da der Nagus Pel erst eine große Zukunft verspricht und dann aber nichts mehr davon wissen will, bloß weil sie eine Frau ist.
Die panischen Reaktionen waren klasse: Köstlich wie Quark Pels Ohren verdeckt hat und Zek ganz außer sich war --> "Nein, es ist eine Frau!"
Quark war stark als er sich dem Nagus entgegen stellt um Pel zu schützen, vor allem da er ihn mit seinen eigenen Waffen schlägt:
Zekk: "Ich habe nicht gewußt, dass sie eine Frau ist!"
Quark: "Dummheit ist keine Entschuldigung!"
Zeks Abschied von Pel hat mir auch gefallen --> "Schämen sie sich!"

Am Ende verläßt Pel dann die Station und nimmt dann doch Quarks Latinum, weil sie ja Quark schon nicht haben kann.

Außerdem erfährt man in dieser Folge zum ersten Mal etwas über das Dominion. Ich hätte hier aber noch eher vermutet, dass es sich dabei um eine Art Handels-Organisation handelt, aber das wäre wohl nicht so interessant gewesen.
Dass die Dosi hier das Wort Dominion noch anders aussprechen als später, stört mich nicht: Vielleicht ist das ja einfach ein Dosi-Dialekt.

Fazit:
Eine ganz nette Folge mit einer ganzen Reihe von witzigen Momenten. Insgesamt fand ich den Humor der Folge aber doch etwas verhalten, ich glaube, da wäre durchaus noch mehr möglich gewesen. Die Story um die Ferengi-Frau war insgesamt etwas seicht und die Liebesgeschichte von ihr und Quark kam auch nicht wirklich zur Entfaltung.
Aber nunja, wenn noch etwas zur 4 Sterne - Wertung fehlt, so besorgt dies die erste Erwähnung des Domion.

** **

[DJArmin]

Ich muss John Sheridan heute mal widersprechen: Es ist schon die zweite Folge, wo Erwerbsregeln als Erwerbsregeln bezeichnet werden. Wenn ich mich nicht absolut verhört habe, wurde auch schon in der vorherigen Folge von Erwerbsregeln gesprochen.

Von Anfang an wird klar: Es handelt sich um eine Folge um dem getreuen Star Trek Publikum die Ferengi näher zu bringen. Es ist für absolute Star Trek Neulinge, die noch nicht alle Folgen dutzende Male gesehen haben, sicher einiges in dieser Folge, was dazu beitragen könnte, die Ferengi besser zu kennen.

Jadzia unter all den Ferengi zu sehen war sehr überraschend. Sie gewinnen zu sehen dann allerdings wieder weniger

Kommt mir das eigentlich nur so vor, oder hat man in den beiden Folgen vor dieser Major Kira nicht gesehen? Vermutlich war Nana Visitor nicht verfügbar? *grübel* Jedenfalls fiel mir bei dieser Folge beim ersten Auftritt von Kira auf, dass ich sie "länger" nicht mehr zu Gesicht bekam.

Die Verhandlungen über das Nitrat zwischen dem Nagus und Sisko war auch sehr gelungen. Etwas eklig fand ich dann, wie der Nagus in der Szene danach sich seine Ohrhaare frisieren ließ

Tulabeerenwein als äußerst profitables Geschäft wunderte mich auch ein wenig. Aber dass es nur ein Lockangebot ist, um im Gammaquadranten Fuß zu fassen macht dann schon wieder mehr Sinn.

Der Dialog zwischen Rom und Quark war auch sehr gut: "Dann wirst du aber Hilfe brauchen" - "Ja" - "Jemand, der dir bei den Verhandlungen beratend zur Seite steht" - "Ja" - "Jemand wie mich" - "NEIN" ;-)

Dass Kira sich wundert über Jadzias Geschmack, die Ferengi betreffend, war köstlich ;-)

Nach Odos Ausführungen zum Thema Verwandschaft hat mich einmal mehr schockiert, wie seicht Familienbande doch sind, wenn man sich einen persönlichen Vorteil verschaffen will - zumindest unter den Ferengi... Es kommt also wie es kommen muss und Rom findet das Geheimnis um Pel heraus...

Die Panik von Pel, als Quark sich dazu entschließt auf dem Dosi Planeten zu übernachen, war köstlich...

Auch mich hat es fasziniert, dass so früh das Dominion genannt wird. Der Blick der Dosi Frau beim Nennen des Wortes "Dominion" deutet ziemlich klar darauf hin, dass dieser Name wohl nicht das letzte Mal gefallen ist.

Die Szene als man im Hintergrund Rom, Quark und Pel diskutieren sah über das Thema, dass Pel eine Frau ist, war auch wieder stark, vor allem als Quark dann in Ohnmacht fiel.

Es kommt wie es kommen muss, Quark ist am Ende wieder gleich reich/arm wie zuvor und hat noch dazu für eine Frau seine Einnahmen "verloren".

Manchmal kann einem dieser Ferengi wirklich leid tun. Es gibt diesmal 4 Punkte von mir für diese Folge.

[irony]

Kein Star Trek Highlight, aber eine sehr unterhaltsame Ferengi-Folge, für die ich vier Sterne * * * * vergebe, auch wenn nicht wirklich viel passiert. Immerhin wird zum ersten Mal das Dominion erwähnt, eine Ferengi-Frau beweist, dass sie genauso clever oder noch smarter als Quark sein kann, und Odo macht eine sehr interessante Bemerkung zu Rom: Wenn er einen Bruder hätte, selbst jemanden wie Quark, er würde nichts zwischen sich und seinen Bruder kommen lassen. Hier kündigt sich schon etwas an, was ich aber nicht spoilern will . Interessant auch, dass der Nagus Kira Geschenke macht, Schmuck und ein Nitrat-Dünger, um eine Halbinsel fruchtbar zu machen. Ganz nett auch, wie gut Dax die Ferengi versteht, mit denen sie Tongo spielt. Insgesamt ist "Profit oder Partner" auch eine ganz gute Soap-Folge, zumindest eine der besseren .

[BluePanther]

Ich muss mal die Macher von DS9 loben. Dies ist wohl die beste Einführung einer Macht, die einen die ganze Serie über begleiten wird, in der Star Trek, nein sogar in der SciFi Geschichte. Wo andere Serien und Filme eine bedrohliche Kulisse aufgebaut hätten um die Spannung auf das Dominion zu steigern, wird hier das Dominion in einer Ferengiepisode eingeführt. Man weiß nur das man, wenn man sich mit dem GammaQuadranten rumtreibt am Dominion nicht vorbeikommt. Mehr nicht. Sind sie böse, gut oder profitgierig? Forscher, Krieger oder Pazifisten? Nichts. Wir wissen nur da gibt es das Dominion und das ist wichtig im diesen Teil der Galaxis. Punkt. Sehr schön gemacht. Und wenn man bedenkt wie früh dies in dieser Staffel geschah muss man wirklich die Autoren loben, daß sie sich beim Domnion wirklich etwas dabei gedacht haben und nicht nur eine Kurzschlusshandlung vor dem Ende der 2. Staffel war.

In dieser Ferengiepisode sehen wir einer der Grundpfeiler im Ferengihandlungsstrang. Die Position der Ferengifrau in der Ferengigesellschaft. Nicht erst Moogie war einer der Verfechterinnen der weiblichen Emanzipation auf Ferenginar.

Sehr schön die Szenen zwischen dem großen Nagus und Kira. Also da hätten die Autoren ruhig mal in einer späteren Folge darauf zurückgreifen können. Das wäre eine Folge gewesen wo der große Nagus eine Dinnerparty besucht und an seiner Seite Kira Nerys in einem sündhaftteuren Abendkleid (geschneidert von Garak) und überhäuft mit Schmuck. Und später in der Nacht versucht sie vor dem großen Nagus (der unlautere Absichten hat ) davonzulaufen.

Als er zuerst gesagt hat das er Bajor dieses Nitrat (oder was immer das war) zu 25% des Einkaufspreises überließ und dann später zum Selbstkostenpreis anbietet hört es sich ja zuerst an als würde er mit dem Preis runter gehen. Aber ich habe so das Gefühl das die kompletten Herstellkosten plus Verwaltungs- und Vertriebskosten (die in den Selbstkosten enthalten sind) wesentlich höher sind als 25% des Einkaufspreises. Gott sei Dank hat Sisko den Preis auf Null gesenkt.

Interessant das Gespräch zwischen Pel und Dax. Ganz besonders die Szene wo Dax fragt seid wann Pel denn Quark liebt und ob er es denn schon weiß. Diese Frage kam nämlich vor Pels Enthülung sie sei eine Frau. Das ist wohl das nächste (abgesehen von der Trillfolge in der 4. Staffel) was das gesamte Star Trek Universum zum Thema Homosexualität zu bieten hatte.

In dieser Folge sieht man was die Macher von DS9 ursprünglich für die Beziehung zwischen Quark und Rom vorgesehen haben. Ich denke ursprünglich sollte das Konzept zwischen den beiden Brüdern so aussehen das Quark sich als Ferengi weiterentwickelt, während Rom der ursprüngliche TNG Ferengie bleibt um zu verdeutlichen wie weit sich Quark doch verändert hat. Das Rom mal Quark in dieser Beziehung überholen und weit hinter sich lassen würde, ist hier noch nicht vorauszusehen.

Die Dozi sind für eine Alien-of-the-week Rasse gar nicht mal so schlecht. Aber mehr als eine Folge hätte ich die Typen auch nicht ertragen. Dabei bietet eine Alienrasse die zu einem Teil Krieger und zu einem anderen Teil Händler sind sehr viel Potential, aber das haben die Autoren hier in keinster Weise hinbekommen.

Ich vergebe für diese Folge 4**** Sterne. Sehr schöne Weiterentwicklung des Ferengiarcs mit bekannten Gesichtern und der Einführung des Dominions.

[irony]

@ BluePanther: Wieder eine sehr schöne, sehr ausführliche Rezension .

Ich muss mal die Macher von DS9 loben. Dies ist wohl die beste Einführung einer Macht, die einen die ganze Serie über begleiten wird, in der Star Trek, nein sogar in der SciFi Geschichte.

Öh ... . Okay, für Star Trek mag das stimmen. Aber womit vergleichst Du DS9 sonst noch in der SF-Geschichte, mal von den üblichen Kandidaten wie B5, Stargate und BSG abgesehen ?

Und wenn man bedenkt wie früh dies in dieser Staffel geschah muss man wirklich die Autoren loben, daß sie sich beim Domnion wirklich etwas dabei gedacht haben und nicht nur eine Kurzschlusshandlung vor dem Ende der 2. Staffel war.

Das ist richtig, aber wenn ich mich recht entsinne, werden doch die Jem'Hadar in der letzten Folge der zweiten Staffel genauso mit dem Holzhammer eingeführt, oder nicht ?

In dieser Ferengiepisode sehen wir einer der Grundpfeiler im Ferengihandlungsstrang. Die Position der Ferengifrau in der Ferengigesellschaft. Nicht erst Moogie war einer der Verfechterinnen der weiblichen Emanzipation auf Ferenginar.

Ja, schon interessant, dass die Ferengi nicht nur Kapitalisten, sondern auch ziemliche Chauvinisten sind .

Sehr schön die Szenen zwischen dem großen Nagus und Kira. Also da hätten die Autoren ruhig mal in einer späteren Folge darauf zurückgreifen können. Das wäre eine Folge gewesen wo der große Nagus eine Dinnerparty besucht und an seiner Seite Kira Nerys in einem sündhaftteuren Abendkleid (geschneidert von Garak) und überhäuft mit Schmuck. Und später in der Nacht versucht sie vor dem großen Nagus (der unlautere Absichten hat ) davonzulaufen.

Gut, da hätte man sicher noch mehr draus machen können, insbesondere, da ja der Nagus als Charakter der Serie erhalten bleibt.

In dieser Folge sieht man was die Macher von DS9 ursprünglich für die Beziehung zwischen Quark und Rom vorgesehen haben. Ich denke ursprünglich sollte das Konzept zwischen den beiden Brüdern so aussehen das Quark sich als Ferengi weiterentwickelt, während Rom der ursprüngliche TNG Ferengie bleibt um zu verdeutlichen wie weit sich Quark doch verändert hat. Das Rom mal Quark in dieser Beziehung überholen und weit hinter sich lassen würde, ist hier noch nicht vorauszusehen.

Das stimmt. Rom ist anfangs kaum mehr als der tumbe Bruder Quarks, danach erfährt er eine schon sehr beachtliche Entwicklung, die auch glaubhaft ist. Aber ohne Nog wäre auch bei Rom vieles nicht so passiert. Irgendwann haben die Autoren wohl gemerkt, dass sie Rom als Nogs Vater nicht auf dem Stand des TNG-Ferengi halten sollten. Letztlich ist die Rechnung aber ganz einfach: Quark profitiert vom Ferengi way of life, während Nog und Rom die Loser sind, die Alternativen suchen. Im Grunde genommen erinnern die Ferengi hier sehr an die Welt Michel Houellebecqs (Theorie der Verlierer auf zwei Ebenen: Wirtschaftlich und sexuell).

Die Dozi sind für eine Alien-of-the-week Rasse gar nicht mal so schlecht. Aber mehr als eine Folge hätte ich die Typen auch nicht ertragen. Dabei bietet eine Alienrasse die zu einem Teil Krieger und zu einem anderen Teil Händler sind sehr viel Potential, aber das haben die Autoren hier in keinster Weise hinbekommen.

Ja, leider. Absolut richtig, was Du sagst: Eine Spezies, die sowohl Krieger als auch Händler ist, hätte viel Potenzial gehabt. Aber ich hätte die Dozi auch noch ein paar Folgen länger ertragen. Ähnlich wie bei den Ferengi auch hätte man sie ja entwickeln können. Aus den TNG-Piraten-Ferengi wurde ja auch etwas gemacht. Insofern: Einfach Pfui auf das Alien of the Week Konzept.

[KennerderEpisoden]

Das stimmt. Rom ist anfangs kaum mehr als der tumbe Bruder Quarks, danach erfährt er eine schon sehr beachtliche Entwicklung, die auch glaubhaft ist. Aber ohne Nog wäre auch bei Rom vieles nicht so passiert. Irgendwann haben die Autoren wohl gemerkt, dass sie Rom als Nogs Vater nicht auf dem Stand des TNG-Ferengi halten sollten.

Es gibt eine doppelte Entwicklung von Rom: Einmal die von dem "er kann einen geknickten Strohhalm nicht gerade biegen"-Rom zum "Er kann einen Replikator mit der Zahnbürste reparieren"-Rom. Rom selbst sagt, dass er immer schlau war, aber anfangs einfach nicht das Selbstbewusstsein hatte, dies auch zu zeigen. Kann man als Erklärungen stehenlassen. Die zweite Entwicklung ist aber unglabwürdig, weil sich hier die Persönlichkeit um 180 wandelt. Anfangs ist Rom ein böshafter Charakter, der seinem Sohn Schulbildung vorenthalten will, der seinen Bruder töten will und der sich in dieser Folge darin gefällt den kapitalistischen Ausbeuter zu spielen. Am Ende kann er dann keiner Fliege mehr etwas zu Leide und ist der erste, der seinen Sohn beim Eintritt in die Sternenflotte unterstützt.

[irony]

Die zweite Entwicklung ist aber unglabwürdig, weil sich hier die Persönlichkeit um 180 wandelt. Anfangs ist Rom ein böshafter Charakter, der seinem Sohn Schulbildung vorenthalten will, der seinen Bruder töten will und der sich in dieser Folge darin gefällt den kapitalistischen Ausbeuter zu spielen. Am Ende kann er dann keiner Fliege mehr etwas zu Leide und ist der erste, der seinen Sohn beim Eintritt in die Sternenflotte unterstützt.

Ja, vielleicht muss ich mich da korrigieren, mir ist die erste Staffel nicht mehr in Erinnerung. Aber ich würde dann sagen, dass die Entwicklung Roms ab einem bestimmten Zeitpunkt glaubhaft ist. Eine solche 180 Grade Wende ist natürlich nicht glaubhaft. In welchen Folgen kommt es dann heraus, dass Rom seinen Bruder wirklich umbringen will ? Ihn tot sehen wollen, ist ja nicht das selbe, wie selbst umbringen wollen.

[garakvsneelix]

In welchen Folgen kommt es dann heraus, dass Rom seinen Bruder wirklich umbringen will ? .

Schau dir mal "Die Nachfolge" aus Staffel 1 an...

[Largo]

Eine wirklich umwerfend komische Episode, die sich aber durchaus auch auf einer höheren Ebene mit der Gesellschaftsform der Ferengi auseinander setzt. 5 Sterne !

Ich bin etwas überrascht von solchen extrem positiven Resonanzen. Ich fand die Folge nicht wirklich komisch und diese höhere Ebene, auf der sich Gesellschaftskritik abspielen soll, konnte ich auch nicht entdecken. Ja, es gibt eine Botschaft, die ungefähr so lautet: niemand sollte nach seiner Herkunft oder seinem Geschlecht beurteilt werden, sondern nur nach seinen Fähigkeiten und Leistungen. Aber das ist einfach eine Binsenweisheit, die nicht sonderlich zum Nachdenken über unsere Gesellschaft anregt. Dazu fehlt es einfach an Ambivalenz und Doppelbödigkeit.
Aber auch sonst fand ich die Folge ziemlich langweilig, und spätestens als die Ferengi-Frau Quark ihre Liebe gesteht, wird es peinlich. Das kann man wirklich nur genießen, wenn man die Ferengi wirklich mag.

Wirklich interessant ist eigentlich nur die Erwähnung des Dominions und der Karemma (die später auch noch eine Rolle spielen). Die Autoren haben sich offenbar frühzeitig darüber Gedanken gemacht, dass es im Gamma-Quadranten mehr gibt, als nur ein paar Alien-of-the-Week-Spezies. Allerdings war das Dominion zu diesem Zeitpunkt vermutlich noch nicht als DIE Großmacht des Quadranten vorgesehen, denn hier wird noch so getan, als sei das Dominion nur eine Art Gerücht.

[BluePanther]

Wirklich interessant ist eigentlich nur die Erwähnung des Dominions und der Karemma (die später auch noch eine Rolle spielen). Die Autoren haben sich offenbar frühzeitig darüber Gedanken gemacht, dass es im Gamma-Quadranten mehr gibt, als nur ein paar Alien-of-the-Week-Spezies. Allerdings war das Dominion zu diesem Zeitpunkt vermutlich noch nicht als DIE Großmacht des Quadranten vorgesehen, denn hier wird noch so getan, als sei das Dominion nur eine Art Gerücht.

Das seh ich nicht so. Für die Dozi war das Dominion eine real existierende Macht. Nur die Ferengi haben bisher nur Informationen aus 2. oder 3. Hand über das Dominion, was aber nur logisch ist, da der GQ gerade erst seit etwas mehr als einem Jahr erforscht wird. Und das das Dominion seitens der Macher von DS9 eine wichtige Rolle spielen soll war schon von Anfang an klar wie man es dem Zusatzmaterial der DVDs entnehmen kann. Dort haben sie sich gegenseitig auf die Schulter geklopft wie sie langsam das Dominion in der 2. Staffel eingeführt haben und nur wenige Informationen gegeben haben bis zum großen Knall im Staffelfinale. Man wusste nur nicht genau wie das Doiminion aufgebaut war. Wer die Gründer waren hatte man sich zwischen der 2. und 3. Staffel überlegt und die Vorta waren ursprünglich als eine ruppiges Händlervolk konzipiert.

[Largo]

Und das das Dominion seitens der Macher von DS9 eine wichtige Rolle spielen soll war schon von Anfang an klar wie man es dem Zusatzmaterial der DVDs entnehmen kann. Dort haben sie sich gegenseitig auf die Schulter geklopft wie sie langsam das Dominion in der 2. Staffel eingeführt haben und nur wenige Informationen gegeben haben bis zum großen Knall im Staffelfinale.

Naja, beim DVD-Zusatzmaterial ist es doch normal, dass sich die Autoren selber auf die Schulter klopfen und sagen, was für tolle Menschen sie sind. Daraus sollte man also vielleicht keine Rückschlüsse ziehen.
In der Folge behaupten die Vertreter der Dosi, sie selbst unterhalten keine Kontakte zu dem Dominion. Quark solle sich daher an die Karemma wenden. Wenn das Dominion zu diesem Zeitpunkt wirklich die beherrschende militärische Macht im Gamma-Quadranten ist und fremde Welten unterdrückt, dann hätten die Dosi Quark vor dem Dominion warnen müssen. Überhaupt erscheint es sehr seltsam, dass das Dominion Handel betreibt, da sowohl Gründer als auch Vorta und Jem'Hadar einen sehr asketischen Lebensstil haben. Das deutet darauf hin, dass man zu diesem Zeitpunkt noch keine konkreten Vorstellungen vom Dominion hatte.

[BluePanther]

In der Folge behaupten die Vertreter der Dosi, sie selbst unterhalten keine Kontakte zu dem Dominion.

Also das haben die Dosi nie behauptet. Sie haben nur gesagt das sie über keine großen Mengen an Tula Beeren Wein verfügen. In einer Geheimverhandlung mit der weiblichen Dosi haben sie dann Informationen über die Karemma bekommen die Mitglied des Dominion sind.

Wenn das Dominion zu diesem Zeitpunkt wirklich die beherrschende militärische Macht im Gamma-Quadranten ist und fremde Welten unterdrückt, dann hätten die Dosi Quark vor dem Dominion warnen müssen.

Warum sollten sie sie vor dem Dominion warnen? Die Dosi und die Ferengi sind Händlervölker die sich nicht in die Belange des Dominion einmischen. Solange man keine Bedrohung für das Dominion ist, kann man in Ruhe vor dem Dominion leben.

Überhaupt erscheint es sehr seltsam, dass das Dominion Handel betreibt, da sowohl Gründer als auch Vorta und Jem'Hadar einen sehr asketischen Lebensstil haben. Das deutet darauf hin, dass man zu diesem Zeitpunkt noch keine konkreten Vorstellungen vom Dominion hatte.

Das Dominion besteht ja nicht nur aus diesen drei Völkern, sondern aus vielen hundert. Da ist es nur logisch das man da Handel treibt. Außerdem war das Dominion von Anfang an als Anti Föderation geplant, wie man es auch in dieser Folge sieht wo die Dosi sagt das die Karemma ein wichtiges Mitglied innerhalb des Dominion sind, d.h. es gibt noch andere Völker die Mitglied im Dominion sind.