[006] Der Reisende - Episodenbewertung - SciFi-Forum

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[006] Der Reisende - Episodenbewertung

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  • newman
    antwortet
    Zitat von Largo Beitrag anzeigen
    Wie ich schon sagte, kommt Chefingenieur Argyle zu dem Ergebnis, dass die Modifkationen von Kosinski sinnlos seien. Die Verbesserungen des Antriebs auf dem Raumschiff zuvor sind demnach auf die Präsenz des Reisenden an Bord zurückzuführen und daher nicht von Dauer. Unter diesen Bedingungen stellt sich die Frage, wie die Modifikation des Antriebs ein Routineeingriff sein kann.
    Vielleicht hat der Reisende ja eine kleine bleibende Veränderung am Warpantrieb zurückgelassen, damit auch wirklich jeder glaubt Kosinski könne, was er behauptet.

    Die sicher auch unter anderen Experten auftretenden Einwände von Skeptikern wie Argyle wurde vom entscheidenden Admiral vor dem Hintergrund tatsächlicher, messbarer Erfolge wahrscheinlich als verbohrt zurückgewiesen. Der hat sich halt wahrscheinlich gedacht, dass seien irgendwelche konservativen Lehrmeinungen, die sich aus reiner Ideologie weigern neue Erkenntnisse, die ihren Lehrmeinungen widersprechen, anzuerkennen. Und Kosinski hat dann das Ego gehabt sich da drauf zu setzen.

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  • Präsi
    antwortet
    Auch wenn ich den Reisenden selber interessant finde und mir Riker und Argyles Zusammenarbeit hinsichtlich Kowolskis Aufgeblasenheit sehr gefallen hat, ist die Story dennoch nicht mehr als Durchschnitt.

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  • Rommie's Greatest Fan
    antwortet
    Bis zum Teil wo die Enterprise im Universum landete, wo alles woran sie denken auch erscheint, fand ich die Folge sehr spannend. Jedoch danach nahm die Qualität stark ab und die Story wurde langweilig und träge. Auch das Wesley dann noch zum Fähnrich ehrenhalber ernannt wurde, fand ich etwas übertrieben. Leider muß ich zugeben das dieser Charakter ein wenig zu nerven beginnt.
    Ich vergebe drei Sterne für diese Episode.

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  • castillo
    antwortet
    Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
    ... und im Wesentlichen konzentriert sich schon sehr vieles auf Data, während Picard noch erhebliche Mühe hat, sich vom kinderfeindlichen Brummbär zum weisen weltraumphilosophischen Föderationsdiplomaten zu wandeln.
    Ja, das war für Picard schon eine Entwicklung, die er recht mühsam durchmachen musste. Der kinderfeindliche Brummbär allein würde mich gar nicht so sehr stören. Es gehört ein Stück weit zu seinem Persönlichkeitsbild, dass er unsicher im Umgang mit Kindern, Parties, Urlaub etc. ist. Das bleibt eigentlich lange so. Schlimm fand ich, dass er im Pilotfilm seine Nummer 1 auf eine ach so harte Probe stellen musste, die Unterstassen-Sektion manuell anzudocken. Das erschien mir völlig unmotiviert.

    Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
    Na ja, es waren doch eher wenige Highlights. Die Einführung der Ferengi war in der ersten Staffel alles andere als ein Highlight.
    Die Frage nach dem Wert der ersten Staffel scheint fast schon ein eigenes Thema zu werden. Da ich hier ein paar mal zu dieser Frage zitiert wurde und mich nicht komplett richtig verstanden fühle, möchte ich noch einmal klarstellen: Ich halte die erste (und auch die zweite) Staffel von TNG in mancher Hinsicht für schwach. Ich freue mich, dass TNG ab der dritten Staffel sich stetig nach vorn entwickelt hat, zu einer sehr guten Serie Manche Episoden der ersten Staffel finde ich sogar sehr schwach (siehe z.B. meine Bewertungen zu "Der Ehrenkodex" oder "Die geheimnisvolle Kraft"; diese Liste wird sich leider noch ergänzen).

    Trotzdem muss ich mich noch einmal dafür aussprechen, dass die erste Staffel differenziert zu bewerten ist. Gerade "Der Reisende" ist eine der besseren Episoden. Und wie ich schon weiter oben schrieb:

    Für vieles, was im TNG-Universum als Konstante gilt, wurde aber in der ersten Staffel der Grundstein gelegt.
    Natürlich hat sich die Darstellung der Ferengi im Laufe der Serie enorm verbessert. Wenn sie auf der Stufe von "Der Wächter" stehen geblieben wären, dann wär eine Figur wie Quark kaum denkbar gewesen. Dennoch haben viele solcher interessanten Charaktere/Rassen/Dinge ihren Ursprung in der ersten Staffel: es gab auch Lore, Q, Loxana Troi und Mr Homn ... hey, doch noch ein echtes Highlight gefunden Alles was ich sage ist, dass trotz der offensichtlichen Schwächen der ersten Staffel diese trotzdem nicht unwichtig für alles Folgende war und, für meinen Geschmack, vieles nicht soooo schlecht gemacht war, wie es von manchen gesehen wird.

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  • irony
    antwortet
    Zitat von Exogeograph Beitrag anzeigen
    Für mich eine der besten Folgen überhaupt bei TNG! Also 6 Sterne! Sie verkörpert das wofür TNG steht, die Entdeckung von unbekannten Räumen und Dimensionen und das wurde super umgesetzt! Die Mystik, die in der Folge zum Tragen kommt, ist einfach nur wunderschön anzuschauen, und der Reisende ist die perfekte Figur zu der Folge.
    Sehe ich im Prinzip ganz genauso. Im Grunde passt die Folge sehr gut zum Pilotfilm, wo Q auftritt. Was Q auch ohne Technologie hinkriegt, dafür brauchen die Menschen noch ihre Maschinen wie den Warpantrieb, aber letztlich ist dieser überflüssig, sobald der Geist gelernt hat, Raum und Zeit zu beherrschen. Dieselbe Mystik findet sich in Arthur C. Clarkes "2001" und in Frank Herberts "Dune", und ich denke, der Reisende ist durchaus den Navigatoren aus Dune nachempfunden, und zwar auf eine ganz andere Weise als die Medusen aus TOS.
    Zitat von Exogeograph Beitrag anzeigen
    Schade nur, daß man keine wissenschaftlichen Forschungen in der Galaxie M-33 anstellen konnte, das wäre sicher superinteressant gewesen.
    Ja, unvorstellbar, so eine Gelegenheit sausen zu lassen, aber es hätte thematisch nicht mehr wirklich in die Folge gepasst, wenn die Enterprise wie in einer 08/15 "Alien of the Week" Folge noch einen Planeten angeflogen und ein Außenteam runtergebeamt hätte.
    In gewisser Weise ist dies die einzige TNG-Folge, in der sich Picard entgegen seinem Charakter genau wie Kirk verhält. Kirk hätte sich auch nicht sehr für M-33 interessiert, sondern sehr viel mehr dafür, wie er wieder die Kontrolle über sein Schiff zurückbekommt .
    Zitat von Exogeograph Beitrag anzeigen
    Ich verstehe nicht ganz warum viele meiner Vorposter (besonders am Anfang des Threads) diese Folge als mittelmäßig beurteilen und ständig auf Wesleys Pullover zurückkommen. Zugegeben der Pulli ist lustig, aber auch so banal daß ich nicht verstehen kann wieso in jedem 2.Beitrag darüber hergezogen wird. Statt sich mal auf die Folge an sich zu konzentrieren.
    Tja, solche unschönen Effekte hätte man sich komplett sparen können, wenn man Wesley von Anfang an eine blaue Uniform gegeben und ihn an eine Wissenschaftskonsole gesetzt hätte.
    Zitat von castillo Beitrag anzeigen
    Ich habe es so verstanden, dass Kosinski von der Sternenflotte autorisiert war, mit seinem - aus damaliger Sicht - Assistenten graduelle Verbesserungen am Warp-Antrieb verschiedener Schiffe durchzufühen.
    Mir ist das eigentlich völlig egal, was genau Kosinski da getrieben hat. Offenbar war als Ingenieur nicht völlig unfähig, sein Assistent hat ebenfalls eine Menge vom Warp verstanden, und vermutlich haben sie zusammen hier und da experimentiert und kleine Verbesserungen erzielt. Diese kleinen Verbesserungen kommen vielleicht auch daher, dass die bisher besuchten Schiffe nicht so perfekt eingestellt waren wie die Enterprise als Flaggschiff der Föderation. Auf der Enterprise war kein Spielraum mehr für kleine Verbesserungen, aber auf den anderen Schiffen kann Kosinski mit seinem Assistenten durchaus was gebracht haben.
    Zitat von castillo Beitrag anzeigen
    Mich stört eigentlich nicht, dass Wes auf einem seiner Interessensgebiete mal schlauer ist, als der Rest der Crew. Unerträglich finde ich, dass dies andauernd, auf verschiednen Wissensgebieten passiert! Das hätte in meinen Augen ein Ensign-Grad auch nicht gerettet. Wie gesagt, der Zivilistenstatus am Anfang war schon o.k. für mich, auch altersgerecht. Man hätte aber deutlich sparsamer mit seiner Genialität umgehen müssen.
    Meine Rede ist: Lasst Wesley ruhig das Genie des Jahrtausends sein, den Mozart der Naturwissenschaften, aber gebt ihm bitte eine blaue Uniform und stellt ihn an die Wissenschaftskonsole. Am besten wäre eine Einführung als Ensign gewesen, so dass er von Anfang an von der Crew akzeptiert wird, dann hätte man sich viele hässliche Szenen, in denen er zwar Recht hat, aber wie ein dummes vorlautes Kind behandelt wird, sparen können.
    Zitat von castillo Beitrag anzeigen
    die erste Staffel ist viel besser, als oft behauptet! Sie hatte einige Highlights an Szenen, Effekten, neuen Rassen (z.B. Ferengi), Dialogen (Der große Abschied; überhaupt: Data und der Captain, Data und Geordi,...), die Abtrennung der Untertassensektion usw. Sogar Lore wurde schon in der ersten Staffel präsentiert.
    Na ja, es waren doch eher wenige Highlights. Die Einführung der Ferengi war in der ersten Staffel alles andere als ein Highlight. und im Wesentlichen konzentriert sich schon sehr vieles auf Data, während Picard noch erhebliche Mühe hat, sich vom kinderfeindlichen Brummbär zum weisen weltraumphilosophischen Föderationsdiplomaten zu wandeln.
    Zitat von castillo Beitrag anzeigen
    Und das war für den nachhaltigen Erfolg auch wichtig: Wäre die erste Staffel von TNG wirklich richtig schwach gewesen, dann hätte es keine weiteren 6, kein DS9, kein VOY, kein ENT und kein ST VII bis X gegeben.
    Ich sehe es eher so, dass TNG damals zum einen einfach keine Konkurrenz hatte und zum anderen mit der Darstellung einer familienfreundlichen hellen Zukunft durchaus auch Anklang fand. Mit einer innovativen Qualität der Geschichten hatte das weniger zu tun.

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  • Largo
    antwortet
    Zitat von Exogeograph Beitrag anzeigen
    Trotzdem haben die Modifikationen ja funktioniert, daher hat man Kosinski+Assistent sicher auch diesen Dauerauftrag gegeben, nachdem es an einigen Schiffen geklappt hatte.
    Wie ich schon sagte, kommt Chefingenieur Argyle zu dem Ergebnis, dass die Modifkationen von Kosinski sinnlos seien. Die Verbesserungen des Antriebs auf dem Raumschiff zuvor sind demnach auf die Präsenz des Reisenden an Bord zurückzuführen und daher nicht von Dauer. Unter diesen Bedingungen stellt sich die Frage, wie die Modifikation des Antriebs ein Routineeingriff sein kann.

    Zitat von Exogeograph Beitrag anzeigen
    Aber mir scheint, daß dich diese organisatorischen Diskussionen mehr interessieren als die Orte zu denen die Enterprise schließlich gelangte.
    Ich bin ja auch nicht sonderlich an einer Diskussion über die Organisation der Sternenflotte interessiert. Castillo hat dieses Argument ins Spiel gebracht, als Reaktion auf meine Verwunderung darüber, weshalb jemand wie Kosinski dazu autorisiert sein kann, Einstellungen vorzunehmen, die von Fachexperten als "sinnlos" eingeschätzt werden. Da Schlussfolgerungen wie "die Drehbuchautoren haben einfach Mist verzapft" hier nicht akzeptiert werden (weil nicht sein kann, was nicht sein darf), bedeutet das zwangsläufig eine Diskussion von Alternativerklärungen (z.B. die Bürokratie der Sternenflotte).

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  • Exogeograph
    antwortet
    @Largo

    Also du hast sicher recht mit einigen deiner kritischen Anmerkungen. Trotzdem haben die Modifikationen ja funktioniert, daher hat man Kosinski+Assistent sicher auch diesen Dauerauftrag gegeben, nachdem es an einigen Schiffen geklappt hatte.


    Aber mir scheint, daß dich diese organisatorischen Diskussionen mehr interessieren als die Orte zu denen die Enterprise schließlich gelangte. Da man die Art WIE die Enterprise dorthin gelang, auf rein logischem Weg nicht verstehen kann (man muß den Fähigkeiten des Reisenden glauben), erübrigt es sich meines Erachtens auch detailgenaue organisatorische und technische Fragen in den Mittelpunkt der Diskussion der Folge zu stellen.

    Man hat auf eine sehr spannende und unterhaltsame Art und Weise erzählt wie die Enterprise zu Orten gelang, an denen noch nie ein Mensch war, daß was man schon im Titel der Serie verspricht (To boldly go where no one has gone before). Das war für mich das faszinierende an der Folge, weswegen sie von mir 6 Sterne bekam

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  • Largo
    antwortet
    Zitat von castillo Beitrag anzeigen
    Diese gravierende Umdeutung meines Posts spricht für sich, aber nicht für eine sachliche Diskussion.
    Ich würde mich lieber über die Folge unterhalten, anstatt darüber, was eine "sachliche" Diskussion ist und was nicht.

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  • castillo
    antwortet
    Zitat von Largo Beitrag anzeigen
    Wenn man die Nostalgiebrille des unkritischen Fans absetzt, ist die Darbietung der TNG-Crew bisher eine Beleidigung jedes einigermaßen intelligenten Zuschauers. Auf Verklärung und Lobhudelei habe einfach keinen Bock.
    Jedem seine Meinung! Diese Haltung erwarte ich umgekehrt übrigens auch!
    Wenn ich sage, dass ich die erste Staffel differenziert einschätze, ist das sicher kein Ausdruck von Verklärung und Lobhudelei. Ich möchte mir im Namen aller, die den ersten Folgen auch positive Seiten abgewinnen können, sehr verbitten, dass deshalb unsere Intelligenz in Frage gestellt wird.

    Falls wirklich beabsichtigt war, die Führer der Föderation als völlig hirnamputierte, weltfremde und karrieregeile Arschlöcher darzustellen, ...
    Diese gravierende Umdeutung meines Posts spricht für sich, aber nicht für eine sachliche Diskussion.

    Wir sollten doch alle sehen, dass sich bei einer unterschiedlichen Sicht auf eine ganz harmlose Sache der Ton nicht versehentlich verschärft.

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  • Largo
    antwortet
    Zitat von castillo Beitrag anzeigen
    Mit "Holzhammer" meinte ich Deine allgemeine Abwertung der ersten Staffel (so hat es sich für mich wenigstens gelesen). Ich sehe die erste Staffel eben sehr differenziert.
    Ich schaue mir zur Zeit TNG nochmal ganz von vorne an. Gute Bewertungen werden sicher irgendwann auch noch kommen. Das ist momentan noch nicht möglich, da ich erst bei Folge 7 bin. Wenn man die Nostalgiebrille des unkritischen Fans absetzt, ist die Darbietung der TNG-Crew bisher eine Beleidigung jedes einigermaßen intelligenten Zuschauers. Auf Verklärung und Lobhudelei habe einfach keinen Bock.

    Zitat von castillo Beitrag anzeigen
    Noch einmal zu Kosinski: Der Erfolg war trotz allem erst mal sichtbar, auch wenn er eigentlich auf den Reisenden zurückzuführen ist. Das wusste bis dahin aber noch niemand. Weiterhin war es natürlich irgendein Sternenflottenadmiral, der die Eingriffe befürwortet hatte, so ein Schreibtischtäter. Zugegeben, der wurde in der Episode nicht präsentiert, aber es kommt bei Star Trek immer wieder mal vor, dass Admiräle als ein wenig entrückte Bürokraten dargestellt werden. Warum sollte es hier anders gewesen sein?
    Dass irgendein Sternenflottenadmiral auf Basis von Halbwissen und Vermutungen mal so eben entscheidet, die komplette Raumflotte umzurüsten, ist ein extrem unwahrscheinliches Szenario. So ein Admiral lässt sich ja sicher von seinem Stab aus Fachexperten beraten. Und wenn die, wie Argyle und Wesley übrigens auch, zu dem Ergebnis kommen, dass die Modifikationen "sinnlos" sind, dann werden sie Kosinski wohl kaum gewähren lassen.
    Was mich auch irritiert: wenn der Reisende für die Verbesserung der Raumschiffe verantwortlich ist, welcher Anlass besteht dann, davon auszugehen, dass die Verbesserungen von Dauer sind? Haben die etwa den Reisenden geklont, sodass jedes Raumschiff einen Reisenden an Bord hat?

    Zitat von castillo Beitrag anzeigen
    Vielleicht ist das wirklich ein latentes Ziel der Drehbuchautoren, auf diese Weise mit dieser sehr irdischen Erscheinung ab und zu ins Gericht zu gehen.
    Falls wirklich beabsichtigt war, die Führer der Föderation als völlig hirnamputierte, weltfremde und karrieregeile Arschlöcher darzustellen, dann wäre das ziemlich in die Hose gegangen, weil konkrete Hinweise in diese Richtung fehlen. Ich tippe einfach darauf, dass die Geschichte schlecht erzählt ist. Warum lange herumrätseln, wenn die Antwort doch so einfach ist?

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  • castillo
    antwortet
    Zitat von Largo Beitrag anzeigen
    Was heißt hier "Holzhammer"? TNG ist meine Lieblingsserie und ich bin um abgewogene Urteile daher durchaus bemüht (und ich drücke auch gerne mal ein Auge zu). Aber da, wo die Serie schlecht ist, muss man auch so ehrlich sein und das kommunizieren, sonst wird das Forum zur unkritischen Nostalgie-Show … und das will sicher niemand.
    Hundertprozentige Zustimmung. Es freut mich, dass Du es so siehst. Mit "Holzhammer" meinte ich Deine allgemeine Abwertung der ersten Staffel (so hat es sich für mich wenigstens gelesen). Ich sehe die erste Staffel eben sehr differenziert. Die zweite finde ich übrigens stellenweise noch schwächer als die erste, sehe sie aber auch differenziert. Ab der dritten geht der Trend (fast) stetig nach oben.

    Noch einmal zu Kosinski: Der Erfolg war trotz allem erst mal sichtbar, auch wenn er eigentlich auf den Reisenden zurückzuführen ist. Das wusste bis dahin aber noch niemand. Weiterhin war es natürlich irgendein Sternenflottenadmiral, der die Eingriffe befürwortet hatte, so ein Schreibtischtäter. Zugegeben, der wurde in der Episode nicht präsentiert, aber es kommt bei Star Trek immer wieder mal vor, dass Admiräle als ein wenig entrückte Bürokraten dargestellt werden. Warum sollte es hier anders gewesen sein?

    Vielleicht ist das wirklich ein latentes Ziel der Drehbuchautoren, auf diese Weise mit dieser sehr irdischen Erscheinung ab und zu ins Gericht zu gehen.

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  • Largo
    antwortet
    Zitat von castillo Beitrag anzeigen
    Erstens war Kosinski einfach arrogant.
    Zweitens, und obwohl seine Modifikationen kaum einen Effekt haben können, war er kein Idiot.
    Wenn so ein einfacher Chefingenieur wie Lt. Commander Argyle sehr schnell erkennt, dass Kosinskis Einstellungen sinnlos sind (Zitat siehe unten), wie kann man dann von einem Routineeingriff zur Verbesserung des Antriebs sprechen?

    Riker: Können seine Änderungen unser System beschädigen?
    Argyle: Wie denn? Sie sind sinnlos.
    Riker: Dann lassen wir es ihn versuchen.
    Ein Routineeingriff ist ja dadurch gekennzeichnet, dass es sich um ein mehr oder weniger standardisiertes Verfahren handelt, ein Verfahren, welches sich mit Hilfe von Sprache kommunizieren lässt. Kosinski ist dazu nicht in der Lage: "Ich habe diese Geschichte schon auf anderen Raumschiffen vorher erlebt, keiner hat es verstanden … warum also Sie?".
    Wenn keiner versteht, was Kosinski eigentlich will, wer hat ihn dann überhaupt beauftragt, am Flaggschiff der Föderation herumzupfuschen? Falls eine interstellare Großorganisation wie die Föderation so etwas wirklich durchzieht, dann ist das extrem fragwürdig.
    Ich gehe aber nicht davon aus, dass die Autoren ganz bewusst ein fragwürdiges Bild von der Föderation zeichnen wollten … die Geschichte ist einfach nicht durchdacht.

    Zitat von castillo Beitrag anzeigen
    Es gab natürlich auch schwache Folgen, die gab es in den ersten Staffeln anderer Serien aber auch. Kein Grund, mit dem Holzhammer auf TNG-Staffel1 in verallgemeinerter Weise draufzuhauen.
    Was heißt hier "Holzhammer"? TNG ist meine Lieblingsserie und ich bin um abgewogene Urteile daher durchaus bemüht (und ich drücke auch gerne mal ein Auge zu). Aber da, wo die Serie schlecht ist, muss man auch so ehrlich sein und das kommunizieren, sonst wird das Forum zur unkritischen Nostalgie-Show … und das will sicher niemand.

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  • castillo
    antwortet
    Zitat von Largo Beitrag anzeigen
    Angenommen, Kosinski wollte wirklich nur ein paar kleinere Verbesserungen am Antriebssystem durchführen … warum macht er dann so ein Riesengeheimnis darum und warum ist er nicht willens dazu, der Crew sein Vorgehen zu erläutern? Sinngemäß sagt er ja "Ihr seid ja sowieso alle viel zu blöd, um zu kapieren, was ich hier mache - also brauche ich euch nichts zu erzählen". Er willigt schließlich nur widerwillig ein, mit Commander Riker und Chefingenieur Argyle zu kooperieren.
    Offenbar ist Kosinski nicht sehr qualifiziert und will seine Unsicherheit mit gespielter Souveränit übertünchen … was zur nächsten Frage überleitet, warum die Sternenflotte so jemanden beauftragt, das Flaggschiff der Föderation technisch weiterzuentwickeln. Wenn selbst Chefingenieur Argyle und Wesley bereits nach kurzer Anschauung zu dem Ergebnis kommen, dass die Modifikation von Kosinski keinerlei Verbesserung bringt, wie ist es Kosinski dann gelungen, das Sternenflottenoberkommando davon zu überzeugen, dass seine Modifikationen gewinnbringend sind?
    Erstens war Kosinski einfach arrogant.
    Zweitens, und obwohl seine Modifikationen kaum einen Effekt haben können, war er kein Idiot. Selbst der Reisende sagt irgendwann sinngemäß, Kosinski versteht etwas von Warpantrieben. Aber er steht erst am Anfang, beginnt erst zu verstehen (oder so ähnlich). Ein Beleg dafür ist auch die Episode "Das Experiment", in der Wesley es schafft, mit Hilfe von Kosinskis Warpeld-Gleichungen eine stationäre Warp-Blase zu etablieren. Auch hier kam heraus, dass es Entwicklungen gab, die auf Kosinskis Theorien beruhen.

    Zur ersten Staffel: Zugegeben, ab der dritten wurde es deutlich besser, damit kann sich die erste nicht messen. Für vieles, was im TNG-Universum als Konstante gilt, wurde aber in der ersten Staffel der Grundstein gelegt. Ich finde, meist auf unterhaltsame bis spannende Weise. Es gab natürlich auch schwache Folgen, die gab es in den ersten Staffeln anderer Serien aber auch. Kein Grund, mit dem Holzhammer auf TNG-Staffel1 in verallgemeinerter Weise draufzuhauen.

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  • Largo
    antwortet
    Zitat von castillo Beitrag anzeigen
    Ich habe es so verstanden, dass Kosinski von der Sternenflotte autorisiert war, mit seinem - aus damaliger Sicht - Assistenten graduelle Verbesserungen am Warp-Antrieb verschiedener Schiffe durchzufühen. Das waren im Auge des Sternenflottenkommandos Routineeingriffe, keine gewaltigen Experimente. Die Wirkung auf der Ente kam nur aufgrund der Erschöpfung des Reisenden zustande. Auch Kosinski und der Reisende hatten nicht damit gerechnet. Über einen entsprechenden Routineeingriff wurde der Captain im Vorfeld informiert.
    Angenommen, Kosinski wollte wirklich nur ein paar kleinere Verbesserungen am Antriebssystem durchführen … warum macht er dann so ein Riesengeheimnis darum und warum ist er nicht willens dazu, der Crew sein Vorgehen zu erläutern? Sinngemäß sagt er ja "Ihr seid ja sowieso alle viel zu blöd, um zu kapieren, was ich hier mache - also brauche ich euch nichts zu erzählen". Er willigt schließlich nur widerwillig ein, mit Commander Riker und Chefingenieur Argyle zu kooperieren.
    Offenbar ist Kosinski nicht sehr qualifiziert und will seine Unsicherheit mit gespielter Souveränit übertünchen … was zur nächsten Frage überleitet, warum die Sternenflotte so jemanden beauftragt, das Flaggschiff der Föderation technisch weiterzuentwickeln. Wenn selbst Chefingenieur Argyle und Wesley bereits nach kurzer Anschauung zu dem Ergebnis kommen, dass die Modifikation von Kosinski keinerlei Verbesserung bringt, wie ist es Kosinski dann gelungen, das Sternenflottenoberkommando davon zu überzeugen, dass seine Modifikationen gewinnbringend sind?

    Wie man es auch dreht und wendet, da wird kein Schuh draus.

    Zitat von castillo Beitrag anzeigen
    Und das war für den nachhaltigen Erfolg auch wichtig: Wäre die erste Staffel von TNG wirklich richtig schwach gewesen, dann hätte es keine weiteren 6, kein DS9, kein VOY, kein ENT und kein ST VII bis X gegeben.
    Vielleicht ein Neuanfang ganz anderer Art zu ganz anderer Zeit ...
    Ich deute das anders. Die erste Staffel war ziemlich schlecht, bestenfalls solide für die Verhältnisse der 80er Jahre. Dass es trotzdem zum Überleben gereicht hat, hat etwas damit zu tun, dass es Ende der 80er Jahre keine andere Science-Fiction-Serie gab. Und dass es später DS9, Voy und ENT gegeben hat, ist Michael Piller zu verdanken, dessen positiver Einfluss auf Star-Trek seit der dritten Staffel von TNG gar nicht hoch genug anerkannt werden kann.

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  • castillo
    antwortet
    Diese Folge scheint zu polarisieren. Gerade in den letzten beiden Beiträgen prallen ja zwei Extrem-Standpunkte aufeinander:

    Zitat von Exogeograph Beitrag anzeigen
    Für mich eine der besten Folgen überhaupt bei TNG! Also 6 Sterne!

    Sie verkörpert das wofür TNG steht, die Entdeckung von unbekannten Räumen und Dimensionen und das wurde super umgesetzt!

    Die Mystik, die in der Folge zum Tragen kommt, ist einfach nur wunderschön anzuschauen, und der Reisende ist die perfekte Figur zu der Folge.
    Zitat von Largo Beitrag anzeigen
    Ich habe „Der Reisende“ eigentlich als grundsolide TNG-Folge in Erinnerung. Aus heutiger Perspektive entpuppt die Folge jedoch als typischer 80er-Jahre-Trash.
    ...
    Da wurden die übelsten Klischees aus der Mottenkiste geholt. Selbst wenn man Verständnis für die 80er Jahre hat, kann man da kein Auge zudrücken.
    Ich sehe die Folge eigentlich eher im oberen Mittelfeld (von mir 4*). Die Idee zu zeigen, dass wir uns selbst gefährden können, wenn wir plötzlich die Möglichkeit hätten, unsere Gedanken Wirklichkeit werden zu lassen, hat mir gut gefallen. Das Gespräch von Picard mit seiner Mutter war emotional. Schön, dass so etwas in TNG von Anfang an etabliert wurde.

    Auch sonst kann ich die Kritiken, die hier geäußert, wurden, nicht ganz nachvollziehen.

    Zitat von Largo Beitrag anzeigen
    Kritisieren muss man vor allem die völlig unplausible, an den Haaren herbeigezogene Story. Da wird die Enterprise für ein extrem wichtiges Experiment benutzt und Cpt. Picard erfährt nichts davon. Anstatt das Sternenflottenkommando die Offiziere der Enterprise im Vorfeld darüber informiert, hofft man darauf, dass diese sich von einem völlig inkompetenten Ingenieur irgendwie überrumpeln lässt. Das ist eine ziemlich weltfremde Vorstellung von den Strukturen einer komplexen intergalaktischen Organisation.
    Ich habe es so verstanden, dass Kosinski von der Sternenflotte autorisiert war, mit seinem - aus damaliger Sicht - Assistenten graduelle Verbesserungen am Warp-Antrieb verschiedener Schiffe durchzufühen. Das waren im Auge des Sternenflottenkommandos Routineeingriffe, keine gewaltigen Experimente. Die Wirkung auf der Ente kam nur aufgrund der Erschöpfung des Reisenden zustande. Auch Kosinski und der Reisende hatten nicht damit gerechnet. Über einen entsprechenden Routineeingriff wurde der Captain im Vorfeld informiert.

    Zitat von Largo Beitrag anzeigen
    Richtig genervt hat vor allem Wesley mit diesem "die-doofen-Erwachsenen-haben-mir-nicht-zugehört"-Quatsch und der Enthüllung, dass Wesley in Wirklichkeit ein Superheld ist.
    Mich stört eigentlich nicht, dass Wes auf einem seiner Interessensgebiete mal schlauer ist, als der Rest der Crew. Unerträglich finde ich, dass dies andauernd, auf verschiednen Wissensgebieten passiert! Das hätte in meinen Augen ein Ensign-Grad auch nicht gerettet.

    Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
    Eigentlich finde ich die ganze erste Staffel nicht so schlecht wie man oft hört. Aber okay. Die Pilotfolge fand ich etwas seltsam, aber eigentlich auch okay. So richtig schlechte TNG-Folgen (1-2 Sterne) fallen mir auch nicht ein.


    Tja, allerdings. Wenn man mal die Sache genau sieht, ist das hier die gerade mal die sechste Folge oder so, und hätte man sich diese Peinlichkeit sparen können, indem man Wesley schon gleich im Pilotfilm als Ensign einführt.
    Wie gesagt, der Zivilistenstatus am Anfang war schon o.k. für mich, auch altersgerecht. Man hätte aber deutlich sparsamer mit seiner Genialität umgehen müssen. Dann wäre es viel glaubwürdiger rübergekommen.

    Sonst stimme ich vollkommen zu: die erste Staffel ist viel besser, als oft behauptet! Sie hatte einige Highlights an Szenen, Effekten, neuen Rassen (z.B. Ferengi), Dialogen (Der große Abschied; überhaupt: Data und der Captain, Data und Geordi,...), die Abtrennung der Untertassensektion usw. Sogar Lore wurde schon in der ersten Staffel präsentiert. Gerade für eine erste Staffel nicht schlecht!! Und das war für den nachhaltigen Erfolg auch wichtig: Wäre die erste Staffel von TNG wirklich richtig schwach gewesen, dann hätte es keine weiteren 6, kein DS9, kein VOY, kein ENT und kein ST VII bis X gegeben.
    Vielleicht ein Neuanfang ganz anderer Art zu ganz anderer Zeit ...

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