Warum ist Babylon 5 so toll für euch - SciFi-Forum

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Warum ist Babylon 5 so toll für euch

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  • Laserfrankie
    antwortet
    Naja, vielleicht sind einige hier zu jung, um die Situation der Science-Fiction im Fernsehen im Jahr 1993 aus eigener Erfahrung rückblickend einzuschätzen - ist immerhin 15 Jahre her

    Zur Erinnerung: Damals gab es nur Star Trek - und nichts anderes. Und da war auch nichts anderes in der Planung, außer noch mehr Star Trek. Es galt vielmehr die Devise, dass neben Star Trek nichts anderes mehr Platz habe.

    Wenn B5 gescheitert wäre (so wie auch Star Trek in den 60ern ja zunächst gescheitert war, das sollte man auch nicht vergessen), wäre es extrem unwahrscheinlich gewesen, dass sich in absehbarer Zeit nochmals jemand an einer anderen Sci-Fi-Serie versucht hätte - zumal ja die TV-Geschichte voll von grandiosen Sci-Fi-Flops war.

    1993 galt: Science Fiction ist was fürs Kino aber im TV hat Star Trek bereits das Zuschauerpotential ausgeschöpft.

    Es ist ein unbestreitbares Faktum (und daran ändert auch billige Polemik nichts), dass Babylon 5 die erste Serie war, die in Konkurrenz zu Star Trek ging und dabei erfolgreich war und somit gezeigt hat, dass es noch mehr gute Sci-Fi im Fernsehen geben kann, als eben Star Trek.


    Gruß,

    Frank
    Zuletzt geändert von Laserfrankie; 07.09.2008, 16:44.

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  • Admiral Ahmose
    antwortet
    Nix gegen Dallas...

    Außerdem sind die genannten Charaktere nicht ganz so flach wie die Dallas-Charaktere. Zumindest G´kar und Londo bekommen ja auch etwas Charakterentwicklung spendiert. Das mag kein großes Kino sein, aber im Rahmen einer SciFi Serie ist es meiner Meinung nach ok.



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  • endar
    antwortet
    Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigen
    Unter stereotype Charaktere verstehe ich was anderes. Nehmen wir Geordie LaForge: Was wissen wir über den nach 179 Folgen und 4 Kinofilmen?
    Was ich darunter verstehe, habe ich in zahlreichen Episodenthreads ausgeführt. Insbesondere die Nebencharaktere sind reine Stereotype. Die Hauptcharaktere sind davon allerdings auch nicht frei: G'Kar, Londo und Deleen erinnern mich, wie ich hier bereits gesagt habe, an J.R., Cliff Barnes und Miss Ellie. Und ob man das nun als tiefe Charaktere bezeichnen möchte, ist eine Frage der Definition - ich bin da etwas zurückhaltend.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Die Hauptcharaktere von B5 empfinde ich auch nicht als allzu stereotyp (Außer Sherdian vllt.), aber die Nebencharaktere der Woche sind in der Tat meistens irgendwelche Archetypen. Z.B. der weise alte Mann; der grantige, bornierte, engstirnige Regierungsbeamte samt arschkriechenden Anhängsel; die große, sexy, knallharte Blondine; usw. usf.

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  • Sinclair_
    antwortet
    Unter stereotype Charaktere verstehe ich was anderes. Nehmen wir Geordie LaForge: Was wissen wir über den nach 179 Folgen und 4 Kinofilmen?

    Er ist Ingenieur. Ja. Ingenieur. Er ist Ingenieur und Maschinenraumchef, wovon er mehr als alle anderen versteht. Er ist Ingenieur und hat was für die echte und simulierte Dr. Brahms übrig. Was noch? Tja... er ist halt Ingenieur.

    Und sonst ist er nichts. Er ist kein Schlammcatchen-Fan, kein Surfer, kein Weinkenner, kein Frauenverköstiger, kein Sportfischer, kein leidenschaftlicher Lebkuchenbäcker... kurzum: Er ist nichts außer Ingenieur. Seine Person ist nach 179 Folgen und 4 Kinofilmen immer noch einzig auf seine berufliche Funktion reduziert. Das nenne ich stereotyp. Von der TNG-Crew hatten nur Picard und Data ein wenig Entwicklung. Worf nur Dank DS9, wenngleich sich sein Charakter trotzdem nie wirklich verändert bzw. entwickelt hat. Das ist stereotyp.

    In VOY dasselbe. Das sind blasse Figuren ohne wirkliche Tiefe. Das einzige, was z. B. Harry Kim eine charakterliche Tiefe gab, war die Tatsache, dass er in 2-3 Folgen Clarinette spielte. Toller Einfall. Was weiß man sonst über ihn, außer dass er sich von Tom Paris wiederholt zu Chaotika verschleppen ließ (was imo der peinlichste Einwurf der ST-Geschichte war.)? Zuletzt blieb alles beim Alten, nichts hat sich maßgebend verändert, nichts entwickelt.

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  • endar
    antwortet
    Zitat von HanSolo Beitrag anzeigen
    Was B5 jedoch als erstes gemacht hat, war eine Serie von Anfang bis Schluss genau durchzuplanen. Sprich JMS wusste bereits vor der ersten Folge wie die Geschichte endet. Bei "Twin Peaks" gab es dieses Konzept zwar vorher schon aber bei weitem nicht in dem Umfang (5 Staffeln).
    Ja, und? Das mag ja sein, rechtfertigt aber nicht diesen Budenzauber, der um die Serie veranstaltet wird. Mich persönlich reißt der Handlungsbogen nämlich nicht vom Hocker, zumindest nicht in den Staffeln 1 bis 3. Dass er nun längere Zeit geplant war, macht ihn nicht besser und kann auch die Schwächen der Serie wie die stereotypen Charaktere nicht ausräumen.

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  • HanSolo
    antwortet
    Zitat von endar Beitrag anzeigen
    So einzigartig ist das zudem auch nicht. Der hat halt einen längeren Storybogen und ansonsten klassische Seifenoperelemente in eine SciFi-Serie eingebaut. Das war für den SciFi-Bereich sicherlich originell, aber eben auch nicht mehr.
    Was B5 jedoch als erstes gemacht hat, war eine Serie von Anfang bis Schluss genau durchzuplanen. Sprich JMS wusste bereits vor der ersten Folge wie die Geschichte endet. Bei "Twin Peaks" gab es dieses Konzept zwar vorher schon aber bei weitem nicht in dem Umfang (5 Staffeln).

    Zitat von Laserfrankie Beitrag anzeigen
    Hätte es SG-1 oder Farscape gegeben? Hätte es ein Remake von Battlestar Galactica gegeben? Ich persönlich denke: Wohl kaum.
    Eine sehr gewagte und kaum haltbare These. TNG ist und bleibt die erfolgreichste SF-Serie überhaupt und JMS ist mit B5 auf den TNG-Zug aufgesprungen. Hättest du geschrieben TOS, hätte die Aussage VIELLEICHT gestimmt (wobei dann vermutlich ne andere Serie SF "stubenrein" gemacht hätte). Aber bei B5 sicherlich nicht.

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  • Admiral Ahmose
    antwortet
    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
    ... Sollte der Titel der ultra-innovativ-kunsthistorisch-bedeutsamsten-TV-Serie nicht also eher an TNG gehen?
    Quatsch, an Raumpatrouille Orion... ne... an Plan 9 from outer Space... oder an die Lindenstraße (das ist ja auch SF&Fantasy) ...

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  • garakvsneelix
    antwortet
    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
    Umgekehrt könnte man auch sagen, dass es ohne TNG kein B5 gegeben hätte. Sollte der Titel der ultra-innovativ-kunsthistorisch-bedeutsamsten-TV-Serie nicht also eher an TNG gehen?
    Na ja, aber wenn man den Gedanken weiter führt:

    Hätte es ohne TOS überhaupt TNG gegeben?

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    *Zustimm*

    Umgekehrt könnte man auch sagen, dass es ohne TNG kein B5 gegeben hätte. Sollte der Titel der ultra-innovativ-kunsthistorisch-bedeutsamsten-TV-Serie nicht also eher an TNG gehen?

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  • Whyme
    antwortet
    Ich will mal provokant fragen: Wenn es Babylon 5 nicht gegeben hätte oder wenn die Serie nach der ersten Staffel eingestellt worden wäre - hätte es in den Folgejahren Science-Fiction-Serien abseits von Star Trek gegeben?
    Ja, hätte es. Es gab in den späten 80er ein Erstarken von TV-SciFi, dieses hat sich, sicherlich begründet durch den Erfolg von TNG in den 90er fortgesetzt. B5 ist nur eine Serie, die damals entstanden ist und liegt mit 5 Staffeln im Mittelfeld des Erfolgs.

    MfG
    Whyme

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  • Dr.Bock
    antwortet
    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
    Die Serie Stargate entstand in erster Linie aus dem Erfolg des Kinofilms von 1994. Aber ich kann mir denken, dass es den ohne B5 natürlich auch nie gegeben hätte.
    Natürlich nicht! Ohne B5 hätte es schon seit 15 Jahren keine SciFi-Serie mehr gegeben. Nichtmals Star Trek wäre fortgesetzt worden. Denn JMS war die einzige Person, die es ohne eine andere Serienvorlage schaffen konnte eine gute SciFi-Serie zu produzieren. Ist doch logisch

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Die Serie Stargate entstand in erster Linie aus dem Erfolg des Kinofilms von 1994. Aber ich kann mir denken, dass es den ohne B5 natürlich auch nie gegeben hätte.

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  • Laserfrankie
    antwortet
    Ich will mal provokant fragen: Wenn es Babylon 5 nicht gegeben hätte oder wenn die Serie nach der ersten Staffel eingestellt worden wäre - hätte es in den Folgejahren Science-Fiction-Serien abseits von Star Trek gegeben?

    Hätte es SG-1 oder Farscape gegeben? Hätte es ein Remake von Battlestar Galactica gegeben? Ich persönlich denke: Wohl kaum (ganz zu schweigen davon, dass es vermutlich DS-9 in dieser Form nicht gegeben hätte). Ich bin daher der Auffassung, Babylon 5 ist ein Bahnbrecher, ein Wegbereiter und als solcher durchaus vergleichbar mit dem Einfluss von Tolkiens "Herr der Ringe".

    Leider neigt man hierzulande dazu, Bahnbrecher und Wegbereiter in ihrer Bedeutung herunterzureden (vermutlich auch ein Grund, warum wir bei uns so wenige davon haben!), auch wenn diese eigentlich für jeden, der ein wenig drüber nachdenkt, offensichtlich ist.

    Ich bin der Meinung, dass B5 die Qualität (zurück) in die TV-Science-Fiction gebracht hat - denn seien wir mal ehrlich: Was zwischen dem Ende von TOS und dem Anfang von B5 in diesem Genre im Fernsehen der 70er und 80er Jahre so alles auf das Publikum losgelassen wurde, war rückblickend betrachtet größtenteils unterirdisch schlecht und ist ohne Nostalgie- oder Kultfaktor-Bonus heutzutage für erwachsene Menschen kaum noch zu ertragen.

    Aber wie sind eure Einschätzungen?

    Gruß,

    Frank


    .
    EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

    Laserfrankie schrieb nach 1 Stunde, 43 Minuten und 49 Sekunden:

    Zitat von Sternengucker Beitrag anzeigen
    Nüchtern und objektiv betrachtet zeichnet sich der LotR Zyklus vor allem durch die unglaublich hohe Verkaufszahl aus.
    Und diese unglaublich hohe Verkaufszahl liegt deiner Meinung nach woran? Meinst du nicht, dass dieses "auf einen Altar heben", wie du es ausdrückst, vielleicht deshalb geschieht, weil es in irgendeiner Weise durchaus seine Berechtigung hat?

    Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, wenn du mir verrätst, welches Werk der Populärliteratur in der jüngeren Vergangenheit einen größeren Einfluss auf die Gegenwartskultur im Bereich Fantasy und Science-Fiction hatte, als "Der Herr der Ringe". Immerhin hat es Leute wie Stephen King dazu animiert, selber schriftstellerisch tätig zu werden und ohne "Der Herr der Ringe" gäbe es wohl auch kein "Star Wars" - vielleicht gäbe es nicht mal dieses Forum

    Man muss ja Tolkiens Welt nicht mögen (ich persönlich habe mit seiner Art zu schreiben auch ein paar Probleme) aber unabhängig davon muss man nun mal akzeptieren, dass damit eine Lawine ins Rollen gebracht wurde, ohne die es das Fantasy- und Sci-Fi-Genre in der heutigen Form nicht gäbe. Daran ändern alle Relativierungsversuche nichts.
    Zuletzt geändert von Laserfrankie; 07.09.2008, 06:33. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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  • Sternengucker
    antwortet
    Zitat von Whyme Beitrag anzeigen
    Eben nicht.

    Der Herr der Ringe ist eines der Grundlagenwerke des Fantasy-Genres. Zuvor gab es kaum Bücher für Erwachsene mit fantastischen Themen.
    Ich weiss zwar nicht wie du darauf kommst, aber es gab massenweise phantastisches für Erwachsene. Und Tolkien würde ich nichtmal zwingend als "ältere Leserschicht als Ivanhoe oder Conan" einstufen. Das ist vom Kern der Story her typische Teeny Literatur, Stichpunkt Heldenreise, um das zu lesen muss man nicht 45 und eventuell schon werdender Opa sein

    Babylon 5 hat nichts erfunden, nichts verändert, es war nur zum Zeitpunkt seines Erscheinens relativ einzigartig. Aber das wars dann auch schon.
    Babylon 5 hat wenn sonst schon nichts zumindest ein Revival von Nicht-ST-Scifi ausgelöst. hat Computereffekten in FernsehSF Sendungen den Weg gebahnt und Dutzende ähnliche Effekte gehabt. Wobei die Storybögen die damals unbekannt und unerhört waren (und prompt dupliziert wurden, bzw versucht wurde sie zu duplizieren).

    Im Übrigen kann man dein Argument durchaus auch auf Tolkien verwenden, erfunden hat der nunmal auch so gut wie nichts. Er hat nur Elemente anderer Stories die er selbst mochte auf neue Art und Weise verbunden, geringfügig an seine Erfordernisse angepasst und damit eine sehr gern gelesene Geschichte geschaffen. Kämpfe wie den der Fellowship gegen Saurons Heere gab es vor Tolkien aber auch schon. Revolutionär in der von dir angedeuteten Art und Weise sind eigentlich nur seine eigenen Spleens wie die Sprachen und das mythologische Hintergrundgerüst, wobei zu jeder Heldenreise mythologischer Art durchaus die dazugehörige "Weltschöpfung" gehört (hat). Herakles oder Odysseus ohne Kronos wäre auch undenkbar.
    Wenn man seine Ideen auf Originale abklopft endet man bei Halblingen/Hobbits die im Prinzip zwergifizierte englische Land-bewohner sind, Tom Bombadil und die Ents... der Rest ist durchaus mit Vorbildern belegbar, vom Balrog bis zu Sauron(s Auge)

    Leider wird da bei Tolkien über die literarische Ebene (lesbar, qualitativ hochwertig, ästhetischer Genuss) hinaus viel zu viel verbrämt und bejubelt, eben auf einen Altar gehoben. Nüchtern und objektiv betrachtet zeichnet sich der LotR Zyklus vor allem durch die unglaublich hohe Verkaufszahl aus.

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