[009] Die Todesbringerin - Episodenbewertung

[Seether]

Es geht doch nicht um den Inhalt dieser Folge, sondern um den Inhalt der noch kommenden Folgen, vielleicht sogar Inhalte die erst in der 3. oder 4. Staffel vorkommen. Und leider ist es häfig in Epsiodenthreads älterer Serien so das hier Inhalte kommender Folgen von Fans geschrieben wird die die Serie schon mehr als einmal gesehen haben und rückblickend Serienrevies verfassen.

Schrieb ich schon.

Zum einen kommt es in Reviews eben doch immer wieder vor, dass Verweise zu später eintreffenden Ereignissen getätigt werden. Sheridan tut das eben z.B. selber öfters in seinen Reviews.

Zum anderen ist das nur ein absolut irrelevantes Story-Detail einer langsam wegalternden Serie, und es greift hier einfach das "Vader-Problem", siehe oben. Man muss so einer Serie auch langsam mal eine Halbwertszeit zugestehen. Die Serie Bab5 auf DVD gibt es ja zudem nun wirklich auch schon ziemlich lange.

Wer der Meinung ist, die Hyperraum-Falttechnik der Vorlornen sei ein "total krasser mega-Spoiler", darf eigentlich auch an keiner Stelle des Forums erwähnen, dass Palpatine am Ende stirbt oder Darth Vader der Vater von Luke ist.
Denkt doch mal nen bisschen darüber nach, was ihr im konkreten Zusammenhang immer verlangt. -.-

[Anvil]

Es ist bekannt das ein Neuseher mit einem Run durch die Staffeln hier sein "Unwesen" treibt. Es ist egal, was zuvor im Thread geschrieben wurde, Larkis muss es nicht lesen, wenn er nur seine Meinung zur Episode abgeben will und die ein oder andere Frage geklärt haben möchte, aber dann als Antworten "Spoiler" für spätere Episoden hinzuknallen ist nicht die feine englische Art. Da ist es egal, wie alt die Serie/Film ist.

[John Sheridan]

Deine ziemlich ausführlichen Bewertungen schlagen nämlich auch regelmäßig Brücken zu noch nicht stattgefundenen Ereignissen, insofern würde ich mich hier mal ein wenig Zurücknehmen.

Meine Bewertungen sind auf der Grundlage der jeweils vorliegenden Folge verfaßt.
Wenn ich auf zukünftige Ereignisse eingehen will, achte ich darauf einen Spoilerbalken drüberzulegen.

Es tut mir leid dich enttäuschen zu müssen, aber ich halte mich in aller Regel an den von mir formulierten Anspruch.

[Seether]

Is klar. ^^

[Astrofan80]

Diese Ethik und Moral-Folge war schon deutlich besser als die vorangehenden. Und nun weiß ich auch, wer hier vom wem abgekupfert hat (*auf die SG-1-Folge "Zerstörerin der Welten" verweis*).

Das Ende fand ich klasse, als die Todesbringerin von den Vorlonen so mir nichts dir nichts abgeschossen wird - mit der Begründung, dass die anderen Rassen noch nicht reif für die Unsterblichkeit sind - und gleichzeitig mit ihr auch das sonderbare Medikament vernichten.

Warum besitzen eigentlich die Liga der Blockfreien Welten nur eine Stimme im Rat?

Interessant auch die B-Handlung mit Kosh und der Teleapthin (Name gerade vergessen), obwohl ich ich nicht so recht verstanden habe, warum das Ganze inszeniert wurde.

Gute 4 Sterne...

[BluePanther]

Warum besitzen eigentlich die Liga der Blockfreien Welten nur eine Stimme im Rat?

Also meiner Meinung nach soll der Rat ja die Vereinten Nationen in unserer heutigen Welt repräsentieren. Und im Sicherheitsrat der UN haben die fünf Siegermächte des 2. Weltkrieg (USA/Russland/Frankreich/Vereinigtes Königreich und China) ein Vetorecht. Also egal was die anderen Nationen wollen wenn eines der fünf Vetomächte nicht mitspielt kann der Sicherheitrat gar nichts machen. Und weil JMS nicht alles 1:1 kopieren wollte, hat er dann gesagt das die fünf Großmächte der Galaxis (Vorlonen/Minbari/Erdallianz/Centauri/Narn) jeweils eine Stimme im Rat haben und die Blockfreien nur jeweils eine. Aber ob das ist nur meine Theorie, ob das JMS so gesagt oder gewollt hat steht auf einem anderen Blatt. Aber vielleicht gibt es ja einen B5 Experten der das besser weiß.

Interessant auch die B-Handlung mit Kosh und der Teleapthin (Name gerade vergessen), obwohl ich ich nicht so recht verstanden habe, warum das Ganze inszeniert wurde.

Die Geschichte der Vorlonen und Telepathen wird noch wichtig für die Gesamthandlung. Hier wird der Grundstein dafür gelegt. Mehr sag ich nicht.

[Skeletor]

Gute Folge mit unterhaltsamer Story. Am Besten hat mir hier der Auftritt der Vorlonen am Ende gefallen, da es im Prinzip aus dem Nichts kam und die ganze Episode ad absurdum führt, aber dennoch typisch für die Vorlonen ist.

4 Sterne.

[garakvsneelix]

Diese Folge ist doch ein wahrliches Musterbeispiel, das man mal im Kurs "SF-Serienaufbau für Anfänger" zeigen könnte.

1. Die Serie sollte auf jeden Fall handlungsübergreifende Storylines haben. Fans stehen da wahnsinnig drauf und heute gehört das quasi zum guten Ton.
2. Punkt 1 bedeutet NICHT, dass es am geschicktesten ist, einfach alles in eine Folge zu verwurschteln und zu sagen, die Folge sei eben Teil des Handlungsbogens, womit sich auch jeder fehlende Erzählfluss erledigt hat.
3. Punkt 2 bedeutet NICHT, dass es am geschicktesten ist, zunächst mit reinen Einzelfolgen zu beginnen.



Klingt zunächst etwas verwirrend, und darum schiebt man dann auch erstmal diese DVD ein: Das Thema der Folge ist ganz klar die "Todesbringerin", wie ja schon der deutsche Titel herausposaunt, auch das engliche "Deathwalker" ist da kaum anders (wenn auch natürlich wie immer eher interpretierbar). Und es ist eine wirklich interessante Person. Natürlich könnte an dieser Stelle wieder jemand "Klischeebösewicht" schreien, aber für mich persönlich ist das vertretbar, wenn aus diesem Klischee wenigstens auch etwas gemacht wird.

Und das wird es. Durch J'hadurs böse Taten und ihrem Plan wird gleichzeitig klar, wie korrupt eigentlich die Regierungen sind. Nicht Moral, sondern der eigene Vorteil gelten. Zu einem Zeitpunkt, an dem es außer ST fast nichts im SF-Sektor gibt, muss man das eben auch erstmal klargestellt haben. Über eine Einzelfolge definiert man also das Universum, legt die Weichen und die Gegebenheiten so, wie man sie für die Geschichte, die man noch in petto hat, braucht.

Dazu gibt es eine B-Handlung. Die scheint erstmal so ziemlich losgelöst vom Rest. So funktioniert das ja auch meist, was ja durchaus legitim ist. Irgendeinen Zweck sollte eine B-Handlung schon immer haben, das ist ganz klar, bei B5 wird über die B-Handlung meist noch ein Stimmungskontrast gesetzt (ist die B-Handlung tendenziell eher dramatisch, gibt es eine auflockerende B-Handlung und umgekehrt). Das lässt auch eher einfach gestrickte Folgen einfach etwas facettenreicher aussehen. Diesmal aber passt die B-Handlung auch thematisch zum Rest. Denn erst ganz zum Schluss wird durch Koshs kleine Einzelaktion klar: Hey, Leute, was euch vorkam wie eine reine Einzelfolge, die sich nur um den Villain of the week drehte, war in Wahrheit eine Vorlonenfolge. Und die Vorlonen sind noch wichtig. Ehe man sich versieht, hat man also plötzlich etwas ganz wichtiges über eines der mysteriösesten Völker im B5-Universum erfahren: Sie betrachten die anderen Völker immer noch als Kinder.

*Ende der heutigen Lektion*

Jetzt noch ein paar Dinge, die mir des weiteren noch bemerkenswert schienen:
- Besonders zum Nachdenken regt ja J'hadurs Horrorvision an, was passiert wäre, wenn die Erdregierung tatsächlich dahinter gekommen wäre, wie das Serum hergestellt wird. Die Idee, dass ein solches Serum nur durch den Tod eines anderen Lebewesens hergestellt werden kann, ist dermaßen krank, dass man sich das gar nicht ausmalen möchte. Eigentlich wäre eine solche Idee mal etwas für einen ZDF-Mehrteiler (da ist doch gerade ein Korrespondent da, oder? ), indem sich daneben auch mit dem Thema der Überbevölkerung und ähnlicher Dinge beschäftigt wird. Ich finde diese Idee wahnsinnig interessant. Wahnsinnig unbequem, ja, aber auch wahnsinnig interessant.
- Ich meine, jetzt zu wissen, was mich an den ganzen technischen Gimmicks bei B5 stört: Außer in jener Folge, in der sie gebraucht werden, kommen sie einfach gar nicht vor. Wenn solche Leute wie Abbut unerkannt durch die Gegend laufen können, frage ich mich immer wieder, warum man sich später, wenn es mal hart auf hart kommt, nicht einfach ganze Armeen solcher Leute zusammenbaut. Für Spionagezwecke wären die doch prima.
- Kann es sein, dass die Kommandozentrale in Staffel 1 zumindest doch noch etwas voller war als später, wo teilweise wirklich nur noch die Hauptcharaktere und Corwin (der jetzt noch weiblich ist ) sich dort aufhalten?

Zu guter letzt noch eine kleine Frage:
(Spoiler bis Staffel 2 Folge 20)
SPOILER - Ist die Sache mit dem Chip eigentlich schon immer so geplant gewesen (halt wahrscheinlich dann aber eher inklusive der Rettung Talias durch eben diesen Chip)? Oder sollte das ursprünglich noch etwas anderes sein? Hat sich JMS da mal geäußert?

5 Sterne

[Space Magnum 3k]

Einigermaßen passable Folge, wenn auch das Ende einen eher faden Beigeschmack bekommt. Die B-Handlung war natürlich mal wieder einfach nur überflüssig.

***

[garakvsneelix]

Einigermaßen passable Folge, wenn auch das Ende einen eher faden Beigeschmack bekommt.

Inwiefern und wodurch?

[Space Magnum 3k]

Inwiefern und wodurch?

weil die ganze Sache einfach durch den Abschuss des Raumschiffs durch die Vorlons beendet wird und das ganze wird dann kommentiert mit "Für die Unsterblichkeit seid ihr nicht bereit."

[garakvsneelix]

weil die ganze Sache einfach durch den Abschuss des Raumschiffs durch die Vorlons beendet wird und das ganze wird dann kommentiert mit "Für die Unsterblichkeit seid ihr nicht bereit."

Ja, das ist das inhaltliche. Nur für mich war das kein "fader Beigeschmack", sondern eigentlich "richtig geil".

Aber für mich z. B. war das ein sehr überraschendes Ende und auch sehr passend. Es zeigt, wie die Vorlonen ticken, welche Rolle sie sich zukommen lassen und sich dann nicht mal jemand traut, gegen sie vorzugehen, obwohl sie damit so gut wie jeden verärgert haben.

Was mir so ein wenig fehlt, ist das Warum. Du beschreibst, wie das Ende ist, aber ich kenne das Ende, es kann keine Begründung sein. Wolltest du, dass man daraus einen Handlungsstrang macht? Hättest du lieber gewünscht, dass Sinclair ein salomonisches Urteil fällt? Mir ist einfach nicht so ganz klar, was denn in deinen Augen besser gewesen wäre.

Mein Englischlehrer sagt dazu immer "Elaborate on that!"

[Space Magnum 3k]

In erster Linie, weil es aus heiterem Himmel kommt und vorher keine Andeutung gab. Und natürlich, dass darauf nicht noch mal eingegangen wird. Die Folge ist einfach vorbei. Da hätte ich mir noch mal ein kurzes Gespräch zwischen den Stationsleuten gewünscht.

[garakvsneelix]

Joa, das ist doch mal ein Punkt. Siehst du, durch ein paar Sätze mehr wird den anderen gleich klarer, was du denn meinst.

[cybertrek]

Todesbringerin, Seelenjäger,... Schon wieder dieser mysthische Quatsch. Zumindest war das mein Eindruck, nachdem schon wieder irgendein Stationsalien völlig verrückt wird nachdem es einen Neuankömmling auf der Station sieht und es daraufhin umbringen möchte. Fällt den Autoren nichts besseres ein als "ständig" irgendwelche Figuren aus der persönlichen Mythologie herauszukramen?

Zum Glück entwickelte es sich dann hier in dieser Episode doch anders und die Todesbringerin war eine reale Kriegsverbrecherin. Wobei mich die Figur der Heilbringerin welche für die Medizin lebende Versuchsobjekte bzw. Bestandteilquellen benötigt und damit tötet auch schon sehr alt ist. Also nicht sehr innovativ. Genausowenig innovativ, dass wieder einmal die Erdregierung Interesse an dem Mittel hat und sie daher zur Erde bringen möchte. Sowas in der Art hatten wir schon in Babylon 5.

Was bleibt also positives übrig? Die Ratsversammlung ist herrlich politisch und es scheint, dass die Gemeinschaft kurz davor ist zu zerfallen. Wundert mich überhaupt nicht, bei dem eigennützigen Entscheidungen die jedes einzelne der Bündnisvölker trifft. Seien es die Centauri die sich aufgrund deren Verwicklungen heraushalten möchten oder die Narn, die nur einen billigen Vorwand suchen um das gleiche zu machen oder die Minbari die selbst Dreck am Stecken haben. Interessant auch, dass die Liga der blockfreien Welten nur eine einzelne Stimme im Rat hat. Nachvollziehbar, dass sie bei solchen Entscheidungen frustriert sind. Auf der anderen Seite werden sie sich sicher was bei dieser Art der Mitgliedschaft im Rat erhofft haben bzw. davon profitieren.

Der Held der Episode ist jedoch Kosh. Einfach fantastisch. Wärend die anderen Personen und Völker die gesamte Episode diskutieren, intrigieren und verhandeln, was mit der Zerstörerin der Wel...äh ich mein Todesbringerin passieren soll, handeln die Vorlonen in einer kurzen schmerzlosen Aktion einfach. Der gesamte Auftritt ist exzellent. Kosh hält sich permanent heraus, sagt nichts zu dem Thema um am Ende quasi nebenbei als Punkt 539 der Tagesordnung mal schnell der Zerstörung des Transportschiffs beizuwohnen. Fanstastisch.

SPOILEREbenso fantastisch wie der Spruch am Ende in Bezug auf die Vorlonen: "Gottes Wege sind unergründlich". Wenn man bedenkt, dass ein Vorlone ohne Schutzanzug für einen Menschen wie ein Engel aussieht, ist dieser Ausspruch nahezu prophetisch.

Die B-Story rund um Kosh, Winter und den komischen menschlichen Rekorder mit Hut ist eher langweilig. Gut, Kosh hat Winters Gedanken sondiert und aufgezeichnet. Überraschung: Auch Kosh und die Vorlonen sind auf ihren eigenen Vorteil aus. Nichts neues. Diese Nebenhandlung hätte es in der Form nicht gebraucht. Wäre sogar besser gewesen, wenn Kosh außer im Dialog zwischen anderen gar nicht aufgetaucht wäre.

4 Sterne. Die Auflösung durch Kosh am Ende reicht nicht aus für eine höhere Bewertung.