[031] Schatten am Horizont - Episodenbewertung - SciFi-Forum

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[031] Schatten am Horizont - Episodenbewertung

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    #91
    Dramatik?
    Ich sehe da sehr viel Theatralik. Das gilt besonders für G'Kar. Erst will er entgegen diplomatischer Gepflogenheiten den Imperator der Centauri töten, wenn der schon mal auf B5 ist.
    Dann genügen einige Worte von Franklin, um G'Kar in Hochstimmung zu versetzen, nur damit die Enttäuschung dann umso größer ist.
    G'Kar müsste klar sein, dass das Wort eines sterbenden Imperators nicht unbedingt Auswirkungen haben muss. G'Kar ist Politiker genug, um zu wissen, dass es bei den Centauri Intrigen und unterschiedliche politische Strömungen gibt.

    Gelungen ist natürlich sein aufgebrachter Auftritt als verhinderter Killer. Da besitzt das Opfer die Unverschämtheit, kurz vorher zusammenzubrechen! Ja, das Leben kann ungerecht sein.

    Gut gefallen hat mir Turhan als Imperator. Er wirkt wie jemand, der in seinem Leben viel versäumt hat und nun als Altersweiser eine letzte Vision verwirklichen will. Er will Frieden mit den Narn, doch der Tod ist schneller. Seine Tragik: Er ist sich seines Scheitern bewusst geworden. Das ist ein bitterer Abschied von dieser Welt.

    Dumm gelaufen (?) für Mollari: Er veranlasst einen Überfall auf einen Narn-Posten, und G'Kar schließt in Unkenntnis dessen mit ihm Freundschaft. Aber Mollari hat sich nie für Frieden mit den Narn interessiert. Er entlarvt sich endgültig als Haupttäter im kommenden "Feuer".

    Tragik zeichnet auch Vir aus. Er ist gegen Londos Plan, dennoch nimmt er Kontakt zu Morden auf. Trotz seiner Bedenken ist er loyal zu Londo. Und: Er hätte eh nichts ändern können.

    Refa sehe ich eher als durchschnittlichen Intriganten, der die Aufgabe hat, die Drecksarbeit zu machen, hier die Ermordung des Premierministers. Lord Refa ist doch recht langweilig, aber immerhin fies genug.

    Bleibt noch die Frage: Wer sind die Rangers? Plötzlich sind sie da.
    Wenn Sinclair hinter dieser Organisation steckt: Er ist erst seit wenigen Monaten auf Minbar und hat davor nichts dazu getan.

    Die überschwängliche Bewertung mag ich nicht teilen, aber 5 Sterne kann ich geben.

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      #92
      Der Imperator wird übrigens vom österreichischen Hollywood Star Turhan Bey gespielt, der nach 40 Jahren Hollywood Abstinenz ein kurzes aber cooles "Sci-Fi Comeback" in den 90ern gefeiert hat (unter anderem auch SeaQuest).
      Hier sein Nachruf, und ein Foto aus seiner "Glanzzeit", RIP.

      Österreichischer Hollywoodstar Turhan Bey gestorben - Film - derStandard.at ? Kultur

      Zuletzt geändert von textor; 30.05.2013, 11:14.
      "Unveräußerliche... Menschenrechte … Schon allein das Wort ist rassistisch!"
      Azetbur

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        #93
        Zitat von hismoom Beitrag anzeigen
        Dramatik?

        Refa sehe ich eher als durchschnittlichen Intriganten, der die Aufgabe hat, die Drecksarbeit zu machen, hier die Ermordung des Premierministers. Lord Refa ist doch recht langweilig, aber immerhin fies genug.
        Interessant an Refa ist eigentlich nur, dass er ab seinem nächsten Auftreten im englischen Original den Akzent von Londo Mollari nachahmt, den Peter Jurasik als Akzent der centaurischen Aristokratie "erfunden" hat.

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          #94
          Der Imperator, der sich bei den Narn entschuldigen will, und auf seine Perücke als Zeichen der Macht verzichtet. G'Kar, der fast bereit ist, auf die Centauri zuzugehen, nur um dann von dem grausamen Angriff zu erfahren. Und Sinclairs überraschendes Auftauchen...
          Die Folge war einfach nur super! Düster und dann doch kurzzeitig hoffnungsvoll, als der Imperator versucht, sich für Frieden zwischen Narn und Centauri einzusetzen. Besonders stark fand ich die Szene, als G'Kar Londo umbringen will, Franklin ihn umstimmt und er dann zusammenbricht.
          Die Politik und Intrigen der Centauri waren ebenfalls super dargestellt.
          Und interessant, wieder etwas von Sinclair zu hören. Ich bin gespannt, was aus seiner Geheimorganisation wird.
          6 Sterne
          Meine Fanfiktion, hauptsächlich über Babylon 5 und Delenn und/oder Lennier (http://www.fanfiktion.de/u/TallysGreatestFan)

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            #95
            Tja, was soll man noch dazu sagen/schreiben.

            "The Coming of Shadows" ist ein Monster von Folge und hat zu Recht seinerzeit den Hugo abräumen dürfen.

            Erstmals sehen wir hier etwas von Centauri Prime. Turhan Bey spielt den alten Centauri Imperator sehr weise und würdevoll. Man kann mit dem Mann, der erst im Rest seines Lebens begonnen hat, die Sünden, die sein Volk vollbracht, zu bereuen, zu jeder Sekunde mitfühlen.

            G'Kar ist ganz stark in dieser Episode. Gut, es wirkt etwas befremdlich, dass G'Kar, der am Anfang fest entschlossen ist, den Imperator zu töten, durch die Andeutung einer Entschuldigung in seinem Weltbild ins Wanken gerät. Ich meine, einem intelligenten Mann/Narn wie er, muss es doch klar sein, dass man nicht alle Centauri über einen Kamm scheren kann. Denn wenn er wirklich so denken würde, müsste ihn die Entschuldigung Turhan's nicht so stark erschüttern dürfen. Aber dennoch: Wut, Erkenntnis, Hoffnung, Desillusion, Zusammenbruch - G'Kar erlebt in dieser Episode einen Wirbelsturm der Gefühle und Andreas Katsulas hat das grandios gespielt.

            Londo ist auch sehr stark in dieser Episode. Man sieht ihm an, dass er mit sich ringt, aber leider Gottes weiterhin das Falsche macht. Ganz bedeutsam ist die Szene, in der G'Kar mit ihm auf den Imperator trinken will und man in Mollaris Gesicht lesen kann, wie er mit Entsetzen feststellt, dass er jegliche Hoffnung auf Frieden zuvor zerstört hat. Sehr schön ist auch der Traum, den Londo hat:
            - Wir sehen wie Londo auf Centauri Prime unzählige Schattenschiffe über sich hinweg fliegen sieht
            - Wir nehmen zur Kenntnis, dass Londo Imperator der Centauri wird
            - Man sieht hier, wie Londo und G'Kar sich gegenseitig erwürgen. Nach dieser Episode erscheint der Traum, von dem wir erstmals in "Ragesh 3" gehört haben, logisch. Aber wie der geneigte Zuschauer weiß, haben wir hier nur die halbe Wahrheit gesehen (und mein Kritikpunkt: Filmisch gesehen passen die Szenen nicht zu "War without End", wobei das natürlich dann eher dieser Episode angelastet werden muss)

            Sehr bedeutsam ist natürlich, dass wir hier erstmals die Ranger sehen. Nicht nur für Garibaldi ist es eine Überraschung, als eben jener die Botschaft eines alten Freundes vorbeibringt: Jeffrey Sinclair. Sehr schön, dass man jetzt endlich wieder ein bisschen was erfährt, auch wenn Sinclair sehr mysteriös bleibt.

            Alles in allem: Wow! Die große Handlung wird hier ein ganzes Stück vorangetrieben. 41 Minuten pure Dramatik und daher alle 6 Sterne.

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              #96
              Für mich wohl die beste Folge der Serie!

              Hier wendet sich mein Lieblingshandlungsbogen um die Narn und Centauri in ihre dramatische und endgültige Richtung.
              Obwohl ich den Ausgang der Geschehnisse ja schon sehr gut kenne, fieber ich trotzdem immer sehr mit und wünsche mir völlig irrational ein anderes Ende!

              Der Imperator will sich entschuldigen, der Frieden ist auf einmal in greifbarer Nähe.
              G'Kar hat aber seine eigenen Pläne. Dann stirbt der Imperator, G'Kar erfährt von dessen Plänen, aber Londo zieht mit Refa die ekligen Machenschaften durch!

              Die Momente, in denen der Imperator dahinschreitet und umfällt, sind für mich immer wieder fesselnd! Sehr traurig für den Imperator, dass er in der Gewissheit sterben muss, dass seine Friedensmission, die seine eigene Entscheidung war, gescheitert ist und alles noch schlimmer kommen wird.
              Ein Herrscher der sich endlich mal für etwas entschuldigen will, aber auch gleichzeitig eingesteht, dass das nun seine eigene Entscheidung ist! Welche „Freiheiten“ haben die Herrschenden nun tatsächlich, wenn anscheinend weder die Untergebenen noch Teile des eigenen Volkes zur Versöhnung bereit sind?...

              Auch die neuen Einblicke in die Centauri-Kultur sind sehr interessant, überhaupt das System mit den Telepathen am Hof des Imperators. Dass die gleich über Lichtjahre hinweg ihre telepathischen Fähigkeiten einsetzen können, ist sehr ungewöhnlich!

              Die gewollten oder ungewollten Parallelen zur Folge „Ragesh 3“ gefallen mir sehr.
              Hier ist nun G'Kar der Betroffene und sein Volk jenes, dass angegriffen wird, hier macht sich nun G'Kar auf den Weg, um Londo töten zu wollen.
              Wie er da so gebrochen am Boden sitzt, nachdem er daran gehindert wurde, ein sehr bewegender Moment, den ich sehr berührend finde!
              War aber bei Ragesh 3 das ganze noch „recht harmlos“, beginnt hier wirklich ein Krieg! Diese Entwicklung als Zuseher in eher detaillierten Schritten zu sehen, Reaktionen von Betroffenenund direkt daran Beteiligten mit zu bekommen, das ist doch irgendwie erschütternd, auch wenns nur ein fiktiver Krieg ist.
              Und ständig hab ich das Gefühl, doch eingreifen zu wollen in diese Geschehnisse und auch mal ein paar Beteiligte und Handelnde ordentlich durchzuschütteln! Wie auch Vir hier nur flehen kann, so kommt ich mir selbst auch vor!

              SPOILERLondo entscheidet sich hier endgültig für den „dunklen Pfad“. Die Leichtigkeit und Fröhlichkeit seiner Figur, die noch in „Drei Frauen für Mollari“ zu sehen war, ist nun zu Ende.
              So ausgelassen wie bei der Feier, in der er den Glauben der Centrauri vorgestellt hat, wird man ihn nie wieder sehen! Das finde ich hier immer so traurig.


              Eine der eindrucksvollsten Szenen für mich ist, wie G'Kar erfreut Londo zu einem Getränk einladen will, kurz nachdem Londo aber den Angriff auf G'Kars Volk befohlen hat... Einfach für mich ein großer Gänsehaut-Moment!

              Diese Folge, im Kontext mit einigen vorherigen, zeigt, wie es zu einem Krieg kommen kann und auch wie man ihn verhindern könnte.
              Ja, am Anfang (der Serie) standen da die Narn auf der einen Seite, die nach jahrzehntelanger Unterdrückung und erlittener Gräueltaten den nur zu „menschlichen“ Weg der Rache gingen, zB. durch den Angriff auf Ragesh 3. Dann vor allem G'Kars anfängliche Intrigen und Hasstiraden.
              Diese drängten Londo (und wohl auch viele andere Centauri) auf der anderen Seite wiederum in die Enge, ließen ihn und bestimmt auch viele Angehörige seines Volkes in den Glauben gleiten, es gibt keine Möglichkeit für ein friedliches Zusammenleben mit den Narn in der Galaxie, weil der gegenseitige Hass ja schon eine Art Naturgesetz ist, was Londo mal selbst angedeutet hat. Vorurteile bauen sich auf, verfestigen sich...
              Dementsprechend war Londo in seinem Hass und wohl auch Angst leicht empfänglich für Morden und nahm die Verbündeten gerne an und seine Handlungen führten bis zu den Auswirkungen in dieser Folge.
              So können Kriege entstehen, ein paar Individuen verursachen mit ihren Entscheidungen so viel Leid, sehr beunruhigend!

              SPOILERAber wie man später in der Serie mitbekommen wird, wollten die Schatten unbedingt Chaos und Krieg. Sie hätten wohl bei einer Versöhnung zwischen Narn und Centauri schon einen anderen Weg gefunden, um ihr Ziel zu erreichen. Es hätte bestimmt Krieg gegeben.

              Oft hab ich mit meiner Tante (der große B5-Fan in meiner Familie, die mir die Serie auch näherbrachte) über diese Folge und auch die neuen Zusatzinfos von nachkommenden Folgen diskutiert, fast schon „philosophiert“.
              Können einzelne Individuen mit ihren Handlungen wirklich einen großen Krieg auslösen/verhindern?
              Oder würden Gruppen von Personen, also irgendwelche Organisationen im Hintergrund, sowieso immer ihre langfristigen Ziele durchsetzen können, egal was einzelne Individuen machen?
              Und dann eine andere Denkrichtung, ist alles irgendwie vorherbestimmt? Muss es mal so ein großes Leid geben, damit etwas Gutes entstehen kann?
              Falls es "jemanden" gibt, der etwas vorherbestimmen kann, wozu macht er das so? Da könnte er die Lebewesen ja gleich so erschaffen, dass sie so ein Leid nicht nötig haben für ihre Einsicht... Usw....


              Diese Erkenntnis für Londo und auch den Zuseher ist auch sehr traurig:
              Kurz nachdem also Londo nun den recht wahrscheinlichen Kriegsbeginn mit den Narn akzeptiert hat, indem er den Angriff auf die Narnkolonie befohlen hat, kommt G'Kar daher, der ihm plötzlich die Hand zum Frieden überreichen will. Londo erkennt also, dass es vielleicht doch eine friedliche Koexistenz mit den Narn geben könnte, und es nicht nur ein „entweder oder ist“... Aber nun ist es ZU SPÄT! Also Londos Gefühlschaos kann ich mir nicht mal annähernd vorstellen!

              Bei all diesen Geschehnissen vergisst man fast das kurze, aber wichtige Auftauchen von Sinclair, worüber ich mich auch immer freue.
              Die Hintergrundmusik passt super, die Geschichte ist fesselnd, tragisch und regt mich immer zum Nachdenken an.

              Ja, von dieser Folge bin ich sehr begeistert, obwohl sie doch so traurig ist!
              Das sind für mich einfach 6 Sterne, die besten bisher!

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                #97
                Es geht wieder einen Schritt weiter mit der Hauptstorry der 2. Staffel. Eine leichte Verwunderung bei mir: einen so altersweisen Imperator hatte ich nicht erwartet. Wie konnte der sich so lange halten und wie hat er in seiner Amtszeit eine solche aggressive Außenpolitik schweigend hinnehmen können? - Tragisch lustig als G'Kar Londo einen Trink anbietet als er noch in Vorfreude der Abbitte des Imperators steht und man Londo peinlich berührt sieht ob der Eigeninitiative gegen die Narn von der G'Kar noch nichts weiß.

                Sheridan wieder der Diplomat und trotzt Molari geschickt die gefangenen Narn ab. SinclairUnd an Ende die logische Konsequenz: Krieg..!

                Guter passender visueller Auftritt des Ex-Kommandanten Sinclair bei seinem zu recht erstaunten aber loyalen Freund Garibaldi. Wir ahnen das die Ranger noch große Bedeutung erlangen werden. Eine tolle Episode die von allen etwas hatte.

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