A propos Intro: Da ist mir auch endlich mal aufgefallen, dass das an die jeweilige Folge angepasst wird, was ich als Idee nicht uncool finde. Die Gefahr kann halt sein, dass es mal besser, mal schlechter gemacht ist, je nachdem, inwiefern es in der Folge dann Szenen gibt, die man hier gut verwenden kann.
So, das erstmal zum Allgemeinen (das ja auch noch neu für mich ist), zur Folge selbst, kann ich nur sagen, dass ich allmählich glaube, dass sich bei NBSG hervorragende und schlechte Aspekte wohl Hand in Hand ineinander überlaufen. Nach dem Flop in "Wassermangel" war das hier dann wieder eine wirklich gute Episode.
Gut, Boomer und die Caprica-Story werden wohl erstmal ein Dauerkritikpunkt sein, zumindest waren das mal wieder die Szenen, auf die ich am meisten verzichten konnte. Immerhin hat man die Caprica-Szenen an den relativen Beginn der Folge gestellt, sodass sie später nicht mehr den Handlungsverlauf stören konnten. Außerdem schafft man es durchaus, den Caprica-Szenen nochmal eine ganz eigene Atmosphäre zu verpassen. Das muss man auch mal loben.
Was die Boomer-Tigh-Szene hier zu suchen hatte, weiß ich dann aber wirklich nicht. Es ist ja schön und gut, wenn man immer mal wieder "Charakterszenen" hat, aber wenn die soooooooo abseits der eigentlichen Handlung stehen und dann noch nicht mal gut sind, mag ich das einfach nicht. Gut, auch die Adama-Baltar-Szene stand mehr oder minder etwas allein im Raum, war aber einfach besser und dann kann ich es auch als Stil akzeptieren. So hätte ich wohl einfach diese eine Szene rausgenommen, aber ich fürchte allmählich, das kann ich über den gesamten Boomer-Tyrol-Strang sagen

Wo ich selbiges aber nicht behaupten kann, ist der Hauptstrang der Folge. Der nämlich war super. Nein, wirklich, Tom Zarek ist tatsächlich eine charismatische Figur und seine Forderungen zumindest nachvollziehbar. Dass Adama und Roslin sich zunächst auch dagegen wehren, lässt die Schwarz-Weiß-Grenzen doch schön zumindest verwischt erscheinen - natürlich sind Adama und Roslin zuletzt eher die Sympathieträger, aber man macht es sich nicht zuuuuu einfach. Auch freue ich mich auf die Neuwahlen. Bitte sagt mir, dass eine Staffel Galactica einem Jahr entspricht und wir die Neuwahlen noch in der ersten Staffel erleben werden. Für politisches Zeugs war ich schon immer zu haben, das war bei B5 und (teilweise) DS9 schon auch so

Übrigens: Ein paar Beispiele, wo "Charakterszenen" sehr gut mit der Handlung verbunden waren, bot die Folge doch auch. Als Beispiel seien mal alle Sachen mit Billy und Dualla zu nennen. Ihre kleine Romanze - oder was auch immer das ist

Es wird wohl nie eine Serie geben, bei der ich im Rahmen der Episodenreviews öfter auf die Kamera zu sprechen komme. Ich bin ganz ehrlich: Was das angeht, darf man mich ruhig altmodisch nennen, aber im Grunde halte ich die theaterhafte Art von ST noch am klügsten. Da kann man einfach nicht viel falsch machen, weil sie einfach immer irgendwie passt. Bei NBSG ist es so eine Sache: Es gibt immer wieder Szenen, wo sie herrlich passt (immer dann, wenn es kritisch wird nämlich) und dann wieder Szenen, wo ich am liebsten in den Fernseher hüpfen würde, um dem Kameramann eine reinzuschlagen, auf dass ich die Kamera übernehmen dürfte.
Vergleicht man die Dialogszenen zwischen Apollo und Zarek mit ähnlichen Kammerspielen wie z. B. in "Der undurchschaubare Marritza" (auch wenn die Thematik natürlich eine andere ist), so hat man hier zwar eine (für mich) noch interessantere Thematik und vielleicht auch die besseren Darsteller, aber bei "Marritza" hat man prozentual mehr vom Potential ausspielen können. Und damit meine ich gar nicht die Dialoge (die sind bei beiden ähnlich super), sondern die Art, wie man die Dialoge einfängt. Ach, was für einen genialen Gegenpol zur restlichen Hektik hätten diese Szenen bilden können, wenn man sie nur ganz ruhig gedreht hätte! Das hätte sie nur noch mehr aus der Masse herausheben lassen! So gehen sie beinahe etwas unter.
Natürlich wirkt eine ST-Kamera für heutige Serien fast schon etwas altbacken, und natürlich ist es hier bei NBSG noch lange nicht so schlimm wie bei SGU, aber ich merke einfach bisher (außer beim zweiten Teil des Pilotfilms), dass es doch immer wieder Szenen gibt, wo ein Stativ einfach mal von Vorteil gewesen wäre. Einen ganz guten Mittelweg hat da - zumindest, was das angeht - LOST gefunden. Da war die Kamera durchaus "moderner" als bei ST, hat aber nie vom Geschehen abgelenkt.
Zwischendrinnen schwankte ich, was die Bewertung angeht, immer mal wieder zwischen 3 und 6 Sternen. Zu Beginn brauchte die Folge doch etwas, aber im Schnitt waren wohl alle Szenen auf der Astral Queen nichts anderes als genial. Und da auf diesen Szenen der Schwerpunkt der Folge lag, gebe ich mal
5 Sterne
P.S.: Jetzt war Boxey also doch wieder zu sehen. Durfte sogar bißchen was sagen. Ihr habt mich angelogen

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