Bahn-Tarifstreit (Lokführerstreik)

[Zocktan]

Soeben habe ich von Mara erfahren das die deutsche Bahn ab morgen bis Samstagnacht 2 Uhr streikt. Dies nur mal schnell so als kleine Information, für alle die, die darauf angewiesen mit der Deutschen Bahn durch die Gegend zu schaukeln evil so wie ich

Wer ist Mara?

Ich finde, dass der Streik wichtig ist, damit die Gewerkschaften endlich wieder mal als Tarifpartei wahrgenommen werden von den Arbeitgebern und nicht mehr als die Leute, die den PF Arbeit zu einem Produktionshemmnis machen.

[Renegat fünf]

Da darf ich ersteinmal auf den von mir erstellten thread hinweisen:

http://www.scifi-forum.de/off-topic/off-topic-allgemein/politik-geschichte/45274-bahn-tarifstreit-lokfuehrerstreik.html

Ich finde das die Lokführer sich das gleiche Recht haben zu streiken wie fast alle anderen, da sie keine Lebenswichtigen Funktion haben, und die meisten Chefs da wohl ein auge zudrücken können, wenn man deshalb zuspät komme.

PS: Die GdL streikt, nicht die Bahn AG.

[Kathy01]

Okay okay, also langsam aber sicher werde ich richtig sauer:

Soeben habe ich von Mara erfahren das die deutsche Bahn ab morgen bis Samstagnacht 2 Uhr streikt. Dies nur mal schnell so als kleine Information, für alle die, die darauf angewiesen mit der Deutschen Bahn durch die Gegend zu schaukeln evil so wie ich

Sorry Boss, muss sehen, ob ich einen Zug am Freitag nach Erfurt bekomme

Zitat von: Streikinformation
Streiks im gesamten Bahnverkehr von Donnerstag, 2 Uhr, bis Samstag, 2 Uhr - Streik im Güterverkehr beginnt bereits Mittwoch, 12 Uhr

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat heute Streiks im gesamten Bahnverkehr von Donnerstag, 2 Uhr bis Samstag, 2 Uhr, angekündigt.
Streiks im Güterverkehr sind bereits ab Mittwoch, 12 Uhr, zu erwarten.

Für telefonische Informationen ist rund um die Uhr eine kostenlose Hotline unter 08000 99 66 33 geschaltet; Kunden aus dem Ausland können sich telefonisch bei der Hotline +49 1805 33 44 44 informieren (Gebühren je nach Herkunftsland und Provider).

Informationen über zeitnahe Abweichungen vom Fahrplan: Ankunfts-/Abfahrtszeiten

Nutzer eines WAP-fähigen Mobiltelefons können aktuelle Reiseinformationen über mobile.bahn.de/ris abrufen.

Fahrgäste, die an einem Streiktag aufgrund streikbedingter Zugausfälle oder Verspätungen ihre Reise nicht antreten konnten, haben die Möglichkeit, ihre Fahrkarte bis Ende November kostenlos erstatten zu lassen. DB-Zeitkarten werden bei Streikmaßnahmen anteilig erstattet, wenn der Geltungsbereich der Fahrkarte sowie der Reisetag direkt betroffen sind. In den Verkehrsverbünden gelten gesonderte Umtausch- und Erstattungsregeln.

Oh nicht nur du. Ich bin auch auf die Öffentlichen angewiesen und meine Toleranz dem Streik gegenüber tendiert gegen 0 bis Minus 10

Ich finde, dass der Streik wichtig ist, damit die Gewerkschaften endlich wieder mal als Tarifpartei wahrgenommen werden von den Arbeitgebern und nicht mehr als die Leute, die den PF Arbeit zu einem Produktionshemmnis machen.

Das ist ja auch alles schön und gut, aber irgendwann muss man auch mal einsehen, dass man verloren hat. Das zieht sich ja nun schon ewig hin und irgendwann ist man nicht mal mehr genervt, sondern stinksauer.

Da darf ich ersteinmal auf den von mir erstellten thread hinweisen:

http://www.scifi-forum.de/off-topic/off-topic-allgemein/politik-geschichte/45274-bahn-tarifstreit-lokfuehrerstreik.html

Ich finde das die Lokführer sich das gleiche Recht haben zu streiken wie fast alle anderen, da sie keine Lebenswichtigen Funktion haben, und die meisten Chefs da wohl ein auge zudrücken können, wenn man deshalb zuspät komme.

PS: Die GdL streikt, nicht die Bahn AG.

OK streikt halt die GDL und nicht die Bahn, aber wo ist da der Unterschied? Abgesehen von meiner privaten Meinung, dass die von der GDL alle abgesägt gehören, lass uns doch mal überlegen wer die Leidtragenden sind. Nicht die Mitglieder der GDL. Das dürfte ja schonmal feststehen.
1. Ich habe schon einen mitfühlenden Boss, aber da das dieses Jahr nicht zum erstenmal vorkommt, erschöpft sich sein Mitgefühl allmählich. Außerdem hängt an meinem Job auch Geld. Komme ich nicht, kriegen einige Leute ihr Geld nicht. Und denen ist das sch... egal, wie ich zur Arbeit komme.
2. Es soll ja Leute geben, die auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen sind. Ich kann mir kein Auto leisten und Mitfahren ist auch nicht immer möglich.
3. Wer darf denn die in meinem Augen überzogenen Forderungen ausbaden, wenn die Bahn AG nachgibt? Das sind nicht der Vorstand und ganz bestimmt auch nicht die Gewerkschaft. Da gibt es dann mal wieder einen kleinen Nachschlag auf die Fahrkarten der Berufspendler. Da brauch sich dieser Verein doch nicht wundern, dass Ihm die Fahrgäste weglaufen.

[Drakespawn]

OK streikt halt die GDL und nicht die Bahn, aber wo ist da der Unterschied? Abgesehen von meiner privaten Meinung, dass die von der GDL alle abgesägt gehören, lass uns doch mal überlegen wer die Leidtragenden sind. Nicht die Mitglieder der GDL. Das dürfte ja schonmal feststehen.
1. Ich habe schon einen mitfühlenden Boss, aber da das dieses Jahr nicht zum erstenmal vorkommt, erschöpft sich sein Mitgefühl allmählich. Außerdem hängt an meinem Job auch Geld. Komme ich nicht, kriegen einige Leute ihr Geld nicht. Und denen ist das sch... egal, wie ich zur Arbeit komme.
2. Es soll ja Leute geben, die auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen sind. Ich kann mir kein Auto leisten und Mitfahren ist auch nicht immer möglich.
3. Wer darf denn die in meinem Augen überzogenen Forderungen ausbaden, wenn die Bahn AG nachgibt? Das sind nicht der Vorstand und ganz bestimmt auch nicht die Gewerkschaft. Da gibt es dann mal wieder einen kleinen Nachschlag auf die Fahrkarten der Berufspendler. Da brauch sich dieser Verein doch nicht wundern, dass Ihm die Fahrgäste weglaufen.

Auch wenn ich Autofahrer bin - mein Mitgefühl habt ihr. Und dieses Statement kann man zu 100% unterschreiben.

[Dr.Bock]

Da darf ich ersteinmal auf den von mir erstellten thread hinweisen:

http://www.scifi-forum.de/off-topic/off-topic-allgemein/politik-geschichte/45274-bahn-tarifstreit-lokfuehrerstreik.html

So siehts aus. Ich habe die Threads mal zusammengefügt.

[Zocktan]

Das ist ja auch alles schön und gut, aber irgendwann muss man auch mal einsehen, dass man verloren hat. Das zieht sich ja nun schon ewig hin und irgendwann ist man nicht mal mehr genervt, sondern stinksauer.

Warum machst Du denn fest, dass die GdL verloren hat? Streikkasse leer?

[HMS Fearless]

Das ist ja auch alles schön und gut, aber irgendwann muss man auch mal einsehen, dass man verloren hat. Das zieht sich ja nun schon ewig hin und irgendwann ist man nicht mal mehr genervt, sondern stinksauer.

Ja, es ist schon eine Zumutung, dass die Lokführer nicht mehr bereit sind für einen feuchten Händedruck Tag und Nacht, Montag bis Sonntag ihre Züge durch einen immer komplizierteren Bahnverkehr mit immer Engeren Zeitplänen zu steuern und dabei die Verantwortung für das Leben und die Gesundheit von tausdenden von Menschen zu übernehmen.

Wenn du ein Ende der Streiks willst, dann setzt halt bei den Bahnen (und nicht bei den Gewerkschaften) Druck auf.

Wenn ich mir so ansehe was die DB ihren Lokführern zu zahlen bereit ist kommt mir einfach die Galle hoch (unter anderem).

Ich wohn nicht in Deutschland, daher kannst du meine Meinugn als wertlos abtun wenn du willst, aber meine Sympathie haben die Streikenden.

[Sandswind]

Abgesehen von meiner privaten Meinung, dass die von der GDL alle abgesägt gehören, lass uns doch mal überlegen wer die Leidtragenden sind. Nicht die Mitglieder der GDL. (...)

Stimmt, die GDL-Mitglieder kämpfen ja auch in eigener Sache - das ist der Witz an einem Streik. Und die Tatsache, dass die Lokführer das halbe Land lahmlegen können, zeigt ihre Wichtigkeit.

Wer offesichtlich derart bedeutend für eine ganze Volkswirtschaft ist, sollte nicht mit einem fragwürdigen Lohn abgespeist werden. So weit die Gerechtigkeitsüberlegung, über die man streiten kann.

Anders sieht's aber unter Wettbewerbsaspekten aus. Wer derartig gebraucht wird, hat nunmal die Macht, zu fordern. Das ist nichts anderes, als Marktwirtschaft: Wer die Macht hat, übt sie aus. Polemisch gesagt: Seit wann denkt denn Herr Ackermann an das (ohnehin etwas vage) "große Ganze", wenn er nur auf sein an Aktienkurse gekoppeltes Gehalt schielt?

Eine andere Frage ist, ob die Form der Streikführung und die Rhetorik so angebracht sind. Das kann man auch diskutieren. Aber so grundsätzlich würde ich das Streikrecht nicht in Frage stellen.

[Wes Jansen]

Du meinst aber wahrscheinlich Mehdorn, oder? Ackermann ist bei der Deutschen Bank.
Ansonsten würde ich dir völlig recht geben, auch als (zumindest teilweise) Betroffener.

[Kathy01]

Warum machst Du denn fest, dass die GdL verloren hat? Streikkasse leer?

Das wohl nicht, da es ja in die nächste Runde geht. Für mich persönlich kämpfen beide Parteien auf verlorenem Posten, weil beide nicht bereit sind von Ihren Forderungen anzurücken und sich einander anzunähern. War vielleicht die falsche Wortwahl.

Ja, es ist schon eine Zumutung, dass die Lokführer nicht mehr bereit sind für einen feuchten Händedruck Tag und Nacht, Montag bis Sonntag ihre Züge durch einen immer komplizierteren Bahnverkehr mit immer Engeren Zeitplänen zu steuern und dabei die Verantwortung für das Leben und die Gesundheit von tausdenden von Menschen zu übernehmen.

Das lass ich jetzt mal so stehen, da ich nicht als Lokführer tätig bin und demzufolge nichts dazu sagen kann.

Wenn du ein Ende der Streiks willst, dann setzt halt bei den Bahnen (und nicht bei den Gewerkschaften) Druck auf.

Aber wie man sieht, gehen doch die Gewerkschaften davon aus, dass sie etwas bewirken können. Ich bin nunmal darauf angewiesen überteuerte Fahrpreise, dreckige Züge und dauerhafte Verspätungen hinzunehmen, da ich mir nunmal kein Auto leisten kann und Fahrer in meine Richtung dünn gesät sind.

Wenn ich mir so ansehe was die DB ihren Lokführern zu zahlen bereit ist kommt mir einfach die Galle hoch (unter anderem).

Eine leistungsgerechte Bezahlung wäre natürlich wünschenswert, aber mal ehrlich, in welchem Unternehmen gibt es das noch? Durch die "wundervolle" Hartz 4 Reform wurden die Löhne doch derartig nach unten gedrückt, dass man von einer leistungsgerechten Entlohnung überhaupt nicht mehr ausgegen kann.

Ich wohn nicht in Deutschland, daher kannst du meine Meinugn als wertlos abtun wenn du willst, aber meine Sympathie haben die Streikenden.

Jeder hat das Recht auf seine Meinung. Aber wenn die eigene Existenz auf dem Spiel steht, dann sind Sympathie und Mitgefühl das Erste, was auf der Strecke bleibt.

[TheJoker]

Das wohl nicht, da es ja in die nächste Runde geht. Für mich persönlich kämpfen beide Parteien auf verlorenem Posten, weil beide nicht bereit sind von Ihren Forderungen anzurücken und sich einander anzunähern. War vielleicht die falsche Wortwahl.

Sehe ich auch so. Am besten wäre es für alle, wenn die Führung komplett ausgetauscht würde und neue, frische Gesichter das Problem lösen. Solange Schell und Mehdorn da sitzten wird nichts vernünftiges dabei raus kommen.
Schuld an der Situation hat meiner Meinung nach vorallem das lange aufrechterhaltene Verbot den Güter und Fernverkehr zu bestreiken. Hätte man hier von Anfang an alles einen Tag lahmlegen können wären wohl schon ein Ergebnis da, jetzt sind die Fronten verhärtet. Beide Parteien haben sich soweit aus dem Fenster gelehnt, dass sie jetzt ohne Gesichtsverlust, der vorallem für Mehdorn als auch für Schell fatal wäre, nicht mehr nachgeben können.

Eine leistungsgerechte Bezahlung wäre natürlich wünschenswert, aber mal ehrlich, in welchem Unternehmen gibt es das noch? Durch die "wundervolle" Hartz 4 Reform wurden die Löhne doch derartig nach unten gedrückt, dass man von einer leistungsgerechten Entlohnung überhaupt nicht mehr ausgegen kann.

Naja, wirklich extrem werden die Unterschiede wenn man sich die Löhne von Lokführern in anderen Industrieländern anschaut. In einer der letzten Spiegelausgaben war eine nette Tabelle wonach Deutschland abgeschlagen, sowohl was Arbeitszeit und Lohn angeht, letzter war. Sogar in Polen und andern Osteuropäischen Ländern war der Unterschied sehr groß (wenn ichs noch richtig im Kopf habe über 66000 brutto bei 35h Woche). Da kann ich schon verstehen, das unsere Lokführer mindestens das selbe wollen, sie machen ja schließlich die selbe Arbeit wie die Ausländischen Lokführer. Irgendwo hab ich hier schon gepostet, wir reden hier von 22mio pro Jahr, die die vollen 31% Lohnerhöhung kostet. Das sind 0,8% des Jahresgewinns der DB von 2006. Das ist den ganzen Aufstand einfach nicht wert.

[Sandswind]

Du meinst aber wahrscheinlich Mehdorn, oder? Ackermann ist bei der Deutschen Bank.

Ich hab Ackermann eigentlich bewußt genannt. Er ist doch nach seinem Auftritt bei Gericht und der Entlassungswelle bei besten Unternehmensdaten das Symbol für den "großkopferten Technokraten". Mehdorn passt aber auch, da es sowieso vor allem Polemik war / ist - Bonze ist Bonze.

[Eye-Q]

Eine leistungsgerechte Bezahlung wäre natürlich wünschenswert, aber mal ehrlich, in welchem Unternehmen gibt es das noch? Durch die "wundervolle" Hartz 4 Reform wurden die Löhne doch derartig nach unten gedrückt, dass man von einer leistungsgerechten Entlohnung überhaupt nicht mehr ausgegen kann.

Krasse Meinung!
Also sollte man alles so hinnehmen wie es kommt... Kann man e nichts machen... Treffen wird es mich auf alle Fälle - hoffentlich/Hauptsache es trifft mich nicht ganz so hart wie die anderen - kurzsichtiger und mehr Buckelmentalität geht nicht mehr *sprachlos*

Jeder hat das Recht auf seine Meinung. Aber wenn die eigene Existenz auf dem Spiel steht, dann sind Sympathie und Mitgefühl das Erste, was auf der Strecke bleibt.

Ich bin echt echt gespannt wie unsere Zukunft aussehen wird...

[Kay]

Ich habe kein Verständnis mehr für die Lokführer. Ich bin Pendler und auf die Bahn angewiesen. Wer bezahlt mir die Stunden die ich nacharbeiten muß. Warnstreiks ganz gut aber jetzt wird es übertrieben. Verbringe bald mehr Zeit auf dem Bahnhof als zu Hause oder auf Arbeit.

[Souvreign]

Kommentar von mir gelöscht... erschien mir zu hart...