Traurig, dass man schon bis Oktober auf einen Film warten muss, der sich nicht nach reiner kommerziellen Gewinnabschürfung ohne kreative Ambition anfühlt- aber danke, dass immerhin nicht das gesamte Filmjahr vergeigt ist. Mit hat der Film sehr gut gefallen. Tatsächlich sind meine Erwartungen übertroffen worden. Man hat es einerseits trotz aller Bildgewalt geschafft noch einen Charakterarc einzubauen, andererseits wirkten die kleinen Hindernisse von A nach B zu C auch gegen Ende nicht erzwungen (wie etwa die Schlange in "Buried").
Selbst Realitätsapostel sollte sich mit dem Film versöhnen können:
- Kowalski schien sich ohne große Not in den sicheren Tod treiben zu lassen, aber angesichts der Lage ergibt das durchaus Sinn. Als alter Weltraumhase (immer diese verflixten letzten Missionen) weiß er, dass die Chancen auf Rettung gering sind. Lieber die letzten Minuten den Panoramablick auf die Erde genießen und den verdammten Weltraumrekord brechen, statt in der Soyuz zu ersticken oder von Mikrometeroiten durchlöchtert zu werden. Er hätte nur noch rufen sollen: "So long, suckeeeers!!!"
- Die große Nähe von Hubble, ISS und Tiangong lässt sich mit der "spielt in der Zukunft"-Freikarte erklären.
- Ryans leichte Unterschwäsche hingegen ist offenkundig eine Ripley-Referenz (und die entsprechende Zero G- Entkleidung lässt an Barbarella denken). Wer stattdessen lieber -realistisch- Windeln sehen will, dem ist nicht zu helfen.
Und klar, realistischerweise wären alle Astronauten ratzfatz tot gewesen (so wie die Protagonisten praktisch jedes actionhaltigen Films). "Gravity" schafft es jedoch trotzdem den Weltraum nicht nur groß und wundervoll erscheinen zu lassen, sondern eben auch lebensfeindlich und hochgefährlich. Angesichts dessen, dass sich Woche für Woche irgendwelche Superhelden ohne erkennbare Schäden durch Wolkenkratzer prügeln, erweckt diese kleine zerbrechliche Astronautin, in ihrem dünnen Raumanzug durch die kalte Finsternis trudelnd, nicht weniger als Demut.
Selbst Realitätsapostel sollte sich mit dem Film versöhnen können:
- Kowalski schien sich ohne große Not in den sicheren Tod treiben zu lassen, aber angesichts der Lage ergibt das durchaus Sinn. Als alter Weltraumhase (immer diese verflixten letzten Missionen) weiß er, dass die Chancen auf Rettung gering sind. Lieber die letzten Minuten den Panoramablick auf die Erde genießen und den verdammten Weltraumrekord brechen, statt in der Soyuz zu ersticken oder von Mikrometeroiten durchlöchtert zu werden. Er hätte nur noch rufen sollen: "So long, suckeeeers!!!"
- Die große Nähe von Hubble, ISS und Tiangong lässt sich mit der "spielt in der Zukunft"-Freikarte erklären.
- Ryans leichte Unterschwäsche hingegen ist offenkundig eine Ripley-Referenz (und die entsprechende Zero G- Entkleidung lässt an Barbarella denken). Wer stattdessen lieber -realistisch- Windeln sehen will, dem ist nicht zu helfen.
Und klar, realistischerweise wären alle Astronauten ratzfatz tot gewesen (so wie die Protagonisten praktisch jedes actionhaltigen Films). "Gravity" schafft es jedoch trotzdem den Weltraum nicht nur groß und wundervoll erscheinen zu lassen, sondern eben auch lebensfeindlich und hochgefährlich. Angesichts dessen, dass sich Woche für Woche irgendwelche Superhelden ohne erkennbare Schäden durch Wolkenkratzer prügeln, erweckt diese kleine zerbrechliche Astronautin, in ihrem dünnen Raumanzug durch die kalte Finsternis trudelnd, nicht weniger als Demut.
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