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Hab den Film letztens auf ORF1 gesehen. Synger ist ja meist ein Garant für gute Popcornunterhaltung. Seien es seine zwei (mit "Erste Entscheidung" drei) "X-Men"-Filme, "Superman Returns" oder die Serie "Dr. House". Von dem her ist auch "Operation Walküre" vor allem in seinen letzten 45 Minuten ein echter Fingernägelbeißer. Klar ist es nicht immer historisch völlig korrekt, aber trotzdem tolle Popcorn-Unterhaltung - wer ne Doku sehen will, bekam sie im Anschluss auf ZDF . Außerdem ist es immer wieder schön, wenn Nazis in Hollywoodfilmen nicht als Indianer-Jones-Bösewichter dargestellt werden (kommt recht selten vor). Und Tom Cruise zeigt einmal mehr, dass er trotz seinen Scientology-Wahn ein toller Schauspieler ist.
Du musst dem Film aber auch zugute halten, dass es sich dabei um einen amerikanischen Film mit internationalem Publikum handelt, während die vielen, vielen deutschen Verfilmungen des Stauffenberg-Stoffes ja außerhalb Deutschlands nicht wirklich als vielgesehen bezeichnet werden können. Generell die Geschichte um Stauffenberg ist z.B. im amerikanischen Ausland doch so ziemlich gänzlich unbekannt gewesen bis zum Cruise-Film.
Klar, wenn man sich damit auskennt weiß man schon genau was alles in so einen Film reingenommen wird -> die Produzenten werden dieselbe Checkliste gehabt haben, aber das kann ich dem Film hier einfach nicht übelnehmen.
Im Grunde wird bei "Operation Walküre" auch "nur" die bekannte Geschichte um Stauffenberg und das Attentat vom 20. Juni in den etwas größeren Bildern von Hollywood erzählt. Gerade im Vergleich zu den deutschen Verfilmungen des Themas, die zum 60. Jahrestag 2004 gelaufen sind merkt man doch das deutlich höhere Budget.
Ansonsten war es aber denn doch so, dass zumindest ich beim sehen die geistige Checkliste durchgegangen bin:
Stauffenbergs Verwundung in Afrika? - check
Hektischer Bombenbau in der Wolfsschanze? - ja, ist vorhanden
Bombe wird sichtbar verschoben - jo
Telefonszene bei Göbbels - check
etc.
Alles nicht verwerflich, aber eben schon bekannt. Eigentlich kann man dem Film nur positiv anrechnen, dass er eben bekanntes auf etwas spannendere Weise inszeniert. Auch Tom Cruise war über weite Strecken deutlich motivierter als in so man anderem Film von ihm. Die ganze Aufregung im Vorfeld konnte ich ja damals schon nicht nachvollziehen.
Also, ein solider Film, dem Thema angemessen, natürlich auch mit künstlerischen Freiheiten behaftet. Sind 4,5/6 Sternen oder 7/10 Punkten.
Und selbst wenn der Film zu 100% historisch korrekt wäre, "beweisen" würde er trotzdem nichts, sondern eben, wie Skeletor sagte, nur darstellen oder wiedergeben. Es ging nur um das kleine, aber nicht unbedeutende Wort "beweisen".
Der kleine aber feine Unterschied wurde mir so eben klar , es stimmt das der Film ein historisches Ereignis, wie denn 20. Juli 1944 eben nur in einem bestimmten Licht präsentieren kann, jedoch dadurch noch lange nichts beweist. Somit zeige ich jetzt zwar etwas spät Einsicht, doch lieber spät als nie.
Meiner Meinung nach ist Operation Walküre ein wirklich solider Film geworden.
Nach der negativen Berichterstattung, die das Filmprojekt vor allem im Vorfeld umgab, konnte man das wahrlich nicht erwarten.
Der Film ist stimmig inszeniert (Spannungsaufbau, Darsteller, Ausstattung) und auch Tom Cruise konnte mich in der Rolle des Claus Schenk Graf von Stauffenberg überzeugen.
Sicherlich hätte man die Charakterentwicklung von Claus Schenk etwas besser ausleuchten können, aber im Großen und Ganzen überwiegen aus meiner Sicht die positiven Aspekte. Es gab sogar ein oder zwei Momente, die bei mir Gänsehaut erzeugen konnten.
Ein filmisches Meisterwerk sollte man nicht erwarten, aber wer am Thema interessiert ist und noch dazu gerne mal einen Film anschaut, macht mit dem Kinobesuch nichts verkehrt.
Und selbst wenn der Film zu 100% historisch korrekt wäre, "beweisen" würde er trotzdem nichts, sondern eben, wie Skeletor sagte, nur darstellen oder wiedergeben. Es ging nur um das kleine, aber nicht unbedeutende Wort "beweisen".
Der Film beweist damit doch gar nichts. Er stellt es lediglich so dar. Ein kleiner aber feiner Unterschied.
Ich glaube du hast mich falsch verstanden, Klar kann eine Geschichte je nach dem verschieden ausgelegt oder wie in diesem Fall verfilmt werden. Jedoch beruht der Film auf historischen Tatsachen und viele Personen die hier von Schauspielern verkörpert werden hat es somit auch wirklich gegeben. Klar ist auch das der Widerstand aus vielen verschiedenen Bevölkerungsschichten stammt, jedoch gehörte dazu auch ein nicht geringer Anteil zum hochrangigen Militär der Wehrmacht. Das lässt sich alles in Geschichtbüchern nachschlagen, Natürlich will ich damit nicht sagen das der Film 100%ig historisch Korrekt ist, z.B Claus Schenk Graf von Stauffenberg entwickelte nicht die Walküre-Pläne im Alleingang, Jedoch bin ich der Meinung das der Film es schafft, Geschichte lebendig werden zulassen, auf eine Weise wie es zuvor noch kein anderer Film zu diesem Thema zum Attentat des 20.Julis 1944 geschafft hat.
Zuletzt geändert von Keymaster; 15.02.2009, 18:56.
Vor allem konnte er ganz gut vermitteln, wie groß die Verschwörung angelegt war, wieviele Leute doch daran beteiligt waren. Das können schnöde Zahlen in einem Geschichtsbuch nämlich nicht.
Da hast du vollkommen recht, das hat mich auch überrascht in wie weit die Verschwörung gerreicht hat, wie viele Generäle darin verstrickt waren und das es quasi schon möglich gewesen wäre nach einem gelungenen Attentat eine komplett neue Regierung damit zu bilden. Der Film beweist damit ganz deutlich das es in der Wehrmacht eben doch einige Leute gab, die nicht blind dem NS-Regime gefolgt sind.
Historisch gesehen war der Film weitesgehend na am der wahren Geschichte, jedoch war mir das ehrlich gesagt nicht ganz so wichtig.
Vor allem konnte er ganz gut vermitteln, wie groß die Verschwörung angelegt war, wieviele Leute doch daran beteiligt waren. Das können schnöde Zahlen in einem Geschichtsbuch nämlich nicht.
Note 1-2 absolut empfehlenswert, nicht nur für Geschichtsfans.
Auch ich habe denn Film nun endlich gesehen, meine Erwartungen wurden eigentlich erfüllt, Tom Cruise hat denn Graf von Stauffenberg wirklich sehr gut verkörpert und auch die anderen Rollen waren fast alle gut besetzt, Auch der Spannungsaufbau war hier wirklich gut insziniert. Historisch gesehen war der Film weitesgehend na an der wahren Geschichte, jedoch war mir das ehrlich gesagt nicht ganz so wichtig.
Zuletzt geändert von Keymaster; 14.02.2009, 16:06.
Schauspielerisch ok... der Film ist trotz bekanntem Ende wirklich bis zum Schluß spannend...
Meine Kritik ist der Schluß....die Hinrichtungen hätten wirklich nicht in dieser Ausführlichkeit gezeigt werden müssen... z.B. die Hinrichtungsstätte Plötzensee...
Ich sehe denn Film voraussichtlich am So oder aber erst mitte nächste Woche, was ich hier über denn Film gelesen habe, war für mich ein weiterer Anstoß denn Film doch mal im Kino zusehen, ich muss erlich gestehen, das ich keine historische 1 zu 1 Umsetzung erwarte. jedoch sollten die wichtigsten Fakten doch der Wahrheit entsprechen, AUßerdem ist es ja scön mit anzusehen , das es mal wieder eine aufwendige Produktion gibt, in der auch viele deutsche Schauspieler mitwirken.
Ich bin jedenfalls gespannt darauf was mich erwartet, meine Kritik darüber werde ich auf jedenfall wieder hier verewigen.
Ich habe mir den Film auch am Montag endlich angesehen und meine Erwartungen wurden voll und ganz erfüllt. Ich habe einen toll gemachten Unterhaltungsfilm gesehen. Visuell wurde der Film nahezu perfekt umgesetzt, und der Film bleibt (trotz bekanntem Ende) bis zum Schluss spannend. Sicherlich mag der Film nicht unbedingt historisch 100%ig korrekt sein und man hätte auch auf Stauffenbergs Vergangenheit eingehen können, aber dann wäre Walküre als Unterhaltungsfilm (und das ist er schließelich) nur noch halb so gut.
Also ich fand den Film schon ziemlich top...zwar ein total unpolitischer Film was Stauffenberg angeht...das der Mann und seine Helfer keine Demokraten war wird total ausgeblendet.
So, aber das wars eigentlich mit den Kritikpunkten, naja, eine Pathosszene gibt es noch, wo alle ihre tollen Kärtchen hochhalten, aber die ist auch schnell rum. Wenn man weiß, dass der Film in erster Linie als Unterhaltungsfilm geplant ist und nicht als historisch in allen Facetten korrektes Werk, dann kann man 2 Stunden packendes Hollywoodkino erleben. Von der Spannung und der Intensität her muss sich der Film sicher vor keinem anderen verstecken.
Überdies hinaus ist der Film visuell 1a umgesetzt und hat so gut wie keine Längen...auch das Ende ist von der Länge her genau richtig getroffen.Tom Cruise ist gott sei dank nicht der Mittelpunkt des Films, er ist auch nur Protagonist und obwohl er agiert ist klar, dass er auch nur reagieren und hoffen kann.
Ich könnt jetzt noch weitere Lobeshymnen über den Cast, den Einbau des Attentatsversuchs von Henning von Tresckow und wie authentisch das alles wirkt, aber ich lass es einfach, is 1a Hollywood.
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