Inglourious Basterds

[spidy1980]

aber dass Stiglitz, den im Reich jeder Unteroffizier zu kennen scheint, in der Keller-Taverne nicht vom Sturmbannführer erkannt wird, ist sogar ein Bruch der filminternen Logik.

Nicht unbedingt. Möglicherweise war dieser Sturmbannführer, ähnlich wie Landa, so verliebt in seinen eigenen Intellekt, dass er die Truppe auf elegantere Art entlarven wollte. Würde ich der Figur zutrauen, so wie sie geschrieben und gespielt wurde.
Der wusste doch von Anfang an, dass die nicht echt waren.

War übrigens toll, August Diehl mal wiederzusehen. Ich wusste vorher nicht, dass er mitspielt und war angenehm überrascht, als er auftauchte.

[KennerderEpisoden]

Dafür das dir wenig nicht gefallen hat, hat dir ganz schön viel nicht gefallen.

Die Liste ist doch recht kurz. Wenn ich mich anstrenge, fallen mir sicherlich noch andere Dinge ein, die dann allerdings schon recht banal sind. Etwa, dass man Mike Myers nicht einen seriösen General spielen lassen kann, weil automatisch die Assoziation "Yeah Baby" in einem aufsteigt. Aber diese negativen Punkte sind jetzt nicht so schlimm, dass sie das Sehvergnügen groß schmälern würden.

Jedenfals hat Tarantino gesagt, dass er den Film Inglourious Basterds schon vor Kill Bill im Kopf hatte. Ungefähr 8 Jahre seit heute gerechnet. Somit ist Kill Bill ein Abklatsch von Inglourious Basterds und nciht andersrum.

Und die Idee zu "Kill Bill" kam Tarantino gemeinsam mit Uma Thurman schon während des Drehs von Pulp Fiction (also vor 15 Jahren). Aber es geht ja gar nicht darum, dass Elemente generell nicht wiederverwertet werden dürfen, wenn es denn zweckdienlich ist. Aber wirklich zweckdienlich war es dieses Mal irgendwie nicht.

[bohemian]

Die Kapiteleinteilung, die aus "Pulp Fiction" und "Kill Bill" übernommen wurde, hat hier nicht gepasst. Scharfe, umkommentierte Schnitte wären besser gewesen.

Mich hat die Einteilung nicht gestört. Im Gegenteil. Die Art der Inszenierung der einzelnen Kapitel hat mich irgendwie an das klassische Theater erinnert. 5 Aufzüge, jeder in sich sogar auf einer Bühne gespielt denkbar. Zumindest die Milchbauern- und die Tavernenszene waren jeweils fast Kammerspiele für sich. Ich bin mir sicher, dass Tarantino als Filmfreak das so nicht bezweckt hat, aber somit hat mich das nicht groß gestört.

[Selected]

Das schönste am Film war für mich das Wiedersehen mit Martin Wuttke als Arturo Ui. Hat er routiniert und unverwechselbar durchgezogen. Klasse Schauspieler.
Arturo Ui ist auch ein schöner Bezug zum Film. Wo Brecht auf satirische (und ziemlich gelungene) Art den Führerkult und Parteiterror zu entlarven versucht, rechnet Tarantino blutig mit den Nazis ab. Hier werden zur Abwechslung mal Nazis verbrannt, erschossen, skalpiert.
So niveauvoll wie Brecht ist Tarantino natürlich nicht. Wäre auch komisch. Aber Tarantinos Stilmittel ist ja seine ganz eigene Ästhetik. Und die passt einfach. Der Film hat Spaß gemacht, ohne Christoph Waltz und Martin Wuttke aber wäre er recht witzlos geblieben. Zumindest bei dem Thema ...

[GROSSER BADABUM]

Das BESTE was QT seit langem gedreht hat.
Nach langatmigem Death Proof ( OK die Karren waren geil) und den unterirdisch gesponsertem Rockerfilm HELL Ride, ist dieses Machwerk abartig gut gelungen.
Walz sollte für nen Oscar nominiert werden.

Ich wurde selten so gut unterhalten.

Jetzt kann nur noch der Invasionsfilm von Peter Jackson dieses Meisterwerk im Himmel meiner persönlichen Lieblingsfilme übertreffen.

District 9 ? Wikipedia

[Neroghost]

Ich war gestern drin und bin immernoch Baff. Kino vom Feinsten! Die Schauspielerische Leistung von Christoph Waltz sollte wirklich mit einem Oscar honoriert werden. Zudem kam in dem Film nie Langeweile auf, sodass man ihm die 2:30 Std. nicht angemerkt hat. Das man Mike Myers den General nicht abkaufen konnte tat zudem nur sein übrigens zum Tarantino-Charm des Films. Also bisher kann ich mich an keinen besseren Film dieses Jahr erinnern. Auf jeden Fall kommt er mir auf Blu-Ray nach Hause

[Schlachti]

Wer hatte eigentlich die bescheuerte Idee den Film zu synchronisieren? Das nimmt dem Film einen Teil von seinem Charme, wenn die Amis plötzlich Deutsch Sprechen, da er ja darauf ausgelegt ist, mehrsprachig zu sein.

[Steve Coal]

Mit der Diskussion brauchst du gar nicht anzufangen^^
Letztenendes ist es müssig, da die beiden Lager recht uneinsichtig sind.
Fest steht nur eines mit sicherheit, wer einen Film vollends beurteilen will kommt nich drum rum ihn im Originalton zu sehen, da zu einer Schauspielerischen Leistung nun mal zu einem sehr großen Teil die stimmliche Darbietung gehört.

Gerade bei Filmen wie IB oder auch Braveheart, wo mit verschiedenen Dialekten gesprochen wird geht natürlich unwahrscheinlich viel durch die Synchronisation verloren.

Aber nachdem wir es in Deutschland nicht gewohnt sind filme im original zu sehen bekommen wir nunmal alles synchronisiert.

Ich habe IB auch deshlab NUR in der Originalton-Version geschaut.

[KennerderEpisoden]

Dabei dreht sich dieser Film überall um Sprache. Der Bösewicht ist polyglott und fertigt seine Widersacher mit geschickten Sprachwechseln ab, sowohl in der Taverne als auch im Kino werden die Charaktere durch ihre Sprache entlarvt.

Letztenendes ist es müssig, da die beiden Lager recht uneinsichtig sind.

Generell schon, aber bei diesem Film könnte man argumentieren, dass es auch keinen großen Unterschied mehr macht, ob nun 1/3 oder 2/3 des Films untertitelt sind.

[Neroghost]

Also ich habe auf jeden Fall vor auf DVD mal die OV zu sehen um halt das Spiel mit der Sprache mal zu erleben. Sollte ja hoffentlich keine Probleme machen.

[Adm.Hays]

Tarantinos Filme sind einfach nur noch peinlich. Lediglich die schauspielerische Leistungen sind typisch herausragend für Tarantino-Filme, der Rest ist Sondermüll.

[Dr.Bock]

Tarantinos Filme sind einfach nur noch peinlich. Lediglich die schauspielerische Leistungen sind typisch herausragend für Tarantino-Filme, der Rest ist Sondermüll.

Kannst du das auch näher erläutern? Würde mich jetzt doch interessieren, was genau da jetzt peinlich und was Sondermüll war.

[Adm.Hays]

Tarantino entwickelt sich kein Stück weiter. Im Gegenteil - er entwickelt sich zurück. Mit Reservoir Dogs und Pulp Fiction hat er schon vor langer Zeit bewiesen, was er für ein cineastisches Talent besitzt, aber seine Filme werden immer substanzloser. Bitte, ein dämlicher Film über Spacken, die Nazis auf grausame Weise umbringen. Das ist einfach nur Gewaltverherrlichung ohne Reflektion. Seine Filme besitzen keine Story. Seine Charaktere sind platt und stellen sich keinen emotionalen Konflikten. Gewalt ist ein schierer Faktor der "Coolness". Da regt ein Michael-Bay-Film mehr zum Nachdenken an...

Tarantino verschwendet sein Talent an dumme Filme - deswegen ist er nur noch peinlich. Tarantino kann sich insgesamt einfach nicht mit modernen Größen wie Verhoeven, Scorsese, Cameron, Scott oder Lynch messen.

[Sinclair_]

Bis zu einem gewissen Grad stimme ich Adm.Hays zu. Tarantinofilme sieht man sich nicht wegen der Story an, sondern nur wegen der Inszenierung. Und die ist eben brillant bzw. immer eine Schau wert. Der 70erjahre-Flair bei Death Proof, die Rachestory mit unzähligen Hommages bei Kill Bill. Einzig der Film mit Pam Grier in der Hauptrolle hatte eine Story, die es wert ist, Story genannt zu werden. Ansonsten ist es immer nur die Inszenierung, die seine Filme zu etwas besonderem machen.

Ich habe mich sowohl bei Death Proof als auch Inglorious Basterds amsüsiert, aber von Weltklassefilmen ist das Meilen entfernt. Da war Pulp Fiction noch bedeutend näher dran.

[Neroghost]

Ehrlich kann und konnte ich den Hype und Pulp Fiction nie großartig verstehen. Es ist ein guter Film mit ner Menge Stars aber auch nicht mehr. Da finde ich den Film um die Basterds um einiges besser. Death Proof habe ich noch nicht gesehen, wird aber bestimmt mal werden.