Zitat von Skeletor
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Helm: Ich benutz den Helm einfach nicht nochmal und mach im Plot klar, daß Xavier nach dem Vorfall auf Kuba dauertraumatisiert ist und sich gar nicht mehr selbst erinnert, sondern mehr auf Beasts Erinnerungen angewiesen ist, was das angeht. Erinnerungen an sowohl Raven als auch Erik schmerzen einfach nur; dem Serum geb ich als Autor noch einen Effekt auf das Langzeitgedächtnis mit, der durch den Mißbrauch/die Überdosierung eventuell/punktuell bleibenden/langzeitigen Schaden anrichten kann. Beast kann das in Nebensätzen wie "Einen Morgen hat er soviel genommen, da wußte er nicht mal mehr, wie er heißt" immer wieder einstreuen, wenn er mit dem Gast aus der Zukunft diskutiert, weil man Xavier zum Verzicht auf das Serum bringen kann. Die Dialoge mit genügend bissigem Humor gewürzt, geht auch der Erklärbärgeruch weg


Das Serum hätte auch weitere Lücken erklären können, zB den gehenden wie im Vollbesitz seiner Kräfte befindlichen Xavier in X3 - Beast entwickelt eine verbesserte Formel, macht einen kleinen Vorrat davon - und vergisst diese Formel (gleicher Effekt wie oben), weil er sich ja diese Monsterladung reindrücken muß, um den Sentinel loszuwerden. Ja, hat einen paradoxen Anteil, weil Beast das ohne die Zeitreise-Nummer nicht zu dem Zeitpunkt getan hätte, läßt aber immerhin Raum für eine versehentliche Überdosierung in dem Jahrzehnt zwischen den Vorfällen.
Emma fällt mir spontan nix zu ein; allerdings hätte man hier vielleicht schon bei First Class auf diesen "Quasi"-Ansatz verzichten und gleich sauber arbeiten sollen.
Ausserdem richtet sich - zumindest meine - Hauptkritik nicht an die nicht-weg-verbesserten Fehler, sondern die zusätzlich hinzugekommenen. Man ist ausreichend weit in der Zukunft, um den Plot nicht in die 70er legen zu müssen, in denen Wolverine - wie in Origins etabliert - schon in Strykers Sondertruppe unterwegs war. Wenn doch, hätte man Bishop schicken können (wie auch in der Doppelfolge der Zeichentrick-Serie). Hier wurden ganz klar Faktoren wie "Verkaufbarkeit" einem besser eingedickten Plot vorgezogen. Man wollte halt Fassbender, Jackman und McAvoy im Hauptplot, nicht Stewart und McKellen oder jemand neuen (Bishop - Omar Sy). Gleichzeitig wollte man auf Stewart im Nebenplot nicht verzichten und hat eben keinen dritten Darsteller oder einen gehenden Professor in der Zukunft platziert, wie es aus der Post-Credit-Scene nach X3 schlüssig gewesen wäre.
Stand jetzt ist Wolverine aus einer alternativen Zukunft, in der Xavier nie den Körper verloren in eine parallele Vergangenheit, in der Stryker nie sein Team zusammengestellt hat, gereist, und etabliert daraus eine völlig neue Realität im Jahr - wann denn eigentlich? Iceman ist zu alt, um das Logan vor X2 zurück ist; Jean Grey ist aber da. Wenn man sich ein bisschen Mühe gibt, ist das mit dem nächsten Teil noch endgültig zu kitten und man kann das mit den parallelen Stränge ausschlachten, denn:
- Logan hat in der jetzt aktuellen Zeit seine Klauen noch nicht gezeigt, Mystique hat Strykers Platz eingenommen -> Logan ohne Adamantium wäre möglich und dann wäre das ein komplett neuer Strang, in dem nur noch in Logans Kopf passiert ist, was passiert ist.
- Jean Grey hatte die Haare im deutlich "roteren" Rot gegenüber der Grey aus X1 und X2; war mehr im Phoenix-Bereich. Auch hier kann man mit einem weiteren parallelen Ansatz für den nächsten Teil eine ganz andere, ggf. stärkere Jean Grey, die mehr von Phoenix Kräften zur Verfügung hat, auf die Leinwand bringen
- Cyclops Klamottenwahl sah mal gar nicht nach dem alten Cyclops aus; wäre ein weiteres winziges Mosaiksteinchen
Das Problem dabei: so viel Weitsicht trau ich denen nicht zu, und auch im nächsten Teil würde potentiell auflösender Plot seichtem Fan-Service weichen wie in Days of Future Past. Den Autoren ist das womöglich auch nicht recht, aber in der Abteilung Marketing wird (wieder?) jemand sitzen, der diese Passagen zu Gunsten von 1-2 gigantomanie-beeinflußten Effekten Weichen läßt oder jemanden in die Story schreiben läßt, der da nicht hingehört aber an der Kinokasse gut zieht.
Denn der Einfluß der Marketing-Abteilung auf die Qualität des Endproduktes ist nunmal nicht wegzudiskutieren. Ich trau Autoren auf dem Niveau auch zu, eine Erklärung zum Helm gehabt zu haben, die vielleicht noch ein bisschen interessanter/unterhaltsamer ist als meine, aber: Wenn einer im Marketing geschrien hat "wir brauchen auch in der Vergangenheit einen Magneto mit Helm für die Plakat-Kampagne, das geht sonst nicht!" hätte der Autor eh das nachsehen gehabt

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