Alias - Die Agentin (Pro7) - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Alias - Die Agentin (Pro7)

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Hofstedt
    antwortet
    1.22 Almost 30 Years

    Vielen Serienautoren scheint es besonders wichtig zu sein, dass so ein standesgemäßes Staffelfinale den Kreis zum Staffelanfang schließt.

    Deswegen geht es für Sydney wieder nach Taipeh, wir sehen Dr. Lee wieder (der wieder mächtig einstecken muss) und das komische Gerät mit der schwebenden roten Kugel kommt wieder vor – nur vielleicht ein bisschen größer, fällt fast gar nicht auf. Aber: Sydney hat diesmal blaue Haar statt rote. Ihr Outfit ist trotzdem klasse.

    Lustig ist, dass es in diesem Staffelfinale um etwas vergleichsweise Banales geht: Will retten. Jedenfalls geht es Sydney darum. Bei Jack ist es nicht so ganz klar, ob er nicht viel mehr daran interessiert ist, alles über Khasinaus Organisation und ihre Machenschaften herauszufinden. Ahnt er vielleicht schon, wer wirklich hinter allem steckt? Wie immer gibt Jack sich sehr bedeckt. Es ist aber großartig, Sydney und Jack zusammen auf völlig eigene Faust operieren zu sehen, ohne CIA oder SD-6, nur sie beide, Vater und Tochter. Und sie sind beide wieder so verdammt gut in dem, was sie tun.

    Die Szenen mit Sloane und seiner Frau sind auch hier wieder herausragend. Sloane beginnt seine große Beichte mit dem Satz „SD-6 ist keine Abteilung der CIA.“ und dann hören wir nur noch den Score und lassen die Gesichter der beiden sprechen. Was für ein Glück wir haben, zwei so Weltklasse-Schauspieler bei der Arbeit zusehen zu dürfen. Danach bekommt Sloane seinen Platz am großen Allianz-Tisch. Und beim gemeinsamen Abendessen der beiden sprechen wieder die Blicke und es scheint schmerzhaft klar zu sein, was hier passiert.

    Sydney wird auf frischer Tat von Dixon ertappt. Bemerkenswert ist, wie sie diesmal damit umgeht. Sie denkt sich nicht auf die Schnelle irgendeine überzeugende Lüge aus, so wie sonst, sondern baut einzig und allein auf Dixons Vertrauen. Es sagt viel über das Verhältnis der beiden aus, dass das tatsächlich funktioniert – zumindest für den Moment.

    Haladki wird endgültig als der Mann hinter der Blumenwanze und als Verräter entlarvt. Jack geht hier meiner Meinung nach einen Schritt zu weit, auch wenn die Folge versucht, seinen Mord zu rechtfertigen. Der einzige größere Makel dieses Staffelfinals.

    Die nächste wunderschöne Szene ist die am Bahnhof, in der Vaughn sich dem abtrünnigen Team anschließt. Grandios geschrieben, gespielt und inszeniert, um die volle emotionale Wirkung zu entfalten. Das macht den späteren Moment, als Vaughn eingeschlossen und von der Flut überrollt wird, nochmal extra fies. Sein Schicksal bleibt offen und obwohl sein Überleben relativ gewiss ist, würde man doch zu gerne wissen, wie.

    Ein Staffelfinale soll auch immer mit einem großen Knall enden, der idealerweise alles, was man in der Staffel schon gesehen hat, nochmal toppt. Das tut dieses hier ganz eindeutig, aber sowas von. Als Sydney vor dem riesigen Müller-Gerät steht, bleibt einem der Mund offen. Und ihre anschließende Flucht vor den gewaltigen Wassermassen, erneut ohne irgendwelches überflüssige Gerede, brennt sich ins Gedächtnis ein.

    Mit der großen Überraschung beim Cliffhanger habe ich diesmal tatsächlich gerechnet. Alle Informationen aus den letzten Folgen haben bereits darauf hingedeutet und es erschien wie der optimale Cliffhanger, den die Autoren für den perfekten Moment halten würden, um eine Staffel zu beenden. Trotzdem blieb diese Szene auch bei mir nicht wirkungslos.

    6 Sterne

    Besuchte Orte: Taipeh
    Besondere Gastfiguren: Weiss, Sark, Khasinau, Haladki, Dr. Lee, Emily Sloane, Devlin, Litvack

    Einen Kommentar schreiben:


  • Hofstedt
    antwortet
    1.21 Rendezvous

    Die Folge ist bereits eine ganz exzellente Folge, bevor es zu „dem Moment“ kommt.

    Von Anfang an reiht sich eine hervorragende Szene an die nächste: Die Auflösung der Denpasar-Mission, die nur zu noch mehr Verstrickungen führt. Die Szenen mit Dixon, der Sydney langsam auf die Schliche zu kommen scheint und bei denen man nur darüber spekulieren kann, wie viele Puzzleteile der Wahrheit er in seinem Kopf bereits zusammengesetzt hat. Oder die hochemotionalen Szenen mit Sloane und seiner Frau, die ihre letzten Tage zu erleben glaubt.

    Auch alles mit Sark ist klasse – diese Folge verwandelt ihn von einer weiteren austauschbaren Nebenfigur zu einer verdammt coolen und ikonischen Bereicherung für die Serie. Sein Verhör durch Sloane, bei dem er völlig ungerührt bleibt, unverblümt seine sofortige Bereitschaft zum Seitenwechsel verkündet und sogar bei Sloane eine Weinbestellung abgibt, ist der beste Moment der Folge bis zu „dem Moment“.

    Das alles wird aber in der Sekunde schlagartig auf eine völlig neue Ebene katapultiert, als Will in Paris plötzlich erkennt, dass da tatsächlich Sydney vor ihm steht. Dieser Moment ist deswegen so effektiv, weil die Serie jetzt die ganze Staffel dafür Aufbauarbeit betrieben hat, die jetzt im größtmöglichen Maß Wirkung zeigt. Als hätte man stundenlang ein Aufziehauto gespannt und würde es nun endlich lossausen lassen. Genauso, wie Will in diesem Moment der Kopf zu explodieren scheint, explodiert dem Zuschauer der Kopf, weil man noch gar nicht erfassen kann, was das alles für die Serie, ihren weiteren Verlauf und die Charaktere bedeutet.

    Was danach alles abgeht – Sydneys Kampfeinlage in dem Nachtclub, das Eingreifen von Jack und wie die beiden hektisch Wills Extraktion zusammenimprovisieren – erlebt man aus Wills Blickwinkel noch viel intensiver. Während in seinem Inneren allmählich eine Welt zusammenbricht, wie eine von diesen Inseln in „Alles steht Kopf“, tobt um ihn herum das totale Chaos und er ist von der Welle irrwitziger Geschehnisse völlig überfordert.

    Und als man schon denkt, dass die Handlung jetzt langsam wieder zur Ruhe kommt, haut die Serie nochmal ein paar Paukenschläge obendrauf. Emily und ihr Mann erfahren, dass sich ihr Krebs zurückbildet – eine Nachricht, die für beide emotional nicht unterschiedlicher ausfallen könnte. Und dann steht plötzlich Sark bei Will im Schutzhaus – Peng! – Ende – und man wird mit dem nächsten fetten Adrenalinschub in den Abspann entlassen.

    Für Folgen wie diese wurde diese Wertung geschaffen:

    6 Sterne

    Besuchte Orte: London, Paris
    Besondere Gastfiguren: Weiss, Sark, Khasinau, Emily Sloane, Diane Dixon

    Einen Kommentar schreiben:


  • Hofstedt
    antwortet
    1.20 The Solution

    Man merkt, es geht auf das Staffelende zu, denn in allen Handlungssträngen wird die Handbremse gelöst und wieder ordentlich Fortschritt gemacht.

    Als Startschuss zum Staffelendspurt und gleichzeitig als Retrospektive zeigt man uns nochmal das Schema von SD-6 aus Folge 1.2 mit den bisherigen Entwicklungen. Das ist nicht nur für Sydney wichtig, sondern auch für uns Zuschauer, damit wir ein greifbareres Gefühl dafür bekommen, was sich im Lauf der Staffel wirklich alles getan hat.

    Im Will-Handlungsstrang meldet sich die Blumenwanzen-Stimme wieder und bringt ihn mit Jack zusammen. Dieser gibt ihm ein paar Antworten zu Fragen vom Anfang der Staffel, von denen wir schon fast wieder vergessen hatten, dass sie noch offen waren. Es ist sehr erfreulich, dass man sich bemüht, solche kleineren Fragen hintenraus noch zu klären, denn viel zu oft werden die in Serien mit vielen Geheimnissen einfach fallen gelassen. Außerdem gibt es eine erste Vermutung, wer hinter der Blumenwanzen-Stimme steckt.

    Für Aufruhr sorgt auch Emily Sloanes Enthüllung, dass sie über SD-6 Bescheid weiß. Es ist bitter, denn genau wie Sydney wissen wir in dem Moment, in dem sie diese zwei Buchstaben und die Zahl sagt, worauf das wohl hinauslaufen wird. Nachdem Sloane deswegen Sydneys Verlobten hat töten lassen, erscheint es als beißende Ironie, dass nun Sloanes Frau dran ist. Fast könnte man denken, Mitleid in Sydneys Gesicht zu sehen, als sie mit Sloane spricht. Noch beißender wird es dann, als der von Tony Amendola (Bra’tac, SG1) gespielte Allianz-Bluthund Sloane vorschlägt, Emily freiwillig zu opfern, um sein Ansehen in der Allianz zu verbessern. Dem (winzigen) Teil meines Verstands, der auf kranke Psychospielchen steht, gefällt das.

    Und auch die Auslandsmission um Rambaldis Zaubertintenfläschchen erreicht diesmal wieder einen höheren Komplexitätsgrad. Anstatt SD-6 zu manipulieren, manipuliert die CIA diesmal Khasinau, während SD-6 gar nichts davon mitbekommen soll. Das klappt aber nicht, sodass die Folge damit endet, dass Dixon in Sydneys und Sarks Treffen reinplatzt, Sark das falsche Fläschchen einsteckt – das heißt, das richtige Fläschchen – während Sydney noch das falsche Fläschchen – also das richtige falsche Fläschchen – hat. Gleichzeitig darf Dixon Sydney nicht erkennen, Sark darf Sydney nicht erkennen und er darf auch nicht erkennen, dass Dixon Sydney erkennt. Sonst könnte Sark womöglich darauf kommen, dass Sydney für SD-6 arbeitet, und Dixon könnte gleichzeitig darauf kommen, dass Sydney nicht für SD-6 arbeitet. Dem (deutlich größeren) Teil meines Gehirns, der auf solche Verstrickungen steht, gefällt das noch viel mehr.

    4 Sterne

    Besuchte Orte: Algerien, Denpasar
    Besondere Gastfiguren: Sark, Devlin, Emily Sloane

    Einen Kommentar schreiben:


  • Hofstedt
    antwortet
    1.19 Snowman

    Die Folge beginnt damit, dass Sydney und Noah von einem Flugzeug im Flug aufgesammelt werden, indem Sydney von einem fahrenden Motorrad aus ein Seil an einem Ballon zu dem Flugzeug hochsteigen lässt. Wirkt im ersten Moment wie völliger Blödsinn, aber angeblich wurde das schon mal in der Realität erfolgreich praktiziert. Zumindest so ähnlich.

    Die zweite Noah-Hicks-Folge ist vor allem deswegen deutlich besser als die erste, weil es nicht nur die ganze Zeit um Noah Hicks geht, sondern auch wieder ausführlicher um Khasinau, um Sydneys Mutter und um einen Attentäter namens der Schneemann. Außerdem gibt es eine sehr coole Mission in Kapstadt, die optisch und akustisch zu den unverwechselbarsten der ganzen Serie gehört.

    Dass Noah Sydney vorschlägt, zusammen unterzutauchen, ist wieder so ein Storyelement, wo man von vornherein weiß, dass es im Sand verlaufen muss, damit die Serie nicht plötzlich zu Ende ist. Ganz kalt lässt einen dieser Handlungsstrang aber nicht, weil man immerhin Sydneys emotionales Dilemma ganz gut nachvollziehen kann. Es wäre nur allzu verlockend, den ganzen Mist hinter sich zu lassen, wenn man sieht, wie Sydney mal wieder ihren besten Freunden ins Gesicht lügen muss oder wie Sloane genauestens über ihr Sexleben informiert ist. Andererseits will Sydney unbedingt ihre Mutter finden und dafür sind die Ressourcen von CIA und SD-6 gerade sehr hilfreich.

    Trotzdem kommt die Enthüllung am Ende, dass Noah der Schneemann ist, und dabei gleich mal freundlicherweise den Löffel abgibt, nur allzu willkommen. Denn damit ist dieser Handlungsstrang, den man sich von vornherein gerne hätte sparen können, definitiv vorbei.

    4 Sterne

    Besuchte Orte: Bogota, Kapstadt, Mackay
    Besondere Gastfiguren: Weiss, Khasinau, Barnett, Noah Hicks

    Einen Kommentar schreiben:


  • Hofstedt
    antwortet
    1.18 Masquerade

    Kommen wir nun zum überflüssigsten Storyarc der 1. Staffel: Dem plötzlichen Auftauchen eines alten Exfreunds von Sydney.

    Wir haben Sydney emotional beim Verlust ihres Verlobten begleitet. Und uns ist das ständige Knistern zwischen ihr und Vaughn nicht entgangen. Insofern ist es nicht verwunderlich, wenn Sydneys plötzlich aufflammende Gefühle für Noah Hicks, von dem wir vorher nie gehört haben und der in dieser Folge plötzlich auf der Bildfläche erscheint, uns vollkommen kalt lassen. Dabei macht man bei seiner Charakterisierung gar nicht viel falsch abgesehen von dem etwas albernen Namen, er ist sogar ansatzweise sympathisch. Trotzdem können wir das gerade gar nicht gebrauchen und man hofft einfach nur, dass dieser Handlungsstrang möglichst schnell vorbei geht.

    Interessanter ist da schon die Bestätigung von Sydneys Vermutung in der vorherigen Folge, dass ihre Mutter noch am Leben ist. Und die CIA scheint nun davon auszugehen, dass sie die Auserwählte aus Rambaldis Prophezeiung ist, vor allem nachdem Sydney sich selbst durch ihren Ausflug zum Monte Subasio aus dem Rennen genommen hat. Ich habe da meine Zweifel, aber natürlich ist dieser Handlungsstrang um Sydneys Mutter viel zu verlockend für die Autoren der Serie, um ihn ungenutzt herumliegen zu lassen – irgendwas wird da also auf jeden Fall kommen. Die Erkenntnis beschert uns zumindest eine recht witzige Szene von Jack beim Psychiater. Außerdem kann Sydney Sloane davon „überzeugen“, ihr bei der Suche nach ihrer Mutter zu helfen. Irgendwie wirkt es aber so, als hätte Sloane Sydney ziemlich übers Ohr gehauen: Er lässt sie einfach weiter die SD-6-Missionen machen, die ohnehin angestanden wären, stellt es aber so hin, dass sie glaubt, nun in seiner Schuld zu stehen.

    Obwohl ich die komplette Serie auf DVD habe, mache ich den aktuellen Durchlauf über Disney+, weil ich zu faul bin, die DVDs rauszukramen und einzulegen. Dabei ist mir aufgefallen, dass es in der letzten Szene eine andere Musikuntermalung gibt. Auf DVD ist es der schreckliche Song Dream On von der schrecklichen Band Depeche Mode – das weiß ich noch genau, weil ich die Folge deswegen fast nochmal schwächer bewertet hätte. Bei Disney+ ist es irgendein mir unbekanntes Stück. Mehr Sterne gibt es deswegen aber trotzdem nicht, es bleibt die schwächste Folge der 1. Staffel.

    3 Sterne

    Besuchte Orte: Monte Subasio, Wien, Archangelsk
    Besondere Gastfiguren: Barnett, Noah Hicks (1. Auftritt)

    Einen Kommentar schreiben:


  • Hofstedt
    antwortet
    1.17 Q&A

    Eine Folge, die zu 90% aus Exposition besteht und zu 80% aus Exposition, die wir schon kennen. Hätte total langweilig werden können. Und ich will jetzt auch nicht behaupten, dass es die spannendste Alias-Folge aller Zeiten ist. Aber man hat das Beste daraus gemacht, dank der hervorragenden Inszenierung, dem typischen irren Erzähltempo und dem geschickten Einstreuen von neuen Informationshäppchen in die bekannten.

    Der Storyaufbau ist nichtlinear, man beginnt mit einer Szene, die für mich zu den ikonischsten und denkwürdigsten der Serie gehört: Wie Sydney in voller Fahrt mit dem Auto über einen Steg in den Ozean reinfährt. Das fügt der Handlung eine zusätzliche Ebene hinzu, weil man sich für den Rest der Folge fragt, wie es zu dieser Situation kommt, was sie mit dem Rest der Handlung zu tun hat und wie Sydney da lebend wieder rauskommt. Und wenn diese Fragen am Ende der Folge dann der Reihe nach geklärt werden und die betreffende Szene wiederholt und um weitere Blickwinkel ergänzt wird, ist das sehr befriedigend.

    Man fügt Rambaldis Prophezeiung noch eine Hintertür für Sydney hinzu: Wenn sie den Himmel über dem Monte Subasio erblickt, kann es nicht sie sein, um die es geht. Jedoch ist es Rambaldi zuzutrauen, dass er noch eine Hintertür zur Hintertür parat haben könnte. Am Schluss äußert Sydney die Theorie, dass es tatsächlich um ihre Mutter gehen könnte und dass die noch am Leben sein könnte. Auch eine Möglichkeit. Ich persönlich habe mir im Lauf der Serie noch eine dritte Theorie überlegt, die mir am besten gefallen hätte. Aber bevor ich die im Detail ausführen kann, dauert es noch eine Weile.

    4 Sterne

    Besuchte Orte: keine
    Besondere Gastfiguren: Weiss, Haladki, Kendall (1. Auftritt)

    Einen Kommentar schreiben:


  • Hofstedt
    antwortet
    1.16 The Prophecy

    Jetzt geht es voll in Richtung Mystery-Abenteuer und das gefällt mir sehr gut. Es kommt echte Da-Vinci-Code- und Vermächtnis-Atmosphäre auf, samt dem fast schon obligatorischen Einbruch in den Vatikan.

    Man hat das Gefühl, dass die Serienhandlung in dieser Folge eine Dimension nach oben gehievt wurde, mit dem Einbezug von Washington und diesen ganzen Behörden, wo man gar keine Vorstellung hat, welche Macht die haben und was sie alles im Verborgenen mit jedem, den sie im Visier haben, anstellen könnten, wenn sie wollten. Und gleichzeitig gewährt man uns den bisher größten Einblick in die Struktur der Allianz in der Nebenhandlung mit Sloane.

    Bisher habe ich nie erwähnt, was für ein genialer Bösewicht Sloane ist und wie genial er von Ron Rifkin gespielt wird, weil das nie zur Hauptthematik einer Folge gepasst hat, aber diese Sloane-Nebenhandlung ist eine passende Gelegenheit das nachzuholen. Schließlich gehört Sloane mit Scorpius und Palpatine zum Triumvirat meiner Lieblingsbösewichte. Und diese Nebenhandlung über Sloanes Versuche, die Allianz zu manipulieren, ist auch sehr gelungen und endet mit der überraschenden Wendung, dass Sloane in Wirklichkeit von einem Mitglied der Allianz manipuliert wird. Dass dieses von niemand Geringerem als Roger Moore gespielt wird, ist ein bisschen wie ein Ritterschlag für die Serie.

    Der Cliffhanger ist noch gedankensprengender als der aus der vorherigen Folge. Wie kein anderer lädt er noch lange danach zu vielen Spekulationen ein. Ist wirklich Sydney diejenige, um die es in der Prophezeiung geht? Wer oder was ist mit der „größten Macht der Welt“ gemeint? Und ist das, was Rambaldi da behauptet, wirklich ernst zu nehmen oder doch nur totaler Quatsch? Über diese Fragen habe ich mir immer wieder viele Gedanken gemacht, wahrscheinlich deutlich mehr als die Alias-Autoren selbst.

    5 Sterne

    Besuchte Orte: Rio de Janeiro, Rom, Montreal, London
    Besondere Gastfiguren: Devlin, Haladki, Emily Sloane, Khasinau (1. Auftritt)

    Einen Kommentar schreiben:


  • Hofstedt
    antwortet
    1.15 Page 47

    Die Folge ist in ihrer ersten Hälfte recht standardmäßige Alias-Kost und dreht erst in ihrer zweiten Hälfte etwas mehr auf. So richtig interessant wird es erst mit dem Abendessen bei Sloane zu Hause.

    Wir lernen Sloanes Frau Emily kennen, die überraschend sympathisch ist. Sie scheint eine gute Seele zu sein, die eine tragische Lebenssituation zu bewältigen hat. Man kann gar nicht anders als sie sofort ins Herz zu schließen und sich zu fragen, warum sie so einen Psychopathen geheiratet hat. Auch sonst ist dieses Abendessen nur so gespickt mit Ironie und das Unausgesprochene ist um ein Vielfaches interessanter als das Ausgesprochene.

    Zum ersten Mal seit einer Weile wird es auch in der Will-Handlung wieder richtig interessant. Er ist viel zu kurz davor, mehr, als gesund für ihn ist, über SD-6 rauszufinden. Daraufhin findet ein ganz kurioses Pokerspiel zwischen Jack und Sloane statt, bei dem ersterer Will das Fürchten lehrt, bevor letzterer noch Schlimmeres mit ihm anstellen kann. Eine clevere Wendung, die das anschließende Abendessen bei Sloane sogar noch ironischer macht.

    Leider ist das schon der letzte Auftritt von Sarah Shahi als Jenny in der Serie. Und damit der Abschied ja so schmerzhaft wie möglich wird, bindet man uns nochmal extra deutlich auf die Nase, worauf wir zukünftig in der Serie verzichten müssen. Und das nur, weil Will sich wie ein totaler Schwachkopf verhält und tatsächlich mit ihr Schluss macht. Wie doof kann man sein? Dämlicher Will.

    Die Folge endet mit Sydneys Porträt auf Seite 47 von Rambaldis Manuskript und ich weiß gar nicht mehr so genau, was ich beim ersten Schauen von diesem Cliffhanger gehalten habe. Wahrscheinlich gar nicht mal so viel, aber da wusste ich auch noch nicht, was das alles lostreten würde.

    4 Sterne

    Besuchte Orte: Tunesien
    Besondere Gastfiguren: Sark, Jenny, Emily Sloane (1. Auftritt)

    Einen Kommentar schreiben:


  • Hofstedt
    antwortet
    1.14 The Coup

    Am Anfang der Folge lernen wir einen neuen Bösewicht kennen: Sark! Noch hinterlässt er keinen sonderlich bleibenden Eindruck, aber ich muss trotzdem schon jetzt sagen: Ich liebe diesen Kerl!

    Ziemlich viel Raum in der Folge nimmt die Mission in Las Vegas ein, die insgesamt sehr gelungen ist. Sydney hat ein tolles Outfit, das definitiv zu meinen All-Time-Favourites gehört. Dixon legt wie immer, wenn er mehr zu tun bekommt, einen sehr charismatischen Auftritt hin. Und die Kollision der Mission mit Sydneys Privatleben, als plötzlich Charlie und Francie auftauchen, lässt die Situation ziemlich brenzlig werden.

    Die Charlie-Nebenhandlung selbst war bis zuletzt ziemliche Zeitverschwendung. Man wusste nie, wo man damit hin will. Zuerst hat er angeblich Francie betrogen, dann doch nicht und jetzt doch wieder. Wenigstens ist es jetzt vorbei.

    Am Ende hat Sark dann seinen zweiten und deutlich denkwürdigeren Auftritt. Insgesamt bleibt es aber eine eher ereignisarme Folge, die im Vergleich zu den letzten paar Folgen wieder eher vom Gas runter geht.

    4 Sterne

    Besuchte Orte: Hong Kong, Las Vegas, Moskau
    Besondere Gastfiguren: Sark (1. Auftritt), Charlie, Professor Choy

    Einen Kommentar schreiben:


  • Hofstedt
    antwortet
    1.13 Nadeln des Feuers 2

    Teil 2 versteht es noch etwas besser als Teil 1, ein hohes Maß an Spannung über die komplette Folge aufrecht zu erhalten. An Jacks Stelle tritt diesmal Vaughn und auch hier ist die Zusammenarbeit mit Sydney hervorragend. Welcher Film Inspiration für diese Folge war, ist so offensichtlich, dass ich das Gefühl hätte, ich müsste was ins Schweinchen einzahlen, wenn ich es erwähne.

    Alias bietet hier aber nicht nur hervorragende Action, Spannung und Atmosphäre, es schwingen auch noch so viele Nebenstränge mit. Da ist die Enthüllung um Sydneys Mutter, an der Sydney immer noch zu knabbern hat. Da ist das Kompetenzgerangel in der CIA und Vaughns Alleingang, der deutlich macht, dass seine Beziehung zu Sydney schon lange über das Berufliche hinaus geht. Da ist die Ironie, dass Sydney den Verein retten muss, den sie eigentlich zerschlagen will. Und dass die SD-6-Mitarbeiter gar nicht wissen, dass sie in den Machtkampf zweier Verbrecherorganisationen geraten sind. Bezeichnend ist hier Dixon, der der CIA einen Hilferuf per Mail schickt, ohne zu ahnen, was er damit wirklich lostritt.

    Aber es werden nicht nur Fäden aufgegriffen, sondern auch weitergesponnen. Es wird eine neue Schattenorganisation um den ominösen „The Man“ eingeführt. Und am Schluss stellt sich heraus, dass das alles auch noch etwas mit Rambaldi zu tun hat. Deswegen schaue ich lieber Serien als Filme: In jeder Folge begegnet man Vertrautem wieder, das man aus vorherigen Folge kennt und zu dem man eine Verbindung aufgebaut hat. Und am Ende der Folge ist es nicht einfach vorbei, sondern es geht immer weiter und man kann genüsslich darüber spekulieren, wie.

    5 Sterne

    Besuchte Orte: keine
    Besondere Gastfiguren: Weiss, Haladki, Devlin, McKenas Cole

    Einen Kommentar schreiben:


  • Holger58
    antwortet
    "Die Nadeln des Feuers" hatten was. War eine Folge die aus den durchaus guten Episoden sogar noch ein wenig heraus stach.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Hofstedt
    antwortet
    1.12 Nadeln des Feuers 1

    Der erste Zweiteiler der Serie, wobei es bei Alias kaum einen Unterschied macht, da die Handlung sowieso immer zusammenhängend ist und die meisten Folgen mit Cliffhanger enden. Trotzdem ist es wegen der durchgehend hohen Spannung ein größeres Staffelhighlight.

    Die Autoren machen einen hervorragenden Job damit, einen neuen Bösewicht einzuführen, der vom Fleck weg großen Eindruck hinterlässt. Cole bringt genau das richtige Maß an Verschrobenheit mit und brennt sich deswegen sofort ins Gedächtnis. Auch seine Bande beweist schon in den ersten Szenen, in denen sie mit großer Entschlossenheit die Sicherheitsvorkehrungen von SD-6 aushebeln, dass mit ihnen nicht zu spaßen ist.

    Quentin Tarantinos Darstellung von Cole tut ihr Übriges. Damit ist er der erste und lange nicht letzte wirklich hochkarätige Gaststar in der Serie. Allerdings fiel es mir schon immer schwer, diese Geschichte zu glauben, Tarantino wäre so begeistert von den ersten Folgen der Serie gewesen, dass er die Macher um eine Gastrolle angefleht hat. Der Alias-Pilotfilm lief am 30. September 2001, Teil 1 von Nadeln des Feuers am 20. Januar 2002. Vier Monate kommen mir ziemlich knapp vor, um ihn in die Serie reinzuschreiben, vor allem weil so eine Serienproduktion immer ordentlich Vorlauf haben muss.

    Was auch hier wieder klasse ist, ist die Zusammenarbeit von Sydney und Jack. Die beiden sind so gut in dem, was sie tun, und ergänzen sich hervorragend. Und auch wenn sowohl SD-6 als auch Coles Truppe jede Menge Kompetenz beweisen, können sie den Bristows doch nicht das Wasser reichen. Es ist ein großes Spaß das mit anzusehen.

    5 Sterne

    Besuchte Orte: keine
    Besondere Gastfiguren: Weiss, Jenny, Haladki (1. Auftritt), Barnett (1. Auftritt), McKenas Cole (1. Auftritt)

    Einen Kommentar schreiben:


  • Holger58
    antwortet
    Bei aller Spannung die die Serie hatte und im Wissen das sie fiktiv ist, habe ich immer im Hinterkopf gehabt, das es für amerikanische Verhältnisse scheinbar normal ist ohne Rücksicht auf staatliche Souveränität Schalten und Walten zu dürfen u. Richter und Henker zu spielen. Dieses verbreitete (amerikanische) Selbstverständnis war für mich der Hinkefuß der Serie. Natürlich haben mich auch die Schauspieler in ihren Rollen begeistert und in ihren Beziehungen zueinander. Die Handlungsstränge waren letztlich rund und man hat der Hauptprotagonistin im Spiel angesehen wie toll es als Schauspielerin gewesen sein muss in dutzende Rollen und Kostümen zu schlüpfen. Langeweile kam beim Ansehen nie auf. - Aber (politisch) unkritisch sollte man die Serie nicht sehen..

    Einen Kommentar schreiben:


  • Hofstedt
    antwortet
    1.11 The Confession

    Auch bei dieser Folge ist das vorherrschende Thema Sydneys Beziehung zu ihrem Vater. Und die wird immer verstrickter und komplizierter, weil zusätzlich zu allem, was in der vorherigen Folge schon passiert ist, noch der schon länger schwelende Verdacht, Jack sei ein russischer Spion, wieder hochkommt.

    Die Auflösung der Mission in Havanna, bei der Jack und Sydney erstmals zusammenarbeiten – und das ganz hervorragend – fand ich auch klar am besten, während die anderen beiden Missionen in Griechenland zwar auch nicht schlecht, aber auch nichts Besonderes waren. Dazwischen ringt Sydney mit der Entscheidung, ob sie gegen ihren Vater aussagen soll, und man kann gut verstehen, dass ihr die Entscheidung extrem schwer fällt.

    Am Ende kommt dann aber alles ganz anders und dieser Cliffhanger ist definitiv mein Lieblings-Cliffhanger der ganzen Serie. Die Bombe, die Jack hier platzen lässt, hat mich echt vom Stuhl gehauen und ist einer dieser Fernsehmomente, für die man dieses Hobby betreibt. Ich hatte es auch nicht kommen sehen, obwohl man es durchaus hätte kommen sehen können, denn die Hinweise dafür waren alle schon da.

    5 Sterne

    Besuchte Orte: Athen, Kreta
    Besondere Gastfiguren: Devlin (1. Auftritt), Weiss, Ineni Hassan

    Einen Kommentar schreiben:


  • Hofstedt
    antwortet
    Alias: 1.10 Spirit

    In der Folge tritt endlich Jack Bristow mehr in den Vordergrund. Bisher wurde er in der Serie relativ dosiert eingesetzt und hat trotzdem bereits enormen Eindruck hinterlassen. Man hat das Gefühl, dass seine ganze Existenz nur so mit Geheimnissen vollgestopft ist und fast jedes Mal, wenn er in irgendeiner Szene auftritt, muss zwangläufig eins herausfallen. Wie Zutaten aus einem zu voll belegten Sandwich.

    Er lebt total in dieser Welt der Agenten und Verschwörungen und im Gegensatz zu Sydney kann er sie nicht einmal für eine Minute verlassen. Dazu kommt seine sehr reservierte Art, die dazu führt, dass nicht nur sein Leben als Geheimagent, sondern auch sein Privatleben ein einziges Geheimnis ist. Wie lieb und teuer seine Tochter ihm ist, bekommt man nur in Form subtiler Anzeichen mit. Nur hin und wieder wird es in seinem Verhalten deutlich – aber es wird deutlich. Dass er auch bereit ist, Grenzen zu überschreiten, um Sydney zu schützen, wussten wir zwar schon, aber in dieser Folge wird der eindeutige Beweis angetreten.

    Ich wusste schon gar nicht mehr, dass in der Folge gar kein Zweifel daran gelassen wird, dass Jack einen Unschuldigen opfert, um Sydney zu retten. In meiner Erinnerung war da zumindest noch ein kleines Fragezeichen, ob das Opferlamm Russek nicht doch ein feindlicher Spion war. Vielleicht wäre es mir sogar lieber gewesen, wenn man das etwas offener gelassen hätte. Und ja, Russek wusste über SD-6 Bescheid und war gar nicht so unschuldig, aber das, wofür er gehängt wurde, hat er tatsächlich nicht getan. Zu seiner Rechtfertigung weist Jack auf den Zeitdruck hin, unter dem er stand. Und er stellt die Frage in den Raum, wie andere an seiner Stelle gehandelt hätten, wären sie in derselben Situation gewesen.

    Für Sydney ist es eine weitere Last, die sie mit sich herumtragen muss. Ihr Vater hat ihr das Leben gerettet, aber dafür ist ein anderer gestorben. Als wäre ihre Beziehung zu ihrem Vater nicht schon kompliziert genug. Und ist es natürlich die passende Ironie, dass sie kurz danach in die Situation kommt, ihm das Leben retten zu müssen, nachdem er von Ineni Hassan gefangen genommen wurde. Aber auch da stellt sich wieder heraus, dass alles ganz anders ist: Jack hatte die Gefangennahme geplant, um an Hassan heranzukommen, und nun ist Sydney wieder diejenige, deren Leben in Jacks Händen liegt. (Wobei der Cliffhanger jetzt nicht so aufregend ist, wie er sein soll. Es bieten sich genug Möglichkeiten für Jack, aus dem Dilemma leicht wieder rauszukommen.)

    Noch ein paar Randnotizen: Will hört erstmals den Begriff SD-6 und malt damit eine neue, besonders fette Zielscheibe auf seinen Rücken. Sydneys Trick, eine Hotelzimmernummer rauszukriegen, fand ich sehr clever („Sorry wegen der lauten Musik letzte Nacht – ach, Sie sind gar nicht der Herr aus Zimmer 47?“). Jennifer Garner macht zum ersten und nicht zum letzten Mal eine Bombenfigur im Bikini und es wäre mal interessant, den Zusammenhang aus TV-Quoten-Entwicklung und Freizügigkeit von Sydneys Outfits zu untersuchen. Und bei Gelegenheit muss ich unbedingt ein paar ausführlichere lobende Worte zu Sydneys Synchronsprecherin loswerden, die schon seit Serienbeginn einen grandiosen Job macht.

    4 Sterne

    Besuchte Orte: Kenia, Havanna
    Besondere Gastfiguren: Jenny, Amy Tippin, Ineni Hassan

    Einen Kommentar schreiben:

Lädt...
X