Alias - Die Agentin (Pro7) - SciFi-Forum

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Alias - Die Agentin (Pro7)

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  • Hofstedt
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    2.15 A Free Agent

    Zweite Folge des „neuen“ Alias. Nachdem die erste Folge noch gewisse Zweifel in mir zurückgelassen hat, ob die Serie nach dem krassen Richtungswechsel ihre bisherige Qualität aufrecht erhalten kann, konnte schon die zweite diese Zweifel restlos ausräumen.

    Anstatt wieder eine Stand-Alone-Geschichte zu bringen, widmet sich die Folge ausführlich dem Aufbau des neuen Handlungsbogens, der den SD-6-Handlungsbogen beerbt. Man bringt Sloane zurück und etabliert ihn als den ultimativen Gegenspieler und ihn zu Fall zu bringen als neue große Hauptaufgabe des Teams. Und Sloane macht als Vollblut-Bösewicht, der sich nicht mehr zurückhält, sondern ohne Kompromisse fies, hinterhältig und gewissenlos agiert, eine noch großartigere Figur als bisher. Das gleiche gilt für Sark, der nun als Sloanes Handlanger dient und in dieser Rolle voll aufgeht.

    Nach einer Folge Pause bringt man auch Dixon und Marshall zurück und es ist schon witzig, wie vollkommen gegensätzlich die beiden mit ihrer neuen Situation umgehen. Während Marshall sich in Rekordzeit bei der echten CIA aklimatisiert und seinen neuen Job mit Inbrunst und Elan ausführt, als hätte er nie etwas anderes gemacht, ist Dixon immer noch stark emotional angegriffen. Er kann Sydney nicht verzeihen, hadert mit sich selbst, sehnt sich nach Rache an Sloane. Und er erzählt seiner Frau die Wahrheit, die mal wieder mit den ikonischen Worten „Ich arbeite nicht bei einer Bank“ eingeleitet wird.

    In Erinnerung bleibt die Folge vor allem wegen ihrer vielen starken emotionalen Momente. Zum einen mit Dixon, zum zweiten mit der Familie Caplan in der A-Handlung, zum dritten aufgrund von Sydneys Erkenntnisprozess in der Folge: Am Anfang ist sie fest entschlossen, ihren Job als Geheimagentin zu beenden, am Ende hat sie nur noch ihr neues großes Ziel vor Augen: Sloane aufzuhalten. Erstmals kommt es zu einer echten, ehrlichen Aussprache zwischen den beiden und als sie sich dann wieder Auge in Auge gegenüberstehen, scheint es, als wäre Sloane ihr bereits wieder mehrere Schritte voraus.

    6 Sterne!

    Besuchte Orte: Mojave-Wüste, Schweiz
    Besondere Gastfiguren: Diane Dixon, Kendall, Elsa Caplan (1. Auftritt), Neil Caplan (1. Auftritt)

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  • Hofstedt
    antwortet
    2.14 Double Agent

    Nach der richtungsweisenden letzten Folge musste man sich schon fragen, wie es jetzt eigentlich mit der Serie weitergeht.

    Die berechtigte Sorge war, dass man eins der größten Markenzeichen von Alias, die hohe Komplexität, stark herunterschraubt, um für Gelegenheitszuschauer zugänglicher zu sein. Sydney ist jetzt keine SD-6-Doppelagentin mehr, sondern nur noch eine „normale“ CIA-Agentin. Wird dadurch womöglich die ganze Serie zur 0815-Actionserie degradiert?
    Deswegen hat man diese Folge mit großer Spannung und etwas Skepsis erwartet und bekam hier im Prinzip eine Stand-Alone-Folge serviert, die die Zweifel zum Teil bestätigt, zum Teil aber auch ausgeräumt hat.

    Alias präsentiert sich hier weiterhin extrem rasant und temporeich, wie wir es von ihr kennen, mit aufregenden Wendungen im Minutentakt. Die Storyidee mit den Doppelgängern ist etwas Besonderes, das sich deutlich von „gewöhnlichen“ Actionserien abhebt, und die Autoren spielen weiterhin sehr geschickt mit den Grenzen der Glaubwürdigkeit, wie wir das mittlerweile zu schätzen gelernt haben. Trotzdem vermisst man bereits diese mehreren Ebenen von Täuschung und Gegentäuschung, die es bei den bisherigen SD-6-Missionen immer gab. Wenn diese Folge die Blaupause dafür ist, wie Alias künftig aussieht, dann kann sie weiterhin eine sehr gute Serie sein, aber vielleicht nicht mehr die herausragende Ausnahmeserie wie bisher.

    Die Doppelgänger-Geschichte beinhaltet auch gleich mal eine Verknüpfung zu dem, was mit Francie passiert ist, und eine Erklärung, was das alles zu bedeuten hat. Dass die Autoren sich für diese sehr radikale Wendung bei dieser Hauptfigur entschieden haben, kommt eigentlich nicht überraschend. Man wusste schon länger nicht mehr so recht, was man noch mit ihr anstellen soll, und hat sie schon die ganze Staffel lang nur sehr wenig in die Handlung eingebunden. Seit Will in Sydneys Geheimnisse eingeweiht ist, wirkte Francie nur mehr wie ein Fremdkörper. Um die Figur wieder interessant zu machen, blieb ihnen gar nichts anderes übrig, als einen völlig kompromislosen Weg einzuschlagen. Leider musste man dafür diesen Ruhepol opfern, den die Freundschaft von Sydney und Francie als Ausgleich zu den Geheimmissionen immer dargestellt hat. Ein weiterer Punkt, wo man jetzt erst einmal sehen muss, wie sich das entwickelt und ob es der Serie langfristig schadet oder nicht.

    Offenbar sind wir auch wieder in dieser Phase der Staffel, in der die Macher sich genötigt sahen, der Serie einen vermeintlichen Quotenschub durch mehr nackte Haut zu verschaffen. Das ist die dritte Folge nacheinander, in der man Jennifer Garner nur mit dem Allernötigsten bekleidet auftreten lässt. Die Autoren haben selbst zugegeben, dass sie sich hierbei von der legendären Poolszene mit Phoebe Cates aus Fast Times at Richmond High (dt: Ich glaub ich steh im Wald) haben insprieren lassen.

    4 Punkte

    Besuchte Orte: Berlin, Cayo Concha, Polen
    Besondere Gastfiguren: Weiss, Kendall, Jim Lennox (1. Auftritt)

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  • Hofstedt
    antwortet
    2.13 Phase One

    Es gibt da eine legendäre Folge der Sendung mit der Maus, in der sie einen kompletten Raum mit aufgespannten Mausefallen gefüllt haben, auf denen Tennisbälle liegen, und dann einen Tennisball reinwerfen. Genau das gleiche machen die Alias-Autoren im Prinzip in dieser Folge.

    Um die wichtigste Frage gleich zu klären: Es ist knapp, aber ich bin für das Schwarze. Nicht dass es an dem Roten was auszusetzen gäbe.

    Aber im Ernst: Da ziehen die Autoren es doch wirklich durch und bringen einfach mal das Serienfinale mitten in der Staffel! Wahnsinn! Das Ergebnis ist eine emotionale Achterbahnfahrt, eine Aneinanderreihung von genialen Szenen, Gänsehautmomenten und Adrenalinexplosionen. Alles, was man über eine Staffel und eine halbe aufgebaut hat, wird hier auf einen Schlag in nicht mal 45 Minuten entladen. Es ist geradezu verschwenderisch, alles, worauf man seit Serienbeginn hingearbeitet hat, in einer einzigen Folge rauszuhauen, die noch nicht einmal ein Staffelfinale ist.

    Aus all diesen besonderen Momenten den besten herauszupicken, ist fast schon unfair, trotzdem fällt die Wahl sehr leicht: Die Szene, in der Sydney Dixon die Wahrheit sagt, ist von beiden durchgängig fantastisch gespielt, man kann die emotionalen Phasen, die beide in dieser Szene durchlaufen, vollständig in ihren Gesichtern ablesen. Auch die deutsche Synchronspecherin von Sydney, Carola Ewert, liefert hier eine absolute Meisterleistung ab, wie sowieso in der kompletten Serie. Ohne sie wäre Alias in der deutschen Version nicht dasselbe. Leider ist sie mittlerweile nicht mehr am Leben. Schon allein deswegen stehe ich jeglichen Fortsetzungsgerüchten von Alias eher ablehnend gegenüber.

    Wir erleben also, unverhofft und überraschend früh in der Serie, wie SD-6 zusammen mit der gesamten Allianz fällt. Wir beobachten ungläubig das Geschehen, kauen an unseren Nägeln und fiebern in jeder Sekunde mit, bis dieses erhabene Gefühl des Triumphs sich einstellt, das durch Sydneys und Vaughns Kuss gekrönt wird. Dann könnte man meinen, die Folge wäre vorbei, aber tatsächlich ist sie das noch lange nicht, sondern hat danach noch mindestens genau so viele Bomben übrig, die sie zum Platzen bringt. Uns trifft die Erkenntnis, dass Sloanes großer Plan, der in der vorherigen Folge vermeintlich aufgedeckt wurde, noch viel größer und komplexer war als angenommen, und dass alles, was wir gerade miterlebt haben, nach seinem Willen geschehen ist. Und dann fällt der vielleicht legendärste Wortwechsel der gesamten Serie:

    „Ich wollte Sie nur darüber informieren, dass Phase 1 abgeschlossen ist.“
    „Gut. Gehen Sie über zu Phase 2.“

    Gefolgt vom mörderischsten aller Cliffhanger.

    6 Sterne

    Besuchte Orte: Himmel über dem Atlantik
    Besondere Gastfiguren: Weiss, Kendall, Geiger (1. Auftritt)

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  • Hofstedt
    antwortet
    2.12 The Getaway

    Die Folge fängt schon richtig klasse an mit der stylischen Kinoszene, gefolgt von der Szene in der Tiefgarage, die man aus der Alias-Pilotfolge gespiegelt hat, und einer netten Autoverfolgungsjagd.

    Der gesamte Handlungsstrang, wie Jack seinen Hals aus der Schlinge zu winden versucht, die Ariana Kane ihm umknüpfen will, ist mordsspannend. Dieses Maß an Spannung hat die Serie zuletzt am Ende der 1. Staffel erreicht. Der Handlungsstrang endet mit einer sehr cleveren Auflösung, bei der vor allem Sloanes Rolle bemerkenswert ist, darauf gehe ich gleich noch ein.

    Aber nicht nur Jack, auch Sydney entgeht in der Folge nur um Haaresbreite ihrer Entlarvung als Doppelagentin. Und zwar, weil sie nur ein einziges Mal schwach wird, ein einziges Mal ihre Professionalität und Disziplin über Bord wirft und Vaughns Einladung zum Essen annimmt. Daran sieht man ganz deutlich, wie ultragefährlich Sydneys Rolle als Doppelagentin ist und dass man sich niemals auch nur den kleinsten Fehler und die kleinste Nachlässigkeit erlauben darf.

    Der größte Lacher der Folge ist ein Satz von Marshall bei der Missionsbesprechung: „Sie tragen die Krawatte gar nicht, die ich Ihnen geschenkt hab.“ Die anschließende Mission gehört zu den denkwürdigeren, besonders aufgrund der Szene, in der Sydney sich souverän am Flughafen-Checkin entblättert.

    Das Beste, was die Folge zu bieten hat, ist aber die Auflösung des Handlungsstrangs um Sloane und seine Frau, auf die wir lange warten mussten, die dafür aber umso genialer ist. Des Rätsels Lösung wird gar nicht mal so explizit erklärt, aber man macht es für den mitdenkenden Zuschauer doch sehr offensichtlich, dass alles von vorne bis hinten von Sloane so geplant war. Er selbst hat es so aussehen lassen, als würde irgendjemand Psychospiele mit ihm spielen und ihn bei der Allianz diskreditieren wollen. Und er hat es Ariana Kane angehängt, die als Geliebte von Jean Briault ein Motiv gehabt hätte.

    Ganz durchschaubar ist die ganze Sache für mich trotzdem nicht. War es wirklich nötig, dass Sloane sich selbst immer wieder Indizien dafür schickt, dass Emily noch am Leben sein könnte, oder war das ein unnötig überkomplizierter Plan? Wollte er einfach sicherstellen, dass die ganze Nummer für die Allianz glaubwürdig wirkt, oder ging es ihm nur um das Geld, das er der Allianz nebenbei noch abknöpft? Es bleiben einige Fragezeichen, aber das soll gar keine Kritik an der Folge sein. Im Gegenteil, ich weiß es sehr zu schätzen, dass man dem Zuschauer Raum für Spekulationen gibt und ihm erlaubt, seine eigenen Schlüsse zu ziehen.

    Insgesamt eine der besten Folgen der ganzen Serie!

    6 Sterne

    Besuchte Orte: Nizza, Philippinen
    Besondere Gastfiguren: Weiss, Kendall, Ariana Kane, SPOILEREmily Sloane

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  • Hofstedt
    antwortet
    2.11 A Higher Echelon

    Die Folge beschäftigt sich, lange bevor die Geschichte mit Prism rauskam, mit einem Programm, bei dem die US-Regierung Telefonate abhört und von einer KI auswerten lässt, und ist dabei gar nicht mal so unkritisch, was nicht unbedingt zu erwarten war. Man äußert jetzt aber auch nicht allzu harsche Kritik.

    Die Missionen mit ihren üblichen Verwicklungen, bei denen mal wieder Sydney und Dixon souverän zusammenarbeiten, sind recht gut. Eigentlich sogar sehr gut, diese Qualität erwartet man von Alias mittlerweile einfach. Was bei der Folge am meisten hängen bleibt, sind aber die kleinen Dinge zwischendrin. Wie die Geschichte mit „Michael“, Sydneys Arbeitskollegen von „der Bank“, in den sie verknallt ist. Oder ein paar köstliche Momente bei der Rettung von Marshall, zuerst als klar wird, dass er die ganze Zeit seine eigene Version von Pong programmiert hat, und danach, als Dr. Lee mal wieder vermöbelt wird, wie immer, wenn er einen Auftritt hat. Oder als Vaughn mal nebenbei erfährt, dass sein lieber Kollege Haladki ein Spion von Irina war und dass Jack ihn umgebracht hat.

    In der Jack-Handlung gibt es diesmal sogar die bedeutendste Entwicklung. Denn eigentlich ist Jack nun erledigt. Die Allianz weiß jetzt, dass er irgendwas verbirgt, und wird wohl kaum wieder locker lassen. Oder wird es Jack doch noch irgendwie gelingen, seinen Hals aus der Schlinge zu ziehen? Gut sieht es nicht aus.

    Eins der Dinge, die ich an der Serie am meisten schätze, ist, dass sie ihre Zuschauer ernst nimmt und von ihnen erwartet, mitzudenken und selbst zu kombinieren – aber das birgt natürlich auch ein gewisses Risiko. Diesmal habe ich die Szene mit der SIM-Karte und der verschmierten Tinte, durch die Jack bei Ariana Kane auffliegt, überhaupt nicht verstanden und war erst mal extrem verwirrt.

    4 Sterne

    Besuchte Orte: Ho-Chi-Minh-Stadt, Mexico City
    Besondere Gastfiguren: Kendall, Ariana Kane, Dr. Lee

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  • Hofstedt
    antwortet
    Alias: 2.10 The Abduction

    Die Folge steht ganz im Zeichen von untypischen Partnern für Sydney bei ihren Auslandsmissionen: Zuerst darf Sark ran, danach ist Marshall gefragt.

    Die Mission mit Sark in Paris ist eine der besten Actionsequenzen der Staffel. Es knallt ordentlich, Sark macht eine grandiose Figur als Gendarm und Sydney darf über Autos hopsen und Tritte verteilen und macht das wie immer höchst souverän. Die Mission danach mit Marshall in Paris ist dafür wenig überraschend eher humorvoll gehalten. Auch dieser Ansatz zieht total, sodass wir rundum hervorragende Unterhaltung präsentiert bekommen.

    Für ein spannendes Gedankenspiel sorgt Vaughns Vorhaben, Marshall nach der Mission von SD-6 wegzuholen und unter CIA-Fittiche zu nehmen. Eigentlich wäre es doch eine sehr positive Entwicklung für Marshall, wenn er der Schlange entkommen und fortan für die Guten arbeiten könnte, aber natürlich würde für ihn erst einmal eine Welt zusammenbrechen und sich alles verändern und davon würde man ihn gerne verschonen. Das sind wohl auch Sydneys Gedanken dazu und entsprechend emotional reagiert sie auch bei ihrem womöglich letzten Abschied vom „alten“ Marshall und es wird einem bewusst, wie viel der Gute ihr und auch uns bedeutet. Aber dann kommt doch alles ganz anders.

    Klasse ist auch die Nebenhandlung mit Jack und Ariana Kane, die hier losgetreten wird. Da liefern sich zwei echte Strategen spannende Wortgefechte und es macht großen Spaß, ihnen dabei zuzuhören. Es ist eine ähnliche Story, wie es sie in der 1. Staffel schon mal mit Sydney gab, und sie hat das Zeug dazu, ähnlich spannend zu werden.

    Diesmal beginnt der Vorspann bei 17:40 und das ist immer noch nicht der Serienrekord! Dafür stellt die Folge mit der Recap-Sequenz am Anfang einen Rekord auf, denn die geht 2:30! Da ist wohl die Folge recht kurz ausgefallen, was man gar nicht so recht glauben kann, bei allem, was in ihr los ist.

    6 Sterne

    Besuchte Orte: Paris, London
    Besondere Gastfiguren: Ariana Kane (1. Auftritt), Alice, SPOILERDr. Lee

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  • Hofstedt
    antwortet
    2.9 Passage 2

    Zu Teil 2 kann ich fast dasselbe schreiben wie zu Teil 1: Viele Momente mit den Bristows auf gemeinsamer Mission sind denkwürdig, aber einige fand ich auch etwas zu dick aufgetragen. Die Szenen in Indien sind weiterhin sehr atmosphärisch und die Action sehr gelungen.

    Irinas vermeintlichen Verrat, der sich als Finte herausgestellt hat, um wiederum ihren alten Verbündeten Gerard Cuvee zu verraten, fand ich relativ vorhersehbar. Und ihre Erklärung, warum sie in Taipeh auf Sydney geschossen hat, hat mich nicht überzeugt. Cuvee erscheint hier als viel zu kleiner Fisch, um so einen Einfluss auf Irina zu haben. Das hätte man lieber einfach offen lassen sollen. Immerhin war es mal gut, dass Irina mehr zu tun bekommen hat und in einer anderen Umgebung auftreten durfte als immer nur in diesen Dialogszenen im CIA-Arrest.

    Dass die gestohlenen Atombomben nur dazu dienten, ein Metallei mit einer Blume drin zu öffnen, war einerseits eine herrlich ironische, andererseits aber auch eine ziemlich billige Auflösung dieses Zweiteilers. Ich muss und will mich gar nicht entscheiden, zu was von beidem ich mehr tendiere. Es kommt einfach sowohl auf die Liste der Stärken als auch die der Schwächen der Folge.

    Und bei der Sloane-Handlung hielt ich spätestens nach dieser Folge die Auflösung für die wahrscheinlichste, die sich dann später auch als die richtige erweisen würde. Das alles lief einfach zu offensichtlich in eine bestimmte Richtung.

    Die Folge dauert etwa 43 Minuten und der Vorspann kommt bei 14:40. Und das ist noch nicht einmal annähernd der Serienrekord.

    4 Sterne

    Besuchte Orte: Indien, Pakistan, London
    Besondere Gastfiguren: Kendall, Alain Christophe

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  • Hofstedt
    antwortet
    2.8 Passage 1

    Für diesen Zweiteiler schicken die Autoren Familie Bristow auf eigene Faust auf eine gemeinsame Mission.

    Sicherlich haben sie das für eine wahnsinnig gute Idee gehalten, die unheimlich viel hergibt. Ich war etwas skeptisch, als ich gemerkt habe, dass die Handlung sich in diese Richtung entwickelt, weil ich befürchtet habe, dass man das alles viel zu dick aufträgt. Am Ende trifft teilweise beides zu: Einige Szenen wie Jacks und Irinas ständige Zankereien oder wenn Irina sich im Zugabteil vor Jack entkleiden muss, sind etwas too much, andere sind dafür sehr unterhaltsam und definitiv denkwürdig, wie die atmosphärischen Szenen in Neu-Delhi und im Zug oder die Actionszenen, in denen die Bristows sehr gut zusammenarbeiten.

    Es ist eine ziemlich vollgestopfte Folge, was man daran merkt, dass keine Zeit für den üblichen Einleitungsmonolog und den Vorspann war, sodass man diesmal auf beides verzichtet hat. Am Anfang wissen vor allem die vielen taktischen Manöver in den Besprechungen zu gefallen. Vor allem Sark wirbelt durch sein Einsteigen bei SD-6 und seine geschickten Anspielungen einiges durcheinander. Und auch Jack erweist sich mal wieder als Taktikfuchs, als er Kendall bewusst das Gegenteil von dem erzählt, was er eigentlich denkt, um sich von dessen Ego überstimmen zu lassen.

    Im Emily-Handlungsstrang bekommt Sloane ein Päckchen mit dem Ringfinger seiner Frau. Aber wer steckt hinter diesen Psychospielchen? Die Allianz? Jack? Sloane selbst? Sark? Jemand ganz anderes? Und ist Emily doch noch am Leben oder nicht? Nach wie vor bietet man uns hier keine wirklich neue Erkenntnisse und hält nur die Spekulationen am Laufen.

    4 Sterne

    Besuchte Orte: Usbekistan, Neu-Delhi, Kaschmir
    Besondere Gastfiguren: Kendall

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  • Hofstedt
    antwortet
    2.7 The Counteragent

    Vaughn wurde mit einem tödlichen Virus infiziert. Wie weit wird Sydney gehen, um sein Leben zu retten?

    Die Geschehnisse dieser Folge beweisen einerseits eindeutiger als bisher die Gefühle, die Sydney und Vaughn füreinander haben. Eigentlich ist es zwar schon lange mehr als offensichtlich, aber so deutlich wie hier hat man es bis jetzt noch nie gemacht. Und andererseits lässt man Sydney für Vaughns Rettung eine bedenkliche Grenze überschreiten und einen Mord begehen. Zwar stellt es sich am Ende als Täuschung heraus, was eigentlich auch vorhersehbar war, aber aus Sydneys Sicht war es trotzdem eine reale und bewusste Entscheidung, Sloanes Leben zu beenden, und das geht nicht spurlos an ihr vorüber.

    Ebenfalls ziemlich heftig ist die Nebenhandlung, in der ein Mann bei SD-6 gefoltert wird und den vermeintlichen Hinweis auf eine Stadt namens Smila gibt. Später stellt sich aber heraus, dass Smila seine Frau ist, der er im Angesicht des sicheren Todes seine letzten Gedanken schenken wollte. Irgendwie rührend, aber auch nicht unbedingt angenehm zum Zuschauen. Die Folge hat, auch mit den Szenen des infizierten Vaughn, so ein paar nicht gerade leicht bekömmliche Momente.

    Will hat von Vaughn den Job angenommen, alte Schultests zu untersuchen, und ist damit nun quasi für die CIA tätig. Dass er in dieser Staffel mehr in die Haupthandlung eingebunden ist und eine der wichtigsten Vertrauenspersonen für Sydney geworden ist, ist sehr erfreulich. Weniger erfreulich ist, dass dafür Francie dadurch ziemlich außen vor gelassen wird. Sie kommt in den meisten Folgen kaum noch vor und die Autoren finden nichts Sinnvolles mehr für sie zu tun.

    Die größte Stärke der Folge ist Sark. Seine trockene, unbekümmerte Art in jeder Situation ist einfach herrlich und seine Interaktionen mit Sydney haben hohen Unterhaltungswert. Und er ist für die meisten cleveren Schachzüge der Folge verantwortlich: Zuerst lässt er Sydney in Estland ins Netz gehen und schlägt ihr eine Zusammenarbeit vor, die sie nur sehr widerwillig, er dafür umso enthusiastischer angeht. Ihre gemeinsame Mission in dem japanischen Garten ist der optische Höhepunkt der Folge. Und der genialste Moment folgt dann zurück in Los Angeles, wo der quicklebendige Sloane plötzlich vor der völlig verdatterten Sydney steht und neben ihm der verschmitzt grinsende Sark. Das ganze Manöver, um Sloane zu einer Allianz zu bringen, ist ein ziemlicher Geniestreich von ihm und der geheimnisvolle Brief, den Sark Sloane als Überzeugungshilfe zeigt, ist das erste ganz große Staffelmysterium.

    Ich möchte auch meiner Protokollantenpflicht nachgehen und auf die Szene in der Dekontaminierung hinweisen, in der Jennifer Garner komplett nackt zu sehen ist. Soweit ich mich erinnern kann, die einzige solche Szene in der Serie. Wer dagegen lieber Ron Rifkin nackt sehen will, kommt in dieser Folge ebenfalls auf seine Kosten.

    4 Sterne

    Besuchte Orte: Paldiski (Estland), Tokio
    Besondere Gastfiguren: Kendall

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  • Hofstedt
    antwortet
    2.6 Salvation

    Endlich dreht die 2. Staffel richtig auf und erreicht erstmals wieder die Klasse der besten Folgen der 1. Staffel!

    Auslöser ist die ziemlich clevere Prämisse der Autoren, dass Sydney quasi dazu gezwungen wird, in wenigen Tagen irgendwie das Leben ihrer Mutter zu retten. Jack glaubt an einen kalkulierten Schachzug von Irina und hat damit wahrscheinlich recht, außerdem weiß Sydney immer noch ganz genau, dass Irina eine kaltblütige Verbrecherin ist. Aber sie ist nun mal auch ihre Mutter und nach dem, was Jack sich zuletzt geleistet hat, liegen Sydneys Sympathien momenten sogar leicht auf Irinas Seite.

    Ebenso ironisch und heikel ist die SD-6-Mission, wo Sydney und Jack ausgerechnet jetzt zusammenarbeiten und dabei auch noch das harmonische Vater-Tochter-Duo spielen müssen. Dabei gibt es eine großartig geschriebene und gespielte Dialogszene der beiden im Flieger. Eins der Highlights der Folge, das eigentlich nur noch von Jacks Seelenstriptease später bei seiner Anhörung getoppt wird. Nach der letzten Folge schien es noch unmöglich, dass Jack sich allzu schnell und einfach sowohl bei Sydney als auch beim Zuschauer rehabilitieren könnte. Doch diese Szene, in der Jack mehr echte Gefühle zeigt als in der gesamten bisherigen Serie, vollbringt die Leistung, dass Jacks schnelle Läuterung gar nicht mehr so unglaubwürdig ist.

    Die Frage bleibt aber, ob das nicht ebenso ein kalkulierter Schachzug von ihm war, genau wie der von Irina. Ihm muss klar gewesen sein, dass Sydney die Anhörung verfolgen wird. Letzten Endes führt das aber dazu, dass Sydney am Ende bereit ist, beiden Eltern trotz derer Verfehlungen zu helfen. Dank eines ziemlichen Badass-Manövers gelingt es ihr, beide wieder freizukriegen.

    Die Sloane-Handlung hat diesmal auch ein paar grandiose Momente, allen voran die Szene, in der Sloane scheinbar seine Frau auf der Straße sieht, sie verfolgt und in eine Kirche hineinrennt. Der Augenblick, als er geradezu vor dem Kreuz zurückschreckt, war sehr vielsagend und bleibt besonders hängen. Und während Sloane so mit Jack unterwegs ist, kommt vielleicht dem ein oder anderen eine Idee: Was wenn Jack hinter den Psychospielchen mit Sloanes Frau steckt? Will er ihn auf diese Weise psychisch fertigmachen? Irgendwie würde es zu ihm passen.

    Als wäre das alles noch nicht genug, beginnt die Folge eine Handlung mit einem Virus, mit dem sich sowohl Sydney als auch Vaughn womöglich infiziert haben. Beide werden sicherheitshalber in Quarantäne gesteckt und untersucht, wobei es die nächste schöne gefühlvolle Szene gibt. Und am Ende einen fiesen Cliffhanger, als Vaughn die ersten Symptome zeigt.

    6 Sterne!

    Besuchte Orte: Genf
    Besondere Gastfiguren: Devlin, SPOILEREmily Sloane

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  • Hofstedt
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    2.5 The Indicator

    Die Folge widmet sich hartnäckig der Aufgabe, die bisher mühsam aufgebaute Beziehung zwischen Sydney und ihrem Vater zu zerstören.

    Jacks Betrug mit den Sprengsätzen kommt früher ans Licht als erwartet. Dabei ist es überraschenderweise Vaughn, dem als erstes der Verdacht kommt und der dann in der Sache nachforscht. Sydney will es zuerst nicht wahrhaben, eben weil sie sich endlich wieder besser mit ihrem Vater versteht. Aber letztlich sind die Beweise erdrückend, weil Jack ausgesprochen schlampig dabei war, seine Spuren zu verwischen. Sieht ihm gar nicht ähnlich.

    Ein etwas arg großer Zufall ist, dass gleichzeitig auch noch Jacks Machenschaften bezüglich Projekt Weihnachten ans Licht kommen. Sydney stolpert bei einer SD-6-Mission in Budapest, bei der es um etwas ganz anderes ging, drüber. Die Szene der Folge, die wohl am meisten hängen bleibt, ist die später in Buenos Aires, wo Sydney ganz intuitiv, fast schon roboterhaft, diesen Turm aus Klötzen zusammensetzt.

    Es ist schwer vorstellbar, was in Sydney vorgehen muss, nachdem sie herausgefunden hat, dass die Laufbahn der Agentin offenbar nie ihre freie Entscheidung war. Sie muss sich fragen, ob überhaupt irgendeine Entscheidung in ihrem Leben ihre eigene war oder ob ihr alles als kleines Kind einprogrammiert wurde. Besitzt sie überhaupt noch so etwas wie einen freien Willen? Auf jeden Fall dürfte das Band zu ihrem Vater damit gerissen sein. Und bei aller Glaubwürdigkeit dürfte es sich wenn überhaupt nur sehr schwer und sehr langsam wieder kitten lassen.

    Der Handlungsstrang mit Sloane und dem Gespenst seiner Frau wird auch noch fortgeführt, liefert aber keine neuen Erkenntnisse, sondern zeigt nur mehr vom Gleichen. So langsam könnte die Serie wirklich mal wieder mehr Gas geben.

    4 Sterne

    Besuchte Orte: Wien, Budapest, Buenos Aires
    Besondere Gastfiguren: keine

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  • Hofstedt
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    2.4 Dead Drop

    Weiterhin kommt die 2. Staffel nicht so richtig in Fahrt. Es ist zwar durchweg gute Unterhaltung, aber im Vergleich zu den meisten Folgen der 1. Staffel hat man vom Gefühl her das ganz große Tempo zurückgefahren.

    Das Vater-Mutter-Tochter-Dreieck um Jack, Irina und Sydney bleibt das vorherschende Thema auch in der vierten Folge der Staffel. Und auch diesmal bringt dieser Handlungsstrang wieder auszeichnende Dialoge hervor und hat am Ende der Folge eine sehr spannende Wendung zu bieten: Jack manipuliert die Situation so, dass es für Sydney so aussieht, als hätte Irina sie nach Strich und Faden betrogen, ja sogar ihren Tod eingeplant. Dabei ist es in Wirklichkeit Jack, der Sydney betrügt und sie sogar ansatzweise in Lebensgefahr bringt, um Irina von ihr fernzuhalten. Das ist schon eine ziemlich extreme Nummer, aber nichts anderes ist man von Jack gewohnt.

    Und trotzdem: Ich finde, dass man auf diesem Handlungsstrang langsam etwas zu viel herumreitet. Es sollte auch mal wieder mehr um andere Themen gehen. Zum Beispiel um Sark, der immer, wenn er kurz mal auftritt, mit seiner typischen Art für eine Bereicherung sorgt.

    Sehr vorhersehbar war auch die Will-Handlung, in der eine junge Frau in seiner Selbsthilfegruppe ihn drängt, ihr alles über SD-6 zu erzählen. Es war einfach völlig offensichtlich, dass das eine Agentin ist, die Sloane auf Will angesetzt hat, um herauszufinden, ob er wirklich aufgegeben hat.

    4 Sterne

    Besuchte Orte: Moskau, Madagaskar
    Besondere Gastfiguren: Kendall, Barnett

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  • Hofstedt
    antwortet
    2.3 Cipher

    Bei dieser Folge bleiben vor allem die Auslandsmissionen hängen.

    Besonders die in Sri Lanka, wo Sydney in einem roten Ganzkörperanzug auf einem Rollwagen durch die Treibstoffschächte einer Raketenabschussrampe flitzt. Da sind einige denkwürdige Bilder entstanden. Aber auch die Mission im sibirischen Eis ist ziemlich cool – und das soll auf keinen Fall ein Wortspiel sein.

    Sonst plätschert die Folge größtenteils dahin. Die Gespräche mit Irina, so gelungen sie an sich sind, fressen unheimlich viel Zeit und drücken arg aufs Tempo. Diesmal darf auch Jack zum ersten Mal ran. Und eine weitere allererste Begegnung hat die Folge zu bieten, nämlich die zwischen Will und Vaughn. Bis zur dritten Folge der 2. Staffel hat es gedauert. Und umso kurioser ist, dass die Verantwortlichen vor Serienbeginn darauf bestanden haben, dass Bradley Cooper sich die Haare blond färbt, weil sie Angst hatten, man könnte Will und Vaughn verwechseln.

    Außerdem beginnen die Psychospielchen mit Sloane und seiner verstorbenen Frau. Wenn man die Folge zum ersten Mal sieht, weiß man nicht so recht, was man davon halten soll. Und auch im Rückblick mit dem Wissen späterer Folgen ergeben sich einige größere Fragezeichen – nur aus anderen Gründen. Immerhin sorgt es für eine der wenigen aufrichtigen Szenen zwischen Sydney und Sloane, als sie ihn sehr nachdenklich in seinem Büro vorfindet.

    4 Sterne

    Besuchte Orte: Sri Lanka, Sibirien
    Besondere Gastfiguren: Kendall, Barnett

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  • Hofstedt
    antwortet
    2.2 Trust Me

    Es bleibt für Alias-Verhältnisse recht gemächlich. Man konzentriert sich sehr stark auf Sydneys Mutter und was sie alles Neues zur Geschichte beitragen kann, und baut alles andere drumherum auf.

    Die Dialoge mit ihr – einmal ist Vaughn der Gesprächspartner, zweimal Sydney – sind alle hervorragend geschrieben und gespielt. Man muss sich aber fragen, ob das auf Dauer aufgrund der eintönigen Umgebung und der immer recht langwierigen Szenenübergänge mit mehreren hoch und runter fahrenden Gittertüren nicht schnell eintönig werden könnte.

    Bei der Gelegenheit wird gleich mal die neue CIA-Einsatzzentrale vorgestellt, die eigentlich lange überfällig war. Sie sieht schick aus und sorgt dafür, dass die CIA-Seite und die SD-6-Seite von Sydneys Doppelagententätigkeit nun gleichwertig nebeneinander bestehen können. Kendall zum Operationsleiter zu machen und damit fast schon Hauptfigurenstatus zu geben, war eine sehr gute Idee. Er ist eine starke Persönlichkeit, die Sydney und Vaughn kontra geben und ihnen den Arbeitstag verkomplizieren kann, trotzdem stehen sie alle auf einer Seite und verfolgen dasselbe Ziel.

    Entsprechend sehen wir in der Folge zwei Missionen: Eine SD-6-Mission in Rabat und eine CIA-Mission in Helsinki. Die Rabat-Mission ist nichts Besonderes und verläuft in recht vorhersehbaren Bahnen. Es konnte eigentlich nur so ablaufen, dass Sydney Irina nicht vertraut und dass sich das als Fehler erweist. Nur so konnte sich der Rest der Folge so entwickeln, wie er sich entwickeln sollte. Die Helsinki-Mission ist erheblich spannender, weil Sloane in die Mission hereinplatzt und alles verkompliziert. Das ist leider auch das einzige nennenswerte Spanungshoch der Folge.

    In der Folge wird sehr häufig der Name „Peter Fordsen“ erwähnt. Leider sprechen die Synchronsprecher den Namen oft nicht sehr deutlich aus, sodass „rds“ sehr nach „tz“ klingt. Das kann mitunter irritierend sein.

    4 Sterne

    Besuchte Orte: London, Rabat, Helsinki
    Besondere Gastfiguren: Kendall

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  • Hofstedt
    antwortet
    2.1 The Enemy Walks In

    Für die Eröffnungsfolge der 2. Staffel hat man sich eigentlich einen ziemlich cleveren Einstieg überlegt, indem man alles im Nachhinein während eines Psychiatergesprächs aufrollt.

    Es funktioniert ganz gut für Neueinsteiger, die schnell einen hilfreichen Überblick darüber bekommen, worum es in der Serie geht, während treue Zuschauer der 1. Staffel nochmal eine Gedächtnisauffrischung bekommen. So ist man schnell und bequem wieder in der Serienroutine drin. Der Nachteil ist nur: Die Spannung und die Finalatmosphäre der vorherigen Folge verpuffen dadurch fast komplett. So wird die Folge schnell zu einer recht gewöhnlichen Alias-Folge und das hätte nicht sein müssen.

    Die ganzen Cliffhanger und vermeintlichen Sackgassen aus dem vorangegangenen Staffelfinale werden zügig und nüchtern abgearbeitet und das auch größtenteils überzeugend und plausibel. Nur bei Vaughn strapaziert man etwas die Glaubwürdigkeit, wie er einerseits aus dem Wasser rauskommt und andererseits von Khasinaus Leuten nicht sofort getötet, sondern nach Frankreich verfrachtet wird, um irgendwelche nicht näher definierten medizinischen Experimente an ihm durchzuführen.

    Will Tippin lebendig und in der Serie zu behalten erforderte den größten Einfallsreichtum und das hat man sehr gut gelöst. Jack hat sich mal wieder für ihn eingesetzt, obwohl Will ihm sicher herzlich egal ist, aber natürlich macht er es für Sydney. Etwas schade ist dagegen, dass Dixon letztlich doch Sydney an Sloane verraten hat. Das nimmt etwas von der starken letzten Szene der beiden weg. Wir sehen auch die Trauerfeier für Emily und denken uns angesichts der Szenen aus der vorherigen Folge unseren Teil dabei.

    Zentrales Element der Folge ist aber sicherlich Sydneys Mutter. Zunächst verläuft alles, was mit ihr zu tun hat, in recht vorhersehbaren Bahnen: Ihr erstes Gespräch mit Sydney, Sydneys Gefühle ihr gegenüber, die sie bei den Gesprächen mit Barnett schildert, und wie Khasinau, nachdem er nun als Handlungselement nicht mehr gebraucht wird, mal eben von Irina entsorgt wird. Das alles konnte man so ähnlich schon erwarten. Für Überraschung sorgt erst das Ende, als sie sich der CIA stellt. Andererseits ist es nicht schwer zu erraten, warum die Autoren sich für diesen Weg entschieden haben: Es erlaubt in den nächsten Folgen verstärkte Interaktionen zwischen ihr und Sydney bzw. Jack. Mir hat diese Wendung nicht so gefallen. Sie schränkt Irinas Handlungsspielraum stark ein und es scheint relativ klar, wie dieser Handlungsstrang nun verlaufen wird, denn allzu viele überraschende Möglichkeiten hat man nicht.

    4 Sterne

    Besuchte Orte: Cap Ferrat, Barcelona
    Besondere Gastfiguren: Weiss, Khasinau, Barnett

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