Alias - Die Agentin (Pro7) - SciFi-Forum

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Alias - Die Agentin (Pro7)

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  • Hofstedt
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    Alias: 1.10 Spirit

    In der Folge tritt endlich Jack Bristow mehr in den Vordergrund. Bisher wurde er in der Serie relativ dosiert eingesetzt und hat trotzdem bereits enormen Eindruck hinterlassen. Man hat das Gefühl, dass seine ganze Existenz nur so mit Geheimnissen vollgestopft ist und fast jedes Mal, wenn er in irgendeiner Szene auftritt, muss zwangläufig eins herausfallen. Wie Zutaten aus einem zu voll belegten Sandwich.

    Er lebt total in dieser Welt der Agenten und Verschwörungen und im Gegensatz zu Sydney kann er sie nicht einmal für eine Minute verlassen. Dazu kommt seine sehr reservierte Art, die dazu führt, dass nicht nur sein Leben als Geheimagent, sondern auch sein Privatleben ein einziges Geheimnis ist. Wie lieb und teuer seine Tochter ihm ist, bekommt man nur in Form subtiler Anzeichen mit. Nur hin und wieder wird es in seinem Verhalten deutlich – aber es wird deutlich. Dass er auch bereit ist, Grenzen zu überschreiten, um Sydney zu schützen, wussten wir zwar schon, aber in dieser Folge wird der eindeutige Beweis angetreten.

    Ich wusste schon gar nicht mehr, dass in der Folge gar kein Zweifel daran gelassen wird, dass Jack einen Unschuldigen opfert, um Sydney zu retten. In meiner Erinnerung war da zumindest noch ein kleines Fragezeichen, ob das Opferlamm Russek nicht doch ein feindlicher Spion war. Vielleicht wäre es mir sogar lieber gewesen, wenn man das etwas offener gelassen hätte. Und ja, Russek wusste über SD-6 Bescheid und war gar nicht so unschuldig, aber das, wofür er gehängt wurde, hat er tatsächlich nicht getan. Zu seiner Rechtfertigung weist Jack auf den Zeitdruck hin, unter dem er stand. Und er stellt die Frage in den Raum, wie andere an seiner Stelle gehandelt hätten, wären sie in derselben Situation gewesen.

    Für Sydney ist es eine weitere Last, die sie mit sich herumtragen muss. Ihr Vater hat ihr das Leben gerettet, aber dafür ist ein anderer gestorben. Als wäre ihre Beziehung zu ihrem Vater nicht schon kompliziert genug. Und ist es natürlich die passende Ironie, dass sie kurz danach in die Situation kommt, ihm das Leben retten zu müssen, nachdem er von Ineni Hassan gefangen genommen wurde. Aber auch da stellt sich wieder heraus, dass alles ganz anders ist: Jack hatte die Gefangennahme geplant, um an Hassan heranzukommen, und nun ist Sydney wieder diejenige, deren Leben in Jacks Händen liegt. (Wobei der Cliffhanger jetzt nicht so aufregend ist, wie er sein soll. Es bieten sich genug Möglichkeiten für Jack, aus dem Dilemma leicht wieder rauszukommen.)

    Noch ein paar Randnotizen: Will hört erstmals den Begriff SD-6 und malt damit eine neue, besonders fette Zielscheibe auf seinen Rücken. Sydneys Trick, eine Hotelzimmernummer rauszukriegen, fand ich sehr clever („Sorry wegen der lauten Musik letzte Nacht – ach, Sie sind gar nicht der Herr aus Zimmer 47?“). Jennifer Garner macht zum ersten und nicht zum letzten Mal eine Bombenfigur im Bikini und es wäre mal interessant, den Zusammenhang aus TV-Quoten-Entwicklung und Freizügigkeit von Sydneys Outfits zu untersuchen. Und bei Gelegenheit muss ich unbedingt ein paar ausführlichere lobende Worte zu Sydneys Synchronsprecherin loswerden, die schon seit Serienbeginn einen grandiosen Job macht.

    4 Sterne

    Besuchte Orte: Kenia, Havanna
    Besondere Gastfiguren: Jenny, Amy Tippin, Ineni Hassan

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  • Hofstedt
    antwortet
    1.9 Mea Culpa

    SD-6 ist Sydney auf den Fersen und ihre Enttarnung als Doppelagentin steht mehrmals stark auf der Kippe. Diese ständig im Hintergrund lauernde Gefahr, dass Sydney entlarvt wird, kann viel mehr Spannung erzeugen als jede lebensbedrohliche Situation bei irgendeinem Auftrag.

    Dieses besondere Knistern zieht sich durch die ganze Folge, der spannungsmäßige Höhepunkt ist aber die Situation im Park, als Sloane Sydney vermeintlich liquidieren will und Jack glaubt erkannt zu haben, dass das nur eine Finte ist. Je nachdem, ob Jack Recht hat oder nicht, kann die CIA durch ihr Eingreifen Sydney entweder das Leben retten oder das genau Gegenteil bewirken. Das ist unheimlich clever, sowohl von Sloane als auch Jack als auch den Autoren, die sich das ausgedacht haben. Die ganze Zeit sitzt man wie auf heißen Kohlen.

    Besonders interessant ist, dass Sloane die ganze Zeit über sogar auf Sydneys Seite steht und sie mehrmals gegen diesen Allianz-Bluthund verteidigt. Er will überhaupt nicht, dass Sydney irgendwas passiert. Ist er so sehr von ihrer Loyalität überzeugt? Will er einfach nur nicht eine seiner besten Agents verlieren? Oder steckt noch mehr dahinter. In der Folge wird erstmals angedeutet, Sloane könnte Sydneys Vater sein. So eine Enthüllung würde mir gar nicht gefallen. Es wäre einfach viel zu klischeehaft für den Hauptbösewicht einer Serie über Intrigen und Verschwörungen. Das hatten wir schon mit dem Krebskandidat viel zu oft, der sich jedem gegenüber als Vater geoutet hat, der nicht bei Drei auf den Bäumen war.

    Außerdem spricht Will zu ersten Mal mit der Stimme, der die Blumenwanze gehört. Und bei meinem wer weiß wievielten Alias-Durchlauf konnte ich mich nun endlich daran erinnern, wer sich letztlich als Besitzer der Wanze herausstellen wird. So kann man diesen Handlungsstrang in einem ganz anderen Licht sehen.

    Jedenfalls sorgt die hohe knisternde Spannung während der ganzen Folge dafür, dass es der erste Volltreffer seit der Pilotfolge für mich ist.

    6 Sterne!

    Besuchte Orte: Toskana, Genf
    Besondere Gastfiguren: Weiss, Diane Dixon

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  • Hofstedt
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    1.8 Time Will Tell

    In dieser Folge wird endlich die Handlung fortgesetzt, die vier Folge zuvor plötzlich unterbrochen wurde, um andere, meiner Meinung nach deutlich uninteressantere Handlungsstränge zu verfolgen. Nun darf Sydney sich also wieder mit Anna Espinosa batteln und hinter Rambaldi-Artefakten herjagen. Und erstmals kommt dabei so richtig Mystery- und Abenteuer-Atmosphäre auf – eine neue Zutat, die die Serie noch einmal ganz entscheidend bereichert.

    Besonders Sydneys Treffen mit dem italienischen Uhrmacher sticht heraus, weil dabei ganz klar angedeutet wird, dass der Kerl nicht einfach nur ein Nachfahre des ursprünglichen Uhrmachers war, sondern er selbst. Rambaldi hatte ihm laut eigener Aussage versprochen, dass er ein unglaublich langes Leben haben würde. Und er sagte ihm auch den Zeitpunkt seines Todes heraus und obwohl es nicht weiter konkretisiert wird, kann man einen naheliegenden Rückschluss ziehen: Einige 100 Jahre in der Zukunft, wenn eine junge Amerikanerin ihm die damals gefertigte Uhr zur Reparatur vorbeibringt. Erneut belohnt die Serie den Zuschauer dafür, dass er aktiv mitdenkt, und dafür bin ich immer sehr dankbar.

    Einen kompletten Gegenpol dazu nimmt die Suche bei SD-6 nach einem möglichen Maulwurf ein, weil das wieder dieser ganz klinische Agentenkram ist. Es geht wieder darum, dass der geringste Fehler Sydney als Doppelagentin entlarven könnte, und um die pausenlosen Bemühungen, dem Ungeheuer einen Schritt voraus zu sein. Die Serie deckt mittlerweile dadurch ein ziemlich breites Genre-Spektrum ab und auch das ist ein ganz entscheidender Teil des Reizes, den sie für mich ausmacht.

    Die Folge endet mit zwei wichtigen Fünden, nämlich Wills berühmter Blumenwanze und dem Tagebuch von Rambaldi, das noch für jede Menge Wirbel sorgen wird. Und einem etwas billigen Cliffhanger, sowohl erzähl- als auch tricktechnisch, der wohl der Hauptgrund ist, warum es sternemäßig – noch – nicht wieder nach oben geht.

    4 Sterne

    Besuchte Orte: Oxford, Positano, Argentinien
    Besondere Gastfiguren: Anna Espinosa, Litvack, Professor Choy

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  • Hofstedt
    antwortet
    1.7 Color Blind

    Die Mission in der rumänischen Nervenklinik nimmt auch noch den Großteil dieser Folge ein. Zur Abwechslung ist es auch mal ganz nett, dass eine Mission so viel Zeit bekommt, um sich zu entfalten. Trotzdem bevorzuge ich es, wenn die Serie ordentlich Gas gibt.

    Der Schlüsselmoment der Folge ist natürlich die Enthüllung, dass Sheppard derjenige war, der Danny ermordet hat. Die Erkenntnis trifft einen wie ein Schlag. Sydney ist vollkommen fertig, nicht nur weil sie das alles dadurch nochmal durchleben muss. Man hat auch den Eindruck, dass sie bereits gewisse Sympathien für Sheppard entwickelt hatte. Und sie weiß natürlich auch, dass ihn eigentlich keine Schuld trifft, weil er darauf programmiert wurde und nur das Werkzeug anderer war. Und trotzdem: Es waren seine Hände. Jennifer Garner spielt das alles ganz hervorragend, überhaupt ist sie in der gesamten Folge mal wieder großartig.

    Wie Sydney nach dieser Enthüllung mit Sheppard umgeht und ihm dabei hilft unterzutauchen, weil sie letztlich Mitleid mit ihm hat, fand ich wirklich klasse. Immerhin wird auch sehr deutlich, dass auch Sheppard sehr unter der Erkenntnis, was er ihr und anderen angetan hat, leidet. Es wäre dennoch wirklich interessant gewesen zu sehen, wie Sydney mit diesem Wissen von Anfang an in die Mission gegangen wäre. Oder wenigstens wir Zuschauer. Das hätte zwar die dicke Überraschung deutlich abgemildert, aber dafür wäre schon in der letzten Folge viel mehr Pfeffer in der Mission gewesen.

    Noch zwei Randnotizen: Aufgrund der komplexen Story begegnen sich einige Hauptdarsteller der Serie so gut wie nie. Hier erleben wir die erste Begegnung von Jack und Vaughn, die auch ziemlich denkwürdig ausfällt. Außerdem wundere ich mich, warum Sydney aus der rumänischen Nervenklinik unbedingt über Tirana, Albanien rausgeholt wird. Dafür muss sie vorher noch durch mindestens zwei andere Länder.

    4 Sterne

    Besuchte Orte: Rumänien
    Besondere Gastfiguren: Charlie, Jenny, Litvack

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  • Hofstedt
    antwortet
    1.6 Reckoning

    Der Anfang der Folge arbeitet die Tragödie um die getöteten CIA-Agenten in der explodieren Fabrik auf, wobei ein Wortwechsel bei mir immer besonders hängen bleibt. Sydney sagt da: „Diese Männer sind umsonst gestorben.“ und Vaughn erwidert: „Nein, diese Männer sind für ihr Land gestorben.“ und ich denke mir dann immer: „Also umsonst.“

    Von den ganzen laufenden Nebenhandlungssträngen ist aktuell der um Sydneys Verdacht, ihr Vater könnte ein KGB-Doppelagent sein, der interessanteste. Man zieht zwar nie ernsthaft in Betracht, dass Jack wirklich ein russischer Agent ist, aber es ist trotzdem klar, dass da irgendeine große Enthüllung über ihn und den Tod von Sydneys Mutter aussteht. Man kann allerhand Spekulationen anstellen und gespannt auf die Auslösung warten.

    Der mit Abstand uninteressanteste Handlungsstrang der Folge, sogar der bisherigen Serie, sind die Beziehungsprobleme von Francie. Die Szenen, die sich um sie und Charlie drehen, kommen mir immer wie reines Füllmaterial vor. Hier darf Charlie immerhin eine kleine Überraschung verkünden und eine nette Gesangsdarbietung zum Besten geben, aber das ist auch schon das Höchste der Gefühle, das diese Nebenhandlung hervorrufen kann.

    Zum Ende wird es wieder spannend, wenn Sydney sich in eine rumänische Nervenklinik einweisen lässt, um an den Winter Soldier ranzukommen. Diese Szenen haben eine tolle Atmosphäre und sind sehr stimmungsvoll gestaltet. Es ist nur schade, dass man in dieser Folge noch nicht erfährt, welche große Bedeutung diese Mission für den Haupthandlungsbogen und für Sydney persönlich hat. So wirkt die Story leider etwas nebensächlich und sie hätte von Anfang an viel mehr Interesse geweckt, wenn man schon wüsste, was man in der nächsten Folge erfährt.

    4 Sterne

    Besuchte Orte: London, Rumänien
    Besondere Gastfiguren: Weiss, Charlie, Jenny, Amy Tippin

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  • Hofstedt
    antwortet
    1.5 Doppelgänger

    Die Folge beginnt mit der ersten Autoverfolgungsjagd der Serie. Und natürlich kann Alias nicht einfach eine normale Autoverfolgungsjagd bringen, das wäre zu leicht. Deswegen muss Dixon währenddessen noch eine Herz-OP im fahrenden Wagen durchführen. Es sind diese bewussten, forcierten Übertreibungen, für die sich die Serie liebe.

    Danach folgt die Mission in Berlin, die selbst für Alias-Verhältnisse ganz besonders verstrickt ist: SD-6 will einen Wissenschaftler rekrutieren, die CIA ersetzt ihn durch einen eigenen Agenten und schnappt sich den Wissenschaftler selbst. Der Austausch muss vor der Nase des ahnungslosen Dixon stattfinden. Auch danach bleibt es verstrickt, als der CIA-Agent bei SD-6 mit Jacks Hilfe mit Informationen versorgt werden muss, ohne dass Sloane Verdacht schöpft.

    Der B-Plot mit Wills Nachforschungen zu Dannys Tod und der ominösen Kate Jones (die eigentlich eine Tarnidentität von Sydney war) erhöht zusätzlich die Gesamtkomplexität. Der Handlungsstrang zieht sich über etliche Folgen, man bekommt immer nur ein paar Informationsschnipsel dazu und muss konzentriert am Ball bleiben, um dieser Handlung immer folgen zu können.

    Was für ein eingespieltes Team Sydney und Dixon sind, obwohl sie ihm ständig etwas vormachen muss, wird in dieser Folge besonders deutlich. Und wie sehr es Sydney belastet, dass sie ihm nicht die Wahrheit sagen kann. Zu dem tragischen Unfall am Ende der Folge kommt es letztlich nur, weil Dixon über Teile dessen, was während ihrer Missionen passiert, im Unklaren bleibt. Und trotzdem: Man muss einsehen, dass die Entscheidung, ihn nicht einzuweihen, für ihn und seine Familie (die wir hier erstmals kennenlernen) wohl das Beste ist.

    5 Sterne

    Besuchte Orte: Berlin, Badenweiler
    Besondere Gastfiguren: Weiss, Diane Dixon (1. Auftritt), Steven und Robin Dixon (1. Auftritt)

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  • Hofstedt
    antwortet
    1.4 A Broken Heart

    In dieser Folge nimmt der private Kram zum ersten Mal deutlich mehr Raum ein als der Agentenkram. Dementsprechend fällt sie im Vergleich zum starken Eröffnungstrio für mich etwas ab.

    Die kurzen Missionen sind trotzdem wieder sehr denkwürdig. Wir schließen zuerst noch die Mission in Berlin ab, wobei da vor allem die Leistungsfähigkeit von Sydneys Gehirn beeindruckt. Sie merkt sich einfach mal einen 40- bis 50-stelligen Binärcode unter Zeitdruck innerhalb von Sekunden, um ihn später während größerer körperlicher Anstrengung fehlerlos wiederzugeben. Das soll irgendjemand mal nachmachen. Die Mission in Marokko bleibt vor allem wegen Sydneys rotgrünem Outfit und der tollen Atmosphäre an diesem Basar hängen.

    Vaughn, der bisher für mich nicht zu den allerinteressantesten Hauptfiguren der Serie gehört hat, hat den ersten wirklich nachwirkenden Sympathiemoment. Es wird einem bewusst, dass er total unverhofft zum einzigen Menschen in Sydneys Leben geworden ist, zu dem sie zu 100% ehrlich sein kann. Und sein trockenes „Du hast gerade deinen Beeper in den Pazifik geworfen.“ war die willkommene Auflockerung, die Sydney und auch wir Zuschauer gebracht haben.

    Die Folge enthält außerdem den wahrscheinlich größten Bruch in der gesamten Serie. Die ersten ca. 15 Minuten geht es zuerst um eine Story, die dann abrupt unterbrochen wird. Und es beginnt eine völlig andere Story, die mit der davor nicht das Geringste zu tun hat. Der Übergang zwischen den Storys geschieht mitten in einer Briefingszene. Sloane sagt einfach nur: „Unterdessen haben wir einen neuen Fall.“ und das war’s. So sehr ich den Anspruch der Serie, ihre Zuschauer zu fordern, sonst schätze, das war dann doch etwas unelegant.

    4 Sterne

    Besuchte Orte: Malaga, Marokko, Sao Paulo
    Besondere Gastfiguren: Anna Espinosa, Weiss, Charlie, Jenny

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  • Holger58
    antwortet
    Ich habe die Serie kimplett auf DVD gesehen. Spannend war sie auf alle Fälle bis zum Ende. Der fiktive Rambaldi-Block war an manchen Stellen zu fiktiv. Was man nicht übersehen darf ist die amerikanische Sichtweise was Geheimdienste so alles "dürfen" und das sich die CIA das Recht herausnimmt auch bei "Verbündeten" schalten und walten zu dürfen wie sie wollen und alleine ihre Sichtweise das Maß aller Dinge ist. Temporär darf auch mit den größten Schurken zusammengearbeitet werden. Der Zweck heiligt die Mittel. Dieses Kredo ist näher der Realität als der Zuschauer denkt.

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  • Hofstedt
    antwortet
    1.3 Parity

    Wir bleiben beim Grundkonzept, das man uns in der vorherigen Folge vorgestellt hat, aber mit allen möglichen Variationen, damit es schön abwechslungsreich bleibt. Die Einführung von Anna Espinosa, einer ebenbürtigen Gegenspielerin für Sydney, erhöht nochmal die Stakes auf den Auslandsmissionen. Die Einführung von Milo Rambaldi gibt der Serie einen roten Faden, der alles Geschehen, das damit zusammenhängt, bedeutungsvoller macht.

    Die Mission in Madrid hat einen extrem hohen Unterhaltungswert. Es kristallisiert sich bereits die Systematik der Serienmacher heraus: Man versucht auf jeder Mission etwas Neues, Charakteristisches zu bringen, sodass sich jede auf ihre Weise im Gedächtnis festheftet. Dabei geht man wie bei einer Komposition vor, bei der man Land, Location, Sydneys Outfit und Frisur, Atmosphäre, Dynamik und Musikuntermalung harmonisch aufeinander abstimmt.

    Im Vergleich haben mich die privaten Momente zwischen den Missionen – für andere Zuschauer gerade das, weswegen sie Alias besonders schätzen – immer deutlich weniger interessiert. Ich habe dann immer eher darauf gewartet, wann es endlich mit der Mission weitergeht. Schön, Will und Sydney küssen sich. Sicherlich ein heikler Moment, aber auch ein ziemlich offensichtliches Strohfeuer. Man kann eigentlich sofort davon ausgehen, dass das nirgendwo hinführen wird.

    Auch beim Cliffhanger bringt man eine neue Variation – und ich muss sagen, dass ich das direkt wesentlich effektiver finde, als Sydney irgendwie in Gefahr zu bringen, wo sowieso klar ist, dass sie da in der nächsten Folge wieder rauskommen wird. Aber nach dieser Folge wollte ich unbedingt sofort wissen, was in dem blöden Koffer ist.

    5 Sterne

    Besuchte Orte: Madrid, Berlin
    Besondere Gastfiguren: Weiss, Charlie, Anna Espinosa (1. Auftritt), Litvack (1. Auftritt), Ineni Hassan, Professor Choy (1. Auftritt)

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  • Hofstedt
    antwortet
    1.2 So It Begins

    Die Folge dient hauptsächlich dazu uns beizubringen, wie Alias im regulären Episodenbetrieb funktioniert. Dazu darf uns Vaughn gleich am Anfang mal zeigen, dass wir uns auf eine längere Angelegenheit einstellen dürfen, indem er uns diesen riesigen Plan von SD-6 zeigt. Für den Rest der Folge sehen wir eigentlich typischen Agentenkram, wie er auch bei James Bond und Konsorten vorkommt: Wir reisen durch die Gegend, beschaffen Informationen und MacGuffins, schlüpfen in Undercover-Rollen, verkloppen die Bösen, alles ganz standardmäßig – wären da nicht die zusätzlichen Ebenen, die Alias immer mitbringt.

    Es ist diese Komplexität, die Alias von anderen Ausführungen des Agentengenres abhebt: Sydney arbeitet eigentlich für die Bösen und dürfte das eigentlich nicht wissen, weiß es aber. Ihre Kollegen wie Dixon und Marshall wissen es dagegen nicht. Gleichzeitig arbeitet Sydney aber eigentlich-eigentlich für die Guten, was wiederum die Bösen nicht wissen dürfen, und so gibt es die ganze Zeit dieses Spiel mit doppelten und dreifachen Böden, die ständig berücksichtigt werden müssen. Das ist vielleicht das, was ich an der Serie am meisten mag: Das man als Zuschauer gefordert wird und die Macher einem zutrauen, einer sehr komplexen Story zu folgen, noch dazu in einem ziemlich irren Tempo.

    Weiterhin bleibt Jack Bristow ein Faktor, der die ganze Geschichte zusätzlich um etliche Verstrickungen erweitert. Auch in Folge 2 bringt er in jeder Szene, in der er auftaucht, eine dicke Überraschung mit. Außerdem gibt es in der Folge den ersten Auftritt von Sarah Shahi als Wills Praktikantin Jenny. Leider ist es nur eine kleine Rolle, aber jede Sekunde Screentime, die sie in der Serie bekommt, ist ein Fest für die Sinne.

    Natürlich endet die Folge mit einem Cliffhanger. Wobei, heute sagen wir „natürlich“, aber anscheinend war das damals eine große Sache, die sogar ein bisschen kontrovers war. Cliffhanger kannte man damals wohl nur von Soaps, nicht von respektablen Qualitätsserien. Heute ist das völlig normal, fast schon obligatorisch, und es ist cool sich bewusst zu machen, welche prägende Rolle Alias dabei gespielt hat.

    5 Sterne

    Besuchte Orte: Paris, Moskau, Virginia, Kairo
    Besondere Gastfiguren: Weiss, Charlie (1. Auftritt), Jenny (1. Auftritt), Ineni Hassan (1. Auftritt)

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  • Hofstedt
    antwortet
    1.1 Tödliche Wahrheit

    Oft brauchen die besten Fernsehserien eine Weile, um erst so richtig gut zu werden, und man ahnt am Anfang noch gar nicht, wie viel Potential in ihnen steckt. Bei Alias dagegen wusste man schon nach dem Pilotfilm: Diese Serie wird richtig geil.

    Man erkennt in jeder Szene die Ambitionen, nicht irgendeine Serie zu schaffen, sondern eine ganz besondere Serie. Das gilt nicht nur für die Drehbuchautoren, sondern für jede einzelne Abteilung, vom Schnitt über Kameraführung und Choreografie bis zur Musikuntermalung. Überall merkt man, dass hervorragende Leute ihr Bestes geben.

    Ganz besonders sticht das durchweg grandiose Schauspieler-Ensemble heraus, das man für die Serie zusammenstellen konnte, allen voran natürlich Jennifer Garner, die schon hier beweist, dass sie eine der besten Schauspierinnen der Welt ist. Allein die Szene, in der die Leiche entdeckt, ist wohl eine der am besten geschauspielerten Szenen, die mir in irgendeiner Serie untergekommen ist.

    Man versucht mit besonders ikonischen Momenten gleich mal Erinnerungswerte zu schaffen, wie mit Sydneys roten Haaren, dem Asiaten mit der Brille, die Vorstellung von SD-6 oder dem Müller-Gerät. Man hat Jennifer Garner in einigen Szenen sich im Takt zu Musik bewegen lassen, damit alles flüssiger und dynamischer aussieht. Bei den Actionszenen hat man großen Wert auf Einzigartigkeit und Wiedererkennbarkeit gelegt, sodass man nur ein Stichwort hören muss, wie „Tiefgarage“ oder „Labor“ oder „Stuhlsalto“ und man weiß sofort, was gemeint ist.

    Die Handlung wird nichtlinear erzählt, ein Stilmittel, das – sofern die Story es auch hergibt – fast immer zu meinen Favoriten gehört. Ständig schneidet man auch verschiedene Szenen, die zeitlich, örtlich und thematisch gar nicht zusammenhängen, ineinander und sorgt so für ein wahnsinniges Erzähltempo und einen konstanten Sog, der einen an die Handlung fesselt. Dazu kommt eine beeindruckende Dichte an überraschenden Wendungen. Allein Jack lässt in jeder Szene, in der er vorkommt, irgendeine Bombe platzen, die wieder alles in einem völlig anderen Licht erscheinen lässt.

    Deswegen ist Tödliche Wahrheit nach wie vor der beste Serienpilot, den ich bisher gesehen habe.

    6 Sterne

    Besuchte Orte: Taipeh
    Besondere Gastfiguren: Weiss (1. Auftritt), Dr. Lee (1. Auftritt), Danny Hecht (1. Auftritt), Amy Tippin (1. Auftritt)

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  • Rommie's Greatest Fan
    antwortet
    Ehrlich gesagt habe ich mir von der Folge Alle Zeit der Welt ein klein wenig mehr fürs Staffelfinale erwartet. Irgendwie waren meine Erwartungen in Bezug auf die Rambaldi-Story ein wenig anspruchsvoller und ich dachte da kommt dann der große "Knall", welcher aber leider ein wenig ausblieb.
    Sehr gut gefallen hat es mir das beim Staffelfinale so gut wie alle wichtigen Charaktere der Serie dabei waren und das deren Schicksal bzw. deren weiterer Weg gezeigt wurde. Besonders schön fand ich es auch das Nadia wieder mit von der Partie war (als Erscheinungen von Sloane), obwohl sie schon tot ist. Ganz nett fand ich die Rückblenden, welche ein klein wenig Sydneys Kindheit zeigten und besonders gut gefallen hat mir die Szene mit Jack und Sydney, wo sich dieser von seiner Tochter verabschiedete. Diese Szene wurde sehr traurig, aber gefühlvoll umgesetzt.
    Alles in allem war das ein schöner und großteils spannender Abluß der Serie, welcher von mir gute fünf von sechs Sterne bekommt.

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  • Rommie's Greatest Fan
    antwortet
    Die Folge Vergeltung bekommt fünf von sechs Sterne von mir, da diese sehr spannend war. Angefangen hat diese ja schon mal sehr gut mit der Ausspionierung der Prophet Five Gruppe durch das APO-Team. Hierbei fand ich die Szene mit Marshall, welcher als einziger mit einem T-Shirt in der Sauna war, besonders witzig. Aber auch die darauf folgende Entführung von Marshall und Rachel durch die Handlanger von Sloane wurde spannend inszeniert. Mich überraschte ja sogar Marshall ein wenig, der bei der Folter nicht eingebrochen ist. Weiters fand ich Rachel bei diesem Teil auch ganz gut, da sie in beeindruckender Weise sich selbst und Marshall befreite.
    Sloane lief in dieser Folge zu seiner psychopathischen Höchstform auf und machte mit seinen Handlungen die Story besonders dramatisch. Ich bin schon mal sehr gespannt wie das alles enden wird!

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  • Rommie's Greatest Fan
    antwortet
    Gut gefallen an der Folge Nichts für ungut hat es mir das man endlich erfährt was Tom mit seinem privaten Projekt bezweckt und für zusätzliche Spannung sorgte Marshall, der Tom auf die Schliche bezüglich seiner privaten Tätigkeiten kommt. Hierbei war es sehr schön zu sehen das Rachel hinter Tom steht und ihm trotzdem noch immer helfen will, obwohl er sie belogen hat.
    Aber auch die Story rund um Sydney, welche sich als Anna Espinosa ausgibt und so zu Prophet Five Zugang bekommt, wurde spannend weitergesponnen. Hierbei fand ich das Aufeinandertreffen von Sydney und Sloane klasse. Sowie auch die Szene sehr gut umgesetzt wurde, wo Sloane Anna im Gefängnis umbringen wollte. Schlussendlich bekommt Sloane auch raus das die gedachte Anna Espinosa in Wahrheit Sydney ist. Ich bin schon mal gespannt wie er diese Information verwenden wird.
    Somit vergebe ich gute vier von sechs Sterne für diese Folge.

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  • Titan
    antwortet
    Somit kann ich dann meine Theorie meines letzten Posts mit Sparmaßnahmen wiederrufen, das war dann sicherlich nicht der Grund ihres Serientodes.

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