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    #31
    Habe den Thread jetzt nur überflogen; genaues Lesen kommt dann morgen, daher nur in Kürze:

    Das war eine gute LOST-Folge, vielleicht sogar eine sehr gute. Die vielen tollen Charaktermomente, die Flashbacks zu früheren Staffeln, waren sehr gut und wirklich schön umgesetzt, genau wie im DS9-Finale. "The End" schafft es imo gekonnt, den Zuschauer nochmal emotional schön einzulullen. Dass die Serie da aufhört, wo sie einst angefangen hat, nämlich mit Jack, der inmitten von Bambus liegt, war ein nettes Stilmittel.

    Storytechnisch hingegen ist so gut wie nichts gekommen. Der Kampf Gut gegen Böse wird in einem guten, alten männlichen Faustkampf ausgetragen und die Geschichte (zumindest ein Teil davon) somit zu Ende erzählt, ohne jedoch aufgelöst zu werden.

    Die Folge ist als reines Staffelfinale gut, als Serienfinale aber nicht tauglich. Insofern erfüllt sie meine Erwartungen komplett.

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      #32
      Also ich finde diese letzte Folge ziemlich schwach. Ja, sie hatte einige wunderbare Momente für die Charaktere (als sich James und Juliette wiedergesehen haben, hab ich fast geheult) und für sich gesehen einen nette Abschluss gebracht. Aber eben nur, wenn man die Sache grob betrachtet und sich nicht näher mit der Serie und den ganzen Rätseln beschäftigt. In der Hinsicht bin ich ehrlich gesagt tierisch verärgert, dass kaum Fragen beantwortet wurden. Sowieso finde ich die Sache mit dem Licht etc. doch etwas zu Fantasy lastig und daher hatte mir die 6. Staffel etwas weniger gefallen. Aber gut, das ist eine reine Geschmacksfrage. Wesentlich ist eigentlich nur, dass ich mich etwas verarscht fühle, weil einfach zu viel offen gelassen wurde (ich hatte ja gar nicht erwartet, dass jede Frage bis ins kleinste Detail erklärt wird, aber wenigstens die Hauptfragen wären schön gewesen)...

      Wie gesagt: Oberflächlich gesehen hat mir die Folge auf der emotionalen Ebene wirklich gut gefallen, aber als Finale einer Serie, die v.a. auf Mysterien aufgebaut ist, ist es ein ziemlicher Reinfall. Im Moment würde ich so zu 3 Sternen tendieren, aber ich glaube, ich muss mir nochmal die ganze Serie in diesem neuen Licht ansehen, um eine endgültige Wertung zu geben.

      Das älteste deutsche Stargate-Rollenspiel auf www.stargate-universe.de
      "Aber Josua sprach zu den zwei Männern, die das Land ausgekundschaftet hatten: Geht in das Haus der Hure und führt das Weib von dort heraus mit allem, was sie hat, wie ihr versprochen habt."

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        #33
        Zitat von quest Beitrag anzeigen
        Ich kopiere mich einfach nochmal von Seite 1, wo ich das schonmal dargelegt habe, besonders markante Stellen nochmal hervorgehoben.
        Okay, also im Grunde genau die Linie der Kritiker. Es wurde nur das (halbwegs) aufgelöst, was erst im Laufe der letzten Staffel eingeführt wurde.

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          #34
          Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
          Okay, also im Grunde genau die Linie der Kritiker. Es wurde nur das (halbwegs) aufgelöst, was erst im Laufe der letzten Staffel eingeführt wurde.
          Jein. Das Licht ist gerade erst eingeführt worden, ja. Aber nicht seine Wirkung (womit ich nicht behaupten will, dass das damit vorausgeplant war.)
          Das "Licht des Lebens" hat ja unverkennbar eine gewisse Kraft. Und über diese Kraft haben wir das Licht schon die ganze Serie über kennen gerlernt (die Autoren haben das eben später zu diesem Licht gemacht).
          Die Dharma Initiave mit ihren ganzen Forschungsstationen, diese Kraft (also das Licht) untersuchen/kontrollieren wollen oder die Anderen, die dagegen angehen, weil Jacob das Licht beschützen muss...all das passt imho damit zusammen.
          Das habe ich deswegen auch in meiner Zusammenfassung auch so erwähnt.

          Deswegen sehe ich nicht, dass das Ende null Bezug zum Rest der Serie haben soll. Stimmt meiner Meinung nach einfach nicht.
          Fürchte Dich nicht vor dem langsamen Vorwährtsgehen, nur vor dem Stehenbleiben!

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            #35
            Zitat von quest Beitrag anzeigen
            Außerdem hätte mir kein Finale - auch wenn ich ebenso enttäuscht geworden wäre wie die Mehrheit hier im Thread - die schöne LOST-Zeit nehmen können, die ich in den vergangenen Jahren gehabt habe. Das spannende Warten nach einem Cliffhanger, der rauchende Kopf nach diversen WTF-Ereignissen, die schönen und emotionalen Charaktermomente, (auch die hand voll schlechter Folgen )...und nicht zuletzt das Diskutieren und Spekulieren nach jeder Folge mit Gleichgesinnten im Real Life und natürlich in Foren. Und wegen dieser schönen Erinnerungen hätte mich kein Finale dazu hinreißen lassen, Kommentare wie "Das versaut die ganze Serie" oder "6 Jahre meines Lebens verschenkt" abzugeben - denn das stimmt nicht. Kein Finale hätte mir die schöne Zeit des Diskutierens, Spekulierens usw. nehmen können. Und jetzt wo ich nach dem Finale nicht enttäuscht bin - zugleich aber auch nicht hundertprozentig zufrieden, aber das hätte wahrscheinlich keinerlei Ende - umso besser.
            Das sehe ich durchaus ein. Der Weg ist das Ziel. Aber das ist bei jeder Serie eigentlich so. Die Frage ist nur, hat Lost letztendlich das erfüllt was es am Anfang angedeutet hat und hatten die mysteriösen vorkommnisse irgendeine tiefsinnigere Bedeutung?

            Nur mal so aus Neugier: Was ist ALT? Ich kenne wie gesagt nur Season1-3 eine zusammenfassung von Staffel 4 und ein 2-3 Zeitreise gehüpfe aus Staffel 5.
            "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
            Reviews, Artikel, Empfehlungen oder Podcasts von mir zu verschiedenen Themen aus der Popkultur könnt ihr auf Schundkritik.de finden.

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              #36
              Man kann tatsächlich nicht wirklich behaupten, dass für das zentrale Mysterium ("Was ist die Insel?") gar keine Erklärung geliefert wurde, nur ist die Erklärung eben recht unbefriedigend, besonders für Science-Fiction-Fans. Im Grunde läuft die Ursache fast aller ungewöhnlichen Phänomene in der Serie auf "Magie" hinaus und das stört halt alle, die auf eine logisch nachvollziehbare Erklärung gehofft haben. Zudem wurde nicht erklärt, warum die Insel so magisch ist, was eigentlich noch schwerer wiegt. Man fragt sich: Wie funktioniert das Licht? Wer hat das Licht dort hingebracht? Wer hat den ersten Wächter der Insel beauftragt? Warum hat das Licht aus dem MiB ein Rauchmonster gemacht? und hat den Eindruck, dass die Autoren einem diese Fragen auch nicht beantworten könnten.

              Am Ende wurde die Insel als einziger "McGuffin" entlarvt, und auch noch als ein ziemlich plumper. In Pulp Fiction mag es genügen, das Ziel der Begierde aller Figuren nur als Koffer mit goldenem Licht zu zeigen, weil er wirklich nur dazu dient, die Handlungen der Figuren zu motivieren. Bei einer Mystery-Serie, bei der ebendieser McGuffin so ausführlich thematisiert und diskutiert wurde, muss man aber mehr erwarten dürfen. Wenn die Insel für die Autoren wirklich nur dazu da war, die Handlungen der Figuren zu motivieren, hätte man sie nicht über mehrere Staffeln hinweg derart in den Mittelpunkt der Geschichte stellen dürfen.
              Mein Webcomic: http://www.hipsters-comic.com

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                #37
                Zitat von quest Beitrag anzeigen
                Und warum hier ständig die Bombe erwähnt wird kapiere ich nicht. Das ist imho nicht wirklich offen geblieben.
                Naja, Juliet hat mit dem Stein auf die Bombe geklopft. Dann kam das weiße Licht und alle sind ins Jahr 2007 gereist. Über den Geisterflüsterer Miles hat sie dann verlautbaren lassen "It worked".
                Da frage ich mich: "Ja was hat denn nun funktioniert?". Unsere Losties hatten ja beabsichtigt, die Insel in die Luft zu sprengen, um zu verhindern, dass sie dort überhaupt abstürzen (die Zukunft verändern). Nun wissen wir aber alle, dass dieser Fall nicht eingetreten ist: die sechste Staffel setzt die Ereignisse im Jahr 2007 fort und es gibt Flashes, die in einer Traumwelt spielen. Was die Bombe nun bewirkt hat, in welchem Zusammenhang die Bombe mit den Zeitreisen steht und was die Mission der Losties in den 70er Jahren war, erfahren wir nicht. Nicht einmal die Autoren wissen darauf eine Antwort und deshalb macht es auch keinen Sinn, da irgendwelche Dinge hineinzuinterpretieren. Das ist ein gewaltiges Plothole, was den Sinn der Zeitreisen im Nachhinein absolut infrage stellt.

                Achja, mir ist noch ein wichtiges Argument eingefallen, warum es derzeit überwiegend positive Resonanzen gibt: Viele stehen einfach noch unter dem Einfluss des extrem emotialen Finales. Cotillion hat weiter oben ja geschrieben gehabt, dass die Serie einen stark manipulativen Charakter hat, weil man sich von den Bildern, der Musik, den Emotionen und den liebgewonnenen Figuren beeinflussen lässt. Mit einem gewissen zeitlichen Abstand und spätestens beim Re-Run werden allerdings die kritischen Stimmen deutlich zunehmen - so meine Vermutung.
                Mein Profil bei Last-FM:
                http://www.last.fm/user/LARG0/

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                  #38
                  Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                  Das sehe ich durchaus ein. Der Weg ist das Ziel. Aber das ist bei jeder Serie eigentlich so. Die Frage ist nur, hat Lost letztendlich das erfüllt was es am Anfang angedeutet hat und hatten die mysteriösen vorkommnisse irgendeine tiefsinnigere Bedeutung?
                  Wie gesagt, im Grunde gibt es eine Bedeutung. Wie oben beschrieben, wird das "große Ganze" aufgelöst. Wie Largo aber eben verdeutlichte, ist für einige diese Erklärung eben unbefriedigend.


                  Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                  Nur mal so aus Neugier: Was ist ALT? Ich kenne wie gesagt nur Season1-3 eine zusammenfassung von Staffel 4 und ein 2-3 Zeitreise gehüpfe aus Staffel 5.
                  Mit ALT meine ich die Alternative Realität, "offiziell" als Flash-Sideways bekannt. In Staffel 1 bis 3 gab es ja Flashbacks. Mit Ende von Staffel 3 wurden die Flash Forwards eingeführt. In Staffel 6 gab es die Flash-Sideways, die uns eine alternative Realität aufzeigten, wo das Flugzeug nicht abgestürzt ist. Die Losties kennen sich nicht, werden auf schicksalhafte Weise aber immer wieder zusammengeführt. Anfangs deutet noch alles darauf hin, dass dies auf die Zündung der Bombe im Jahr 1977 (Zeitreise) zurückzuführen war, aber im Laufe der Staffel kommen immer mehr Hinweise, dass dies nicht sein kann.
                  Die letzten 10 Minuten des Finals lösen dann auf sehr intensive und emotionale Weise diese alternative Realität auf:
                  Es stellt sich heraus, dass dies eine Art "Zwischenstation" auf dem Weg zur Erlösung ist. Es ist ein "Gedankenkonstrukt", dass sich die Losties geschaffen haben, um sich nach ihrer aller Tod ("Some died before, some long after you") - also auch nach einer unbestimmten Zeit ("There is no now") - wieder finden - deswegen diese schicksalhaften Zusammenführungen und später die Erinnerungen ans Inselgeschehen - um gemeinsam den Weg anzutreten. Die beste Zeit ihres z.T. ja verkorksten Lebens hatten unsere Losties zusammen auf der Insel nach ihrem Absturz, deswegen "warteten" (Anführungsstriche, denn "There is no now") sie nach dem Tod aufeinander, um gemeinsam den Weg der Erlösung anzutreten.



                  Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                  Naja, Juliet hat mit dem Stein auf die Bombe geklopft. Dann kam das weiße Licht und alle sind ins Jahr 2007 gereist. Über den Geisterflüsterer Miles hat sie dann verlautbaren lassen "It worked".
                  Da frage ich mich: "Ja was hat denn nun funktioniert?".

                  Also ich sehe das so, dass die Bombe den sog. Vorfall erst ausgelöst, der dann das Knopfdrücken in der Schwan-Station bedingte, dessen Ausbleiben durch Desmond 2004 dafür sorgte, dass die Losties überhaupt erst abstürzen.
                  Deswegen hat das Schickal/Universum wie auch immer dafür gesorgt, dass sie 1977 landen und die Bombe zünden. Sie selber sorgen damit für ihren Absturz 2004. Nach der Zündung sind sie deswegen wieder im Jahr 2007, weil ihre Aufgabe erfüllt war.

                  Juliets "it worked" könnte also auch so verstanden werden, dass sie schon meinte, dass sie es geschafft haben, dass sie 2004 abgestürzt sind. Sawyer&Co und auch wie denken natürlich erstmal, sie meint damit das Verhindern des Absturzes.
                  Aber wie wir seit dem Finale nun wissen, war das Beste, was den Losties je passiert ist, der Absturz auf die Insel. Deswegen könnte Juliet "es hat geklappt" gesagt haben, weil sie im Angesicht ihres Todes auf der Schwelle zur Zwischenstation/ALT diese Wahrheit bereits erkannt hat.
                  Fürchte Dich nicht vor dem langsamen Vorwährtsgehen, nur vor dem Stehenbleiben!

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                    #39
                    Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                    Naja, Juliet hat mit dem Stein auf die Bombe geklopft. Dann kam das weiße Licht und alle sind ins Jahr 2007 gereist. Über den Geisterflüsterer Miles hat sie dann verlautbaren lassen "It worked".
                    Da frage ich mich: "Ja was hat denn nun funktioniert?". Unsere Losties hatten ja beabsichtigt, die Insel in die Luft zu sprengen, um zu verhindern, dass sie dort überhaupt abstürzen (die Zukunft verändern). Nun wissen wir aber alle, dass dieser Fall nicht eingetreten ist: die sechste Staffel setzt die Ereignisse im Jahr 2007 fort und es gibt Flashes, die in einer Traumwelt spielen. Was die Bombe nun bewirkt hat, in welchem Zusammenhang die Bombe mit den Zeitreisen steht und was die Mission der Losties in den 70er Jahren war, erfahren wir nicht. Nicht einmal die Autoren wissen darauf eine Antwort und deshalb macht es auch keinen Sinn, da irgendwelche Dinge hineinzuinterpretieren. Das ist ein gewaltiges Plothole, was den Sinn der Zeitreisen im Nachhinein absolut infrage stellt.
                    Das ärgert mich auch ziemlich. Hinzu kommt, dass dieses "it worked" in Verbindung mit den Bildern einer unter Wasser liegenden Insel die ganze Zeit suggeriert haben, dass die ATL (=alternate time line) eine Realität ist. Genauso wie Eloises Kommentare und die Tatsache, dass Desmond ja geistig durch die Zeit springen kann und das genauso mit der ATL konnte. Der hatte ja nicht nur drüben die Erinnerungen von der Insel, sondern soweit ich weiß auch umgekehrt (da gabs auch nen Satz im Finale irgendwo dazu, den ich so gedeutet habe).
                    Das will bei mir einfach nicht in die Jenseits-Auflösung passen.
                    Ich habe mich ja die ganze Zeit dagegen gewehrt, dass sich die ATL als die Zeit nach der Zerstörung der Insel durch Flocke herausstellt, weil das dazu geführt hätte, dass ein großteil der 6. Staffel kein Ziel gehabt hätte, außer uns die Charaktere nochmal zu zeigen. Jetzt wünsche ich mir diese Theorie zurück, da die jetzige Auflösung irgendwie die gleiche Wirkung hat, aber dazu noch ziemlich zusammenhangslos im Raum steht.
                    Spinning, arms spread, Crushing the tops of mountains with my hands
                    As I dive into the Pacific I flood the shorelines...

                    It Was Fear Of Myself That Made Me Odd

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                      #40
                      Ich glaube es einfach nicht

                      Ich bin bestürzt. Zwar hatten meine Freunde und ich schon nach dem Pilotfilm gedacht, dass am Ende vielleicht herauskommt, dass alle Tot sind. Jedoch haben wir den Gedanken schnell wieder verworfen. Unter anderem deswegen, da wir einhellig der Meinung gewesen sind, dass dies die weitaus un-innovativste Möglichkeit wäre. Gegen jede weitere im Laufe der Geschichten geborene SF-Idee für ein mögliches Ende, mussten wir leider Recht behalten.

                      Das Ende von Lost war schrecklich. Eine religiöse, jenseitsgeprägte Auflösung war das Letzte was man der Serie hätte antun dürfen. Die Macher haben IMO damit die gesamte Serie zerstört. Ich bin sehr froh, dass ich bis heute damit gewartet habe, mir die Serienboxen zu kaufen. Eigentlich wollte ich mir eine Gesamtbox nach dem Ende der Serie zulegen. Jetzt aber werde ich sie mir gar nicht mehr kaufen. Übertrieben gesagt, könnte ich mir vorstellen, dass der eine oder andere Fan seine Silberlinge bereits aus dem Fenster geworfen hat. Um Geld zu sparen braucht man sie nur noch aufzusammeln.

                      Lost ist für mich daher eine der schlechtesten Serien überhaupt und damit vollständig gestorben. Klingt hart, ist aber so.

                      Ein gnädiges *
                      HOFFNUNG ist alles!

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                        #41
                        Zitat von Rhiannon Beitrag anzeigen
                        Ich bin bestürzt. Zwar hatten meine Freunde und ich schon nach dem Pilotfilm gedacht, dass am Ende vielleicht herauskommt, dass alle Tot sind. Jedoch haben wir den Gedanken schnell wieder verworfen. Unter anderem deswegen, da wir einhellig der Meinung gewesen sind, dass dies die weitaus un-innovativste Möglichkeit wäre. Gegen jede weitere im Laufe der Geschichten geborene SF-Idee für ein mögliches Ende, mussten wir leider Recht behalten.
                        Das Ende von Lost war schrecklich. Eine religiöse, jenseitsgeprägte Auflösung war das Letzte was man der Serie hätte antun dürfen.
                        Du scheinst das Finale absolut nicht verstanden zu haben. Das was wir 6 Staffeln auf der Insel gesehen haben, war schon die Realität. Sie sind nicht beim Absturz gestorben. Christian sagt zu Jack: "Some died before, some long after you". Lediglich die alternative Realität der 6. Staffel zeigt uns die Losties in einer Zwischenwelt, in der sie sich treffen, um gemeinsam den Weg zur Erlösung zu finden.

                        Und ich bitte dich: Dass LOST auch religionsgeprägt ist, wird sehr früh klar. Wenn dich sowas stört, hättest du wohl schon früher abschalten müssen. Zumal du das Ende dann völlig missverstanden hast und eben nicht herauskam, dass schon die ganze Inselhandlung Jenseits/Fegefeuer o.ä. war.

                        Zitat von Rhiannon Beitrag anzeigen
                        Die Macher haben IMO damit die gesamte Serie zerstört. [...]
                        Lost ist für mich daher eine der schlechtesten Serien überhaupt und damit vollständig gestorben. Klingt hart, ist aber so.
                        Wie auf Stichwort, wenn ich da an meinen Beitrag von vor einigen Stunden hier denke. Sowas kann ich absolut nicht nachvollziehen. Wie sagte Skeletor weiter oben auch bereits: Der Weg ist das Ziel.
                        Fürchte Dich nicht vor dem langsamen Vorwährtsgehen, nur vor dem Stehenbleiben!

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                          #42
                          Zitat von quest Beitrag anzeigen
                          Du scheinst das Finale absolut nicht verstanden zu haben.
                          Oh ja, jetzt schlägt der Star Trek Virus um sich: Wer die Serie/das Finale nicht mag, hat nicht verstanden, worum es ging und ist von der Show wohl intellektuell überflügelt worden. Ähnliches heißt es ja auch schon in dem Zitat von Largo, wo Kritikern ja auch unverhohlen Blödheit vorgeworfen wird.

                          Dass nicht jeder Pups einwandfrei geklärt werden kann, ist bei einer Serie irgendwo klar; alleine schon aufgrund von Schauspielerwechseln kann eben nicht alles von vornherein en detail geplant werden. Aber die LOST-Autoren haben drei Jahre Zeit gehabt, sich eine richtig coole Auflösung einfallen zu lassen. Stattdessen hat man einfach munter weitergemacht, wie in den ersten drei Staffeln: Ein Mysterium nach dem anderen raushhauen, am Ende einfach grob das Auflösung, was ganz zum Schluss noch eingeführt worden war und das war's dann.

                          Sicher kann man sich mit eigenen Fantasiegeschichten wieder alles so hindrehen, dass es dann doch irgendwie passt. Das hat aber dann nichts mit intellektuellem Anspruch zu tun, sondern ist einfach eine gigantische Schwäche der Serie. Eine Serie muss für sich selbst Sinn ergeben und nicht erst wenn fanatische Anhänger ganze Forenthreads mit zig Seiten Erklärung vollposten.

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                            #43
                            Ich wage mal einen Vergleich.

                            Betrachtet die ganze Serie LOST mal als ein Leben. Nicht das Leben einer Person oder mehrer, sondern mehr aus der Perspektive "Die Natur des Lebens".

                            Über 6 Jahre haben wir nun also dieses "Leben" verfolgt, es hatte Höhen und es hatte Tiefen. Es war anstrengend und fordernd, dann wieder entspannend und gebend.
                            Die vielen Facetten, welche es uns bot, liessen uns in einem Meer von Fragen und Erklärungsversuche fast ertrinken.

                            Unsere Insel war die Hoffnung auf etwas Abschliessendes, etwas was uns erklärt, wo der Sinn dieses "Lebens" nun liegt.
                            Ist es nicht so, dass es im Leben viele Wendungen gibt, deren Sinn und Zweck wir am Ende nicht erkennen, sondern einfach akzeptieren?

                            Dieses "Leben" bestand aus den ewigen Polen "Glaube" und "Ratio". Für mich die einzige und wichtigste Kontinuität dieses ganzen "Lebens".

                            Hier schliesse ich mal diesen Vergleich.

                            LOST hat in vielerlei Hinsicht Spannung gegeben wie auch Enttäuschungen.
                            Aber eine ENT-TÄUSCHUNG, also die Wegnahme einer Täuschung, kann heilend sein.

                            Ich selbst fühlte mich getrieben nun etwas Sensationelles zum Grand Final zu erleben, hatte die absolute Täuschung, dass es etwas anderes gar nicht sein darf.
                            Nun, ich wurde enttäuscht und bin froh darüber.

                            LOST endet für mich in einem Frieden. Einem Meer der Ruhe und auf einer Insel, auf der nun keiner der uns lieb gewonnen Leute mehr einsam und verloren sein muss.

                            LOST ist wohl die schönste Liebeserklärung an dem Buddhismus, die es zumindest in dieser Form je gab.

                            Mag sein, dass die Autoren selbst immer wieder im Zwang standen und mehr als einmal glaubten, dass das Projekt LOST scheitert.
                            Aber kann etwas scheitern, was gelebt wird und mit einer Gelassenheit und Ruhe zu einem Ende gebracht wird, welches aus dem ganzen Prozess nun einmal entstehen musste?
                            Jeder Versuch der Autoren, diesem Finale eine besondere Drehung zu verleien, wäre eine Katastrophe geworden und genau deshalb verblieb nur dieser eine Weg.

                            Für mich hatte dieses Finale Highlights und Downs, aber vor allem hatte es Sinn!
                            Bleibt zu hoffen, dass es nicht ein LOST 2 geben wird!!

                            6 Sterne
                            "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
                            DEUTSCHE AIDS-HILFE-DRK
                            ÄRZTE OHNE GRENZEN-AMNESTY INTERNATIONAL DEUTSCHLAND

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                              #44
                              Zitat von quest Beitrag anzeigen
                              Du scheinst das Finale absolut nicht verstanden zu haben. Das was wir 6 Staffeln auf der Insel gesehen haben, war schon die Realität. Sie sind nicht beim Absturz gestorben. Christian sagt zu Jack: "Some died before, some long after you". Lediglich die alternative Realität der 6. Staffel zeigt uns die Losties in einer Zwischenwelt, in der sie sich treffen, um gemeinsam den Weg zur Erlösung zu finden.
                              Du hast meinen Post leider nicht richtig gelesen. Ich hatte ja geschrieben, dass am ENDE herauskommen wird, dass alle tot sind. Damit meinte ich nicht, dass sie den Absturz nicht überlebt hatten. Obwohl ich das nach dem Pilotfilm geglaubt hatte. Der Gedanke wurde ja dann wieder verworfen und kam später, mit der Explosion der Bombe, wieder.

                              Zitat von quest Beitrag anzeigen
                              Und ich bitte dich: Dass LOST auch religionsgeprägt ist, wird sehr früh klar. Wenn dich sowas stört, hättest du wohl schon früher abschalten müssen. Zumal du das Ende dann völlig missverstanden hast und eben nicht herauskam, dass schon die ganze Inselhandlung Jenseits/Fegefeuer o.ä. war.
                              Nein, religionsgeprägte Geschichten stören mich nicht (ich hab ja auch "Unsere kleine Farm" geschaut ). Und missverstanden hatte ich es auch nicht. Aber insgeheim hatte ich bis zuletzt gehofft, dass man den Zuschauer irreführen will und am Ende mit einem richtigen Hammer und einer tollen Idee daherkommt. Aber du hast recht. Da ich das Ende inständig befürchtete, hätte ich nicht weiterschauen sollen. Darurch hätte ich einige Stunden meines Lebens gerettet. Aber... die Hoffung stirbt zuletzt.

                              Zitat von quest Beitrag anzeigen
                              Wie auf Stichwort, wenn ich da an meinen Beitrag von vor einigen Stunden hier denke. Sowas kann ich absolut nicht nachvollziehen. Wie sagte Skeletor weiter oben auch bereits: Der Weg ist das Ziel.
                              Konfuzius hatte da schon recht. In diesem Fall entschuldigt das Sprichwort wohl das mißlungene Ende der Serie. Denn wenn das Ziel OK gewesen wäre, hätte es dieser Weisheit gar nicht benötigt. Aber natürlich kann man es auch so sehen.
                              Lost ist eine Serie gewesen, die mit all ihren Geheimnissen direkt auf ein Ziel zusteuerte. Eine Erläuterung... einer Lüftung aller Geheimnisse bis zum Ende, also während des Weges... dem Ziel. Wenn man sich die einschlägigen Lost Fanseiten ansieht, geht es oft nur um das eine Thema... "Wird dies endlich erklärt?" "Werden wir endlich erfahren warum, und was eigentlich...?".
                              Ich finde es war keine Gute Idee dies alles zu ignorieren.

                              Das Ende der Serie war im Grunde die simpelste und einfachste Möglichkeit die Serie zu beenden um allen ungelüfteten, komplizierten Geheimnissen aus dem Weg zu gehen. Einfach ein Armutszeugnis.
                              HOFFNUNG ist alles!

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                                #45
                                Zitat von Rhiannon Beitrag anzeigen
                                Das Ende der Serie war im Grunde die simpelste und einfachste Möglichkeit die Serie zu beenden um allen ungelüfteten, komplizierten Geheimnissen aus dem Weg zu gehen. Einfach ein Armutszeugnis.
                                Ganz im Gegenteil!

                                Es zeugt von Mut konsequent die entstandene einzige Möglichkeit eines Endes auch wirklich zu setzen.
                                Zudem ist das klasse gelungen und nicht zuletzt der begleitende Musik Score, wie überhaupt in der ganzen Serie, war einfach spitze.

                                Vielleicht wäre es ratsam gewesen, diesen Thread quasi eine "Zeitsperre" zu geben, damit sich alle wirklich mal mit den entstandenen Eindrücken auseinander setzen.
                                "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
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