Vulkan

[Space Marine]

[Khomi-Region, Llangon-Gebirge - Das Dorf Zethrana - 29.03.2381, 05:43 Uhr]

Während Kysilan den Körper Etharas mit seinen Sinnen durchleuchtete, um ihre Reaktion auf die Nahrungsaufnahme mental penibelst zu dokumentieren, ging er auf die letzte Aussage ein:
"Sie haben eine schwerwiegende Entscheidung getroffen. Professor Dosheen hat das begriffen. Er wird froh sein, von Ihnen zu hören, Hochmagisterin Ethara von Vulkan.".
In der kurzen Zeit, in welcher die vulkanische Akademikerin ihre Plomeek-Suppe zu sich genommen hatte, war Draußen die Sonne aufgegangen und sandte warme, goldene Strahlen durch die Fenster an der Frontseite der Behausung.

[T`Pau]

Khomi-Region, Llangon-Gebirge - Das Dorf Zethrana - 29.03.2381, 05:49 Uhr

Ethara räumte das Geschirr weg und begab sich dann in ihren Arbeitsraum.
Es kostete nur wenig Zeit, seinen Aufenthaltsort auf Rigel V ausfindig zu machen.
Die Vulkanierin mußte zugeben, daß sie sich auf das Gespräch mit dem Professor freute, als sie ihn anrief und auf eine Antwort wartete.

[Space Marine]

[Khomi-Region, Llangon-Gebirge - Das Dorf Zethrana - 29.03.2381, 05:50 Uhr]

"Wird diese Unterhaltung nicht abgehört werden?", erkundigte der Neykarim sich bei Ethara.
Wie immer war er der Vulkanierin gefolgt, diesmal eben in ihren Arbeitsraum.
"Die Vizedirektorin deutete etwas derartiges an.".
Im Hintergrund baute sich gerade der Subraumkanal nach Rigel V auf.
Es handelte sich um eine hochgradig energieintensive Verbindung in annähernder Echtzeit, wie sie vor langer Zeit schon von der Wissenschaftsakademie zur Verfügung gestellt worden war.
Das Signal wurde von so ziemlich jedem Subraum-Verstärker zwischen Vulkan und Rigel V mit einem hohen Prioritätslevel bedacht.
Dennoch nahm es einige Sekunden in Anspruch, den Kanal aufzubauen.

[T`Pau]

Khomi-Region, Llangon-Gebirge - Das Dorf Zethrana - 29.03.2381, 05:51 Uhr

"Von mir aus wird die Unterhaltung abgehört werden, es interessiert mich nicht sonderlich."
Ethara zuckte nur mit den Schultern.
"Ich kann es nicht verhindern und werde mich in meiner Freiheit auch nicht einschränken lassen. Ich habe nichts Unrechtes getan und bringe weder Vulkan noch die Föderation in Gefahr.
Genaugenommen rechne ich sogar damit, daß auch diese Behausung abgehört wird."

[Space Marine]

[Khomi-Region, Llangon-Gebirge - Das Dorf Zethrana - 29.03.2381, 05:52 Uhr]

Die Subraumentität gab sich mit dieser Erklärung vorerst zufrieden, da nach einem kurzen Flirren ohnehin das Gesicht des rigelianischen Professors Dosheen auf dem Sichtschirm des Terminals der Hochmagisterin erschien.
Ein breites Lächeln ließ die Mundwinkel des Wissenschaftlers in die Höhe schnellen, kaum wurde er seines Gesprächspartners gewahr.
"Hochmagisterin!", begrüßte Dosheen die Vulkanierin, und trotz der blechernen Verzerrung, die mit der Übertragung über mehrere Lichtjahre hinweg einherging, war die aufrichtige Freude in seiner Stimme evident.
"Wie geht es Ihnen, wo halten Sie sich auf?".

[T`Pau]

Khomi-Region, Llangon-Gebirge - Das Dorf Zethrana - 29.03.2381, 05:53 Uhr

"Ich bin seit gestern wieder auf Vulkan...zu Hause."
antwortete Ethara und pausierte kurz.
Dann lächelte sie Dosheen an.
"Ich bin wohlauf. Wie geht es Ihnen?"

[Space Marine]

[Khomi-Region, Llangon-Gebirge - Das Dorf Zethrana - 29.03.2381, 05:54 Uhr]

"Den Umständen entsprechend.", gab der Rigelianer zurück, wobei die Intensität seines Lächelns bei den Gedanken etwas abnahm, welche ihm nun durch den Kopf gehen mussten.
"Ich wurde mit meiner Familie wiedervereint, doch erst nach einer gründlichen Überprüfung durch alle möglichen Nachrichtendienste. Sternenflotte. Zivile Föderationsgeheimdienste. Sogar die Innere Sicherheit von Rigel hat mich auf dem Schirm. Das angenehmste Gespräch fand noch auf der Haishenwai statt, das Schiff, das die anderen befreiten Wissenschaftler und mich von den Romulanern übernommen hat. Danach wurde ich erst einmal eine Woche auf Starbase 24 festgehalten und verhört.".
Er schüttelte den Kopf und winkte ab.
"Verzeihen Sie mein Gebrabbel, Verehrteste. Ich bin zurück auf der Heimatwelt, bei meinen Angehörigen, und das ist, was zählt. Sagen Sie mir, wie es Ihnen ergangen ist! Das muss eine ganz schöne Odyssee gewesen sein, von einem romulanischen Warbird zurück nach Vulkan.".

[T`Pau]

Khomi-Region, Llangon-Gebirge - Das Dorf Zethrana - 29.03.2381, 05:55 Uhr

"Es war eine Odysse, Sie haben Recht. Doch das besprechen wir vielleicht besser persönlich.
Mir stehen die Befragungen noch bevor und es wurde mir angeraten, mit niemandem über die Geschehnisse zu sprechen.
Ich weiß, daß Sie sich Sorgen gemacht haben, darum melde ich mich. Es ist alles in Ordnung.
Und ich bin froh, daß Sie wieder zu Hause sind.
Wann werden Sie zum Paragonprojekt zurückkehren? "

[Space Marine]

[Khomi-Region, Llangon-Gebirge - Das Dorf Zethrana - 29.03.2381, 05:56 Uhr]

Nachdenklichkeit zerrte nun weiter an den Mundwinkeln des Experten für Subraumgeometrie und andere hochmathematische Probleme.
"Ich denke, dass ich erst in ein paar Wochen zur Starbase 234 zurückkehren werde, um die Arbeit wiederaufzunehmen. Meine Ankunft auf Rigel liegt noch keine volle Woche zurück. Hat man Sie bereits auf den neuesten Stand gebracht, was den Status des Projekts angeht?".

[T`Pau]

Khomi-Region, Llangon-Gebirge - Das Dorf Zethrana - 29.03.2381, 05:57 Uhr

"Nein, wenn ich ehrlich bin, bin ich mit der Gesamtsituation noch etwas überfordert. Darum konnte ich mich noch nicht informieren.
Bitte erzählen Sie mir, was passiert ist."
bat Ethara nun.

[Space Marine]

[Khomi-Region, Llangon-Gebirge - Das Dorf Zethrana - 29.03.2381, 05:58 Uhr]

Nun waren auch die letzten Spuren von Dosheens herzlichem Lächeln verschwunden.
Die Intensität des folgenden Seufzers wurde von einer leichten Störung der Subraumverbindung nur in Ansätzen kaschiert.
"Ich fürchte, das fällt unter die Schweigeerklärung, die ich beim Sternenflottengeheimdienst unterzeichnet habe. Ich hoffte lediglich, dass Sie auf dem neuesten Stand sind. Es sind einige... bemerkenswerte Dinge vorgefallen. Informieren Sie sich, wenn Sie dazu in der Lage sind. Mir ist ja bewusst, wie einschränkend die Maßnahmen der Sicherheitsdienste sich anfangs auswirken. Insbesondere in Ihrer Situation, wie ich mir vorstellen kann. Gegen Sie bin ich ein kleines Licht.".
Der Rigelianer legte den Kopf nachdenklich schief.
"Stehen Sie noch in Verbindung mit Projektleiter Kysilan?", erfragte er, sichtlich in der Hoffnung, dass Ethara immerhin das sagen durfte, ohne Schwierigkeiten zu bekommen.

[T`Pau]

Khomi-Region, Llangon-Gebirge - Das Dorf Zethrana - 29.03.2381, 05:59 Uhr

"Er hat mich begleitet. Er ist hier, hinter mir."
Sie richtete die Kamera kurz neu aus.
"Wir haben unser Projekt nicht vergessen. Wir werden an unserem Vorhaben gemeinsam arbeiten."

[Space Marine]

[Khomi-Region, Llangon-Gebirge - Das Dorf Zethrana - 29.03.2381, 06:00 Uhr]

"Grüßen Sie ihn von mir. Sie wissen schon... mit dieser telepathischen Sache, die Sie immer machen.", sagte Professor Dosheen und zwinkerte der Hochmagisterin über die Lichtjahre hinweg zu.
"Geht es Ihnen wenigstens gut auf Vulkan? Konnte...".
Er schien eine Sekunde lang nach den rechten Worten zu suchen.
"Konnte man Ihnen helfen?".

[T`Pau]

Khomi-Region, Llangon-Gebirge - Das Dorf Zethrana - 29.03.2381, 06:01 Uhr

"Im Grunde schon. Ich habe entschieden meinen Zustand nicht zu ändern. Es ist ein Teil von mir geworden. Und so kann ich auch mit Ihnen umgehen.
Verstehen Sie?
Ich möchte all das fühlen können. Auch Freundschaft."

[Space Marine]

[Khomi-Region, Llangon-Gebirge - Das Dorf Zethrana - 29.03.2381, 06:02 Uhr]

"Wissen Sie was, es freut mich außerordentlich, dass Sie sich endgültig dazu entschieden haben, Ihre emotionalere Seite in Ihr Wesen zu integrieren, anstatt sie einem bösen Geist gleich auszutreiben.", versuchte Dosheen, die vulkanische Wissenschaftlerin zu ermutigen.
"Ich kann nicht behaupten, alle Aspekte der vulkanischen Psyche verstanden zu haben. Oder auch nur einen nennenswerten Teil derselbigen. Doch ich habe nichtsdestotrotz einige Dinge gelernt, während ich mit Ihnen Gefangener der Tholianer war. Über Vulkanier an sich, aber auch über Sie im Speziellen. Ich denke, dass ein neues Kapitel Ihres Lebens begonnen hat. Lassen Sie sich nicht von den Geheimdiensten einschüchtern. Wir sind Bürger der Föderation. Es ist eine Ehre, mit Ihnen in Freundschaft verbunden zu sein. Sollten Sie nicht ebenfalls auf die Starbase 234 zurückkehren, müssen wir irgendwann ein persönliches Treffen vereinbaren.".