Vernichtende Star Trek-Kritik von SF-Autor - SciFi-Forum

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Vernichtende Star Trek-Kritik von SF-Autor

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    Zitat von Bosch
    Danke Harmakhis das du das mal klargestellt hast.
    Dieses gerede von "Hardcore-Sci-Fi" fing schon an mich sehr zu nerven und ich fragte mich ob da wirklich jeder wusste wovon er sprach. Es lag ja auch der Hand das da einerseits Hard-Sci Fi und andererseits die Sci-fi Literatur als Kern der Sci-Fi (Hardcore) zusammengemengt worden waren. Seufz!
    Dann wäre vielleicht eine Definition von dem, was du als Hard-Sci Fi bezeichnest, angebracht. Ab wann zählt ein Buch dazu und ab wann nicht? Ist z.B. Ringworld Hard-Sci? Und wenn ja, warum ist es das eher, als ein "herkömmliches" Star Trek Buch oder etwas von Perry Rhodan?

    Und Finity, ich denke nicht, das die mögliche Alternative zu dem üblichen ST "esotherische Gefilde" sind.
    Ehrlich gesagt verwirrt mich das jetzt etwas: inwiefern kommst du darauf, dass ich nicht-Star-Trek-Serien für "esotherische Gefilde" halte?

    Ich selbst mag Star Trek zwar sehr, sehe aber auch, dass das Konzept in die Jahre gekommen ist. Es ist ja auch nicht schlimm, das zu kritisieren (habe ich selbst an mehreren Stellen in diesem Forum bereits getan), aber ich finde es ein starkes Stück von dem Autor, Star Trek-Fans quasi als "Kindsköpfe" hinzustellen, die für andere Sci-Fi einfach noch nicht erwachsen genug sind.

    Star Trek krankt nicht daran, dass seine Zuschauer "erwachsener" geworden sind, sondern dass das Konzept den aktuellen Zeitgeist nicht mehr trifft. Dieser Zeitgeist ändert sich, aber das heißt nicht, dass die Zuschauer deshalb heute automatisch "qualitativ höhere Ansprüche" an Geschichten hätten, als früher.

    Zitat von Harmakhis
    Was du da als drei Kriterien nennst, ist für mich mehr oder weniger das was Hard SF ausmacht. Was so Autoren wie Stephen Baxter, Kim Stanley Robinson, Arthur C. Clark, Joe Haldemann, David Brin & Co. halt abhebt, von dem was einem bei ST, SW, etc. geboten wird
    Wie gesagt, diese 3 Kriterien sind für mich das, was gute Science-Fiction ausmachen sollte, ganz egal ob in Buchform oder in Form einer Fernsehserie. Ich würde aber nicht generell sagen, dass Star Trek diese Punkte nicht erfüllt. Manchmal gelingt dies besser (z.B. in DS9) manchmal schlechter (z.B. ENT).

    Genauso gut gibt es viel Science-Fiction-Literatur, die es nicht schafft, auch nur einen dieser Punkte vernünftig abzuhaken. Aber wie gesagt, solange es mir nicht ganz klar ist, was für euch "Hard Scifi" ist, finde ich es schwer, darüber zu sprechen, was diese Art der Literatur meiner Meinung nach gut bzw. schlecht macht und was Star Trek davon mehr haben sollte.

    Viele Grüße,

    Fini

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      Was Orson Scott Card da schreibt ist im Wesentlichen:
      As science fiction, the series was trapped in the 1930s -- a throwback to spaceship adventure stories with little regard for science or deeper ideas. It was sci-fi as seen by Hollywood: all spectacle, no substance.
      Which was a shame, because science fiction writing was incredibly fertile at the time, with writers like Harlan Ellison and Ursula LeGuin, Robert Silverberg and Larry Niven, Brian W. Aldiss and Michael Moorcock, Ray Bradbury and Isaac Asimov, and Robert A. Heinlein and Arthur C. Clarke creating so many different kinds of excellent science fiction that no one reader could keep track of it all.
      Little of this seeped into the original "Star Trek." The later spinoffs were much better performed, but the content continued to be stuck in Roddenberry's rut. So why did the Trekkies throw themselves into this poorly imagined, weakly written, badly acted television series with such commitment and dedication? Why did it last so long?
      Here's what I think: Most people weren't reading all that brilliant science fiction.
      Also, Star Trek ist eine Sammlung flacher Raumschiff-Abenteuer-Geschichten, dargestellt von schlechten Schauspielern, während das pure Science-Fiction-Gold im Lesen der Romane von Harlan Ellison, Ursula LeGuin, Robert Silverberg, Larry Niven, Brian W. Aldiss, Michael Moorcock, Ray Bradbury, Isaac Asimov, Robert A. Heinlein, Arthur C. Clarke und natürlich seiner selbst zu finden ist.

      Leider, leider, da ich sehr vieles von diesen Autoren gelesen habe, kann ich dies nicht bestätigen. Außerdem ist es unfair diese Romane mit den Drehbüchern einer TV-Serie zu vergleichen, hier werden zwei Formate verglichen, die recht verschieden sind. Aus den Romanen ließen sich sicher einige Spielfilme machen, aber das Konzept für eine TV-Serie mit ca. 80 Folgen geben sie auch nicht her. Also, was soll die Stänkerei?

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        Auf den schrumpfenden Scifi Buchmarkt aufmerksam machen vielleicht? wenn Kino und Fernsehen eher gute Umsätze machen, machen es die Verlage eben nicht und umgekehrt.

        Ansonsten: was hatte Reich-Ranicki davon sich auf einen Fernsehpreis einladen zu lassen und dann zwei Stunden geduldig alles anzugucken nur um dann seine Wutrede zu halten? Manche Vertreter des elitären Geschmacks sind eben so, die poltern gerne mal über das, was sie ncith mögen (dass MRR nicht gewusst hat wohin er da geht glaubt doch eh keiner außer Lieschen Müllers 98jähriger Oma und die guckt nicht fern) und ein berühmter Name sorgt dann schon für die Verbreitung. Da jeder eine andere Meinung darüber haben darf wie flach oder tiefsinnig Star Trek, Dr. Who, Stargate und was sonst noch so im Fernsehen läuft sind, muss sich auch niemand daran halten, was Herr Scott vorträgt/-schlägt.
        »We do sincerely hope you'll all enjoy the show, and please remember people, that no matter who you are, and what you do to live, thrive and survive, there are still some things that make us all the same. You, me, them, everybody!«

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          Zitat von Sternengucker Beitrag anzeigen
          Auf den schrumpfenden Scifi Buchmarkt aufmerksam machen vielleicht? wenn Kino und Fernsehen eher gute Umsätze machen, machen es die Verlage eben nicht und umgekehrt.[...]
          Sehe ich nicht so, beide Medien - Buch und Film - ergänzen einander sehr gut. Man darf auch nicht vergessen, dass es eine Flut von Star Trek-Büchern gibt. Eine gute Frage ist zum Beispiel auch, warum neben Isaac Asimov nicht auch Stanislaw Lem genannt wird, und warum ausgerechnet das Original-Star Trek niedergemacht wird, das mehr für Toleranz und Völkerverständigung geleistet hat, als etliche der von ihm genannten Autoren, die durchaus auch gelesen, aber eben mit Ausnahme von Clarkes "2001" nicht verfilmt wurden.

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            Naja also zum einen ist es ein RANT, ein wutsprühender Artikel voller Anschuldigungen und bösartiger Bemerkungen, das als Literaturverzeichnis selbst für all das was ein Orson Scott Card als gut geschrieben, lesenswert und Star Trek vorzuziehen ansieht zu verwenden, wäre IMO viel zu weit gegriffen, er nennt ein paar Beispiele und lässt es damit gut sein.

            Und dann liegt sein Fokus ja gemäß dem kompletten Schreiben nicht auf Toleranz, nicht auf Völkerverständigung oder dem Öffnen des Geistes für neue Ideen, sondern darauf dass es weitaus forderndere Lektüren und Serien gibt als das was unter dem Etikett Star Trek verkauft wird. Also Charakterentwicklung und Schilderung, Dramaturgie, Spannungsbögen, Kontinuität, Hintergründe und all das.

            Ich bin alles andere als einer Meinung mit ihm, dass Star Trek das Schlechteste im Fernsehen sei was unter Scifi lief, aber ich breche mir auch nichts ab, wenn ich ihm zugestehe, dass gerade seine TOS Kritik doch den Kern der Dinge trifft. Man hat wahnsinnig wenig bleibende Charakterentwicklung, man hat wahnsinnig viele sich ständig wiederholende Schemata, sei es die zu bezirzende exotische Alienfrau oder der zu übertrumpfende logikstrotzende Aliencomputer. Das ist nicht wirklich GUTE Schreibe und über das Schauspiel an sich haben sich ja durchaus schon früher Leute lustig gemacht (die meisten davon sind, soweit ich mich auf dem Laufenden halten konnte, bisher auch noch nicht auf dem Scheiterhaufen gelandet ob dieser Ketzerei...) man nehme nur Mittermeier und seine Spielszene von wegen "pantherhafte Agilität" und Joe Cocker...

            Wenn man jetzt akzeptiert, dass dieser Artikel nur den Geschmack und die Ansichten von OSC widerspiegelt und dass man selbst durchaus andere Ansprüche, Erwartungen und Vorlieben besitzen darf, dann regt man sich auch nicht mehr so arg doll darüber auf.

            Star Trek hatte seine außergewöhnlichen Momente die nicht nur filmisch Akzente gesetzt haben und die meisten großen Schreiber hatten ihre dunklen Kapitel die nichtmal ein Fan lobend erwähnen würde. Irgendwo in der Mitte zwischen alles Scheisse und alles Brillant eben. Und je nachdem wen man fragt landen die Dinge an unterschiedlichen Punkten im großen Koordinatensystem der privaten, subjektiven Wertung.

            Ich find zB LOST eine wahnsinnig Zeitverschwendung, weil mich die Art wie dort Geschichten erzählt werden, das Geheimnisvoll tuende der Produzenten und der Cast einfach nicht überzeugen können, das ist nichts was mich interessiert.
            Mr Card scheint das anders zu ergehen und er mag dafür die guten Seiten von Star Trek nicht. All das ist aber kein Grund sich morgen früh bei Sonnenaufgang mit Schwarzpulver-Vorderlader-Pistolen auf 10 Schritte in einer vernebelten Flussau zu treffen. Und gegen Kreuzigungen, Vierteilungen oder das schon erwähnte Verbrennen auf dem Scheiterhaufen hat im allgemeinen die Jurisprudenz einiges einzuwenden.
            »We do sincerely hope you'll all enjoy the show, and please remember people, that no matter who you are, and what you do to live, thrive and survive, there are still some things that make us all the same. You, me, them, everybody!«

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              Zitat von Sternengucker Beitrag anzeigen
              Und dann liegt sein Fokus ja gemäß dem kompletten Schreiben nicht auf Toleranz, nicht auf Völkerverständigung oder dem Öffnen des Geistes für neue Ideen, sondern darauf dass es weitaus forderndere Lektüren und Serien gibt als das was unter dem Etikett Star Trek verkauft wird. Also Charakterentwicklung und Schilderung, Dramaturgie, Spannungsbögen, Kontinuität, Hintergründe und all das. Ich bin alles andere als einer Meinung mit ihm, dass Star Trek das Schlechteste im Fernsehen sei was unter Scifi lief, aber ich breche mir auch nichts ab, wenn ich ihm zugestehe, dass gerade seine TOS Kritik doch den Kern der Dinge trifft. Man hat wahnsinnig wenig bleibende Charakterentwicklung, man hat wahnsinnig viele sich ständig wiederholende Schemata, sei es die zu bezirzende exotische Alienfrau oder der zu übertrumpfende logikstrotzende Aliencomputer. [...]
              Ich sehe das alles anders. Erstens macht es wenig Sinn, einen dicken Roman gegen das Drehbuch einer TV-Folge zu halten, hier werden einfach Formate verglichen, die a priori anders angelegt sind. Die TOS-Kritik trifft überhaupt nicht, weder das schlechte Schauspiel, noch die geringe Charakterentwicklung, oder sich so wahnsinnig oft wiederholenden Schemata. Eine TV-Serie ist kein Romanzyklus, TOS war eben so konzipiert, dass in 50 Minuten eine von den übrigen Folgen der Serie unabhängige Geschichte erzählt wurde, und fertig aus. Das war das Konzept. Charakterentwicklung war da nicht vorgesehen und auch nicht notwendig. Manche Themen wurden eben variiert, das ist in der gehobenen SF-Literatur nicht anders. Und zweitens: Was will Orscon Scott Card Ende der 60er Jahre Besseres an Science-Fiction im Fernsehen gesehen haben?

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                Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                Ich sehe das alles anders. Erstens macht es wenig Sinn, einen dicken Roman gegen das Drehbuch einer TV-Folge zu halten, hier werden einfach Formate verglichen, die a priori anders angelegt sind. Die TOS-Kritik trifft überhaupt nicht, weder das schlechte Schauspiel, noch die geringe Charakterentwicklung, oder sich so wahnsinnig oft wiederholenden Schemata. Eine TV-Serie ist kein Romanzyklus, TOS war eben so konzipiert, dass in 50 Minuten eine von den übrigen Folgen der Serie unabhängige Geschichte erzählt wurde, und fertig aus. Das war das Konzept. Charakterentwicklung war da nicht vorgesehen und auch nicht notwendig. Manche Themen wurden eben variiert, das ist in der gehobenen SF-Literatur nicht anders. Und zweitens: Was will Orscon Scott Card Ende der 60er Jahre Besseres an Science-Fiction im Fernsehen gesehen haben?
                Eine Serie könnte aber wie eine Romanserie aufgebaut sein - ist eine Frage des Konzepts. Im Endeffekt trifft die Kritik doch da, wo sie hingehört: Seichte Unterhaltung wird in diesen Einfach-Konzeptionen produziert, weil das der angepeilten Zielgruppe zu Gute kommt. Natürlich gibt es Zuschauer, die inhaltliche Logik und wiederkehrende Motive aus vorherigen Folgen sehen wollen. Aber "Fast-Food"-Unterhaltung in den neuen Medien zielt auf die "Wanderheuschrecke", jemanden, der mal reinguckt, es gut findet, vielleicht noch ein paar mal reinguckt, aber dann auch wieder woanders hinzieht, um 20 Folgen später nochmal reinzugucken ohne das Gefühl zu haben, etwas verpasst zu haben. Die inhaltlich tiefen Konzepte werden in Internet, Fernsehen, Videospielen usw. schon bei der Auswahl von den Produzenten abgelehnt. Und Star Trek ist eins der erfolgreichsten und ältesten "Abfallprodukte" dieser Art. Und damit ein bevorzugtes Angriffsziel.
                Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

                "Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund" - Sei kein Psycho. Verwende Satzzeichen!

                Star Wars 7? 8? Spin-Offs? Leute, das Haftmittel für meine Dritten macht bessere Filme!

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                  Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                  Eine Serie könnte aber wie eine Romanserie aufgebaut sein - ist eine Frage des Konzepts.
                  Verstehe ich nicht. Wie soll eine TV-Serie wie eine Romanserie aufgebaut sein?
                  Wie ist überhaupt eine Romanserie aufgebaut?

                  Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                  Im Endeffekt trifft die Kritik doch da, wo sie hingehört: Seichte Unterhaltung wird in diesen Einfach-Konzeptionen produziert, weil das der angepeilten Zielgruppe zu Gute kommt. [...] Die inhaltlich tiefen Konzepte werden in Internet, Fernsehen, Videospielen usw. schon bei der Auswahl von den Produzenten abgelehnt. Und Star Trek ist eins der erfolgreichsten und ältesten "Abfallprodukte" dieser Art. Und damit ein bevorzugtes Angriffsziel.
                  Was sind denn inhaltlich tiefe Konzepte? Alte Männer, die mit erhabenen Gesten große Philosophen zitieren? Oder Dokumentaraufnahmen von Philosophievorlesungen?

                  Wenn "Star Trek" wirklich bloß seichte Unterhaltung wäre, würde ich nicht Jahre lang immer wieder in jeder einzelnen Folge Anregungen finden, die mich Stunden lang über das Gesehene nachdenken lassen. Es mag sein, dass viele Folgen in 50 Minuten schnell mal eben eine Handlung zu Ende bringen, die man als Roman ausgearbeitet in 10 Stunden nachlesen müsste, natürlich auf höherem Niveau. Aber wenn ich mir nach 50 Minuten noch einige Stunden Gedanken mache, komme ich auch dahin. Meiner Ansicht nach bietet Star Trek für viele etwas: Seichte Unterhaltung an der Oberfläche, okay, aber wenn man wirklich mal über das Gesehene nachdenkt, findet man auch etliche Tiefen.

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                    Vielleicht wurde das ja schon erwähnt was ich zu sagen habe, aber mir ist das zuviel gewesen alle Seiten zu lesen, denn die Meisten schrieben immer wieder etwas von Eifersucht auf Erfolg.

                    Also ich denke die Kritik ist nicht ungerechtfertigt, denn die Charaktere entwickeln sich in Star Trek nie.

                    Erinnert Euch nur mal an Star Trek der Film, die Schauspielerische Leistung(Ausnahme Leonard Nimoy) war ja unter aller S.., oder wurde das so von den Autoren geschrieben? Dann hatte man da noch die lange Szene die das Schiff zeigte(ca. 5min oder länger). Aber lassen wir das mal, könnte da noch einiges aufzählen.

                    Man muss echt sagen die Charaktere entwickeln sich gar nicht, aller Dings schaute man sich die Serie an um zu sehen welche Abenteuer sie wieder erleben, kurz gesagt man war neugierig auf das Unbekannte. Ich denke das Unbekannte und die Fantasie des Zuschauers machte die Serie(Star Trek) aus, nicht die Charaktere.

                    Sicher gibt es Charaktere welche Legendär sind unter Trekkies, aber meiner Meinung machten nicht die Charaktere Star Trek so erfolgreich sondern die Faszination für das Unbekannte und das unendliche All mit seinen Abenteuern.
                    „Selbst wenn das Böse regiert, es wird immer gute Menschen geben welche durch ihre Taten in die Geschichte eingehen“ Zitat by Maximilian Steyrleithner

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                      Zitat von Anubis6785 Beitrag anzeigen
                      Man muss echt sagen die Charaktere entwickeln sich gar nicht, aller Dings schaute man sich die Serie an um zu sehen welche Abenteuer sie wieder erleben, kurz gesagt man war neugierig auf das Unbekannte. Ich denke das Unbekannte und die Fantasie des Zuschauers machte die Serie(Star Trek) aus, nicht die Charaktere.
                      Ja, kann man auch so sehen. Wobei ich die Charaktere wie Kirk, Spock usw. und die Dynamik zwischen ihnen aber auch noch ganz gut gelungen finde. Charaktere müssen sich da auch nicht unbedingt groß entwickeln. Star Trek war als eine fünf Jahre dauernde Forschungsmission gedacht, und im realen Leben verändern sich Leute in fünf Jahren auch nicht so wahnsinnig. Dass Kirk und Spock Freunde sind, hat man gesehen, da muss sich nicht noch mehr entwickeln, oder die Freundschaft wegen irgendeinem Mist zerbrechen usw. Das will man dann auch nicht unbedingt sehen, sondern eben vorrangig die eigentlichen Abenteuer. Aber damit mich niemand falsch versteht, ich bin für Literaturtipps immer aufgeschlossen, wobei meine Erfahrung aber eben auch ist, dass auch nicht jeder Autor immer nur interessantes Zeug geschrieben hat. Nicht jedes Buch von jedem Autor, den Orson Scott Card nennt, ist besser als alles, was man bei Star Trek gesehen hat. Da muss man schon sorgfältiger auswählen, wenn man vergleichen will.

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                        Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                        Verstehe ich nicht. Wie soll eine TV-Serie wie eine Romanserie aufgebaut sein?
                        Wie ist überhaupt eine Romanserie aufgebaut?
                        Ein klassisches Element von Romanserien ist z.B. dass sich die Charaktere weiterentwickeln, Handlungen von vorhergehenden Bänden nicht einfach so vergessen werden. Star Trek ist, zumindest in TOS und TNG, da anders. Am Ende jeder Folge sind alle Charaktere so wie vorher auch. Es ist egal, was ihnen passiert, am Ende ändert sich nichts am Status Quo. Nebebei erzählen Romanserien oftmals Geschichten, die in einem Band beginnen und die sich über mehrere Bände verteilen. Das höchte der Gefühle bei Star Trek sind Doppelfolgen.

                        Was sind denn inhaltlich tiefe Konzepte? Alte Männer, die mit erhabenen Gesten große Philosophen zitieren? Oder Dokumentaraufnahmen von Philosophievorlesungen?
                        Ein tieferes Konzept wäre, wenn man mal tatsächlich auf die weiterentwickelte Menschheit eingehen würde, sie mal hinterfragt... überhaupt wird die tolle Föderation viel zu selbstverständlich hingenommen. Man könnte auch mal die Charaktere ein wenig hinterfragen statt immer diese Idealbilder der Tugend zu zeigen. Das alles würde schon dafür Sorgen, dass die Serie ein wenig mehr Tiefe bekommt.

                        Wenn "Star Trek" wirklich bloß seichte Unterhaltung wäre, würde ich nicht Jahre lang immer wieder in jeder einzelnen Folge Anregungen finden, die mich Stunden lang über das Gesehene nachdenken lassen. Es mag sein, dass viele Folgen in 50 Minuten schnell mal eben eine Handlung zu Ende bringen, die man als Roman ausgearbeitet in 10 Stunden nachlesen müsste, natürlich auf höherem Niveau. Aber wenn ich mir nach 50 Minuten noch einige Stunden Gedanken mache, komme ich auch dahin. Meiner Ansicht nach bietet Star Trek für viele etwas: Seichte Unterhaltung an der Oberfläche, okay, aber wenn man wirklich mal über das Gesehene nachdenkt, findet man auch etliche Tiefen.
                        Sorry wenn ich das so sagen muss... aber dass Du da in vielen Folgen Sachen findest, über die Du stundenlang nachdenken kannst, ist das leider kein Argument für wirklich tiefgehende philosophische Ansätze in Star Trek.

                        MfG
                        Whyme
                        "Und wie alle Priester haben sie als erstes gelernt, Wahrheit mit "Ketzerei" zu übersetzen."
                        -Frank Herbert - Der Herr des Wüstenplaneten

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                          Zitat von Whyme Beitrag anzeigen
                          Ein tieferes Konzept wäre, wenn man mal tatsächlich auf die weiterentwickelte Menschheit eingehen würde, sie mal hinterfragt... überhaupt wird die tolle Föderation viel zu selbstverständlich hingenommen. Man könnte auch mal die Charaktere ein wenig hinterfragen statt immer diese Idealbilder der Tugend zu zeigen. Das alles würde schon dafür Sorgen, dass die Serie ein wenig mehr Tiefe bekommt.
                          Sicher, könnte man. Aber komischer Weise kann ich aus einer Serie wie Battlestar Galactica, die ja die Menschheit und die Charaktere wohl offenbar hinterfragt, fast nichts an tiefen Erkenntnissen gewinnen. Dass Menschen überall auf ihre kleinen Vorteile sehen, sich wegen irgendeinem Mist streiten und jederzeit bereit sind, andere wegen irgendeinem Unsinn umzubringen, ist für mich auch nicht interessant. Davon abgesehen denke ich, dass in Star Trek genug auf die Menschheit und die Föderation eingegangen wird.

                          Und Charakterentwicklung ist für mich kein alleiniger Maßstab für die Qualität einer Serie. Wie hätten sich denn auch Kirk und Spock in den drei Jahren ihrer Mission groß entwickeln sollen? Was soll man denn da noch hinzudichten? Warum können Charaktere nicht auch mal bleiben wie sie sind?
                          Zitat von Whyme Beitrag anzeigen
                          Sorry wenn ich das so sagen muss... aber dass Du da in vielen Folgen Sachen findest, über die Du stundenlang nachdenken kannst, ist das leider kein Argument für wirklich tiefgehende philosophische Ansätze in Star Trek.
                          Dass Star Trek der Olymp der Philosophie ist, habe ich auch nicht behauptet. Aber es bringt mich zum Nachdenken und ist nicht einfach nur seichte Unterhaltung ohne tiefere Dimensionen. Tut mir Leid, aber ich habe als Kind auch viele Western gesehen und Groschenromane gelesen, und ich weiß, es geht auch noch deutlich seichter als Star Trek.

                          Davon abgesehen: Wo finde ich denn tiefgehende philosophische Ansätze mit Bezug zur Science-Fiction? Die meisten Bücher von Stanislaw Lem habe ich schon gelesen, aber ich bin gerne bereit, mich mit Philosophie auseinanderzusetzen.

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                            Die Kritik ist schon ziemlich heftig.

                            Allerdings will ich, selbst als Fan, gewisse inhaltliche Mängel in ST nicht bestreiten.

                            z.B:

                            - VFP gewinnt wirklich immer
                            - andere Rassen sind (fast) immer moralisch unterlegen
                            - es werden kaum neue Techniken eingeführt
                            - sehr häufige Schwarzmalerei
                            - die fehlende Charakterentwicklung (fand ich nie schlimm, solange die Story stimmt)


                            Allerdings ist Star Trek immer noch bei weitem geistreicher als Buffy und Co..
                            Der Vergleich hinkt in meinen Augen ganz gewaltig.
                            Ich will auch gar nicht leugnen, dass vieles in ST einer recht naiven Weltsicht entspricht, aber gerade diese Hoffnung, die Roddenberrysche Vision von einer gereiften Menschheit ist das was ich woanders vergeblich suche.
                            Selbst mein geliebtes B5 kann da nicht ganz mithalten.

                            In Sachen Niveau ist ST dennoch besser als: Torchwood, Terminator SCC, BSG, SW oder gar Andromeda (finde ich).

                            Bei allen obkjektiven Schwächen die existieren, bleibt es dennoch etwas besonderes. ST ist auch sicher nicht grundlos das größte SF-Franchise.
                            Den Begriff "Trekkie" findet man sicher ebenfalls nicht ohne Grund in diversen Wörterbüchern.
                            "All dies könnte bloß eine aufwändige Simulation sein,
                            die in einem kleinen Gerät auf jemandes Tisch läuft."
                            (Jean-Luc Picard über das Wesen der Wirklichkeit)

                            Kommentar


                              So heftig fand ich die Kritik eigentlich nicht. Der Vorwurf das TOS in erzählerischer Sicht nicht den Entwicklungsstand der SF-Literatur der sechziger Jahre wiederspiegelt trifft nun einmal zu. Eine Entwicklung der Seriencharaktere findet ebenfalls nicht statt, dieser Punkt ist ebenfalls unbestreitbar.
                              Natürlich kann man argumentieren, das man zu dieser Zeit gar keine anspruchsvollere SF-Serie hätte produzieren können. Was wohl auch so ist, schließlich musste Roddenberry für die Serie Zugeständnisse am Serienkonzept gegenüber den Produzenten machen. Das ändert aber nichts an der Richtigkeit der Kritikpunkte.
                              Der eigentliche Hauptvorwurf und der ist für viele Fans wohl schwer zu schlucken, ist das sich ST-Fans und Produzenten sich einer Weiterentwicklung des Franchise widersetzen und am Status Quo festhalten. Orsons schreibt seine Meinung ganz am Anfang, besser endet ST als sich endlos zu wiederholen. Das polarisiert natürlich, aber liegt er damit den ganz so falsch?
                              Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
                              Dr. Sheldon Lee Cooper

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                                Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                                Der eigentliche Hauptvorwurf und der ist für viele Fans wohl schwer zu schlucken, ist das sich ST-Fans und Produzenten sich einer Weiterentwicklung des Franchise widersetzen und am Status Quo festhalten. Orsons schreibt seine Meinung ganz am Anfang, besser endet ST als sich endlos zu wiederholen. Das polarisiert natürlich, aber liegt er damit den ganz so falsch?
                                Wiederholung an sich ist überhaupt nichts Schlechtes, ganz ehrlich. Warum sonst würde sich jemand EIN UND DIESELBEN Episoden auf DVD immer mal wieder anschauen? Davon abgesehen, ist bereits die zweite TOS-Episode eine "Wiederholung" des Konzeptes der ersten Folge, insofern, dass dasselbe Raumschiff mit derselben Besatzung zu einem - anderen - Planeten fliegt. Manches wird eben wiederholt, anderes variiert. Mir macht es auch nichts aus, wenn eine TOS-Folge noch mal in TNG so ähnlich präsentiert wird.

                                Was viel ärgerlicher ist, ist das Phänomen einer schlechten Kopie. Nimmt man mal die Original-Serie, also TOS, mit 80 Folgen, kann man auch gut ohne die schlechtesten 20 Folgen leben. Nicht jede TOS-Folge ist ein Meisterwerk. Versucht nun eine Nachfolge-Serie wie TNG das Konzept einer guten TOS-Folge zu übernehmen, ist die Gefahr groß, dass die TNG-Folge zu einer schlechten TOS-Kopie wird. Nimmt man die schlechten TOS-Folgen und versucht sie besser zu machen, hat man vielleicht einen Fortschritt.

                                So gesehen hast Du also Recht: Wenn endlose Wiederholungen bedeuten, dass immer schlechtere Kopien bereits bekannter und gelungener Folgen produziert werden, dann sollte man vielleicht bald aufhören. Insgesamt sind es meiner Ansicht nach eben die schlechten Folgen einer Serie und insbesondere die schlechten Kopien, die ein Problem darstellen.

                                Da müsste dann ein Produzent eben auch mal zu einem Drehbuchautor sagen, das haben wir schon mal besser hingekriegt und das Drehbuch ablehnen. Dann hat man in einer Staffel eben nur noch 15 statt 22 Folgen.

                                Worüber man sich aber auch mal klar werden müsste: Welche DREHBÜCHER von Science-Fiction-Serien sind denn wirklich "objektiv" hundert Mal besser als die von "Star Trek"? Wo man das wirklich meinetwegen literatur-, film- und theaterwissenschaftlich belegen kann. Wie gut kann denn überhaupt eine SF-Serie werden, dass überall auf der Welt ehrfürchtiges Staunen ausbricht? Wie sieht denn eine unübertreffbare SF-Serie aus, die über jede Kritik erhaben ist?

                                Laut Orson Scott Card ist "Lost" die beste SF-Serie aller Zeiten, und "Being John Malkovich" und "Eternal Sunshine of the Spotless Mind" sind die besten SF-Filme aller Zeiten. Und Star Trek ist der letzte Müll. Klar.

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