Zehnjährige nahm sich das Leben - Ist der Leistungsdruck schuld? - SciFi-Forum

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Zehnjährige nahm sich das Leben - Ist der Leistungsdruck schuld?

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    #31
    ich bin der disskussion bisher mit regen interesse gefolgt.
    im allgemeinen denke ich, dass man das ganze aus der sicht eines erst zehnjaehrigen mädchen sehen muss. ich moechte jetzt gar keine schuldfrage aufwerfen. ich denke, dass jemand mit so wenig lebenserfahrung sich schneller mit unloesbaren problemen konfrontiert sieht als ein erwachsener und deshalb denke ich, dass es nur eine kurzschluss-handlung gewesen sein kann. vielleicht haette ein klaerendes gespraech alles verhindern koennen, aber war es denn fuer ausenstehende ueberhaupt zu erahnen?
    Ich blogge über Blogger, die über Blogger bloggen.

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      #32
      Original geschrieben von t´bel
      eine Verzweiflungstat eines Menschen und eine sehr schnelle Verurteilung der Erziehungsberechtigten

      dies ist für mich eine genauso unverständliche Verurteilung der Erziehungsberechtigten wie es nicht korrekt ist für die Tat des jungen Mannes von Erfurt pauschal Computerspiele verantwortlich zu machen
      Ich verurteile niemanden. Verurteilen ist eine Handlung der Gerichte.

      Allerdings kann ich den Eltern mangelnde Verantwortung und eine große Erwartungshaltung in ihre Tochter vorwerfen. Nicht umsonst wird sich der Vater des Mädchens vor Gericht rechtfertigen müssen weil seine Waffe der ganzen Familie zugänglich war. Ich denke, es liegt im Rechtsverständnis eines jeden Mitteleuropäers, daß der Vater grob fahrlässig gehandelt hat.

      Wir wissen nicht, ob sich das Mädchen auch umgebracht hätte, wenn es keine Waffe "griffbereit" gehabt hätte. Zumindest hätte es den Suizid unter Umständen schwieriger durchführen können.

      Ich sage auch nicht, daß der Vater unmittelbar am Tod schuld ist. Aber er ist kausal für den Tod und trägt damit einen Teil der Mitschuld.

      Ebenso verhält es sich mit der Erwartungshaltung. Angenommen das Mädchen wurde von den Erziehungsberechtigten geschlagen wenn es schlechte Noten nach Hause gebracht hatte. Dann muß man auch diese Frage der Mitschuld klären.

      Noch einmal: Ich verurteile nicht pauschal, ich werfe (mit Recht) vor.
      Mehr maße ich mir nicht an.

      Liebe Grüße,
      Gene
      Zuletzt geändert von Gene; 28.05.2002, 13:23.
      Live well. It is the greatest revenge.

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        #33
        was ich mich bei solchen meldungen immer als erstes frage, ist, wieso haben erwachsene menschen, familienväter/-mütter..., die in einer gefestigten demokratie leben, funktionierende waffen und offensichtlich auch munition daheim im schrank rumliegen??? dann auch noch unabgeschlossen, sodass die kiddies einfach mal hingehen und sich ne kugel durchs herz jagen können...
        das macht mich jedesmal so sauer... und ich raffs einfach nicht, wie man auf die bescheuerte idee kommen kann, bei sich im haus waffen zu bunkern.

        selbst wenn kinder keine selbstmordabsichten haben, wovon eltern wohl einfach nicht ausgehen, dann hätte ich immer noch ständig angst, dass irgendein unfall passieren könnte. oder z.b. dass das mädchen im freundeskreis rumerzählt, dass daheim ne waffe liegt und die kids dann auf die idee kommen, mal ein bisschen damit rumzuballern. ist ja alles schon passiert...

        das mit der waffe ist imho auch das, was man den eltern vorwerfen darf und muss. nicht, dass sie nicht gemerkt haben unter welchem schulischen druck die tochter steht. denn wenn ein kind nur gute und sehr gute noten bekommt, dann denkt man ja nicht unbedingt an schulische probleme...


        zur schule allgemein: alle lehrer zu entlassen, ist auch nicht die musterlösung...
        und vor allem kann ich dir, Gene, in dem einen punkt nicht zustimmen, dass die qualität der lehrer von der pädagogischen ausbildung abhängt.
        meine schwester hat nen hauptschulabschluss gemacht und ich das abi, ich kenne die situation also schon ein klein wenig und muss einfach sagen, dass ich mir absolut keinen lehrertausch wünschen würde, egal wie viele semester pädagogik die grund- und hauptschullehrer absolviert haben.
        es kommt einfach viel mehr auf das umfeld, das klima an einer schule an. und das ist imho auf einer hauptschule um einiges rauher als auf einem gymnasium und irgendwann passt sich auch der pädagogisch ausgebildetste lehrer an dieses klima an und wird mehr oder weniger gleichgültig. und mal ehrlich, wenn ich mir den zustand deutscher hauptschulen und die perspektivlosigkeit für die schüler/innen dort ansehe, da krieg ich das kalte grausen...
        also, es kommt wohl eher auf die situation an einer schule und natürlich die perönlichkeit von lehrern an, als auf die neuesten pädagogischen methoden.


        zum thema "selbstmord" möchte ich auch noch kurz dazusenfen:
        ich finde es absolut daneben einem menschen, der offensichtlich so verzweifelt ist, dass er keinen anderen weg sieht, als sich das leben zu nehmen, vorzuwerfen, er wäre feige.
        das ist eine totale missachtung der gefühle dieses menschen und auch eine sehr anmaßende haltung, einem menschen noch über seinen tod hinaus solche vorwürfe zu machen.

        allerdings bin ich auch nicht der meinung, dass das umfeld den selbstmord eines menschen, bzw. vielmehr diesen menschen selbst, binnen kurzer zeit vergisst und mit trauern aufhört. es ist ganz klar, dass das umfeld noch sehr lange damit kämpft.


        du gehst in die schule, schaffst es nicht, bringst dich um.
        so einfach ist das ja nun nicht. es ist doch eher so, dass die schule für viele junge menschen einen (viel zu) großen platz im leben einnimmt. hervorgerufen durch erwartungen der gesellschaft, der familie oder von sich selbst. und wenn man dann in einem gebiet versagt, das den hauptteil des lebens ausmacht, denkt man sich, wenn ich das nicht hinkriege, dann kann ich auch nichts anderes. man überträgt das versagen in der schule auf das ganze leben und dann kommt einem sowieso alles sinnlos vor.
        und so kann ich mir dann auch erklären, dass sich soo unglaublich viele schüler/innen das leben nehmen. ihnen wird durch wen oder was auch immer eingebläut, wer's in der schule nicht bringt, ist nichts wert. wenn du deinen abschluss nicht schaffst, hast du sowieso keine zukunft.
        und egal, ob psychisch stabil oder nicht, wenn man das dauernd zu hören kriegt, dann hat man es irgendwann so verinnerlicht, dass man im bewusstsein noch sagen kann, das ist quatsch, aber das "unterbewusstsein" ist durch die vernunft dann nicht mehr zu überzeugen.

        (ähm, kleine anmerkung: ich habe natürlich keinen schimmer von psychologie, aber ich könnte mir vorstellen, dass es bei einigen leuten so in der art abläuft...)

        hier gibt es ja einige, die ziemlich viele statistiken auf lager haben... ich hab grad gesucht, aber keine entsprechenden gefunden... z.b. darüber, wie das in Japan ist mit der selbstmordrate unter jugendlichen aufgrund von schulstress... aber ich meine in erinnerung zu haben, dass das die häufigste todesursache bei jugendlichen dort ist...

        und wenn ich dann höre, dass unsere lieblingsbildungsministerin Anette Schavan immer noch Japan als vorbild für ihre schulreformen zitiert...irgendwann ist das doch beihilfe zum (selbst)mord...


        mit traurigen grüßen,
        moya
        "Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird..." trösteten die Gegessenen die Gekochten.

        "Wie viele Menschen sind nötig, bevor aus Recht Unrecht wird? 1.000, 50.000, 1.000.000?" Jean-Luc Picard

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          #34
          Das ist eine echt tragische Geschichte und in meinen Augen sind auch die Meinungen dazu genauso tragisch...

          Den Vater des Kindes jetzt vor den Kadi zu zerren ist sicher rechtstaatlich abgesichert, aber für mich nicht verständlich. Als Mitglied des Bundesheers ist nunmal nicht ungewöhnlich eine Schusswaffe im Haus zu haben. Von der Schweiz möchte ich gar net reden...
          Dieser Mann ist durch den Tod seiner Tochter schon genug für seine Unachtsamkeit, den Schrank nicht abzuschließen genug gestraft. Und es ist auch fragwürdig ob es etwas geändert hätte, wäre die Waffe ordnungsgemäß verstaut gewesen wäre; das Mädel hatte es scheinbar seit längerem geplant. Dann hätte es halt ein Messer oder den Strick genommen. Das Ergebnis wäre das gleiche gewesen.

          Ohne Wissen um die genauen Hintergründe des Mädels ist es sicher sehr schwer die Ursache, das Motiv für diese Tat ans Tageslicht zu fördern. Schulisch scheint sie ja keine Probleme gehabt zu haben und ich gehe mal davon aus, dass sie auch nicht unter all zu großen Druck stand. Das ist bei sehr guten Grundschülern einfach nicht normal. Wenn ich mich an meine Grundschulzeit und meine Klassenkameraden erinnere: wir hatten immer ähnliche Notendurchschnitte, aber unter Druck standen wir noch nicht.
          Aber da müsste man natürlich wissen, wie die Eltern mit dem Kind umgegangen sind.

          Aber ein Faktor bekümmert mich wirklich. Man sieht ihn in der Aussage des Mädels, Schule sei scheiße, sowie auch in Ross Meinung und die Posts von Pirx weißen auf drauf hin: soziale Inkompetenz und Verantwortungslosigkeit.

          Wenn ein Erwachsener/Jugendlicher sich umbringen will, frei nach dem Motto "Nach mir die Sinnflut", dann ist das feige und vor allem verantwortungslos. Verantwortungslos sich selbst und den Hinterbliebene gegenüber. Man muss sich immer vor Augen führen, dass es kein Problem gibt, dass nicht gelöst werden kann...
          Wenn man psychisch krank ist bzw. ein kleines Kind ist, dann kann man das nicht so pauschal sagen, da hier wirklich Krankheiten vorliegen oder die geistigen Kapazitäten fehlen um das ganze zu verstehen.

          Aber wenn ein Oberstufeschüler wegen schlechten Noten oder ein erwachsener Mann aus Geldproblemen usw. Selbstmord begeht, dann habe diese Menschen in meinen Augen nur Verachtung verdient.
          Aber viele Ursachen diese Verantwortungslosigkeit und feigen Flucht vor dem Leben liegen wirklich in der Gesellschaft selber. Viele, zu viele glauben, dass Noten & Geld, usw. wichtig sind. Sie nehmen sie zu wichtig und sich das Leben.
          Ich lebe immer nach dem Motto "Stress kommt nicht vor irgendwo, den macht man sich völlig selber." Und so ist... Geld, Noten - Besitz allgemein wird in unserer Gesellschaft völlig überbewertet und macht die Menschen krank.

          Die Freizeit der Kinder wird heute durch Markenhosen und Gameboy ersetzt. Manchmal komme ich mir echt eigenartig vor, wenn ich an meine Kindheit denke. Laubhütten bauen, auf dem Bauernhöfen spielen, mit den Pfadis alle möglichen Sachen anstellen... heute bin ich inzw. ein PC-Crack geworden und werde auch von Schule und Geldbeschaffung eingenommen. Ich bedauere das sehr. Viele Dinge leiden darunter, wie meine Pfadfinderei, wenn ich dran denke wie lange es her ist, dass ich nur mit einem Poncho bewaffnet in der freien Wildbahn übernachtet habe macht mich das echt scheiß traurig, weil es zu lange her ist. Aber viel trauriger macht es mich, wenn ich mir vorstellen, dass es leider genug Kinder gibt, die all das nie erlebt habe.
          Wenn ich es so betrachte kann amn sagen, dass das Leben häuig immer unmenschlicher wird je weiter man in das "wirkliche" Leben - das Berufsleben hineinkommt. Bah... arbeiten. Ich wäre gerne wieder 12 Jahre alt und im Schwarzwald mit den Pfadis unterwegs.

          Und wie schon erwähnt ist so was einfach wichtig - Respekt vor der Natur & dem Leben, sich selbst und vor allem anderen. Lösung von Konflikten jedweder Art auf friedliche Weise und auf eigene Faust. Selbstvertrauen und Vertrauen in andere ist heute leider immer selber, stattdessen sind Arroganz und Misstrauen an der Tagesordnung.

          Die Gesellschaft entfremdet sich dem Menschen in einer gewissen Weise und hier kann man sicher eine Ursache finde. Für diese tragische Tat, aber auch für Erfurt und vielleicht sogar für den 11. September 2001.
          Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
          Makes perfect sense.

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            #35
            Original geschrieben von Captain Proton




            Aber wenn ein Oberstufeschüler wegen schlechten Noten oder ein erwachsener Mann aus Geldproblemen usw. Selbstmord begeht, dann habe diese Menschen in meinen Augen nur Verachtung verdient.
            Aber viele Ursachen diese Verantwortungslosigkeit und feigen Flucht vor dem Leben liegen wirklich in der Gesellschaft selber. Viele, zu viele glauben, dass Noten & Geld, usw. wichtig sind. Sie nehmen sie zu wichtig und sich das Leben.
            Ich lebe immer nach dem Motto "Stress kommt nicht vor irgendwo, den macht man sich völlig selber." Und so ist... Geld, Noten - Besitz allgemein wird in unserer Gesellschaft völlig überbewertet und macht die Menschen krank.

            Das Dumme ist das Noten Geld usw. nun einmal wirklich wichtig sind. Ich weis aus deinem Profil, dass Du noch ziehmlich jung bist und ich meine, dies sind starke Worte fuer jemanden mit so wenig Lebenserfahrung.
            Glaub mir ich weis was nackte Existenzangst ist und wie krank sie einen machen kann, und ja, ich habe auch schon mal an Selbstmord gedacht. Glaube mir, es ist auch oft Gesellschaft die den Stress macht. Es ist nun mal so, dass sich manche von uns mit Problemen umherschlagen muessen, die andere nicht mal ansatzweis nachvollziehen können.
            Ich hoffe fuer Dich dass Du das nie erleben musst.

            Dies war uebrigens auf mich bezogen und nur als Kommentar zu Deinen Worten gedacht und hat keinen Bezug zu dem kleinem Maedel.

            Gruß, succo
            Ich blogge über Blogger, die über Blogger bloggen.

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              #36
              Sehr Jung... Nunja, okay, Ansichtssache.

              Noten sind wichtig - Geld ist wichtig. Klaro. Habe ich ja auch nix dagegen geschrieben. Ich bin in der Oberstufe, ich erfahre gerade an eigener Haut was Notenstress ist. Das braucht mir niemand zu erklären. Und soviel Lebenserfahrung bruahct es nicht, diesen Abschnitt zu verstehen... der steht nämlich nicht völlig alleine sondern da kommen ja noch ein paar. Und danach sollte klar sein was ich meine:
              Es ist wahr das Noten, Geld, usw. wichtig sind und da ist das Problem - das sollte nicht wichtig sein.
              Wenn man sich solche Sachen zu wichtig macht, dann ist es für mich völlig klar, dass sie einen runterziehen können bis man sich nur umbringen will. Soweit darf man es selber und auch die Gesellschaft aber eigentlich gar nicht kommen lassen. Aber unsere Gesellschaft ist rein wirtschaftlich auf Konkurrenz und gegenseitigen, den anderen zerstörenden Wettbewerb ausgerichtet und hier liegt neben den anderen Problemen, die ich meinem vorherigen Post erwähnt habe, der Hund begraben.

              Entfremdung(Marx lässt grüßen), Ablösung von Realität und Verlust von Relationen. Wenn Geld wichtiger als der Mensch der es verdient ist, dann ist was faul im Staat Kapitalismustan. Und dann ist es auch kein Wundern, dass vielen Menschen so die Lust am Leben verloren geht, dass sie nicht mehr Leben wollen.

              Und Selbstmord ist in dieser Lage ein praktischer Ausweg... ich weiß das auch. Selbstmord ist Kapitualation. Als ich ans Gymnasium kam wurde ich übelst gemobbt und meine Eltern mussten mich (fast) in die Schule zwingen. Das ging mehrere Jahre so und ich hatte am Ende echt keine Lust mehr. Zwar dachte ich nicht an Selbstmord, da ich noch etwas behüteter aufwuchs und Gewlat absolut nicht mein Ding war/ist; aber ich wollte auch kapitulieren, aufgeben. Letztlich habe ich es nicht getan. Es waren keine schönen Jahre, aber es hat sich gelohnt, weil ich da raus gekommen bin und die ganzen Penner von damals geflogen sind und ich jetzt ein wirklich anerkannter und guter Schüler bin. Es ist nicht so, dass ich nicht wüsste was psychischer und schulischer Druck ist, aber...
              ...auf Regen folgt immer Sonnenschein.
              Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
              Makes perfect sense.

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                #37
                Original geschrieben von Captain Proton
                ...auf Regen folgt immer Sonnenschein.
                oder ein Meteroitenschauer, der die welt durchlöchert...

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                  #38
                  Sieh es wie du willst - Pessimismus bringt meistens nix. Nur Depressionen...
                  Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
                  Makes perfect sense.

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                    #39
                    @Proton: Versteh einfach: Es gibt Situationen in denen man Selbstmord wählt. Die Entscheidung über das eigene Leben gehört zur Menschenwürde. Niemand hat uns gefragt, ob wir existieren möchten. Tod kann Erlösung sein von Emotionen. Für manche Menschen bedeutet das Leben und jede Emotion reinen Schmerz. Tod ist Ruhe. Den Tod zu wählen ist nicht feige. So eine Bewertung kann und soll sich niemand anmassen! Objektiv gesehen gibt es natürlich immer eine Lösung. Aber in der Realität ist das Schwachsinn, weil es weder weltliche als auch göttliche Gerechtigkeit gibt.

                    Ich lebe in einer Welt voll Scheisse!
                    Mehr Leute als du denkst sagen sich das.
                    Recht darf nie Unrecht weichen.

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                      #40
                      Original geschrieben von Narbo
                      Tod kann Erlösung sein von Emotionen. Für manche Menschen bedeutet das Leben und jede Emotion reinen Schmerz. Tod ist Ruhe.
                      So? Woher weißt Du das?
                      Wer garantiert einem Menschen, daß der Tod das vielgepriesene Ende aller Qualen ist? Es geht mir jetzt nicht um theologische Thesen und philosophische Ansätze: Es ist müßig darüber zu diskutieren, was nach dem Tod folgt. Ich finde allerdings nicht so toll, daß Du den Tod geradezu beschönigst weil er Deines Erachtens ein Zustand der Ruhe und der Erlösung ist.

                      Liebe Grüße,
                      Gene
                      Live well. It is the greatest revenge.

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                        #41
                        So stellt sich der Tod für potentielle Selbstmörder aber da. Eine reine Darstellung Gedanken anderer Menschen meinerseits. Ich beschönige sicher nicht, dass der Suizid objektiv gesehen eine Verschwendung des eigenen Lebens ist, aber eine Bewertung steht niemanden zu. Viele machen es sich zu einfach, weil sie nicht wissen, wie es in der Scheisse ist. Jeder kommt mal in Phase(n) wo er an Selbstmord denkt. Auch ich. Du sicher auch.
                        Recht darf nie Unrecht weichen.

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                          #42
                          Natürlich stellt der Tod für Selbstmörder eine Erlösung dar, und vermutlich auch die einzige Möglichkeit um aus ihrer Misere zu kommen. Anstatt sie aber in ihrer Entscheidung zu bestärken (so wie Du es offensichtlich gerade gemacht hast) sollte Selbstmördern geholfen werden, das Leben als bessere Alternative zum Tod zu betrachten und nicht als das größere Übel. Zumindest sollte man ihnen klar machen wie wertvoll das Leben doch ist - denn der Selbstmord ist die Tat die man niemals wieder rückgängig machen und bereuen kann.

                          Liebe Grüße,
                          Gene
                          Live well. It is the greatest revenge.

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                            #43
                            Nochmal: Ich bestärke hier niemanden, sondern stelle lediglich dar. Ausserdem ist es höchst subjektiv, ob Leben oder Tod besser ist. Du setzt deine Wertevorstellungen arroganterweise für alle fest und machst sie zum Masstab. Leute, die dieses "göttliche Geschenk" ablehnen wollen, brauchen nach dir Hilfe. Wir wissen sehr wenig über den Tod, aber er kann durchaus die Alternative zum Leben sein. Leben ist nämlich nicht zwingend schön, sondern bedeutet häufig Schmerz. Die Wahl des Suizid ist eine persönliche Entscheidung, die niemand anders in den Dreck ziehen sollte.
                            Recht darf nie Unrecht weichen.

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                              #44
                              Original geschrieben von Narbo
                              Du setzt deine Wertevorstellungen arroganterweise für alle fest und machst sie zum Masstab. Leute, die dieses "göttliche Geschenk" ablehnen wollen, brauchen nach dir Hilfe.
                              Meine Wertvorstellungen? Ich wage zu behaupten, daß "meine" Wertvorstellungen denen der Mehrheit entsprechen! Aber wenn Du der Ansicht bist, das Leben wäre nicht wertvoll, dann kannst Du mich getrost arrogant nennen wenn ich nicht Deiner Meinung bin!

                              Richtig, selbstmordgefährdete Personen brauchen Hilfe. Bensonders wenn sie Gefahr laufen das Leben ihrer Mitmenschen genausowenig zu schätzen wissen, wie das eigene. Dann kommt es nämlich zu den vielzitierten Amokläufern.

                              Die Wahl des Suizid ist eine persönliche Entscheidung, die niemand anders in den Dreck ziehen sollte.

                              Wenn Du erwartest, daß ich Selbstmördern Achtung entgegenbringe, für den "Mut" den sie aufbringen müssen sich umzubringen, dann hast Du Dich getäuscht. Selbstmord ist keine Entscheidung sondern ein Verbrechen an sich selbst.

                              Liebe Grüße,
                              Gene
                              Live well. It is the greatest revenge.

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                                #45
                                Original geschrieben von Gene
                                Meine Wertvorstellungen? Ich wage zu behaupten, daß "meine" Wertvorstellungen denen der Mehrheit entsprechen!
                                Soll das etwa ein Argument sein? Soll ich mal aufzählen, für welchen Mist schon Mehrheiten eingestanden sind?
                                Original geschrieben von Gene
                                Aber wenn Du der Ansicht bist, das Leben wäre nicht wertvoll, dann kannst Du mich getrost arrogant nennen wenn ich nicht Deiner Meinung bin! Richtig, selbstmordgefährdete Personen brauchen Hilfe. Bensonders wenn sie Gefahr laufen das Leben ihrer Mitmenschen genausowenig zu schätzen wissen, wie das eigene. Dann kommt es nämlich zu den vielzitierten Amokläufern.
                                *seufz* Für mich ist das Leben wertvoll, aber ich wage nicht, diese Einstellung auf andere Leute auszuweiten, weil ich genau dies als arrogant erachte. Leben und Sterben hängen eng zusammen - jeder hat die freie Wahl. Amokläufer sind eine andere Dimension, da sich ihre negativen Emotionen gegen andere Personen richtet. Es ist falsch Einzelne zu therapieren. Die ganze Welt braucht eine Therapie.


                                Original geschrieben von Gene
                                Wenn Du erwartest, daß ich Selbstmördern Achtung entgegenbringe, für den "Mut" den sie aufbringen müssen sich umzubringen, dann hast Du Dich getäuscht. Selbstmord ist keine Entscheidung sondern ein Verbrechen an sich selbst.
                                Weder Achtung noch Erfurcht erwarte ich, sondern Respekt vor einer Entscheidung.
                                Recht darf nie Unrecht weichen.

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