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    #76
    @ Nic

    Endar hatte die Sache schon erkannt, ich habe nur den Satz von max genommen und ihn durch 2 Wörter ersetzt, um zu verdeutlichen wie unsinnig polarisierte Aussagen sind, schließlich gibt es kein schwarz und weiß, sondern viele Grautöne.

    Außerdem erinnern wir uns wer mit der ganzen Polemik angefangen indem er einen Link mit einen Beitrag von "prügelnden Bullen" begonnen hat, die überhaupt nicht mit den Auswüchsen von Hildesheim zu tun hat.


    "Täterschutz" und "Opferschutz" (wobei ich beide Begriffe unsinnig finde) müssten sich doch gar nicht widersprechen.
    Sie widersprechen sich auch nicht, sie sollte nur in der richtigen Balance sein.
    No dictator, no invader can hold an inprisoned population by force of arms forever. There is no greater power in the universe than the need for freedom. Against that power governments and tyrants and armies cannot stand. The Centauri lerned this lesson once. We will teach it to them again. Though it take 1000 years, we will be free. (G'Kar)

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      #77
      Original geschrieben von Ragnar
      Sie widersprechen sich auch nicht, sie sollte nur in der richtigen Balance sein.
      Dem ist natürlich zuzustimmen. Die Frage ist nur, was ist die richtige Balance? Es gab hier ja Leute, die gegen Resozialisierungmassnahmen insgesamt gewettert haben, wobei sie ein paar nicht erfolgreiche Fälle genutzt haben und diese als Verhöhnung der Opfer bezeichnet haben.
      Viele Opfer erleiden während die Zeit des Terrors durch die Täter Traumas in erhöhten Maße. Viele sind danach für ihr Leben seelisch gezeichnet und können ohne therapeutischen Maßnahmen kaum ein vernünftiges Leben führen. Gerichte allerdings (sollte überhaupt zu einem Urteil kommen) verdonnern den Tätern dann zu Schmerzensgeldern, die aber häufig nicht bezahlt werden, da Täter meist selbst nicht erwerbstätig sind, selber bis über beide Ohren verschuldet sind oder simpel nicht zahlen. Die Opfer müssen dann entsprechende Sitzungen aus eigener Tasche bezahlen, der Staat sieht sich auf jeden Fall nicht in der Pflicht diesbezüglich zu helfen.
      Normalerweise werden dann Therapien der Opfer von der Krankenkasse gezahlt. Es sei denn, gewisse Politiker, die das Wort "Opferschutz" recht häufig benutzt haben, kürzen nicht nur weiter bei den Resozialisierungsmassnahmen, sondern auch weiter bei den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherungen. Wobei sie dann Therapiemassnahmen als unsinnig bezeichnen und behaupten, dass alle psychischen Probleme nur eingebildet oder genetisch bedingt wären.
      Resistance is fertile
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        #78
        Original geschrieben von max

        Normalerweise werden dann Therapien der Opfer von der Krankenkasse gezahlt.

        Das Pflaster wird vielleicht von der Krankenkasse bezahlt, aber der Seelendokter in der Regel nicht.
        In den meisten Fällen darf dann der Weiße Ring dafür zahlen, zumindest wenn er genug Spenden erhält.

        Ein Glück, daß es den Weißen Ring gibt, aber traurig zugleich, warum gibt es sowas nicht von staatlicher Seite, so wie für die Täter auch?

        Da fühlt der Staat sich nicht in die Pflicht genommen. Für den Täter wird alles getan, für das Opfer nicht. Das ist genau das, was mich völlig anpißt.

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          #79
          Original geschrieben von Ragnar
          Und genau hier hebelst du deinen ganzen Beitrag aus!
          Wer sind denn die Schwächsten in unserer Gesellschaft? Etwa die, die in Gruppen mit Baseballschläger, Messer und (Schreckschuss-) Pistole durch unsere Straßen und Klassenzimmer rollen oder die Opfer dessen sind?
          Ich hebel gar nichts aus. Dieser Eindruck entsteht bei dir vielleicht durch die völlig einseitige Betrachtung von "die Schwächsten". Die "Schwächsten" kann hier aber nicht so einseitig benutzt werden. Es geht gerade nicht darum, wer "der Stärkere" ist, sondern diese Menschen sind in sofern das schwächste Glied, als dass sie die Problemfälle der Gesellschaft sind. Was sind wir für eine feine Gesellschaft, wenn wir uns einerseits fortschrittlich nennen, und es auf der anderen Seite nicht schaffen, diese Problemfälle in die Gesellschaft zu integrieren, und sie stattdessen aus unserer Gesellschaft eliminieren ? Diese Probleme lassen sich nur an der Wurzel wirksam bekämpfen, wir müssen uns fragen WARUM gibt es in unserer ach so fortschrittlichen Gesellschaft immer noch Menschen, die sich so verhalten? DAS müssen wir uns fragen, und nicht, wie wir den Täter möglichst wirksam demütigen und vernichten können.


          "Seltsamerweise" sind es gerade diejenigen, die niemals diesbezüglich Probleme gehabt haben, die solche Meinungen vertreten (Mehr Resozialisierung, weichere Strafen, etc). Dabei kommen auch noch solche Begriffe wie "Stammtisch-Polemik" zu vorschein, zusammen mit Äußerungen von höchstzwilichten Regionalpolitikern, aber nicht zu informationszwecken, sondern nur um den Gegenüber mit seiner Meinung in eine gewisse (rechte) Schublade zu stecken. Wie praktisch ! Das erspart das differenzierte Denken!
          Du sprichst von differenzierendem Denken, und gibst auf der anderen Seite indirekt zu, dass du dich in deinem Urteil überwiegend durch Rachsucht leiten lässt. Das ist glatter Hohn.

          Und doch, diese Aussagen und Anspielungen haben einen Informationswert. Sie zeigen nämlich, was von solchen "Lösungen" zu halten ist. Oder denkst du, dass es ein Zufall ist, dass diese ach so differenzierten "Lösungen" fast ausschließlich von antidemokratischen Parteien vertreten werden ?
          "Je mehr sich unsere Bekanntschaft mit guten Büchern vergrößert, desto geringer wird der Kreis von Menschen, an deren Umgang wir Geschmack finden." - Ludwig Feuerbach

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            #80
            Original geschrieben von Ezri Chaz
            Das Pflaster wird vielleicht von der Krankenkasse bezahlt, aber der Seelendokter in der Regel nicht.
            Das stimmt so nicht. Die gesetzlichen Krankenkasse zahlen teilweise sogar mehr bei psychischen Erkrankungen als die privaten.
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              #81
              Original geschrieben von Cor (aka 5 of 12)

              Du sprichst von differenzierendem Denken, und gibst auf der anderen Seite indirekt zu, dass du dich in deinem Urteil überwiegend durch Rachsucht leiten lässt. Das ist glatter Hohn.
              Meine Kernaussage war unmißverständlich (also direkt) zu entnehmen:

              Ich halte die Kluft zwischen der Resozialisierung und den Schutz/Hilfe der Opfer für eklatant.

              Das wir unterschiedlicher Meinung über die Schwächsten unserer Gesellschaft sind akzeptiere ich, schließlich kann jeder seine eigene Meinung haben. Dennoch werden die, die ich als Schwächste bezeichne, weitaus weniger vom Staat unterstützt, als jene Täter. Das darf nicht sein !
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                #82
                Original geschrieben von Ragnar
                Ich halte die Kluft zwischen der Resozialisierung und den Schutz/Hilfe der Opfer für eklatant.
                Erfolgreiche Resozialisierung ist Schutz der Opfer, da so weitere Straftaten verhindert werden. Genauso wie ein funktionierendes Sozialsystem, was Armut eliminiert, der beste Schutz vor Kleinkriminalität und Gewaltverbrechen ist.
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                  #83
                  Original geschrieben von max
                  Das "Experiment" läuft bereits seit Jahren - in den USA. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass Menschen durch brutale Unterdrückung, Demütigungen, Willkür etc. zu besseren Menschen werden. Das wahrscheinlichste Ergebnis dieses Experiments ist eine grössere Zahl von gewaltbereiten Menschen mit schweren psychischen Störungen.
                  Als ob die Kerle nicht genau das schon waren als sie straffällig wurden... Wenn es nichts daran ändern kann, gut. Aber dass es das verschlimmern soll was ohnehin in den Köpfen von Gewaltverbrechern vorgeht, klar die sind ja alle zimperliche Mimosen die sich soooo leicht einschüchtern lassen.

                  Es würde ihnen endlich mal gezeigt, dass sie nicht die stärksten sind und das in einem Alter wo es vielleicht nochmal anschlagen kann, wenn sie gleich in den Knast wandern ist nur sicher, dass sie sich besser auskennen wenn sie wieder auf Opfer losgelassen werden, ich würde wirklich zu gerne die Vergleichzahlen Rückfälle Bootcampler Rückföälle JVAler sehen, das könnte IMO hochinteressant für "euch Menschenfreunde" sein.

                  Ausserdem ist weder Nic noch max darauf eingegangen, dass ich nur für absolute Härtefälle dieses Vorgehen für gerechtfertigt hielt.... dabei hätte man das in die Betrachtung miteinbeziehen sollen!

                  Und Ezri hat natürlich Recht. Die Opfer selbst werden vernachlässigt. Ob sie aber dadurch selbst Täter werden.... naja, das wird auch nicht für jeden gelten. Immerhin hat es verschiedene Gründe weshalb jemand Verbrechen begeht. Früher selbst Opfer gewesen zu sein ist dabei IMO noch nicht das höufigste, wobei ich mich gerne durch anschauliche Studien vom Gegenteil überzeugen lasse...
                  Da einen etwas faireren Ausgleich zwischen Resozialisierungsversuchen und Reintegration von Opfern zu finden wäre auch schon lange fällig... nunja. Bevor man beide zusammen nach Brasilien schickt....
                  »We do sincerely hope you'll all enjoy the show, and please remember people, that no matter who you are, and what you do to live, thrive and survive, there are still some things that make us all the same. You, me, them, everybody!«

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                    #84
                    Original geschrieben von Sternengucker
                    Als ob die Kerle nicht genau das schon waren als sie straffällig wurden... Wenn es nichts daran ändern kann, gut. Aber dass es das verschlimmern soll was ohnehin in den Köpfen von Gewaltverbrechern vorgeht, klar die sind ja alle zimperliche Mimosen die sich soooo leicht einschüchtern lassen.
                    Nun, ob in den USA wirklich jeder der in diese Camps eingewiesen wird schon gestört ist möchte ich sehr stark in Frage stellen. Besonders in Anbetracht der nach wie vor stark rassistischen Tendenzen in der amerikanisch Justiz halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass diese Camps zum Teil auch als Mittel der Repression gegen Minderheiten genutzt werden, ohne dafür jetzt konkrete Beweise zu haben.


                    OK, dass du die Camps nur für Härtefälle wünschst habe ich nin der Tat nicht gewürdigt, aber in diesem Zusammenhang würde es mich zumindest mal interessieren was du denn konkret als Härtefälle definieren würdest.
                    “Are these things really better than the things I already have? Or am I just trained to be dissatisfied with what I have now?”― Chuck Palahniuk, Lullaby
                    They have nothing in their whole imperial arsenal that can break the spirit of one Irishman who doesn't want to be broken - Bobby Sands
                    Christianity makes everyone have this mentality that escapism is a bad thing. You know "Don't run away from the real world - deal with it." Why ? Why should you have to suffer? - Marilyn Manson

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                      #85
                      S.o. wenn Ansätze wie Therapien, Geldstrafen, leichte Strafen, Sozialarbeitsstrafen usw nichts gebracht haben und als "letzte" Wahl nur noch Gefängnis bzw Jugendstrafanstalt bleiben würde.

                      Ist das für dich "hart" genug?
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                        #86
                        Nun, ich denke dass wenn alles andere gescheitert ist auch das Gefängnis als Alternative da stehen sollte. Eine Neueinführung dieser sehr fragwürdigen, sowohl in Methode alsauch in Erfolg, Bootcamps tut da IMO nicht Not .
                        “Are these things really better than the things I already have? Or am I just trained to be dissatisfied with what I have now?”― Chuck Palahniuk, Lullaby
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                          #87
                          Original geschrieben von max
                          Erfolgreiche Resozialisierung ist Schutz der Opfer, da so weitere Straftaten verhindert werden. Genauso wie ein funktionierendes Sozialsystem, was Armut eliminiert, der beste Schutz vor Kleinkriminalität und Gewaltverbrechen ist.
                          Das mag eventuell für die Täter stimmen, aber in Bezug auf Hilfe der Opfer kann die Resozialisierrung der Täter gar nichts beitragen. Man muss sehen, hier liegt schon Schaden vor (sowohl psychisch daraus resultierend auch materiell) und den muss man beheben. Sonst läuft man Gefahr aus den vergessenen Opfern von gestern neue Täter von morgen zu schaffen.

                          Nochwas zu den Bootcamps. Man kann in den USA freiwillig in ein Bottcamp für etwa 4 Monate gehen, anstatt Gefängnis für Jahre. Dies wird besonders bei leichten und mittelschweren Straftaten offeriert und ist nicht etwas in was Häftlinge reingezwängt werden. Dem Häftling steht es auch jederzeit frei zu gehen, dann muss er aber seine Jahre absitzen. Sollte der Häftling diese 4 Monate überstehen ist der strafrechtlich rehabilitiert und kann bei etwaigen späteren Bewerbungen diesen Aufenthalt angeben, was auch in meisten Fällen positiv angerechnet wird. Es eröffnet dem Häftling zumindest eine halbwegs brauchbare Perspektive, anstatt das "Gefängnis" im Lebenslauf erscheint.

                          Nur zur Info...
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                            #88
                            Original geschrieben von Ragnar
                            Das mag eventuell für die Täter stimmen, aber in Bezug auf Hilfe der Opfer kann die Resozialisierrung der Täter gar nichts beitragen. Man muss sehen, hier liegt schon Schaden vor (sowohl psychisch daraus resultierend auch materiell) und den muss man beheben. Sonst läuft man Gefahr aus den vergessenen Opfern von gestern neue Täter von morgen zu schaffen.
                            Die psychologische Betreuung der Opfer dürfte gar nicht so schlecht sein - wenn es nicht weitere Angriffe auf Gesundheitssystem gibt. Natürlich gibt es hier noch Verbesserungsmöglichkeiten, aber es kaum sinnvoll hier Verbesserungen auf Kosten der Resozialisierung zu fordern. Unter dem Stichwort "Opferschutz" werden von der politischen Rechten auch nur härtere Strafen gefordert.

                            Gerade habe ich etwas über diesen Fall in Griechenland gesehen. Dieser 14jährige war kein Krimineller und hatte bis zu dem Mord keine Straftaten begangen. Es war also keine Resozialisierungsmassnahme, sondern eine Therapiemassnahme. Der Junge hat den grössten Teil seines Lebens im Heim gelebt und leidet unter dem Borderline-Syndrom, also einer schweren psychischen Krankheit. Es ist also unsinnig, diesen Fall überhaupt als Argument hier in der Diskussion zu gebrauchen.
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