Diskriminierung im TV

[endar]

Ich weiß nicht, aber diese selbstgesteuerte Wichtigtuerei ist doch für euch Homosexuelle viel mehr kontraproduktiv, als alle möglichen Beiträge im Kinderfernsehen.

Wenn Schwule und Lesben diesem "klugen Tipp" bzw. "stille Kämmerlein"-Politik gefolgt wären, würde Homosexualität heute noch als Straftatbestand im Strafgesetzbuch stehen.

[Kosst Amojan]

dafür haben heutzutage Homosexulle eine nie gekannte Akzeptanz erreicht und werden vom überwiegenden Teil der Bevölkerung nicht mehr ausgegrenzt.

Und gerade deshalb werden meines Erachtens überzogene Reaktionen wie die von Domínion auf den ZDF Beitrag auf Ablehnung stoßen, nach dem Motto, was wollt ihr noch alles?

Denn wenn der Zdf eine Mainstream Sendung über Sexuelle Orientierung von Jungs und Mädchen macht die auf Hetero zugeschnitten ist, darf sich ein Homosexueller wohl kaum darüber aufregen das ein Konservativer Sender das bringt was sein Zielpublikum von ihm erwartet. Denn wem es nicht gefälllt der braucht es ja nicht zu schauen. Es gibt andere Sender, Sendungen und Medien die sich des Themas annehmen.

[endar]

dafür haben heutzutage Homosexulle eine nie gekannte Akzeptanz erreicht und werden vom überwiegenden Teil der Bevölkerung nicht mehr ausgegrenzt.

Und gerade deshalb werden meines Erachtens überzogene Reaktionen wie die von Domínion auf den ZDF Beitrag auf Ablehnung stoßen, nach dem Motto, was wollt ihr noch alles?

Sicher haben Schwule und Lesben heute eine Akzeptanz, die ihresgleichen in der modernen Geschichte sucht. Jedoch ist das nicht das Werk von wohlmeinenden hetersexuellen Politikern, sondern ein Ergebnis einer mittlerweile 110jährigen Emanzipationsbewegung.

Das "was wollt ihr denn noch alles" hat man übrigens schon vor rund dreißig Jahren gesagt, als der § 175 StGB reformiert wurde. Und nur weil die Situation "heute" besser ist als "gestern" bedeutet das nicht, dass man jetzt alle Bemühungen einstellen muss. Du musst nur mal in unsere osteuropäischen Nachbarländer Polen und Russland schauen. Dort werden Schwule niedergeknüppelt und auf offener Straße gejagt.

Denn wenn der Zdf eine Mainstream Sendung über Sexuelle Orientierung von Jungs und Mädchen macht die auf Hetero zugeschnitten ist, darf sich ein Homosexueller wohl kaum darüber aufregen das ein Konservativer Sender das bringt was sein Zielpublikum von ihm erwartet.

Naja, "wundern" bzw. sonderlich "aufregen" tut mich das auch nicht. Es ist aber kritikwürdig.

Denn wem es nicht gefälllt der braucht es ja nicht zu schauen. Es gibt andere Sender, Sendungen und Medien die sich des Themas annehmen.

So einfach ist die Sache eben nicht.

[Adm. Sovereign]

Naja, "wundern" bzw. sonderlich "aufregen" tut mich das auch nicht. Es ist aber kritikwürdig.

Kritikwürdig ist, wieso so etwas im Kinderprogramm gezeigt wird. Stattdessen sollte man eventuell das mal im SK-Unterricht bringen, statt das jedem 6-jährigen Kind beizubringen.

[Harmakhis]

Kritikwürdig ist, wieso so etwas im Kinderprogramm gezeigt wird. Stattdessen sollte man eventuell das mal im SK-Unterricht bringen, statt das jedem 6-jährigen Kind beizubringen.

Das finde ich ähnlich reaktionär... Ich sehe nicht was daran schlimm ist Kinder früh sexuell aufzuklären. Erste quasi-sexuelle Kontakte haben Kinder schon vor der Pubertät. Da wärs net schlecht, wenn sie altersgerecht darüber informiert werden.
Sexualität ist ja nichts schlechtes vor dem man Kinder bewahren müsste...

[Space Marine]

Also ich finde das Thema ziemlich kontrovers...

Nun, aus dem Bauch heraus hätte ich sofort gesagt:
"Meine Güte, reg dich ab, Dominion.".
Und zwar in aller Freundschaft.
Denn:
Dieses Thema in einer Sendung nicht vorzufinden und sich dann aufzuregen, erscheint doch erstmal überzogen. Vielen werden das so sehen, denke ich.
Man kann nicht von jeder Sendung verlangen, dass sie dieses Thema zwangsweise irgendwie anspricht, und da es eine KiKa Sendung war (landläufig eben doch mit Kindersendungen gleichgesetzt) wird die Sache gleich noch brisanter und man gerät in Versuchung zu sagen: "Gerade den Kinder muss man soetwas doch nicht ins Programm drücken!".

Aber nach etwas nachdenken und dem Verfolgen dieser Diskussion wird einem klar, dass man dann doch eher oberflächlich gedacht hat.

Man versetze sich in Dominions Lage.
Da wird die eigene... ja.. "Gruppe" einfach völlig ausgespart. Einfach komplett. Es ist ja nicht so, als wäre das die einzige Sendung, in der das Thema eben nicht thematisiert wird.
Das kann Gefühle schon sehr verletzen, das ist völlig klar.
Dass das ZDF ein ganz spezielles Menschen- und Gesellschaftsbild transportiert spielt doch keine Rolle, wenn man Kritik daran übt. Wäre das nicht der Fall, müsste man ja auch keine Kritik üben.
Aber die Vorstellung, dass man so, wie man geboren wurde, erst mal komplett ignoriert, ja ausgeblendet wird von dem Großteil der Sendungen va. eben im ZDF und den Konsorten ist doch erschreckend!

Also von daher versteh ich Dominion dann doch sehr gut... man stelle sich vor als Brillenträger sieht man nur noch Sendungen, in denen es darum geht, was man alles tolles mit seinen Augen anstellen kann, was mit Brille nicht geht.
Es ist natürlich lange nicht das selbe, aber ich meine dieses Prinzip einer Ausgrenzung liegt da schon vor.

Meine bescheidene Meinung zu dem Thema, das Wort zum Sonntag.

[newman]

Und da die Sendungen vielleicht von genau den Menschen gemacht werden, denen es ähnlich geht wie Space Marine und im ersten Moment gar nicht verstehen, was so schlimm daran sein soll, die es im ersten Moment vielleicht nur als überzogene politische Korrektness oder Erbsenzählerei abtun würden, weil ihnen die subjektive Position und Gefühlswelt fehlt und sie niemals in einer solchen Situation waren, halte ich die Äußerung Einzelner keineswegs für sinnlos. Sie kann in genügender Menge vielleicht die fehlende Perspektive ersetzen und eben jenen "achso"-Effekt in Space Marines zweitem Postteil erregen.

Die meisten sehen nicht, dass hinter "politischer Korrektness" noch mehr steckt, nämlich Gefühle, Erlebnisse und Ansprüche auf Gleichberechtigung und denken bestenfalls an Quotenheinies, welche die Freiheiten und Ideen eines Autors/Programmchefs usw. einschränken. Nur Meldungen können hier die Augen öffnen und den Menschen eine andere Perspektive vermitteln. Oft ist es vielleicht gar keine Boshaftigkeit, sondern die eigene, unbewusste Indoktrination einer bestimmten Weltanschauung, die man unbewusst weiter gibt weil man es nicht anders kennt/die andere Seite nicht sieht.

[Adm. Sovereign]

Das finde ich ähnlich reaktionär... Ich sehe nicht was daran schlimm ist Kinder früh sexuell aufzuklären. Erste quasi-sexuelle Kontakte haben Kinder schon vor der Pubertät. Da wärs net schlecht, wenn sie altersgerecht darüber informiert werden.
Sexualität ist ja nichts schlechtes vor dem man Kinder bewahren müsste...

Ich spiele eher auf die Gefahr an, dass möglicherweise bald 4-jährige schwangere Mädchen (jawohl, eine Hyperbel mit ernsten Hintergrund) rumrennen wenn das so weiter geht, wenn Fernseher und Medien einen stets einreden, dass das Leben von einen auf der Welt überhaupt nur einen Wert hat, wenn man so früh möglichst sich so viel wie möglichst sexuell aktiv macht.

[Harmakhis]

Ich spiele eher auf die Gefahr an, dass möglicherweise bald 4-jährige schwangere Mädchen (jawohl, eine Hyperbel mit ernsten Hintergrund) rumrennen wenn das so weiter geht, wenn Fernseher und Medien einen stets einreden, dass das Leben von einen auf der Welt überhaupt nur einen Wert hat, wenn man so früh möglichst sich so viel wie möglichst sexuell aktiv macht.

Ich glaube kaum, dass das passieren wird. Es ist IMO meistens so, dass Erwachsene die sexuelle Entwicklung von Kindern völlig unterschätzen. Diese setzt sehr früh ein, deshalb muss früh entsprechend aufgeklärt werden, damit eben nicht solche Fehler passieren, sondern dass die Kinder lernen verantwortungsvoll mit Sex umzugehen und dabei ihren Spaß zu haben.

[newman]

Ich spiele eher auf die Gefahr an, dass möglicherweise bald 4-jährige schwangere Mädchen (jawohl, eine Hyperbel mit ernsten Hintergrund) rumrennen wenn das so weiter geht, wenn Fernseher und Medien einen stets einreden, dass das Leben von einen auf der Welt überhaupt nur einen Wert hat, wenn man so früh möglichst sich so viel wie möglichst sexuell aktiv macht.

Das liegt aber wohl kaum an Aufklärungsfilmen.
Schau dir lieber mal die Werbung an oder was sonst so im TV läuft. Von dort kommen diese Wertvorstellungen und Weltanschauungen, dort findet eine sexuelle Überladung und Überhöhung statt, dort wird die egoistisch eigene Bedürfnisbefriedigung als höchstes aller Ziele in die Köpfer der Menschen gehauen.
Die frühe Fruchtbarkeit von Mädchen soll anscheinen auch von dem hormonvollgepumpten Fleisch herrühren, aber keine Ahnung ob das nur eines der vielen Gerüchte ist oder wirklich stimmt.

[endar]

Naja, also die Menschen werden ja auch immer größer mit jeder Generation, was etwas mit der guten und reichlichen Ernährung zu tun haben soll (ich finde ja, dass das ein bisschen nach Lamarque klingt). Und dadurch setzt wahrscheinlich auch die Pubertät früher ein. Denn der Sexualtrieb hat etwas mit der Versorung zu tun, der ist ja auch der erste, der bei Unterernährung oder Krankheiten eingestellt wird. Junkies haben übrigens auch keinen Sexualtrieb - aber das ist jetzt echt off topic.
So, und jetzt dürfen die Biologen über mich herfallen.

[Sukie]

Hm, Kinder sollten frühzeitig damit konfrontiert werden, dass es neben der 'gängigen Heterosexualität' auch Homosexualität gibt. Das schadet keinem Kind, im Gegenteil, ich denke dadurch lernen sie von früh auf, dass es normal ist, nicht normal zu sein. Ich sag das aus meiner eigenen pädagogischen Ansicht heraus.
Man sollte mit Kindern und dem Erklären von Sexualität ganz normal umgehen. Unter anderem auch, indem man erklärt, das es auch normal ist, als Frau eine Frau zu lieben, oder als Mann einen Mann. Kinder wachsen in so etwas hinein: Der Grund, wieos unsere Gesellschaft immernoch so scheiße verpeilt bei so etwas ist, liegt darin, dass Kindern von früh an eingetrichtert wird, was angeblich richtig oder falsch ist

Und es gibt im Fernsehen auch normalen Umgang mit Homosexualität, auch wenn man suchen muss. Aber sagt euch zB Rosie O'Donell etwas? Großartige Frau. Ellen DeGeneres?
Meine Güte, Politik... Klaus Wowereit. Guido Westerwelle. Es gibt doch genug Leute, die einen zeigen, dass Homosexuelle keinem Stereotyp entsprechen.


Es gibt ja inzwischen auch Serien wie Queer as Folk oder L World, die sich komplett nur um das Thema Homosexualität drehen.


Ich versteh Dominions Standpunkt ( Wenn ich ihn auch erst überzogen fand ). Wir leben halt nicht mehr in einer Zeit, in der man alles nach Schema A betrachten darf. Weggucken kann manchmal genauso wehtun, wie draufzeigen.

Ich muss grad noch Sinead O'Connor zitieren: "God created gay people, so who is anyone else to say you should not be gay?" Das sollte man Kindern einfach sagen, wenn sie fragen

[Skymarshall]

Meine Güte, Politik... Klaus Wowereit. Guido Westerwelle. Es gibt doch genug Leute, die einen zeigen, dass Homosexuelle keinem Stereotyp entsprechen.

Genau. Genauso wie Veranstaltungen wie der "Christopher Street Day" usw.

Also die Akzeptanz von Homosexuellen/Lesben hat schon stark zugenommen, in den letzten Jahren. Besonders in Metropolen. Auf dem Land ist teilweise noch Nachholbedarf.

Die Forderung nach mehr schwulen Figuren in Kinderserien halte ich dagegen für absurd. Bei der Sesamstraße ist es Kult und ich finde man muß jetzt nicht bei jeder Serie sowas einbauen. Es wäre dann einfach überzogen und falsch. Und ebenfalls eine Verzerrung.

[Sukie]

Naja, CSD ist dann doch eher stereotypisch. Ich finds die Veranstaltung vollkommen in Ordnung, aber andernseits rückt sie die Schwulen und Lesben wieder in dieses stereotypische Bild. Schrill, immer auffallen, etc... Das sind die wenigsten. Und das ist auch das Problem. Schwule und Lesben sollten sich nicht rechtfertigen müssen, aber auch genauso wenig immer auf ihre Orientierung pochen. Ich renn ja auch nicht rum und rufe: Ich bin hetero. Oder : Ich bin bi.
Man sollte es einfach als gegeben nehmen.

Ebenso, denke ich, sollten schwule und lesbische Pärchen ohne große Aufsehenerregung im Fernsehen gezeigt werden. Je weniger 'Provokation', desto schneller werden Leute es als gegeben hinnehmen.

[endar]

Kinder können nur dann Toleranz lernen, wenn man die Realität so abbildet, wie sie ist. Wenn man ihnen ein Trugbild zeigt, erzieht man sie zur Intoleranz. Deswegen lautet die Forderung auch nicht "mehr schwule Figuren in Kindersendungen", sondern dass die Realität im Fernsehen in der Vielschichtigkeit so abgebildet wird, wie sie tatsächlich ist.