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Aufruf an PDS und WASG

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    #91
    WASG und PDS einigen sich auf Namen

    Um mal wieder Aktualität zu bekommen: Spiegel Online

    Für "Kapitalismus" (eigentlich ist ja "Marktwirtschaft" besser) und die Kritik an derselben könnten wir ja mal einen Extra-Thread machen.
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      #92
      Zitat von max
      [I]Die SPD hat in den letzten Jahren massiv die Unternehmersteuern gesenkt und "Nachdenken" während gleichzeitig an weiteren Steuersenkungen (Kapital- und Erbschaftssteuer) gearbeitet wird, ist wirklich kein Argument.
      Mit 38,5 % Steuern für Unternehmen brauchen wir uns nicht wundern wenn Unternehmen
      1. Arbeitsplätze ins Ausland verlagern,
      2. Gewinne im Ausland versteuern und der hiesige Fiskus lehr ausgeht,
      3. kleine Unternehmen die nicht die Möglichkeit Nr. 1 und 2 haben pleite gehen.
      Wir können gerne die Unternehmen weiter belasten, aber dann dürfen wir uns auch nicht über mehr Arbeitslose beschweren. Staaten die die Unternehmenssteuern gesenkt und Bürokratie abgebaut haben, glänzten in der Vergangenheit mit hervoragenden Wachstumsraten, siehe z.B. Irland und Großbritannien.
      Außerdem ist deine Kritik scheinheilig, einerseits forderst du mehr Steuern für Unternehmen, andererseits sagst das funktioniert sowiso nicht.

      Was die Staatsverschuldung angeht: Desto mehr Schulden der Staat hat, desto mehr Zinsen und Tilgungen muss er zahlen, dass heißt de facto weniger Geld für die restlichen Staatsausgaben (z.b. Sozialstaat).

      Zitat von max
      Es ist ein schwerer Fehler anzunehmen, dass private Versicherungen hier billiger wären. Dies stimmt nur für Reiche, währen die Mehrheit mehr zahlen müsste, da schliesslich auch noch die Profite dieser Versicherungskonzerne bezahlt werden müssen. Man sieht dies sehr gut an der Riesterrente. Als "Arbeitnehmer" muss man jetzt mehr zahlen (private und gesetztliche Rente), während die Leistungen geringer sind - entlastet wurden aber die Konzerne.
      Du verschließt dich vor der Realität, so wie PDS/WASG. Versicherungskonzerne sind schließlich keine DDR non - profit Unternehmen, von irgendwas müssen die ja auch leben. Der Arbeitnehmer muss zum einen eine private Rente haben weil die Staatskasse nicht mehr die ganze Rente zahlen kann, das hängt zum einen damit zusammen das Konrad Adenauer die Inflation aus der Rentenkasse bezahlt hat, was zu einer finanziellen Schieflage führte. Eine private Inflationsvorsorge wie Ehrhardt sie forderte lehnte er hingegen ab. Denn ihm war es egal was in 40 Jahren ist wenn sich die Schieflage der Rentenkasse bemerkbar macht. Genauso egal ist der PDS was in 40 Jahren mit Deutschland ist, die interessieren nur die Stimmen von Protestwählern. Die Rentenkasse kam noch mehr in Schieflage als Helmut Kohl aus der westdeutschen Rentenkasse ostdeutsche Rentner bezahlte, die Ostdeutschen Renten hätten anderweitig finanziert werden müssen. Und einzahlungen in die gesetzliche Rentenkasse brauchen wir auch weiterhin, da diese von der Hand in den Mund lebt, wenn wir absofort nur noch Privatrenten abschließen würden, wäre das der endgültige Kollaps von der Rentenkasse.

      Zitat von max
      Der Weg der Vermittlung zwischen den Kapitalisten und den Arbeitern ist an den dauernden Angriffen der Kapitalisten gescheitert. Dies wird besonders deutlich, wenn man sieht, dass die SPD diesen Anspruch der Vermittlung für sich hat, aber die schärfsten Angriffe auf das deutsche Sozialsystem in der Geschichte der BRD durchgeführt hat, um die Kapitalisten zu entlasten. Die Vermittler sind zu Bettvorlegern der Kapitalisten geworden und führen als deren politische Lakaien selbst Angriffe auf den Sozialstaat durch, den sie früher einmal erkämpft haben.
      Das ist jetzt sehr schön polemisiert, ist aber größtenteils falsch. Nicht nur die Kapitalisten sind Schuld, sondern auch die Stuhrheit der Gewerkschaften, die lieber den Kopf in den Sand gesteckt haben anstatt zu erkennen das durch zu hohe Löhne und Lohnnebenkosten Deutschland seine internationale Wettbewerbsfähigkeit verloren hat, haben eine Einigung verhindert. Schon der Satz "Angriff auf den Sozialstaat" ist Polemik Pur. Dieser Sozialstaat wurde zudem gemacht was er heute ist, als wir noch wirtschaftliche Wachstumsraten um die 8% hatten. Und nur zu solchen Bedinungen funktioniert dieser Sozialstaat. Mit dem hohen Wachstum ist es jetzt vorbei, also kann auch der Sozialstaat in der bisherigen Form nicht mehr funktionieren. Das ist nunmal die Realität.
      Skymarshall hat das Dilemma Ausgaben und Einnahmen schon erkannt. Der springende Punkt ist, dass wir zuerst die Einnahmen erhöhen müssen und erst dann können wir die Ausgaben wieder erhöhen. Ich möchte nochmal auf das Beispiel Irland zurückkommen, die hatten in den 80er Jahren die gleichen Probleme wie wir heute. In Irland hingegen herrscht mit 4% praktisch Vollbeschäftigung, ihre Wirschaftsleistung liegt ein Drittel über dem EU - Durchschnitt und die Iren setzen gerechnet pro Einwohner mehr Waren und Dienstleistungen außerhalb der Euro Zone ab, als jedes andere EU Mitglied. Die Iren setzten eine Masterplan um, der von Regierung, Arbeitgebern und Gewerkschaften getragen wurde um. Das Konzept ruhte auf vier Säulen: einer wirtschaftsfreundlichen Deregulierung der Verwaltung, und des Arbeitsmarktes, eine Verbesserung des Bildungswesens, sowie niedrigen Besteuerungen von Unternehmen und Lohnzurückhaltung. Im Gegenzug wurden aber zu Entlastung der Arbeitnehmer die Einkommenssteuer gesenkt (hat die ach so unsoziale Bundesregierung hier übrigens auch gemacht). Das hat zunächst zu drastischen Einnahmeausfällen geführt was die irische Regierung veranlasst hat die Ausgaben drastisch zurückzuführen, aber der Erfolg liegt auf der Hand. Rot - Grün will diesen Weg den auch Irland gegangen ist folgen, doch die Widerstände sind enorm: Die CDU/CSU blockieren im Bundesrat, die Unternehmen versuchen mit der Situation die Arbeitgeber zu erpressen, die Gewerkschaften stecken den Kopf in den Sand, und die Jammer-Linke um Oskar Lafontaine und Gregor Gysi erzählen den Leuten das Märchen vom Sozialstaat den man so lassen könne wie er ist.
      Es gibt immer Möglichkeiten - Cpt. Kirk

      Dann und wann begegnen wir der Realität und sind überhaupt nicht auf sie vorbereitet.
      John Le Caree

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        #93
        Zitat von MRM
        Ein Demoplakat ist noch kein Wahlversprechen ( im Gegensatz zu schröders aussage ... )
        Falsch. Die PDS hat eine Aussage getroffen und dazu muss sie stehen, einfach zu sagen das war nur Demo Polemik geht nicht. Außerdem hat sich diesen Spruch auch schon die PDS Essen und die Bundestagsabgeordnete Petra Pau zu eigen gemacht. Dieser Spruch ist also sehr wohl eine offizielle Lüge der PDS.

        Zitat von MRM
        ...eine opposition zu dem Einheitsblock im Bundestag ist.
        Falsch. Rot-Grün hat mit der Schleifung von Kündigungsschutz, dem Schüren von Ausländerfeindlichen Resistements, der Beibehaltung von Atomstrom, dem Krieg im Irak, Studiengebühren etc. nichts zu tun. Schwarz-Gelb schon.

        Mit der Senkung des Spitzensteuersatzes hat die SPD vor allem die Brausestäbchenfabrik und die Grillfettentsorgung um die Ecke entlastet. Allerdings hätte ich gegen die Einführung einer "Reichensteuer" nichts einzuwenden. Aber das deutsche Steuersystem gehöhrt so kompliziert wie es ist sowiso von "Seite 1" an überarbeitet.

        Zitat von MRM
        Soll er erst mal zustande bringen. Eine regierung muß sich daran messen lassen, was sie getan hat, nicht was sie kurz vor der wahl andeutet tun zu wollen.
        Die Idee kam lange vor Ankündigung für Neuwahlen auf und wurde auch abseits der breiten Öffentlichkeit besprochen, hat also nichts mit Wahlen zu tun.

        Zitat von MRM
        Eine Firma die Verluste macht, hat ja einen negativen Quotienten, daran würden auch entlassungen nichts ändern. Wie du siehst, alles fast automatisch berücksichtigt
        Das Konzept gefällt mir immer besser.
        Es gibt immer Möglichkeiten - Cpt. Kirk

        Dann und wann begegnen wir der Realität und sind überhaupt nicht auf sie vorbereitet.
        John Le Caree

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          #94
          Zitat von Starwatcher
          Falsch. Die PDS hat eine Aussage getroffen und dazu muss sie stehen, einfach zu sagen das war nur Demo Polemik geht nicht. Außerdem hat sich diesen Spruch auch schon die PDS Essen und die Bundestagsabgeordnete Petra Pau zu eigen gemacht. Dieser Spruch ist also sehr wohl eine offizielle Lüge der PDS.
          Zu einer Lüge wirds aber auch erst wenn sie es nicht hin bekommen ...

          Zumal die Aussage ja auch nicht sehr konkret ist. ( was heißt das schon, es reicht für alle )


          Zitat von Starwatcher
          Falsch. Rot-Grün hat mit der Schleifung von Kündigungsschutz, dem Schüren von Ausländerfeindlichen Resistements, der Beibehaltung von Atomstrom, dem Krieg im Irak, Studiengebühren etc. nichts zu tun. Schwarz-Gelb schon.
          Atompolitik ... schönes Beispiel für unterschiede sind in der Rethorik größer als in der Praxis. Weder sind die AKWs unter Rot - Grün sofort abgeschaltet worden, noch ist unter einer CDU regierung mit einem Neubau zu rechnen... allenfalls die Restlaufzeiten verlängern sich um ein paar Jahre ... wow was für ein Unterschied

          Studiengebühren -> Länderpolitik

          Im übrigigen. Der Grundsatz ist bei beiden gleich. Einkommenssteuern runter ( wovon immer die am meisten profitieren, die mehr verdienen ), entgange Einnahmen bei Sozialleistungen wegkürzen.

          Das Ergebnis kann sich sehen lassen ...

          http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4118152_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html

          http://www.zeit.de/2004/34/E-Verteilung

          Im übrigen sind es nicht nur PDSler die die "unvermeidliche" Richtung der Reformen als Kontaproduktiv ansehen

          http://www.netzeitung.de/arbeitundberuf/derneuearbeitsmarkt/260432.html

          und diese Politik vertreten beide "Lager" ( deswegen Einheitsblock ) man kann innerhalb der etablierten Parteien keine andere Richtung wählen.

          Zitat von Starwatcher
          Mit der Senkung des Spitzensteuersatzes hat die SPD vor allem die Brausestäbchenfabrik und die Grillfettentsorgung um die Ecke entlastet.
          Da werden wohl noch ne Menge anderer dabei gewesen sein die davon profitiert haben. Ich wüßte auch nicht wie man mit Grillfettentsorgung so viel Geld verdienen kann ... es sei den da werden mal wieder ordentlich Subventionen über den Tisch geschoben. ...


          Zitat von Starwatcher
          Allerdings hätte ich gegen die Einführung einer "Reichensteuer" nichts einzuwenden. Aber das deutsche Steuersystem gehöhrt so kompliziert wie es ist sowiso von "Seite 1" an überarbeitet.
          In dem Punkt bin ich völlig deiner Meinung



          Zitat von Starwatcher
          Die Idee kam lange vor Ankündigung für Neuwahlen auf und wurde auch abseits der breiten Öffentlichkeit besprochen, hat also nichts mit Wahlen zu tun.
          Wahlen wären eh 1 Jahr später gewesen, vermutlich wäre die Idee dann auch 1 Jahr später an die Öffentlichkeit gekommen .. anstatt einfach umgesetzt zu werden.


          Zitat von Starwatcher
          Das Konzept gefällt mir immer besser.
          Tja, mir fehlt nur noch eine Partei die das aufgreift.
          Zuletzt geändert von MRM; 19.06.2005, 22:39.

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            #95
            @Starwatcher:
            deine Argumentation hat mehrere Probleme:
            1.) Du gibst die Höchstsätze für die Steuerbelastung an. Diese beträgt in der BRD 38,7% (2004). Die tatsächliche Belastung durch direkte Steuern und Sozialbeiträge auf Gewinn- und Vermögenseinkommen war 2003 aber nur 9% (5,7% Steuern und 3,3 Sozialabgaben). Die Belastung durch Steuern und Sozialabgaben war für "Arbeitnehmer" dagegen 35,1%. Es gab eine massive Umverteilung der Steuer- und Abgabenlast, wobei die Reichen und Grosskonzerne massiv entlastet wurden und die Arbeiter und Teile der Mittelschichten stark belastet wurden. Die spiegelt sich auch darin nieder, dass sich in den letzten 15 Jahren die Nettogewinne deutlich stärker gestiegen sind als die Bruttogewinne, aber die Nettolöhne weniger stark gestiegen sind als die Bruttolöhne. Die Reallöhne sind dagegen gesunken. Die Steuerbelastung für Konzerne - insbesondere Grosskonzerne - ist in der BRD im internationalen Vergleich sehr gering, wofür u.a. die Regierung Schröder verantwortlich ist (und heute in der taz vom Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Banken dafür gelobt wurde).

            2.) Die sagst, dass die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Konzerne gering wäre. Woran siehst du dies? Die Lohnstückkosten sind in der BRD in den letzten Jahren im Vergleich zu anderen Staaten nur sehr wenig gestiegen und die BRD ist Exportweltmeister. Wie kann eine nicht wettbewerbsfähige Wirtschaft Exportweltmeister werden? Selbst die Initiative Soziale Marktwirtschaft (dieser Lobbyistenverband der Metallindustrie) hat festgestellt, dass die BRD keine Basarwirtschaft ist, sondern selbst massiv Werte produziert.

            3.) Wenn man das Wachstum in den letzten Jahren betrachtet, beruht es fast ausschliesslich auf mehr Export, währen die Binnennachfrage stagniert. Das Problem kann überhaupt nicht die Wettbewerbsfähigkeit sein, sondern das Problem ist die Stagnation der Binnennachfrage, die durch Reallohnsenkungen bedingt ist.

            4.) Die Aussage, dass die Löhne zu hoch seien, kann nur jemand treffen, der nicht von durchschnittlichen Löhnen leben muss. Also entweder überhaupt noch nicht unabhängig ist und von den Eltern finanziert wird oder weit überdurchschnittlich verdient. Angesichts der Fixkosten kann ich derartige Feststellungen nur als Unverschämtheit neoliberaler Verzichtsideologen betrachten, die keine Ahnung von normalen Lebensumtständen haben. Im übrigen: ein System, in dem zu hohe Löhne ein Problem sind, gehört auf den Müllhaufen der Geschichte, da es offensichtlich nicht im Interesse der Mehrheit ist.

            5.) Verbunden mit den Punkten oben sind die Ursachen für den Kapitalexport und die Arbeitsplatzvernichtung. Erstere beruht auf einer Überakkumulation - es gibt zu viel Kapital, weshalb dieses exportiert wird, um die Expansion der Konzerne in andere Staaten zu ermöglichen. Damit verbunden ist auch der Bau bzw. Kauf von Produktionsstädten im Ausland, wobei in erster Linie Kapitalexport in Hochlohnländer erfolgt (also nicht nach China oder Osteuropa!). Der Verlust von Arbeitsplätzen ist in erster Linie dadurch bedingt, dass die Produktivität schneller steigt (und damit die Wettbewerbsfähigkeit!) als das Wachstum. Man braucht eben weniger Arbeiter, da auch nicht die Arbeitszeit entsprechend gekürzt wurde, sondern teilweise noch erhöht wurde, wodurch noch einmal Arbeitsplätze vernichtet wurden.

            Die neoliberalen Lösungsansätze - Umverteilung der Steuerlast auf die untere Mittelschichten und die Arbeiterklasse u.a. durch Erhöhung der Verbrauchssteuern, "Flexibilisierung des Arbeitsmarkts" (Einschränkung von Rechten von Lohnabhängigen) etc. - war in den letzten Jahren in der BRD sehr erfolgreich, wenn es um Entlastung der Kapitalisten und Steigerung der Gewinne ging. Die Folge waren aber - im Gegensatz zu den Ansichten der Neoliberalen/Neoklassiker - mehr Arbeitslose und weniger Investitionen. Die neoliberale Politik konnte die wirtschaftlichen Probleme auf die Arbeiterklasse abwälzen, aber nicht die wirtschaftlichen Probleme lösen.
            Resistance is fertile
            Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
            The only general I like is called strike

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              #96
              Deine Aussagen betreffend Wirtschaft entbehren nun wirklich jedweder fundierter Grundlage. Offenbar führt deine radikale Ideologie dazu, dass du übersiehst wie die Wirklichkeit beschaffen ist. Nur zwei Beispiele:

              Das Problem kann überhaupt nicht die Wettbewerbsfähigkeit sein, sondern das Problem ist die Stagnation der Binnennachfrage, die durch Reallohnsenkungen bedingt ist.
              Weiter oben schreibst du, dass Deutschland Exportweltmeister ist. Wir produzieren größtenteils für andere. Das passt dann aber nicht zu der Aussage, dass die schwächelnde Binnenwirtschaft die Wirtschaft insgesamt runter reist. Wenn der Anteil der Binnenwirtschaft sehr hoch wäre, sähe die Sache anders aus. Aber deutsche Arbeitsplätze (und Löhne) hängen nunmal wesentlich am Export. Und hier auch noch mit Masse im Mittelstand (der ganz nebenbei auch wesentlich höhere Steuern zahlt, als Großkonzerne).
              Also kann hier nur gelten: Wer auf Kosten des Exports in die Binnenwirtschaft investiert (zB mit staatlich fixierten Löhnen), der ruiniert mehr, als er heilt. (Wir geben unser Geld nämlcih größtenteils für ausländische Produkte aus).

              Im übrigen: ein System, in dem zu hohe Löhne ein Problem sind, gehört auf den Müllhaufen der Geschichte, da es offensichtlich nicht im Interesse der Mehrheit ist.
              Tolle Aussage. Wirklich. Was nützen Mindestlöhne von 2000€, wenn die Unternehmen sie nicht bezahlen können, weil ihnen wiederum niemand zu dem Preis Aufträge erteilt? Klar, dann wird das ALG auch hübsch erhöht, die staatlichen Geldpressen machen Nachtschichten und alles ist gut, oder wie? Schonmal was von Inflation gehört? Keine Frage, da, wo der Lohnkostendruck relativ gering ist, oder eine Auslagerung der Produktion schlicht unmöglich ist (Baubranche) sind hohe Löhne kein Problem, aber ich habe keine Lust, die doppelten Fahrpreise zu zahlen, weil die Bahn ihren Mitarbeitern die Löhne erhöhen musste.


              Mal abgesehen von deiner Polemik, wie bitte definierst du "Reallöhne"? Im vergleich zu wann genau sind sie gesunken? Welche Quellen kannst du vorlegen?

              Das Problem der BRD liegt derzeit wohl eher an den abgwirtschafteten Sozialkassen, deren Erhalt immerhin jeder Arbeitgeber für jeden Angestellten mitbezahlt. Diese Kassen brauchen einen völlig neuen Finanzierungsansatz, denn derzeit drücken sie viel zu sehr auf die Lohnkosten eben der Unternehmen, die einstellen könnten. Ich sehe zB nicht ein, dass man soch mit einer privaten Krankenversicherung unabhängig von der Höhe des Einkommens aus der Solidargemeinschaft "rauskaufen" kann. Auch wäre vlt. eine stärkere Beteiligung der Regierung an diversen Groß-AGs wünschenswert, da hier offensichtlich Kapital beschafft werden kann.
              können wir nicht?

              macht nix! wir tun einfach so als ob!

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                #97
                Dass Gysis und Lafontaines Weltbilder in der Praxis nicht funktionieren, sieht man daran, dass die beiden sich bereits nach wenigen Monaten azs der Verantwortung gestohlen haben (L. als Bundesfinanzminister und Gysi als Finanzsenator in Berlin).

                Denkt mal darüber nach, bevor Ihr diese Populistenschweine wählt!

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                  #98
                  Zitat von Style

                  Denkt mal darüber nach, bevor Ihr diese Populistenschweine wählt!
                  Genau, die reißen nur den erhlichen und absolut integeren Stand der Berufspolitiker runter!

                  Denn wisset: leiber korrupt, machtbessesen und verantwortungslos als ein Zurücktreter!

                  Zitat von blueflash
                  Mal abgesehen von deiner Polemik, wie bitte definierst du "Reallöhne"? Im vergleich zu wann genau sind sie gesunken? Welche Quellen kannst du vorlegen?
                  Die Reallöhne sind im Vergleich zu den letzten Jahrzehnten stetig im Verfall (sprich der Reallohn sinkt immer im Vergleich zum Vorjahr). Nachzuprüfen ist sowas sicherlich auf Gewerkschaftsseiten und bestimmt auch beim statistischen Bundesamt.
                  Möp!

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                    #99
                    Zitat von blueflash
                    Weiter oben schreibst du, dass Deutschland Exportweltmeister ist. Wir produzieren größtenteils für andere. Das passt dann aber nicht zu der Aussage, dass die schwächelnde Binnenwirtschaft die Wirtschaft insgesamt runter reist.
                    Hast du dafür Zahlen? Für das BIP 2004 habe ich folgende Zahlen gefunden: 58,3% private Konsum-Ausgaben, 18,7% Staatskonsum, 17,6% Investitionen und 5,4% Aussenhandelsbeitrag (Export minus Import) (isw-wirtschaftsinfo 37 basierend auf Statistisches Bundesamt). Laut einer Vorlesung an der Uni-Köln basierend auf dem Statistischen Bundesamt ist der Anteil der Exporte am BIP 2002 35,9%. Von "grössenteils" kann man auf jeden Fall nicht sprechen.

                    Von 2003 auf 2004 stiegen die Exporte z.B. um 8,2% (Importe 5,7%), während die privaten Konsumausgaben um 0,3% sanken. Das BIP stieg im gleichen Zeitraum um 1,7% (Jahreswirtschaftsbericht 2005 Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit). Es ist klar, dass die Binnennachfrage schwächelt, währen die Exporte weiter wachsen - aber insgesamt nur ein minimales Wachstum ermöglichen.
                    Zitat von blueflash
                    Tolle Aussage. Wirklich. Was nützen Mindestlöhne von 2000€, wenn die Unternehmen sie nicht bezahlen können, weil ihnen wiederum niemand zu dem Preis Aufträge erteilt?
                    Wie gesagt: das ist ein Argument gegen den Kapitalismus. Also ein System, in dem die wirtschaftlichen Zwänge für die Konzerne dazu führen, dass der Lebensstandard der Mehrheit sinkt und noch weiteren Angriffen ausgesetzt ist. Ein neoliberaler Verzichtsideologe, der niedrigere Löhne fordert, kann sich auch nicht auf die erkämpften Lohnerhöhungen der vergangenen Jahrzehnte als Vorteil berufen, da diese seiner Meinung ja das Problem sind.
                    Zitat von blueflash
                    Das Problem der BRD liegt derzeit wohl eher an den abgwirtschafteten Sozialkassen, deren Erhalt immerhin jeder Arbeitgeber für jeden Angestellten mitbezahlt.
                    Wie schon erwähnt: die Belastung durch Sozialabgaben für Einkommen aus Gewinn und Vermögen war 2003 3,3%, während sie für Löhne und Gehälter 16,3% war. Die Kosten werden immer mehr auf die Arbeiterklasse abgewälzt, während die Kosten gleichzeitig durch die Entlassungswellen der Kapitalisten immer mehr zunehmen. Eine gesunde Finanzierungsgrundlage wäre die Einbeziehung jeder Einkommensform, also eine drastische Mehrbelastung für die Reichen.
                    Zitat von blueflash
                    Mal abgesehen von deiner Polemik, wie bitte definierst du "Reallöhne"? Im vergleich zu wann genau sind sie gesunken? Welche Quellen kannst du vorlegen?
                    Reallohn ist der reale Nettolohn. Also der Nettolohn dividiert durch den Preisindex der Lebenshaltungskosten. Der Reallohn ist also der Massstab für die reale Kaufkraft.

                    Hier Zahlen für den Zeitraum 1991 bis 2004 (je Arbeitnehmer):
                    Bruttolohn + 31,3%
                    Nettolohn + 24,6%
                    Verbraucherpreisindex (Lebenshaltung) + 29,8%
                    Reallöhne - 3,6%

                    Im Vergleich dazu für den gleichen Zeitraum:
                    Bruttoprofite Kapitalgesellschaften im weiteren Sinn (AG, GmbH und Personengesellschaften) +84%
                    Bruttoprofite Kapitalgesellschaften im eigentlichen Sinn (AG, GmbH) +91%
                    Nettoprofite Kapitalgesellschaften im eigentlichen Sinn + 113%

                    Im gleichen Zeitraum entwickelte sich die Summe der Löhne und Gehälter:
                    Brutto +31,4%
                    Netto +24,7%
                    Real -5,1%

                    Gewinn- und Vermögenseinkommen für den gleichen Zeitraum:
                    Brutto 50,7%
                    Netto 60,5%

                    (Quelle isw-wirtschaftsinfo basierend auf Statistischen Bundesamt).

                    Also so viel zu den Zahlen, die meine Aussagen (und die Analysen der WASG und PDS) belegen und die theoretische Grundlage der Wirtschaftspolitik von CDU, SPD, FDP und Grünen widerlegen. Diese Akzeptieren aber ihr Scheitern nicht, sondern radikalisieren sich immer mehr und fordern immer heftigere Einschnitte (s. z.B. Kürzung des Urlaubs für Kranke). Die Analyse der Neoliberalen ist: wenn der Patient nach dem Aderlass gestorben ist, lag es daran, dass er noch zu viel Blut hatte.
                    Resistance is fertile
                    Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                    The only general I like is called strike

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                      ok, du redest aber vom BIP, dass das vom Binnenhandel dominiert wird ist logisch, es heisst ja nicht umsonst BruttoInlandsprodukt.
                      Wie stehts denn beim BSP?

                      Die Inflationsgefahr ist also ein argument gegen den Kapitalismus? Wie das, wo doch bisher in jedem Staat der den Kapitalismus abgschafft hatte das genau das ursächliche Problem war?

                      Die Tatsache, dass die Reallöhne sinken liegt in jeder von dir zitierten Statistik, das gibt selbst die DKP zu, an Preissteigerungen, nicht etwa an Hartz IV & co.
                      Und zum Thema Urlaubs Krankentage: Alle Parteien lehnen dies aus Wahltaktischen Gründen ab. Wobei ich das nicht verstehen kann. Angenommen, ein Arbeitnehmer bekommt pro Monat 3 Urlaubstage, ist aber einen Monat krank. Mit welchem Recht fordert er diese drei Tage ein? Allerdings ist dies wohl kaum die Lösung für irgendein Problem, da die Krankentage in Deutschland schon extrem niedrig sind.


                      Wie schon erwähnt: die Belastung durch Sozialabgaben für Einkommen aus Gewinn und Vermögen war 2003 3,3%, während sie für Löhne und Gehälter 16,3% war.
                      Oh. Du redest ja den Neoliberalen das Wort. Ist ja erstaunlich. Genau das ist laut IHK das größte Hemmnis für die Schaffung neuer Arbeitsplätze und ich habe auch nichts anderes gesagt.
                      können wir nicht?

                      macht nix! wir tun einfach so als ob!

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                        Zitat von blueflash
                        Wobei ich das nicht verstehen kann. Angenommen, ein Arbeitnehmer bekommt pro Monat 3 Urlaubstage, ist aber einen Monat krank. Mit welchem Recht fordert er diese drei Tage ein?
                        Meinst du das wirklich ernst, dass Menschen für unverschuldete Erkrankungen (auf die wenigen Blaumacher muss man IMO nicht eingehen) ihren Urlaubsanspruch verlieren sollten?

                        Und generell finde ich es etwas abstruss zu glauben, dass man durch solche Rumdoktoreien wie weniger Urlaubstage (da als Krankheitstage angerechnet), 2-3 Feiertage weniger und ähnliche Maßnahmen die deutsche Wirtschaft so verändern könnte, dass mehr Arbeitsplätze entstehen. Ob an Frohnleichnahm nun gearbeitet wird oder nicht ist für die Entstehung von Arbeitsplätzen völlig unerheblich.
                        Lediglich die Unternehmen verdienen durch eine erhöhte Produktionsrate mehr Geld, aber dieser Gewinn wird ja weder an die Kunden, noch an den Arbeitsmarkt in Form neuer Stellen weitergegeben.

                        Somit sind all diese Foderungen, die auf mehr Arbeitszeit hinauslaufen doch nur politische Gewinnmaximierer für die Unternehmen, aber keine Mittel gegen Arbeitslosigkeit und sinkende Binnennachfrage aufgrund zu niedriger Löhne bzw. zu hoher Preise.
                        Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
                        Makes perfect sense.

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                          Zitat von blueflash
                          ok, du redest aber vom BIP, dass das vom Binnenhandel dominiert wird ist logisch, es heisst ja nicht umsonst BruttoInlandsprodukt.
                          Wie stehts denn beim BSP?
                          Wie wäre es, wenn du für deine eigenen Behauptungen selbst mal Daten suchst? Und nicht einfach etwas behauptest, ohne Zahlen bringen zu können.
                          Zitat von blueflash
                          Die Inflationsgefahr ist also ein argument gegen den Kapitalismus? Wie das, wo doch bisher in jedem Staat der den Kapitalismus abgschafft hatte das genau das ursächliche Problem war?
                          Inflationsgefahr? Darum ging überhaupt nicht. Es ging darum, dass manche hier Löhne nur als Kosten wahrnehmen, was aus der Sicht eines Kapitalisten auch logisch ist. Und im welchen Staat wurde der Kapitalismus abgeschafft und die Inflation war das Problem? Du argumentierst, dass hohe Löhne ein Wettbewerbsnachteil sind. Du sagst also, dass im Kapitalismus ein hoher Lebensstandard für die Mehrheit ein Nachteil für die Gesamtwirtschaft wäre. Also bringst du ein Argument gegen den Kapitalismus.
                          Zitat von blueflash
                          Die Tatsache, dass die Reallöhne sinken liegt in jeder von dir zitierten Statistik, das gibt selbst die DKP zu, an Preissteigerungen, nicht etwa an Hartz IV & co.
                          Du argumentierst am Punkt vorbei. Die Reallöhne sind gesunken, während die Gewinne stark gestiegen sind. Unter diesen Bedingungen müsste es - wenn es nach den Neoliberalen geht - mehr Beschäftigte und mehr Investitionen geben. Tatsache ist aber, dass die Arbeitslosigkeit gestiegen ist und die Investitionen zurückgegangen sind.
                          Zitat von blueflash
                          Und zum Thema Urlaubs Krankentage: Alle Parteien lehnen dies aus Wahltaktischen Gründen ab. Wobei ich das nicht verstehen kann. Angenommen, ein Arbeitnehmer bekommt pro Monat 3 Urlaubstage, ist aber einen Monat krank. Mit welchem Recht fordert er diese drei Tage ein?
                          Mit welchem Recht verweigerst du "Arbeitnehmern" Rechte, die sie seit Jahrzehnten haben?
                          Zitat von blueflash
                          Zitat von max
                          Wie schon erwähnt: die Belastung durch Sozialabgaben für Einkommen aus Gewinn und Vermögen war 2003 3,3%, während sie für Löhne und Gehälter 16,3% war.
                          Oh. Du redest ja den Neoliberalen das Wort. Ist ja erstaunlich. Genau das ist laut IHK das größte Hemmnis für die Schaffung neuer Arbeitsplätze und ich habe auch nichts anderes gesagt.
                          Die Belastung für die Kapitalisten ist minimal. Diese Belastung ist als Begründung, warum die Arbeitslosigkeit steigt, vollkommen ungeeignet, da eben die Kapitalisten hier entlastet wurden, während die "Arbeiternehmer" belastet wurden.
                          Zuletzt geändert von max; 22.06.2005, 10:39.
                          Resistance is fertile
                          Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                          The only general I like is called strike

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                            Eines möchte ich hier jetzt mal klar stellen:
                            Ich bin SPD-Mitglied und Orientiere mich an der Mitte.
                            Dieses Populistische Bündnis von Großschnauzen widert mich an.
                            Falls Ihr so tun wolllt, als wären alle Politiker im Bundestag korrupt, so sagt das doch schon alles!
                            Kauft euch mal die "Zeit" und lest mal die Kolumnen von Helmut Schmidt, dann wisst Ihr, was Sache ist!
                            Weiterhin werde ich mich an dieser Diskussion nicht mehr beteiligen.
                            Allen anderen möche raten, eine demokratische Partei zu wählen!

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                              Ich möchte mal wissen, was an der SPD nicht populistisch ist und wo die SPD nicht vor den Lobbyisten den Schwanz einzieht (was man durchaus als korrupt auslegen könnte)...

                              Des Weiteren ist es immer wieder interessant, dass Vertreter der "Mitte" u.ä. sich aus Diskussionen um die politischen Zukunft zurückziehen, sobald Andersdenkende ihre Argumente dalegen - ihr unterstellt dann meistens nur noch, dass man dummen polulistischen Geschwätz erlegen ist und einfach zu blöde ist die "Wahrheit" zu sehen, anstatt die aus eurer Sicht falsche Argumentation mit Argumenten zu widerlegen.
                              Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
                              Makes perfect sense.

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                                Ich werde das Problem mal ganz einfach darstellen:
                                Diese Leute tun so, als gäbe es Phänomene wie Globaliesierung gar nicht.
                                Wir leben nicht mehr in einer Zeit der geschlossenen Grenzen und isolierten Wirtschaft, genau hierauf ist die Ideologie der PDS+L. ausgerichtet.

                                Wir brauchen wieder eine funktionierende Marktwirtschaft, diese Art der linken Ideologie würde das nicht gerade fördern (harmlos ausgedrückt).

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